Religiös?

Seid Ihr religiös?

  • Ja, ich glaube an Gott.

    Abstimmungen: 12 100,0%
  • Ja, aber ich glaube an etwas anderes.

    Abstimmungen: 0 0,0%
  • Nein, ich bin nicht gläubig.

    Abstimmungen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    12
S

Sally

ich trage in Demut und Würde, was mir auferlegt wurde, denn ich glaube.*
Liebe Jaqueline,
ja, ich weiß, dass gläubige Menschen so denken. Es gibt bestimmt auch viel Kraft, wenn man sich in einer solchen Verlust-Situation befindet. Du hast es selbst schon erlebt - dein Kind ist gestorben. Du weißt also, wovon du sprichst, es ist nicht nur so dahergeredet. Auch Kati sagt ja, dass ihr der Glaube Kraft gegeben hat, ja dass er sogar noch stärker geworden ist.

Ich sitze immer noch irgendwie zwischen den Stühlen. Wie schon gesagt, ich befinde mich gerade (vielleicht) auf dem Weg zu Gott, aber ich weiß noch nicht, ob ich bei ihm ankommen werde. Zweifel kommen immer wieder auf. Glaube ist auch irgendwie Selbstschutz, oder?
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Ich sitze immer noch irgendwie zwischen den Stühlen. Wie schon gesagt, ich befinde mich gerade (vielleicht) auf dem Weg zu Gott, aber ich weiß noch nicht, ob ich bei ihm ankommen werde. Zweifel kommen immer wieder auf. Glaube ist auch irgendwie Selbstschutz, oder?

Ich habe mich auch schon gefragt, ob mein Glaube nicht einfach nur Selbstschutz ist, ich denke, nein.
Selbstschutz ist doch etwas, was man quasi wissentlich benutzt.
Glaube hingegen ereilt einen einfach, da kann man wenig dafür oder dagegen tun.

Wenn Du auf Deinem Weg ankommen möchtest, dann stellst Du Dich einfach hin, sagst "Ja, ich glaube" -
Das ist alles.
Du wirst es spüren.

In kritischen Momenten war ich eigentlich immer sehr froh, glauben zu können.
Das Wissen zu haben, dass da einer ist, der meine Schritte bewacht.
Bei schwierigen Entscheidungen konnte ich mich besser für einen Weg entscheiden, weil ich wusste - wenn die Entscheidung völlig falsch ist, dann lenkt da einer meine Schritte in eine andere Richtung.

Liebe Grüsse, Jac
( vielleicht müsste ich doch noch Theologie studieren ;o)
 
S

Sally

Liebe Jac,

dass mit dem Theologiestudium fände ich nicht schlecht, du würdest bestimmt nicht schlecht abschneiden :wink: . Zumindest konntest du mir wieder ein paar gute Denkanstöße geben.

Vielleicht sollte ich wirklich einfach "loslassen" und mich Gott anvertrauen.

Liebe Grüße und danke.
 
D

Darkdancer

Au weiha, ein heikles Thema:

Ich war vom 9 - 16 Lebensjahr Meßdiener und zu Anfang auch ziemlich begeistert bei der Sache. Ich habe versucht, den Glauben (katholische Kirche) zu verinnerlichen und habe mir auch relativ schnell das "Wissen" um Kirche und Glauben angelernt und das für Glauben gehalten. D.h. ich konnte viele Gebete und Textpassagen auswendig und hab auch ganz eifrig den Meßdiener gegeben, aber mir ist irgendwann aufgegangen, dass das eigentlich kein "Glauben" ist und dann hab ich das Ganze sein lassen und hatte auch keine Lust mehr, mich damit zu beschäftigen.
Als 16 jähriger hat man halt andere Dinge im Kopf.

Ich hab aber für mich nie wieder aufgehört, über dieses Thema nachzudenken und für mich auch einen Kompromiss gefunden, mit dem ich leben kann: Ich denke schon, dass "da draussen" etwas ist; Macht, Wesenheit, Gott, wie auch immer man das benennen will. Aber ich tendiere eher in Schäfchens Richtung:

Schäfchen hat gesagt.:
dass er nicht alles gut machen kann in der Welt, dass er nicht so allmächtig ist alles Leid verschwinden zu lassen - selbst wenn er will. Er ist da und wacht über uns, aber er läßt die Menschen ihre Fehler machen, weil sie nur so aus ihnen lernen können.

Ich glaube allerdings eher, dass "Gott" dieses Universum erschaffen hat und dann nur noch sagte: "So, dann macht mal" Die Religionen und das Ganze drumherum haben erst die Menschen erfunden, damit sie sich an etwas halten können, wenn sie verängstigt, verzeifelt und/oder traurig sind.

Ohneha hat gesagt.:
Die Frage lautet nicht *Warum lässt Gott das zu*
sondern
die Antwort lautet :
*ich trage in Demut und Würde, was mir auferlegt wurde, denn ich glaube.*

Diese Worte kann vielleicht nur nachvollziehen, wer auch glaubt, für andere mag es ein pathetisches Gebabbel sein.
Für mich ist es so - und das hilft mir an jedem Tag, an dem ich zweifle und hadere mit meinem Leben.

Du hast Recht Jac: Ich kanns nicht nachvollziehen. Ich maße mir keineswegs an, Deinen Weg oder den von irgend jemand anderem, mit dieser Thematik umzugehen, in Frage zu stellen, aber ich weiß, das könnte nicht meiner sein. Ich fände es, glaube ich (denn zum Glück musste ich diese persönliche Katastrophe, die Du / Ihr erleiden musstet, nicht erleben), ziemlich unerträglich, wenn ich davon ausgehen würde, dass diese "Prüfungen" mir jemand "auferlegt". Demjenigen würde ich in Gedanken Feuer und Schwefel hinterherschmeissen, aber nicht an ihn glauben!!!

Versteh mich nicht falsch: Mir steht es überhaupt nicht zu, Deine Art von Trauerarbeit zu kritisieren oder so, ich wollte nur meine Sicht der Dinge darlegen.

Gruß

Darkdancer
 
N

NimueVerdandi

Fnd ich spannen, Eure theorien über das böse :D
ich glaube, das Gott beides erschaffen hat.
Nach allem was ich jetzt weiß, beruht diese ganze realität auf der tatsache der dualität. :D (hört sich wie schwachsinn an :D)
aber unsere existens und unser denken ist davon stark geprägt. ich glaube das er beides geschaffen hat, das das eine das andere in der Waage hält.
und wie gesagt, ich halte einen nur "guten"gott für wenig wahrscheinlich, ich glaube wer schöpfer ist, der ist auch gleichzeitig zerstörer.


ich denke übrigends schon, das religion, in welcher form auch immer selbstschutz ist und das sie vor allem dazu dient, mit der existenz des todes und der angst davor klarzukommen.
ich habe das gemerkt, als ich zugelassen habe in meinem kopf, alles möglich zu halten, nach dem tod. mein ego (?)wehrt sich gegen die vorstellung, es will gerne glauben, dass es weitergeht.

ich möchte darüber gar nichts glauben. wenn ich da was glauben wollte, müßt ich mir eine vorstellung davon machen, was dann kommt, oder ich müßt eine übernehmen. das ist spekulation, und sie efordert energie um aufrecht erhalten zu werden. und letztlich, weiß es doch niemand.
also lass ich offen, was danach kommt und bin auf alles was man sich denken kann gefasst und was wichtiger ist auch mit jeder gängigen vorstellung ausgesöhnt.

LG
Silke
 

Davids_Mama

Gute Fee
Ich wurde nie getauft und bin daher Heide. Damals in der DDR war da nix mit Kirche. Als dann alle hier Konformiert wurden, bakam ich eine kleine Jugendweihe.
 

Schäfchen

Copilotin
Davids_Mama hat gesagt.:
Damals in der DDR war da nix mit Kirche.

Hab ich wieder was dazu gelernt. Bin auch ein DDR-Kind und trotzdem getauft. Interessant wäre jetzt zu wissen, ob das vielleicht ortsabhängig war. Ich hab das nämlich schon ein paar Mal gehört, das in der DDR nicht viel mit Kirche war und wundere mich daher umso mehr, warum das in unserer Familie offensichtlich anders war.

Allerdings hatte ich auch "nur" Jugendweihe. Zur Konformation brauchte man die Christenlehre und die gab es bei uns nur im Nachbarort - für mich unmöglich zu besuchen.

sally hat gesagt.:
Glaube ist auch irgendwie Selbstschutz, oder?

Gute Frage. Ich denke, in gewisser Weise ist er das - wenn auch eher unbewußt. Doch dagegen spricht auch nichts. Wie Silke schon sagt, es ist eine Art mit Tod und Angst klarzukommen. Und er bietet eine Möglichkeit Schicksalsschläge zu verarbeiten.

Ohne meinen Glauben wäre ich schon innerlich zerbrochen, angefangen beim Tod meines Vaters bis zum Tod meines Opas, der die Vaterstelle in den letzten Jahren vertreten hat. Und auch jetzt im Kampf um Elias ...

weiß
Andrea
 
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