Rassismen in Pippi Langstrumpf

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Ceara

AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

Wichtig ist doch sowieso mit Kindern über das Vorgelesene zu sprechen.
Dabei kann man ihnen doch problemlos erklären das grade in älteren Büchern teilweise Formulierungen heute so nicht mehr verwendet werden.

Und selbst Kinder verstehen das "Geschichten" nicht unbedingt die Wirklichkeit wiederspiegeln.
Prima Ansatz um ihnen auch die Wirklichkeit heute und damals nahe zubringen.
 

ConnyP

Die Harmlose
AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

Übrigens gibt es auch "weiße" Wildenromantik. Denkt an die Barbaren, Wikinger, Räuberbanden und was weiß ich nicht alles.

Ich denke mal, sowas hat nichts mit dem Völkertyp zu tun.

Persönlich muß ich sagen, dass "Neger" für mich nicht negativ behaftet ist. Ich respektiere aber, dass es Menschen gibt, die sich davon gekränkt fühlen und benutze es nicht.
Nur gibt es ja auch welche, die "Farbiger", "Schwarzer" oder "Mensch mit dunkler Hautfarbe" ebenfalls als diskriminierend empfinden.
Da habe ich halt Probleme, denn was darf man jetzt eigentlich sagen? - Genauso, wie ich sagen würde "Slawischer Typ" oder "Blond mit sehr heller Haut", muss es doch möglich sein, einen dunkelhäutigen Menschen zu beschreiben, ohne dass er sich angegriffen fühlt?
 

Volleybap

Herzkönig
AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

Genauso, wie ich sagen würde "Slawischer Typ" oder "Blond mit sehr heller Haut", muss es doch möglich sein, einen dunkelhäutigen Menschen zu beschreiben, ohne dass er sich angegriffen fühlt?

"Blond mit heller Haut" darfst Du auch nicht sagen. Da beschreibst Du nämlich dann Nazis ... - wenn Dir einer an die Karre fahren will.

Da steckt, meine ich, das Problem: Jemand nutzt einen Begriff - wie der Übersetzer von Pippi Langstrumpf - und füllt ihn in der Wortumgebung mit Inhalt. Der mag okay sein oder nicht. Wenn nicht, ist die Gesamtheit der Argumentation, des Textes angreifbar. Aber einen einzelnen Begriff herauszugreifen und dann (um)zuinterpretieren, ist ein gewagtes Verfahren. Wenn wir uns - überspitzt gesagt, auch in Zukunft noch verständigen wollen, dann müssen wir dieses Herausreißen von Begriffen und Sätzen sein lassen und die Gesamtzusammenhänge betrachten.
 

Genoveva

Lynchtante
AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

Also, ich denke auch, dass an dem Wort neger nichts rassistisches ist. Es kommt vor allem auch darauf an, wie und wann man es sagt. Und ich denke, dass in einem Kinderbuch wie pippi Langstrumpf nicht irgendwer angegriffen oder ausgegrenzt werden soll. Und auch dem ralf muss ich sehr recht mit der übersetzung geben.

Ich denke immer, der Ton macht die Musik!!
 

Lapislazuli

Steinchen
AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

:umfall:

Tschuldigung, ich konnt grad nicht anders.

Zum Thema an sich: solange der Kiesel klein war, hab ich rigoros in die vorgelesenen Texte eingegriffen. Teilweise Ausdrücke ersetzt, teilweise ganze Abschnitte / Beschreibungen geändert/weggelassen/umformuliert etc.

Das war in unserem Falle allerdings relativ einfach, da ich eh alle Bücher während des Vorlesens simultan ins Schweizerdeutsch übersetzt habe.

Später waren diese Ausdrücke und/oder Beschreibungen oft die Gelegenheit zu Gesprächen. Gerade bei etwas älterer Kinderliteratur gibt es ja nicht 'nur' immer wieder rassistische Tendenzen zu finden, sondern auch andere Themen, die man imo durchaus kritisch ansehen kann (muss).

Soviel mal mein Senf zum Thema

L.
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

@Jackie:
Glaubst du denn, daß man unbedingt eine andere Hautfarbe haben muß, um abgelehnt zu werden?

natürlich nicht :cool: ich hab mich aber aus gründen der einfachheit auf das hier angesprochene beispiel konzentriert.

Du kannst abgelehnt werden, weil du nicht die richtigen Pullis trägst, weil du komisch sprichst, weil du nicht laufen kannst - meinst du wirklich, Kinder verstehen die Mechanismen der Ausgrenzung nicht, und ginge es nur um eine Geburtstagseinladung?

meine erfahrung ist, dass kinder im alter meines sohnes andere kinder nur aus gründen der sympathie ausgrenzen. an "nicht der norm entsprechenden" (mal vorsichtig formuliert) stoßen sie sich nicht, es sei denn, es wird ihnen in ihrem eltern haus was anderes vorgelebt (soviel zur primärprägung)

Geno2104 hat gesagt.:
Also, ich denke auch, dass an dem Wort neger nichts rassistisches ist. Es kommt vor allem auch darauf an, wie und wann man es sagt.(...)Ich denke immer, der Ton macht die Musik!!

:cool: das ist definitiv falsch. damit du es einfacher verstehst: in welchem ton und zusammenhang so wer "nazi" zu dir sagen, dass du es nicht als beleidigung auffasst?

neger hat mal ne andere bedeutung gehabt, das ist heute anders. darüber ist es wirklich müßig zu diskutieren.

wikipedia hat gesagt.:
Neger ist ein rassistisch[1] konnotierter[2] Begriff für Menschen dunkler Hautfarbe und bestimmten weiteren phänotypischen Merkmalen.

hier der ganze text auf wikipedia

herzlichen gruß
jackie
 
M

Märilu

AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf

Also MEIN "Negerprototypenbild" war (bzw. ist immer noch irgenswo in mir drin) in Ermangelung an damals alltagsnahem Beispielen: Schwarz, halbnackt, Menschenfresser - daher gruselig, Baströckchen, ein bisschen dumm, kann nicht richtig sprechen, gibt Urlaute von sich. Dieses Bild hatte ich eindeutig aus der nicht politisch korrekten Kinderliteratur, diedamals im Umlauf war, von Struwwelpeter, über "zehn kleine Negerlein", Pippi Langstrumpf, Bimbo und die Südseepiraten, Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? usw.

Das ist heute zum Glück für viele Kinder anders, weil unsere Gesellschaft immer mehr multicolore geworden ist - und weil die Leute bewusster mit den Büchern und Spielen umgehen.

Ich weiß noch genau, wie erschreckt ich mit ca. 5 den ersten Schwarzen meines Lebens angeschaut habe, es war "traumatisch" ! Ich hab mich echt gegruselt, weil ich dachte, der packt mich gleich und steckt mich in seinen überdimensionalen Suppentopf. Mittlerweile begegne ich dem zum Glück differenzierter. Trotzdem steckt es in mir drin.

BIN ich froh, dass das meinen Kindern anders geht! Schwarze in der Straßenbahn waren zwar im Kleinkindalter sehr interessant anzuschauen, aber auch nicht interessanter als Bartträger.

Ich kann Vanessa echt gut verstehen!

Lulu, Wer wie was ist wirklich ein schlechtes Beispiel, es gibt aber sehr sehr gute Sach-Literatur über Indianer, bloß sind die erst für ältere Kinder. Und Karl May hat das Seinige zur ganzen Sache beigetragen.

:winke:
 
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