AW: Private Krankenversicherung für Kinder?
Lucie, Hilfsmittel sind Krankenfahrstühle, Atemüberwachungsmonitore, Dialysegeräte, Blindenhund, etc. pp. Das, was du aufführst, sind Heilmittel. :-D Das ist eben genau das Problem bei der PKV, die meisten Hilfs- und Heilmittelkataloge sind geschlossen. Und die Tarife, die offene Kataloge haben, sind rar und haben oft andere Schwachstellen. Du hast das versichert, was da steht und sonst nix. Manchmal kann man verhandeln, klar. Aber eben auch nicht immer. Schwachstellen sind oft auch Psychotherapien, Reha-Behandlungen, GOÄ-Begrenzung, gemischte Anstalten, etc. pp. Es gibt nicht *den* perfekten PKV-Vertrag und wenn er ansatzweise in die Richtung geht, hat er seinen Preis.
Eben genau das "mit 18 können sie ja selber schauen" ist oft auch das Problem, wenn man die Kinder in die PKV holt. Was, wenn durch Unfall/Krankheit etc. kein Beruf erlernt werden und somit keine GKV-Pflichtversicherung ausgelöst werden kann? So lange die Eltern (mit)finanzieren können, mag das noch gehen. Was aber, wenn die Eltern nicht mehr sind oder finanziell nicht können? Es bleibt halt nicht bei dem günstigen Kindertarif und nicht jeder kann die steigenden Beiträge in der PKV dauerhaft wuppen.
Steffie, nein, da kann man pauschal eigentlich rein gar nix empfehlen. Das Problem sind nicht nur die Lücken, sondern auch die vorvertragliche Anzeigepflicht und das Risiko diese zu verletzen! Bevor man irgendwas rät, müsste man eigentlich erst einmal beim Gesundheitszustand ansetzen. Kinder sind auch nicht überall alleine versicherbar. Manchmal kann es nur die PKV der Eltern werden und dort auch - ohne Gesundheitsprüfung - nicht in einem besseren Tarif als bei den Eltern.
Das ist eine Entscheidung, die sehr individuell getroffen werden muss. Was für A richtig ist, kann für B total daneben sein. Deshalb nützen dir hier auch Erfahrungsberichte überhaupt gar nichts.
Das einzige, was ich pauschal mal so in den Raum stellen kann: In den allermeisten Fällen ist der Verbleib in der GKV + entsprechende Zusatzversicherung anzuraten. Nur wenige Ausnahmen (z.B. Beamtenkinder, Kinder aus sehr reichem Elternhaus, Kinder mit Eltern in einem Top-PKV-Vertrag, Kinder mit bester Gesundheit und guter sonstiger Absicherung) kann man mal ansatzweise darüber nachdenken, ob man sie rüberholt. Dann aber nur mit entsprechender Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsberater gegen Honorar und ohne Verkaufsinteresse. Das kostet zwar einiges. Wer aber DA schon Finanzierungsprobleme hat, sollte sich mit dem PKV-Gedanken gar nicht weiter beschäftigen.
LG
Angela