Phonetisch richtiges Schreiben- Erfahrungswerte bitte

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Phonetisch richtiges Schreiben- Erfahrungswerte bitte

Das ist doch nicht so, dass sie gänzlich ohne Regeln schreiben lernen. :???: Dann schreiben sie halt Hunt und lernen, wie man raushören könnte, ob man nicht doch Hund schreiben soll. So ist das jedenfalls bei uns. Und wenn die gestan statt gestern schreiben, zeigt doch auch, wie undeutlich man spricht :cool:

Für Sohnemann ist es bisher der richtigere Weg - bei Töchterchen wird sichs rausstellen.

Und das höhere Aufkommen der Legasthenie an der Methode festmachen finde ich auch sehr einseitig - da fallen mir noch mehr Gründe ein - und einer fängt damit an, dass einfach weniger gelesen wird :rolleyes: Da kommen mit Sicherheit mehrere Faktoren zusammen.
 

Tanja

Gehört zum Inventar
AW: Phonetisch richtiges Schreiben- Erfahrungswerte bitte

Da muss ich mich auch mal zu Wort melden.

Leah hat auch Lesen durch Schreiben gelernt, anhand eines "Buchstabenhauses" und dazu ein Lied gelernt. Mithilfe des Buchstabenhauses haben sie sich die Wörter selber erarbeitet (was höre ich?). Parallel dazu haben sie auch dann gelesen und einfache Rechtschreibregeln erarbeitet.
Am Bsp. Hund: Hund oder Hunt? Mehrzahl= Hunde .... usw. Genauso haben sie in der 2. Klasse dann Nomen, Verben und Adjektive kennengelernt.
So ganz ohne Regeln wird diese Methode hoffentlich keine Schule lehren. Aber eben immer in, dem Lernstand entsprechenden, Häppchen.
Ab der 2. Klasse wurde eine sogenannte Wörterklinik eingeführt, in der dann falsch geschriebene Wörter behandelt wurden, bis sie am Ende als geheilt (richtig) entlassen wurden - und zwar für jedes Kind individuell.

Die Wörterklinik war ein ganz banaler Karteikasten, in dem die Wörter Stück für Stück nach hinten rückten, je richtiger sie waren.

Ich habe dieser Methode am Anfang sehr skeptisch gegenüber gestanden - habs ja auch anders gelernt - aber Leah schreibt heute nahezu fehlerfrei.

Liebe Grüße

Tanja
 

sonnenblume

Schlumpfine
AW: Phonetisch richtiges Schreiben- Erfahrungswerte bitte

Ich denke, es kommt auch darauf an, wie die Schule den Übergang von phonetischer Schreibweise auf Rechtschreibung handhabt.
Wenn der Übergang fließend ist und von den Kindern nicht ab Klasse X richtiges Schreiben erwartet wird, mag das phonetische Schreiben in Ordnung sein.

Was aber, wenn es keinen fließenden Übergang gibt - so wie es bei uns war?
Die Kinder, die nicht an die richtigen Schreibweisen herangeführt wurden oder sich diese nicht übers Lesen aneignen konnten, schreiben ein schlechtes Diktat nach dem anderen.
Das ist dann so richtig frustrierend und demotivierend!

Zudem: Wie soll man einem Kind, das meinetwegen 2 Jahre lang auf keinerlei Rechtschreibregeln achten musste und es in Ordnung war, wenn es so schreibt, wie es denkt,
klar machen, dass das was 2 Jahre lang richtig war, plötzlich falsch ist??
Für die Kinder ist das dann fast ein kleiner Schock und sie verstehen die Welt nicht mehr!

Ich verteufle die phonetische Schreibweise ganz sicher nicht!
Da es aber an unserer Schule keinen fließenden Übergang zu richtigen Schreibweise gibt, hat die phonetische Schreibweise für ganz viele Rechtschreibdefizite bei Kindern gesorgt.
 

sonnenblume

Schlumpfine
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Das ist doch nicht so, dass sie gänzlich ohne Regeln schreiben lernen. :???:

Das ist schon richtig, aber bei uns wurde durch die Schule nicht darauf geachtet, ob die Kinder die richtige Schreibweise auch anwenden.
Der Schwerpunkt der zweiten Klasse lag in der Satzbildung. Hier durften die Kinder schreiben, wie sie lustig waren, auch wenn die Wörter noch so falsch waren - es wurde nicht korrigiert und als Fehler sicht- und begreifbar gemacht.

Das ist auch der Grund, weshalb ich sage, man sollte die Kinder zumindest auf die Fehler hinweisen.
Rechtschreibfehler müssen für Kinder sicht- und auch begreifbar sein, damit sie die richtige Schreibweise lernen können.
 

Su

Das Luder
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Hmm,

das kann gut sein, bei uns in Bayern gibt es ja nach 2 Jahren einen Lehrerwechsel, sprich der eine Lehrer macht die 1+2 Klasse ohne Rechtschreibregeln (überspitzt gesagt!) und dann gibt es in der 3. Klasse einen neuen Lehrer der Rechtschreibung voraussetzt, den das Ziel der 3. Klasse ist hier O-Ton: "Das man gleich mal merkt das jetzt ein anderer Wind weht und es um den Übergang geht" Und wenn dann die 5en und 6en kommen, geht es ab zum Legasthenietest, in Yannicks 3.ter Klasse wurden 6 Schüler auf Legasthenie im ersten Halbjahr getestet von insg. 21 Kinder, das finde ich merkwürdig.

Wenn die Grundschule an einem Strang zieht und das System auf 4 Jahren aufbaut - wunderbar. So wie es hier läuft - eine Frechheit.

Und da kommt es wieder auf die Eltern an, daheim zu helfen.

Ach übrigens wenn die Lehrerin aus Franken kommt, ist es auch besser zu wissen wie die Wörter geschrieben werden und nicht nur nach Ansage beim Diktat:hahaha:


Just meine Exbierienz. (Englisch könnte man doch auch so lernen :wegehier:)

LG
Su
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
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Dann schreiben sie halt Hunt und lernen, wie man raushören könnte, ob man nicht doch Hund schreiben soll. So ist das jedenfalls bei uns.
na dann lernen sie ja doch nicht die rein phonetische Schreibweise ohne Korrektur und Regeln, oder? :bussi:
das gibts nämlich auch - in der 1. + 2. klasse ist der Hunt mit t egal aber ab der 3. muß er dann ein HunD sein...

und das phonetische Schreiben in Franken und Niederbayern tät ich auch gern mal sehen :nix: :kicher:
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
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na dann lernen sie ja doch nicht die rein phonetische Schreibweise ohne Korrektur und Regeln, oder? :bussi:
das gibts nämlich auch - in der 1. + 2. klasse ist der Hunt mit t egal aber ab der 3. muß er dann ein HunD sein...

und das phonetische Schreiben in Franken und Niederbayern tät ich auch gern mal sehen :nix: :kicher:

Nee, stimmt schon - ganz so zügellos ist es nicht. Es wird halt nur nicht beanstandet und sie lassen sie erst mal schreiben. Und dann werden halt Lernhilfen geboten. Aber wie gesagt - meinen Sohn auf Fehler hinweisen ist etwas delikat :cool:

Su, wir haben normalerweise 4 Jahre einen Lehrer - aber selbst bei Lehrerwechsel wüssten die Lehrer, wo die Kinder stehen - dank der kleinen Schule und einheitlicher Unterrichtsweise.

:winke:
 

Su

Das Luder
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Su, wir haben normalerweise 4 Jahre einen Lehrer - aber selbst bei Lehrerwechsel wüssten die Lehrer, wo die Kinder stehen - dank der kleinen Schule und einheitlicher Unterrichtsweise.

:winke:

Da ist der Hunt :hahaha: begraben. Die Lehrerin die Larissa bekommen hat, die aus Franken ;) hat erst Ende Juli erfahren das sie im September in unsere Schule kommt, die Lehrerschaft weiß die Rektorin erst 2 Wochen vor Schulbeginn. Yannicks Leherin wusste überhaupt nicht was eine gebundene Ganztagesklasse sein soll und mit der alten Lehrerin wollte sie nicht sprechen, weil sie sich selbst ein Bild machen möchte:rolleyes:
Ich sag ja das hilft die tollste Methode nichts, wenn es nicht einheitlich umgesetzt wird und nicht direkt darauf aufgebaut wird.

Die neue Schule von Yannick und Larissa ist auch klein und viel familärer geführt, wenn Defizite da sind gibt es auch Förderstunden.
Es gibt zwar auch Lehrerwechsel zur 3ten Klasse aber die Lehrer sind meist viele Jahre an der Schule und wissen somit um den Lernstil der Schule.

Ach ja, was man so alles erst erleben muss, hätte ich mir vorher auch nie gedacht als ich naiv Kinder gemacht habe:hahaha:

LG
Su
 
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