hallo meine lieben
ich möchte euch auch an meinen geburtserlebnis teilhaben lassen.
also, wie war das damals vor gut einem halben jahr...
silvester war's und um mitternacht sind mein mann und ich noch bei unserer nachbarin von oben (sie wohnt direkt unterm dach, wir eins drunter) auf dem dach herum geklettert und haben das feuerwerk bestaunt. seit dem vollmond vor zwei tagen hatte ich leichtes ziehen im bauch, daher dachte ich, das wird wohl bald losgehen, termin war f den 4.1. angesetzt.
zurück in unserer wohnung haben wir noch angestossen (ich mit kindersekt *gg*), walzer getanzt (sehr elegant mit dem bauch!!) und gegen drei waren wir bettschwer. als ich ins bett wollte, dacht ich mir noch, hoppla, das ziehen scheint doch etwas heftiger und regelmässiger zu sein, daher kontrolliere ich mal nach - siehe da! alle 7 minuten.
ok, raus aus dem bett, ab in die klinik.
in der klinik werde ich untersucht, der mumu ist 1 cm offen, ctg ok, wehenschreiber zeigt nicht viel. der arzt meint, das is noch nix, das sind nur vorwehen. zur sicherheit wollen sie mich dabehalten und nach einem schläfchen nochmal untersuchen und dann wieder heimschicken.
ich erhalte zäpfchen, weil das ziehen doch so stark ist, dass ich sonst nicht schlafen könnte. mein mann begleitet mich noch in mein zimmer, verabschiedet sich, ich soll ihn dann anrufen, wann er mich abholen kommen soll.
gegen mittag bin ich wieder munter und eigentlich recht gut drauf. die suppe, die sie mir servieren, kommt allerdings - schwupps - wieder nach oben, liegt an dem zäpfchen, wie mir erklärt wird.
anschliessend ist visite. die frau doktor untersucht mich, ist zufrieden, macht ein ctg, schaut bedenklich, ruckelt meinen bauch und sagt, ich glaub, der schläft der kleine, ist ein bissl ruhig. ich bestätige, dass er tagsüber meist eher ruhig ist, dafür nachts umso aktiver.
die ärztin meint, das will sie sich noch genauer anschauen. wehen finden keine mehr statt.
als nach einer halben stunde und einigen malen bauch geruckel immer noch keine grosse reaktion kommt (herzschlag ist ok, es gab aber keine ausschläge), sagt die ärztin, wir machen einen wehenbelastungstest (da
wird per medikament eine wehe simuliet um zu sehen, wie das baby reagiert).
sie instruiert die schwestern und will weiter in den kreißsaal, die schwestern schliessen mich an und verlassen das zimmer. kurz bin ich allein, höre die herztöne meines sohnes, das vertraute rasche galoppieren, und dann passiert es: die herztöne werden auf einmal ganz langsam, wie die eines erwachsenen. ich bin total erschrocken; in dem moment kommt die schwester wieder rein, hört es ebenfalls und schreit: "schnell, schnell, schnell" und auf einmal ist das zimmer voller leute. die ärztin ist wieder da, redet beruhigend auf mich ein, es ginge jetzt in den op, wir würden das baby sofort (!!) holen. ich tippe mit zitternden fingern die nummer von meinen mann, als er am tel ist, kann ich fast nicht reden, weil ich angst habe, sofort in tränen auszubrechen. er denkt, ich rufe an, um abgeholt zu werden, statt dessen stammele ich etwas von kaiserschnitt. wann? jetzt sofort!
die verbindung ist unterbrochen. das schafft er nie, denke ich.
oben im op ist der anästhesist mega schlecht gelaunt. die nadeln sind nicht da, wo sie hingehören etc etc. die hebamme erklärt mir, wie ich mich gegen sie lehnen soll, damit der rücken rund ist, zum setzen der pda nadel. sie redet beruhigend auf mich ein, meine knie zittern unkontrolliert und der anästhesist sticht 4(!!) mal, bis die nadel endlich da ist, wo sie hingehört.
als sie mich zurücklegen, kann ich nur die lampe anstarren, frag mich, ob ich je meine beine wieder spüren werde und habe vor allem wahnsinnige angst um mein baby.
in diesem moment taucht plötzlich von rechts oben lukas, mein mann, auf, mit grünem mützchen und das gesicht halb hinter einen grünen tuch verborgen. noch nie im leben war ich so froh jemanden zu sehen, wie ihn in diesem augenblick. endlich ein vertrauter, ich war nicht mehr allein.
die op selbst ging dann total flott, ein paar mal kippte mir der kreislauf weg, aber der anästhesist hatte sich endlich entschlossen seinen job zu tun und war sehr aufmerksam.
das geruckel, das ihr alle kennt und dann ein kleines herzzerreissendes quäken: "ich bin da" es war der der 1.1.2002, 15h36.
die hebamme hielt mir meinen kleinen kurz ans gesicht, so weich, und ganz blau! und dann gings schon weiter zur untersuchung, lukas gleich mit.
kurze zeit später war er wieder bei mir: unserem jan ging's soweit gut, er würde unter der wärmelampe ein bisschen aufgepeppt.
von der ärztin erfuhren wir dann auch, was der grund für die not-sectio war: die placenta hatte bereits aufgehört zu arbeiten, jan war unterversorgt.
wir hatten ein riesenglück, dass alles glimpflich abgelaufen ist (apgar 9 punkte!). wären wir erst drei tage später zum nächsten u-termin dagewesen... wäre mir rechtzeitig aufgefallen, dass er sich nicht mehr bewegt... fragen, die ich mir gott-sei-dank nicht mehr stellen muss.
jan ist da, gesund und putzmunter!
jan lukas am 1.1.2002 ein paar Minuten alt
ich möchte euch auch an meinen geburtserlebnis teilhaben lassen.
also, wie war das damals vor gut einem halben jahr...
silvester war's und um mitternacht sind mein mann und ich noch bei unserer nachbarin von oben (sie wohnt direkt unterm dach, wir eins drunter) auf dem dach herum geklettert und haben das feuerwerk bestaunt. seit dem vollmond vor zwei tagen hatte ich leichtes ziehen im bauch, daher dachte ich, das wird wohl bald losgehen, termin war f den 4.1. angesetzt.
zurück in unserer wohnung haben wir noch angestossen (ich mit kindersekt *gg*), walzer getanzt (sehr elegant mit dem bauch!!) und gegen drei waren wir bettschwer. als ich ins bett wollte, dacht ich mir noch, hoppla, das ziehen scheint doch etwas heftiger und regelmässiger zu sein, daher kontrolliere ich mal nach - siehe da! alle 7 minuten.
ok, raus aus dem bett, ab in die klinik.
in der klinik werde ich untersucht, der mumu ist 1 cm offen, ctg ok, wehenschreiber zeigt nicht viel. der arzt meint, das is noch nix, das sind nur vorwehen. zur sicherheit wollen sie mich dabehalten und nach einem schläfchen nochmal untersuchen und dann wieder heimschicken.
ich erhalte zäpfchen, weil das ziehen doch so stark ist, dass ich sonst nicht schlafen könnte. mein mann begleitet mich noch in mein zimmer, verabschiedet sich, ich soll ihn dann anrufen, wann er mich abholen kommen soll.
gegen mittag bin ich wieder munter und eigentlich recht gut drauf. die suppe, die sie mir servieren, kommt allerdings - schwupps - wieder nach oben, liegt an dem zäpfchen, wie mir erklärt wird.
anschliessend ist visite. die frau doktor untersucht mich, ist zufrieden, macht ein ctg, schaut bedenklich, ruckelt meinen bauch und sagt, ich glaub, der schläft der kleine, ist ein bissl ruhig. ich bestätige, dass er tagsüber meist eher ruhig ist, dafür nachts umso aktiver.
die ärztin meint, das will sie sich noch genauer anschauen. wehen finden keine mehr statt.
als nach einer halben stunde und einigen malen bauch geruckel immer noch keine grosse reaktion kommt (herzschlag ist ok, es gab aber keine ausschläge), sagt die ärztin, wir machen einen wehenbelastungstest (da
wird per medikament eine wehe simuliet um zu sehen, wie das baby reagiert).
sie instruiert die schwestern und will weiter in den kreißsaal, die schwestern schliessen mich an und verlassen das zimmer. kurz bin ich allein, höre die herztöne meines sohnes, das vertraute rasche galoppieren, und dann passiert es: die herztöne werden auf einmal ganz langsam, wie die eines erwachsenen. ich bin total erschrocken; in dem moment kommt die schwester wieder rein, hört es ebenfalls und schreit: "schnell, schnell, schnell" und auf einmal ist das zimmer voller leute. die ärztin ist wieder da, redet beruhigend auf mich ein, es ginge jetzt in den op, wir würden das baby sofort (!!) holen. ich tippe mit zitternden fingern die nummer von meinen mann, als er am tel ist, kann ich fast nicht reden, weil ich angst habe, sofort in tränen auszubrechen. er denkt, ich rufe an, um abgeholt zu werden, statt dessen stammele ich etwas von kaiserschnitt. wann? jetzt sofort!
die verbindung ist unterbrochen. das schafft er nie, denke ich.
oben im op ist der anästhesist mega schlecht gelaunt. die nadeln sind nicht da, wo sie hingehören etc etc. die hebamme erklärt mir, wie ich mich gegen sie lehnen soll, damit der rücken rund ist, zum setzen der pda nadel. sie redet beruhigend auf mich ein, meine knie zittern unkontrolliert und der anästhesist sticht 4(!!) mal, bis die nadel endlich da ist, wo sie hingehört.
als sie mich zurücklegen, kann ich nur die lampe anstarren, frag mich, ob ich je meine beine wieder spüren werde und habe vor allem wahnsinnige angst um mein baby.
in diesem moment taucht plötzlich von rechts oben lukas, mein mann, auf, mit grünem mützchen und das gesicht halb hinter einen grünen tuch verborgen. noch nie im leben war ich so froh jemanden zu sehen, wie ihn in diesem augenblick. endlich ein vertrauter, ich war nicht mehr allein.
die op selbst ging dann total flott, ein paar mal kippte mir der kreislauf weg, aber der anästhesist hatte sich endlich entschlossen seinen job zu tun und war sehr aufmerksam.
das geruckel, das ihr alle kennt und dann ein kleines herzzerreissendes quäken: "ich bin da" es war der der 1.1.2002, 15h36.
die hebamme hielt mir meinen kleinen kurz ans gesicht, so weich, und ganz blau! und dann gings schon weiter zur untersuchung, lukas gleich mit.
kurze zeit später war er wieder bei mir: unserem jan ging's soweit gut, er würde unter der wärmelampe ein bisschen aufgepeppt.
von der ärztin erfuhren wir dann auch, was der grund für die not-sectio war: die placenta hatte bereits aufgehört zu arbeiten, jan war unterversorgt.
wir hatten ein riesenglück, dass alles glimpflich abgelaufen ist (apgar 9 punkte!). wären wir erst drei tage später zum nächsten u-termin dagewesen... wäre mir rechtzeitig aufgefallen, dass er sich nicht mehr bewegt... fragen, die ich mir gott-sei-dank nicht mehr stellen muss.
jan ist da, gesund und putzmunter!
jan lukas am 1.1.2002 ein paar Minuten alt