"Müssen" eure Kinder alles Essen bzw. Probieren...

M

myriam

AW: "Müssen" eure Kinder alles Essen bzw. Probieren...

Meine Tochter muss nicht alles essen oder probieren, was auf den Tisch kommt, aber ich möchte schon, dass sie neue Sachen oder Dinge, die sie noch nicht probiert hat oder die ihr komisch vorkommen, schon mal proviert - nur ein kleines Stückchen und sie darf es gleich ausspucken, wenn es ihr nicht schmecken sollt. Manchmal möchte sie, manchmal nicht, das ist völlig in Ordnung so. Auch ihr Geschmack hat sich schon mehrfach geändert - früher liebte sie Rotkohl, jetzt nicht mehr (wie schade), dafür mag sie jetzt Tomaten, Mozzarella, Fleisch, Fisch und sogar Rosenkohl. Neulich probierte sie von alleine Pesto, hatte ich ihr vorher immer wieder angeboten, aber sie wollte nicht- Dann kam sie von allein darauf, heute möchte ich mal probieren, und siehe da, sie fand es , dazu noch mit Pinienkernen und Parmesan total lecker. Das könnte ihr Lieblingsessen werden, meinte sie....
Aber zwingen oder bestrafen GEHT GAR NICHT!!!! Das hat mit Pädagogik absolut nichts mehr zu tun und würde ich so nicht auf meinem Kind sitzenlassen!!!!
 

bribra

Gehört zum Inventar
Gesperrt
AW: "Müssen" eure Kinder alles Essen bzw. Probieren...

Mein Sohn war ein "Nichts-Esser" bzw. ein "Ich esse alle Dinge nur getrennt, aber sowieso nur 5 unterschiedliche Sachen"-Esser - von Klein auf. Nie was gemixtes, alles hintereinander, ganz wählerisch. Ihn konnte man nicht zum Essen zwingen, schon gar nicht von unbekannten Dingen. Er hat geweint und geheult und gespuckt. Kindergarten, Tagesmutter und später noch Schule mit Tagesheim (sogar noch auf dem Gym) hätten daran immer scheitern können, denn er hätte sich schlicht und ergreifend geweigert hinzugehen, wenn er Dinge hätte essen müssen, die er nicht wollte. Also habe ich jeweils ein gespräch mit dem Inhalt "Ich bezahle für diese Einrichtung, ich bezahle auch das Essen und wenn er nicht isst, ist das mein Geld, nicht Ihres" geführt und die Problematik aufgezeigt: Glückliches Kind, was gerne kommt, weil man ihn nach seinen Bedürfnissen essen lässt oder aber todunglückliches Kind, dessen unnatürliches Essverhalten zum Problem gemacht wird und das deswegen nicht mehr kommen mag. Und es ging woüberall gut, da es akzeptiert wurde. Such unbedingt das Gespräch! So was wie in Deinem Kindergarten geht gar nicht. dein armes Kind!!!

Was soll ich Dir übrigens sagen? Mein Sohn ist heute über 1,70 groß, durchtrainiert, 64 kg und frisst alles, Fisch, Schinken, alle Gemüsesorten, alles auch durcheinander, Butter auf Brot (das ging gar nicht....) usw. usw. Kam alles nach und nach.

Ich glaube man muss aufpassen, dass die Lebensqualität von Kindern nicht durch den Zwang zu einem normativem Essverhalten beeinträchtigt wird. Wenn ein Kind nicht mit grünen Farben malen mag bspw. ist es ja auch in ordnung - wenn es keine roten Dinge isst, sollte es das auch sein (bei Alex waren es rote Dinge, alles mit Sauce, streichbare Dinge wo noch was drauf kam usw. usw.)

Liebe Grüße, Britta
 

Andrea

Gehört zum Inventar
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Meine Kinder müssen schon alles probieren. Aber nur einen Bissen
Aber ich bin der Ansicht, wenn ich nicht probiere kann ich nicht sagen ob es mir schmeckt. Wenn sie nach dem einen Bissen sagen, es schmeckt ihnen nicht ist es auch gut.
Aber ich finde, sie lernen dadurch auch neues kennen - Paul liebt zum Beispiel Muscheln. Hätte er sie nicht probiert - wüsste er das nicht.
Auch ich probiere alles. Auch wenn ich mich überwinden muss, wie zum Beispiel Kutteln...
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
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meine tochter muss gar nichts probieren. ich traue ihr durchaus zu, dass sie aufgrund des aussehens, des geruches, was auch immer weiß, ob ihr etwas schmeckt oder nicht - ich kann das schließlich ja auch ;-)

ich persönlich liebe innereien, viele mögen sie nicht, viele erwachsene haben sie aber noch nie probiert, ekeln sich einfach. das wird auch akzeptiert.

mag sein, dass meiner tochter irgendwas entgeht, was ihr vielleicht doch geschmeckt hätte, aber ganz ehrlich? was solls, sie wird es später irgendwann vielleicht probieren. sie ist aber prinzipiell nicht wählerisch, mag nur leider keinen reis, keine erbsen, was ich sehr bedauere. ich richte meinen speiseplan aber nicht nach ihr, auf risotto & co verzichte ich keinesfalls. für chiara ist dann butterbrot angesagt und schluss.

zum kiga: entsetzlich, dass es sowas heute noch gibt, das war ja in den 60er jahren üblich. selbstverständlcih würde ich mit dem kiga reden, aber eher ohne hoffnung. und: wer beim essen solche methoden anwendet, wendet ähnliches auch in anderen situationen an. ich würde wechseln.

alles gute
riccarda
 

Su

Das Luder
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Ich unterschreibe mal einfachheithalber bei Riccarda.

Ich möchte auch noch erzählen, das Yannick nie Eier gegessen hat und einfach nicht wollte, bei einem Allergietest kam raus, dass er darauf allergisch ist. (Hat sich mittlerweile ausgewachsen, wobei Eier pur oder in Mengen immer noch nicht ißt)
Was ich damit sagen will, ich glaube auch daran das oft die Kinder auch ganz gut wissen was ihenn gut tut.

Lg
Su
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
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Ich bin eigentlich nicht mehr Fan vom Probierenmüssen.
Wenn Kinder klein sind (bis ca. 4 Jahre, je nachdem), dann kann eine Regel wie "Es wird alles wenigstens probiert, sonst gibt es keinen Nachtisch" noch was bringen. Einen Winzbissen sollte man schon runterbekommen, egal von was. Im schlimmsten Fall ausspucken, das wäre auch okay, immerhin hat man ja probiert!
Aber wenn die Kinder älter sind, dann hat das doch keinen Sinn. Eigentlich umso weniger, je mehr man den Verdacht hat, daß "Anstellerei" dabei ist. Man macht sich da einen Machtkampf zurecht, den man nicht gewinnen kann! Würden wir Erwachsene denn, wenn zum Probieren gezwungen, danach in Begeisterungsstürme ausbrechen? Wohl eher nicht. Also - wozu die Probiererei, wenn das Ergebnis von vornherein feststeht?
Das einzige Aber: klar kann es nicht angehen, daß ein Kind aus übermäßiger Anstellerei seine Nahrungsauswahl immer weiter einschränkt. Ich hab hier mit der Großen so ein Beispiel: in der Schule wird alles(!) gegessen, aber zuhause ein Faß aufgemacht. Da es leider nicht ganz möglich war, die Sache abzutun und mit "Iß halt ein trockenes Brot" zu lösen (mein Mann hat da gerne andere Ansichten...), haben wir jetzt eine noch andere Lösung:
jedes Kind darf an einem Wochenendtag ein Mittagessen bestimmen, das dritte bestimmt an beiden Tagen den Nachtisch. Klar gibt es da noch einschränkende Regeln, z. B. nicht an zwei Wochenenden das gleiche Gericht (Nudeln/Spaghetti SIND das Gleiche), es werden nicht Nudeln und Kartoffeln etc kombiniert, es gibt als Hauptgericht nichts Süßes (Milchreis, Pfannkuchen), es muß wenigstens Beilage und Gemüse ausgewählt werden, Fleisch dazu wähle ich, muß dann nicht gegessen werden. Falls es denn Fleisch dazu geben muß.
Und was soll ich sagen: seitdem geht es wieder.

Salat
 

Su

Das Luder
AW: "Müssen" eure Kinder alles Essen bzw. Probieren...

Lustig Salat, bei uns ist es andersrum, meine Kinder probieren vermehrt seid ihrem 6.ten Geburtstag (freiwillig), Yannick probiert zur Zeit wirklich alles, aber von sich aus, das ist dann lustig, am So. bei meinen Schwiegereltern, wollte er ein Stück Spargel:hahaha: Spargel hatte er noch nie probiert.
 

Steffi und Sarah

Familienmitglied
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Eigentlich essen meine Mädels alles was ich koche. Gut Celine mag kein Käse und Sarah eben nicht so gerne Fleisch. Den Essenplan machen wir alle gemeinsam für eine Woche, meistens klappt es gut. Es gibt pro Woche maximal eine Süßspeise zum Mittagessen,max.3 mal Fleisch und mindestens 1 mal Fisch. Probieren ist aber freiwillig, aber andersrum koche ich keine extra Gerichte, wenn es Auflauf gibt mache ich immer eine Ecke ohne Käse für Celine und Sarah steht frei ob sie Fleisch essen möchte oder nicht. Ansonsten gibt es als Alternative eben ein Butterbrot und fertig.
Meine Freundin hat zeitweise drei verschiedene Gerichte gekocht...ich würde irre werden :hahaha:
 
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