AW: Mir ist sooo langweilig *heul*
Hmmmm ja, also meinen Beruf vermisse ich eigentlich nicht so sehr, weil ich mich noch gut dran erinnern kann, dass ich mir damals oft gewünscht habe, nicht diesen ständigen Druck zu haben. Zuletzt war ich Abteilungsleiterin und habe mich ständig durchsetzen müssen in der Männerwelt. War oft auf Dienstreise etc.
Ich glaube, es ist immer das reizvoll, was man gerade nicht haben kann. Als ich noch nicht Abteilungsleiterin war, habe ich dran gearbeitet, mich weiter zu entwickeln. Als ich das dann geschafft habe, war es natürlich schon spannend und ich habe mich gefreut. Aber auch das wird Alltag und ist eine nervliche Belastung. Man nimmt auch den Job mit nach Hause und kann manchmal nicht schlafen.
Dann wollte ich endlich eine Familie gründen, als mein Mann mit dem Studium fertig war. Ich stürzte mich hinein und war nur glücklich.
Und das bin ich eigentlich immer noch......weil ich weiß, dass eine Zeit die andere abwechselt. Irgendwann werde ich sicherlich wieder arbeiten und darüber stöhnen und an diese Zeit zurückdenken. Ich glaube, man muß aus jeder Zeit das rausholen, was sie bietet.
Aber ich kann eure Gedanken total nachvollziehen. Ich habe auch solche Tage, wo ich mir häßlich vorkomme in meinem bekleckerten Schlabberlook und mich das alles nervt....dieses ständige Saubermachen der immer gleichen Sachen und diese stupide Hausarbeit. Dann möchte ich in einem Meeting sitzen und mein Hirn anstrengen, um innovative Lösungen zu finden.
Langweilig im Sinne von "mir fällt nicht ein, was ich mit dem Kind machen könnte", habe ich eigentlich nicht. Da fällt mir eigentlich immer was ein.
Ich glaube, es liegt auch an der trüben Jahreszeit, dass einem die Tage manchmal lang vorkommen. Wartet mal ab, im Sommer sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, wenn wir den ganzen Tag mit den Kids draußen sind und abends gegrillt wird.
Und wenn mein Kind mich läßt, fällt mir auch sonst immer genug ein. Dazu habe ich genügend Interessen (die zwar kein Geld bringen, aber mir trotzdem viel geben).
Ja, Fernweh hab ich auch manchmal, dass ich mir vorstelle, wie es wäre, jetzt total ungebunden zu sein und durch die Welt zu gondeln. Aber wenn man das hätte, würde man auch etwas vermissen. Seine Heimat, seine Geborgenheit, seine Familie.
Leute, zum Glück gibts das Internet, oder? Stellt euch vor, das gäbe es nicht.
Ach, eigentlich bin ich sehr glücklich. Und gespannt, was noch alles kommt. (Als nächstes vielleicht ein 2. Kind?)