"Mama, was ist, wenn man stirbt?"

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Fridolin ist zwar noch weit davon entfernt, mir solche Fragen zu stellen, aber manchmal beschäftigt mich jetzt schon der Gedanke, was ich als "gläubige Atheistin" ihm denn darauf mal antworten soll.

Wer sich irgendeiner Religion zugehörig fühlt, hat´s da wahrscheinlich leichter. Oder auch nicht?

Hallo Mütter von älteren Kindern:
Was habt Ihr denn so geantwortet?

In zwei Jahren, wenn Fridolin mich mit solchen Fragen vielleicht löchert, werde ich wahrscheinlich ein Unterforum anregen, was und wie man so alles auf bestimmte Fragen antworten kann. Es gibt so viele dieser Art, und gerade die, auf die mir die Antwort schwerfallen würde, scheinen mir auch gleichzeitig die wichtigsten zu sein.

Liebe Grüße von
FridoMama
die sich schon wieder wahnsinnig früh Gedanken macht...
 

Jesse

sprachlos im Spreewald
Auch ich habe schon heute ein wenig Angst vor dieser Art von Frage. Meine Mama ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben und ich reagiere auf das Thema Sterben sehr emotional. Schon einmal habe ich einem Kind diese Frage beantworten müssen und mich dabei meiner eigenen Phantasie bedient. Ich glaube auch nicht wirklich an den lieben Gott und habe eine Art und Weise gefunden, die mir den Tod "kindlich" erträglich macht.
Vielleicht magst Du ja meine Art, den Tod zu erklären

Als meine Mama damals starb, da war ihr Patenkind gerade 3Jahre alt, sie beiden haben sich sehr gern gehabt und die kleine Sandra wusste auch das die Tante Renate doll krank ist. Als sie dann starb fragte sie immer nach ihr und wir erklärten ihr ebenfalls, das sie nun im Himmel sei und keinerlei Schmerzen mehr hätte. Danach wollte die Kleine wissen: Wie sie in den Himmel gekommen sei!? Ich erklärte ihr, ein wunderschöner kleiner Engel sei zur Erde herabgeschwebt und hätte sie mit sich genommen! Darauf hin Sandra: UND WIE IST SIE AUS DER KISTE RAUSGEKOMMEN ??? Noch heute ist es mir ein Rätsel, woher sie das hatte Ich habe ihr dann gesagt, das nur ein Teil eines Menschen in den Himmel fliegt und den anderen täte man in eine Kiste und gräbt sie ein, damit man immer einen Ort hat, an dem man ganz nahe bei ihr sein kann.
Noch heute (fast 5Jahre später) fragt sie immer wieder nach meiner Mama und war schon oft an dem "ORT" wo man nahe bei ihr sein kann....


LG Jesse
 

lulu

Königin der Nacht
Katja,
bei Glaubensfragen machen wir/ich immer wieder deutlich, daß es sich um Glaubensfragen handelt, indem wir sagen. Hm, aaaaslo i-ich glaube, daß... Andere Leute glauben...? Oder gleicht die Gegenfrage: Was glaubst Du denn?
Hat bisher ganz gut geklappt :jaja:. Klaas weiß, daß Menschen darüber unterschiedlich denken und hat sich seine Glaubensversion zurecht gelegt, die wir natürlich akzeptieren.
Ach ja, zum Tod selber glaubt Klaas, daß die Seele des Menschen in den Himmel fliegt (und ich denke auch, er glaubt, daß jede Seele sich eine Wolke zum Umherfliegen aussucht :D). Der Körper funktioniert dann nicht mehr - atmet nicht und bewegt sich nicht mehr. Das ist wohl Franks Version ;-). Denn ich bin mir nicht so sicher, finde dieser Verision aus Klaas Mund aber auch sehr tröstlich. Vielleicht bekehrt er ja mich :)...
Lulu
 

ConnyP

Die Harmlose
hi Katja,

prinzipiell denke ich schon, daß man es als Gläubiger leichter hat - auch für sich selbst. :jaja:

Ich habe meiner Tochter damals erzählt, daß Marcel jetzt im Himmel ist und wir ihn eines Tages wiedersehen werden. Diese Hoffnung - oder Gewißheit! - macht es viel erträglicher.

Ich glaube, es kommt darauf an, wie alt ein Kind ist. Aber in jedem Alter kann und muß es verstehen, daß der Tod etwas endgültiges ist, daß der Verstorbene nicht wiederkommt. Wohin er gegangen ist - nunja, da sollte man gerade den kleineren Kindern schon irgendwas "bieten". Selbst wenn man nicht an ein Weiterleben glaubt... Man könnte statt Himmel ja auch sagen "bei den Sternen" oder in einem schönen Garten oder so etwas in der Art. Ich glaube, daß Kinder mit so einer Vorstellung besser klarkommen als vor einem endgültigen "nichts" zu stehen. Und später können sie sich immer noch eine eigene Meinung bilden... Wie gesagt, man muß ja nicht mit Gott und so anfangen.

Es gibt übrigens auch ein paar nette Bücher gerade zu dem Thema "wie sage ich es meinem Kind" - leider fällt mir grad keins ein :oops:
Kann mir da vielleicht jemand aushelfen?? :-D
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Hallo Conny,

eins habe ich gerade selber dazuliegen:

"Das Recht des Kindes auf Religion" von Friedrich Schweitzer.
Wollte aber erstmal in der Praxis rumhorchen.
Danke für Eure Geschichten! Es ist schon irgendwie was sehr individuelles...

Liebe Grüße

P.S. Naja und die Brüder Löwenherz habe ich natürlich auch gelesen...
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Hallo Katja,

das ist nun "mein" Thema, da ich in den letzten Jahren akuten Handlungsbedarf hatte.

Ich bin überzeugt, dass es für Kinder sehr wichtig ist, zu wissen, dass das Gegengewicht zur Geburt der Tod ist.
Dass es nicht nur einen Anfang, sondern auch ein Ende gibt. Damit können sie ihr Weltbild komplettieren.

Und auch wenn es vielen *Grossen* schwer fällt, sich zum Thema Sterben und Tod zu äussern, weil man sich davor fürchtet, sollte man sich darauf einlassen.
Kinder möchten oftmals nicht mal unbedingt grosse philosophische Abhandlungen, sondern einfach eine logische Antwort auf eine klare Frage.
"Warum stirbt man? Weil alles, was anfängt, auch endet".

Die Philosophie dahinter kann man sich dann selber erarbeiten und das eigene Weltbild, den Glauben oder NichtGlauben einfliessen lassen.

Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich unsere Erklärungen jetzt hier hineinkopiere, wer sich dafür interessiert, wie wir das unseren Kindern ( damals 3 und 5) erklärt haben, dass David stirbt, der kann hier lesen :
http://www.himmelskinder.net/trauer/spr_bild.htm

Liebe Grüsse, Jacqueline

http://www.himmelskinder.net
 
A

Anna.

gute frage von dir!
die schwierigkeit beim antworten auf solche fragen liegt meiner meinung nach darin das man für sich selbst noch kein (befriedigende) antwort gefunden hat.
oder wenn man eine gefunden hat, es eine ist,
die man kindern noch ersparen möchte (vielleicht zurecht?)
ich würde bei einem thema das für mich zu angstbesetzt ist,
jemanden bitten der besser damit umgehen kann als ich,
dem kind eine erklärung zu geben.
weil ich sonst meinem kind mit meiner erklärung ja unwillkürlich auch meine angst vermittle.
wenn das nicht möglich ist würde ich fürs erste
mir eine antwort die ich für ein kind für zumutbar halte
"ausborgen" auch wenn sie vielleicht nicht meinen wirklichen empfindungen entspricht.
 
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