"Mama, was ist, wenn man stirbt?"

B

BuchLiesel

Ich hatte im Januar einen schweren Verkehrsunfall, den ich nur mit viel Mühe überlebt habe. Erst nach ca. 7 Tagen war klar, daß ich das überhaupt am Leben bleibe.
Meine Familie durfte mich besuchen, aber die Kinder natürlich nicht. (Ich selbst habe keine Kinder.) Meine Schwester hat ihrem 7jährigen erklärt was mir passiert ist und auch die Möglichkeit erwähnt, daß ich daran sterben könnte.
Jetzt bin ich wieder ganz gesund. Als ich Ostern bei meiner Familie war, meinte er, sie hätten gedacht, ich stürbe. Und als Trost kam dann hinterher: "Aber Deine Seele wäre ja jetzt im Himmel, nur Dein Körper bleibt eingebuddelt."
Ich fand das schon ziemlich abgeklärt. Aber mit dieser Gewissheit kann auch ein Kind leben. Der Tod gehört zum Leben, ich denke, das müssen wir auch den Kindern mitgeben.
Es gibt ein ganz gutes Kinder(Bilder)-Buch zu diesem Thema von Amelie Fried: "Hat Opa einen Anzug an ?".
Es ist natürlich nicht einfach zu erklären, daß nicht nur alte Menschen sterben. Aber mein Neffe hat zum Beispiel verstanden, daß man so krank sein kann, daß Ärzte nicht mehr helfen können. Er hat über dieses Thema viel nachgedacht und viel darüber geredet. Ich denke, falsch ist es, den Kindern zu vermitteln man müsse Angst vor dem Tod haben.

Ursula :V:
 
F

FriMa

Ich denke, man kann die Frage "Wo geht ein Mensch hin, wenn er stirbt?" mit einer Gegenfrage beantworten: "Wo kommt ein Mensch her, wenn er 'gezeugt' wird"? Letztlich weiß das ja niemand so genau. Und das kann man ruhig zugeben. Und sagen, dass jeder ein bisschen anders darüber denkt und andere Vorstellungen hat.
Egal ob man Christ ist, an Wiedergeburt und Seelenwanderung glaubt oder etwas anderes: Zwischen körperlicher "Hülle" und etwas wie "Seele" zu trennen ist sicher sinnvoll. Dies würde dann auch helfen, die Situation zu erklären, wenn zwar der Körper (noch) funktioniert, die "Seele" ihn aber bereits verlassen hat (Koma, vielleicht auch bei Alzheimer).
Ich weiß nur nicht, ob und ab wann ein Kind so etwas verstehen kann. Ehrlich gesagt finde ich die Vorstellung, dass der Körper eines geliebten Menschen von Würmern abgenagt oder verbrannt wird, auch nicht gerade erquicklich... :oops:
 

Brini

ohne Ende verliebt
Hallo zusammen,

darüber hab ich mir auch schnon gedanken gemacht. Meine urgrossmutter, also Melissa's Ururgrossmutter ist jetzt 92 Jahre alt. Sie kann zwar noch laufen, aber fällt ständig hin. Vor 4 Jahren hat sie noch zwei Operationen überlebt 8O als sie sich erst den einen Oberschenkelhals gebrochen hat und kurz danach den zweiten.

Jedenfalls, sollte Melissa dann schon soweit sein, das sie mich fragt warum ihr Grosi gestorben sein, wo sie jetzt hin ist ect. hab ich mir auch schon antwortmöglichkeiten ausgedacht.

Kennt ihr den Film: Licht am ende des Tunnel's?

Das ist ein etwas älterer Film, als grad Aids bekannt wurde. Dort erkrankt ein junge, er ist Bluter, an Aids.

Die Familie begleitet ihn auf seinem Sterbeweg. Als dort der Vater von seinen anderen Kindern gefragt wird, was den passiert beim Sterben macht er ein gutes Beispiel.

Er zeigt auf seine Hand und sagt: Das ist die Seele, wenn man geboren wird, schlüpft sie in eine Hülle, den Körper. Dann zieht er sich einen Handschuh über. Wenn wir sterben, so sagt er weiter: dann geht die Seele wieder aus dem Körper. Was zurück bleibt ist nur die Hülle, aber die Seele, die wandert gen Himmel

Ich finde das ein tolles Beispiel, für Kinder, die sich unter dem Tod noch nicht viel denken können. Es wird logisch erklärt, anschaulich, und ist doch die Wahrheit. So empfinde ich das.

Liebe Grüsse Sabrina
 
M

Melanie

Hallo,

diese Frage hatten wir ja letztes Jahr mit Sascha auch. OK, er war schon zehn, aber trotzdem fand ich, mussten wir ehrlich sein. Ich selber denke auch wie ein Kind und habe ihm dann erzählt, das Opa in den Himmel gekommen ist. Jetzt in der Kur hatte ich ein wunderschönes Kinderbuch (was mir auch helfen sollte) von Elisabeth Kübler-Ross "Die unsichtbaren Freunde". Ich finde es sehr schön geschrieben und es sind auch sehr viele Bilder drin, so dass man es auch schon Kindern vielleicht ab drei geben kann (Mama sollte dann aber vorlesen. Ich finde auch, Kinder sollten bei diesem Thema nicht alleine sein). Schade, das ich es letztes Jahr noch nicht kannte, denn das hätte mir sehr geholfen.

Melanie
 
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