Kinder - Betreuung - Arbeiten

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Hallo,

also ich gehe ja auch schon wieder arbeiten - in erster Linie weil ich will und nicht weil ich "muß" - und Johanna geht zweimal in der Woche zu einer ganz lieben Tagesmutter. Sie scheint sich dort auch sehr wohl zu fühlen (kein Wunder, dort sind eine Tagesmutter und zwei junge erwachsene Töchter, die total kindervernarrt sind und sie wird den ganzen Tag "betüdelt" :) ) und ich sehe keinerlei Anzeichen, daß ihr irgend etwas fehlt oder sie komisch reagiert oder so.

Ich werde allerdings auch sehr lange nicht Vollzeit arbeiten gehen, weil das in meinem Job gar nicht ginge - ich bin nämlich nicht um 16 Uhr, sondern erst um 19 Uhr zu Hause. Wenn Johanna in den Kindergarten geht, werde ich wohl bis 15 Uhr jeden Tag arbeiten. Und wenn sie in die Schule kommt... ja, was macht man dann? Die Kids haben ja schon um 12 Uhr Feierabend, da brauche ich gar nicht erst anzufangen mit der Arbeit. Von den vielen Fällen, in denen mal "eine Stunde ausfällt" gar nicht zu sprechen :-?

Für mich käme daher eine Ganztagsschule unbedingt in Betracht, aber nur, wenn sie ein anständiges Nachmittagsprogramm hat und den Kindern dabei genug Freiheiten lässt. Als Alternative könnte ich mir eine "Nanny" vorstellen, die die Kids am mittag aus der Schule abholt, Mittagessen serviert, vielleicht ein bißchen bei den Hausaufgaben hilft und/oder einfach nur "da" ist. Denn alleine lassen würde ich mein Kind bis zum 10. (?) Lebensjahr nach der Schule noch nicht.

Liebe Grüße

Alexandra
 
C

CJL

Es ist an manchen Stellen ein schwieriges Thema, aber im Moment sehe ich es als ein trauriges Thema an.

100 Jahre Geschichte habe ich mir angelesen über unsere deutsche Geschichte, über die Art der Kinderbetreuung bis hin zur Arbeit der Frau und die Position der Frau in der Gesellschaft.

Irgendwo hat sich nicht viel getan - wir sind drei Jahre rentenversichert, dürfen wählen, dürfen uns die Berufsausbildung aussuchen, aber an so vielen Ecken und Kanten scheitert es manchmal.

Emanzipiert bin ich nicht, denn ich sehe auch die Position des Mannes und darüber findet man ziemlich wenige Bücher. Wenn ein Mann sich entscheiden würde, drei Jahre Elternzeit zu nehmen, dann hat man diesselben Probleme wie Frauen sie haben. Mal kommt man ohne Probleme wieder in den Job und mal nicht. Mal wird man belächelt, wenn man als Mann Elternzeit nimmt und manche haben eine Menge Respekt davor, dass Männer Elternzeit nehmen.

Wenn man als Frau zu Haue bleibt, dann wird man manchmal merkwürdig von der Seite angeschaut, wenn man als Frau neben einer Familie arbeiten geht, dann ist das ab und an in Ordnung, aber Haushalt und Kinder haben bitte nicht zu leiden. Es gibt so unzählige gesellschaftliche Meinungen darüber, wie es auszusehen hat, dabei gibt es nur eine einzige Meinung, die zu gelten hat: Wahlfreiheit und den dazugehörigen Respekt über die Wahlfreiheit.

Die Würde des Menschen ist unantastbar - sie wird meiner Meinung nach schon verletzt, wenn man nicht frei wählen darf und dem einem oder anderen paßt dies nicht, weil man anderer Meinung ist. Weil man der Meinung ist, dass man entweder nach einem Jahr wieder arbeiten sollte oder weil man der Meinung ist, dass man 10 Jahre zu Hause bleiben sollte. Der richtige Weg ist, wenn man für sich gewählt hat zu Hause zu bleiben oder nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen und das Umfeld respektiert das. Man selber respektiert das, was der andere gewählt hat. Wenn der eine gewählt hat zu Hause zu bleiben und seine Familie zu geniessen und Job ist erstmal nicht wichtig und der andere hat gewählt, dass er Job und Familie möchte, dann haben beide sich zu respektieren.
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
@ CLK:

Sorry, aber warum ist man nicht emanzipiert, wenn man auch die Position des Mannes berücksichtigt ?????????

Verwunderte Gruesse von Riccarda,
die sich wohl über die Interpretationen von Emanzipation, Feminismus und Emanzentum lebenslang wundern wird
 
S

Scarlett

CJK hat gesagt.:
Die Würde des Menschen ist unantastbar - sie wird meiner Meinung nach schon verletzt, wenn man nicht frei wählen darf und dem einem oder anderen paßt dies nicht, weil man anderer Meinung ist.
meine Meinung zu dem Thema mal außen vor.
Doch zur "Würde" des Menschen gehört auch die Redefreiheit und wenn jemand anderer Meinung ist, darf er das kundtun, das ist gesetzlich geregelt.
Respekt ist zwar ein Schlüßelwort aber auch bei würdelosen, respektlosen Meinungen hat man Redefreihheit, die Konsequenzen muß man dann allerdings auch tragen.

LG Scarlett
 
B

Beate

Zwischen "ich darf nicht frei wählen" und "irgendwem passt es nicht, wie ich entschieden habe" besteht für mich ein himmelweiter Unterschied. Denn im zweiten Fall habe ich ja gewählt, d.h. konnte ich frei wählen, und wen kümmerts, ob das jemandem passt, den es gar nichts angeht.

Liebe Grüße
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
Nun seid doch mal nicht so streng nmit CJL und legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage.
So wie ich das verstehe plädiert sie einfach für gegenseitigen Respekt. Und wenn es das ist, was sie sagen will, dann gab es zu diesem Thema schon Threads mit Meinungen, die ich wirklich viel streitbarer fand.
 
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