Kinder - Betreuung - Arbeiten

C

Claudia

Hallo!!

ich wollte mir nur mal eure meinungen anhören ...
bitte laßt mir meine Meinung - und würgt mich nicht ...

alles begann so .. ich war mit einer freundin auf ein bier (sie ist volksschullehrerin) und wir quatschten über alles und nix .. irgenwann sagte ich mal, daß die kleine tochter eine freundin von mir mit 1,5 jahren in den kindergarten mußte, weil die mama arbeiten wollte, bis 16 uhr!!

sie meinte "wozu hat die den kinder????"

wir sind dann ins diskutieren gekommen! und wir beide sind der meinung, daß bis 14 uhr eine "fremdbetreuung" reicht weil bis Ende VOlksschule die "kleinen" noch die Eltern brauchen!!!

meine freundin unterrichtet an einer Ganztagesvolksschule - und sie sieht das aus erster Hand!!! sie findet es eine Quälterei für die kleineren Volksschüler (so bis 3te klasse) und sie findet wenn man es sich nicht leisten kann eine zeit lang ein bissl weniger zu verdienen, sollte man keine kinder bekommen .........

also mir persönlich wäre es sehr recht (auch meinem mann) wenn ich spätestens um 14 uhr die "KIds" abholen könnte. da verzichte ich lieber auf den urlaub - und meine kinder haben noch "freiheiten"!!!

freu mich über eure beiträge - aber bitte - halbwegs sachlich bleiben!!

lg
claudia
 

Ignatia

die mit dem Efeu tanzt
ich finde auch man soll bei den kids bleiben. Mein Mann und ich handhaben es im Moment so: Ixch gehe arbeiten von 10 bis 1430. Danach komplett zu Hause. mein Mann arbeitet ab 1500 bei uns daheim!
 
M

mamagaz

meiner meinung nach kann man das nicht so verallgemeinern: "das kind braucht bis XY jahren rundum seine mutter und ab yz jahren dann nicht mehr" - mal überspitzt gesagt. jedes kind ist doch anders in seiner entwicklung, die einen wollen früher neue erfahrungen machen und vielleicht kontakt mit anderen, gleichaltrigen und die anderen später.

mein sohn ist auch so ein "armes kind": in der kita, seitdem er 18 monate alt war und auch - oh gott - mittlerweile bis ca. 16 uhr. und er fühlt sich wohl da, ansonsten hätten wir es auch so "früh" nocht nicht gemacht mit der kita. ich habe auch das glück, im osten deutschlands zu wohnen, wo die kita-infrastruktur besser ist als im westen und auch kinder unter 3 jahren einen platz finden können.

ich denke, jeder muß für sich und sein kind die entscheidung treffen, die man/frau vertreten kann: ich für meinen teil habe mich entschieden, daß 18 monate zuhause sein genug sind, daß ich wieder arbeiten gehen will, und daß ich meinem kind damit nicht schade - im gegenteil: ich fördere die entwicklung MEINES kindes (er hat z.b. innerhalb weniger tage gelernt, mit dem löffel zu essen, weil es da alle machen). auch das geld können wir natürlich gut gebrauchen.

ich arbeite täglich 5 stunden, von 9 - 14 uhr und habe recht lange fahrtwege, deshalb bleibt er eben bis gegen 16 uhr in der kita außerdem: wer hat schon den luxus, seine vielleicht seit vor der schwangerschaft bestehende vollzeitstelle so zeitlich runterzuschrauben, daß er schon um 14 uhr sein kind abholen kann....

in diesem sinne viele grüße
 

Stef

Gehört zum Inventar
Nach meinem ersten Geburtstag ist meine Mutter wieder ganztags arbeiten gegangen. Erst war ich in der Kinderkrippe und danach im Kindergarten. Während der Schulzeit war ich nachmittags in der Kinderbetreuung. Ich habe das nicht als negativ empfunden und bin da gern gewesen.

Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, während der 3 Jahre Erziehungszeit, wieder ganztags arbeiten zu gehen. Ich werde auch beim zweiten Kind in der Zeit zu Hause bleiben. Aber nicht, weil ich denke, daß es den Kindern schadet, sondern weil ich es schade finden würde, so wenig von meinen Kindern zu haben.

Ich vermisse es schon ziemlich, arbeiten zu gehen, aber die Zeit mit meinen Kindern ist mir jetzt wichtiger.

Trotzdem kann ich die Mütter sehr gut verstehen, die wieder arbeiten möchten und das auch tun. Eine Mutter, der die Decke auf den Kopf fällt und die sich auch nach "anderen Aufgaben" sehnt, wird mit Sicherheit unausgeglichen sein. Das kann für das Kind auch nicht gut sein.

Den Satz von Deiner Freundin, daß Eltern, die sich ein Kind nicht leisten können (mal frei übersetzt), lieber keins bekommen sollten, finde ich schon recht hart. Man kann es sich nicht immer aussuchen, ob man arbeiten geht oder nicht, z. B. kann einen ja auch unvorhergesehene Arbeitslosigkeit des Mannes in diese Lage bringen. Mütter, die eigentlich lieber zu Hause bei ihrem Kind wären, aber gezwungen sind, arbeiten zu gehen, haben es nicht so leicht und da finde ich solche Sätze, wie von Deiner Freundin, etwas unüberlegt.

Oder man hat ein Haus, daß abbezahlt werden muß, oder einen Lebensstandard den man halten möchte, oder sie sind plötzlich alleinerziehend...oder, oder, oder.

All diese Leute haben doch ein Recht Kinder zu bekommen, ohne daß man ihnen vorhält, daß sie ihren armen Kindern schaden.

Ich hoffe, daß dieses Posting nicht agro rübergekommen ist. So ist es nämlich nicht gemeint.

LG Steffi
 
B

Beate

Hallo Claudia,

wozu willst Du denn andere Meinungen wissen? Du hast Deine Meinung doch offenbar schon fix und fertig. Nur, um über andere zu lästern, so wie über Deine "Freundin" mit der anderthalbjährigen Tochter?

Deine Lehrerinnen-Freundin hat in meinen Augen eine merkwürdige Berufsauffassung, gut, dass ich sie nicht kenne. Wenn sie diese angegebene Meinung hat, soll sie eben nicht an einer Ganztagsschule arbeiten, sondern sich eine Halbtagsschule suchen, damit sie es mit Eltern zu tun hat, die mehrheitlich ihre Meinung teilen. Wenn ich mitbekäme, dass eine Erzieherin meiner Tochter so über uns spricht "quält ihr Kind" und "das Kind sollte es besser gar nicht geben", hätte die Gute gaaanz grossen Ärger mit mir. Und das sagt sie ja, nur mit etwas anderen Worten.

Wozu berufstätige Eltern Kinder haben, kann ich Dir gern sagen. Vermutlich aus den gleichen Gründen wie Du auch. Wir lieben unsere Kinder, wollen sie aufwachsen sehen und erziehen, mit ihnen spielen und ihnen dabei helfen, glücklich zu leben. Und das geht auch, wenn ich nicht den ganzen Tag zu Hause bin. Das Leben besteht nicht nur aus den Kleinkindjahren, und auch in dieser Zeit nicht nur aus der Mutter-Kind-Beziehung.

Findest Du es ideal, Kindern zu vermitteln, dass man nur um des Geldes willen arbeitet? Es gibt auch Leute, denen ihre Arbeit Spass macht. Vielleicht ist das für Kinder kein schlechtes Vorbild?

Liebe Grüße
 
T

tinibini

Liebe Claudia,

meiner Ansicht nach ist das eine ganz schwierige Frage. Ich studiere momentan noch, werde aber (sofern ich einen Job finde) ab April arbeiten. Das bedeutet für Hannah, daß sie zur Tagesmutter geht und ab September einen Kindergartenplatz hat.

Gerade in meinem Studiengang (Pädagogik) sind die meisten Leute der Ansicht, daß die beste Betreuung für Kleinkinder die Mutter ist. Ich selbst werde teilweise schief angesehen, daß ich mein Studium nicht auf Eis gelegt habe um mich um meine Tochter zu kümmern. Es gibt aber genug Studien, die besagen, daß fremdbetreute Kinder keine Defizite oder ähnliches haben sondern genauso nromal oder unnormal sind wie Kinder, die durch die Eltern betreut werden.

Ein großes Problem ist meiner Ansicht nach, daß jede Seite, also die berufstätigen und die Vollzeitmütter beide ihre "Sicht" als die einzig wahre darstellen. Aber es geht hier um mehr: wir sind zwar auf das Geld angewiesen, aber selbst wenn es nicht so wäre kann ich nur sagen, daß ich auch arbeiten möchte. Was bringt es mir persönlich, daß ich meinem Kind zuliebe auf alles verzichte was mir persönlich auch wichtig ist? Hat Hannah mehr davon, wenn ich zuhause bleibe und ziemlich frustriert bin, da mein Kind im Mittelpunkt steht und ich alle meine Interessen zurückstelle. Daß ich studiere um dann zuhause zu sitzen?

Nein, ich denke wenn die Mutter ausgeglichen ist, dann ist es auch das Kind. Das soll jetzt aber auch nicht im Gegenzug bedeuten, daß alle Kinder fremdbetreut werden sollen, sondern es soll heißen, man müßte eine realistische Alternative haben (beispielsweise in Form von ausreichender Kinderbetreuung). Denn momentan sieht die Situation doch so aus, wenn ich nicht zuhause bleibe, dann habe ich ein ordentliches Problem, da Krippenplätze nun wahrlich nicht großzügig gesät sind (zumindest nicht in Bayern!!).

Ich denke, daß es auf beiden Seiten einfach mehr Verständnis füreinander geben müßte und daß weder eine Mutter die ihr Kind selbst betreuen will, mit "die ist ja nur Hausfrau und Mutter" abgestempelt wird, aber ebensowenig, daß Mütter die arbeiten wollen oder müssen deswegen gleich als "Rabenmütter" bezeichnet werden.

Hannah geht momentan zur Tagesmutter die noch ein weiteres Kind in ihrem Alter zur Betreuung hat. Dort kommt sie mit einem anderen Kind zusammen und das nicht nur mal zum spielen sondern täglich. Ich denke, daß ihr das ziemlich guttut, da ich (und vor allem ihr Vater) mich zum verwöhnen immer wieder hinreißen lasse. Zuhause muß sie halt nicht teilen oder mal auf etwas verzichten, weil ein anderes Kind es will. Wenn ich sie mittags abhole, dann hole ich ein lachendes und müdes Kind ab, daß genau weiß, daß es jetzt Zeit ist mit Mama oder Papa zu spielen, nach einem kurzen MIttagsschlaf. Und das genießen wir alle drei

Liebe Grüße

Tina
 

lulu

Königin der Nacht
Kommt ja auch darauf an, wann man morgens loslegt ;-). Bringe ich meine Kinder erst um 9 aus dem Haus und hole sie dann um 16 Uhr ab, ist es ja auch nichts anderes, als wenn ich sie schon um 7 wegbringe und dafür um 14 Uhr abhole :)...
Mein Mann und sich sind der Meinung, daß zumindest ein Elternteil in Teilzeit arbeiten sollte, gemeinsam machbar finden wir 60 Stunden pro Woche, wie immer die nun verteilt sind. Aber: wir haben nicht nur ein Kind, wir genießen beide Zeit mit den Kindern alleine (also ohne Partner :)), wir haben (leider) keine Haushaltshilfe (dann würde ich herzlich gerne mehr arbeiten :jaja:)...
Insgesamt kann man einfach keine Pauschalbeurteilung fällen, v.a. nicht wenn es um 4- oder 6- oder 8-jährige Kids geht. Die sind unterschiedlich, die Betreuungssituationen sind unterschiedlich, und die Eltern haben unterschiedliche Prioritäten. Wir z.B. haben unsere eigenen Interessen ziehmlich zurückgesteckt für die Kinder, um mit Ihnen zu sein. Andere werfen mehrere Stunden Sport ohne die Familie jedes Wochenende ein. Sind die nun schlechtere Eltern?
Was ich allerdings schade finde, ist wenn man vergißt gelegentlich ehrlich zu sich selber zu sein und zu überprüfen, ob die fremdbetreute Zeit und die Situation noch zum Kind passen. Unser älterer Sohn war z.B. drei Tage pro Woche bis 17 Uhr im KiGa und wurde nur zwei mal wöchentlich schon um 13 Uhr abgeholt. Das war auch völlig i.O. so. Eine Betreuung nach der Vorschule jedoch wäre im letzten halben Jahr für ihn nicht gut gewesen. Ich hätte das nie vermutet und fand die "Warnungen" beim Einschulungstest etwas ominös. Aber ehrlich gesagt: Das Kind ist erledigt, wenn es um 15 Uhr nach Hause kommt. Mit einem Au-Pair oder einer vertrauten BabysitterIn im Haus, ginge es bestimmt auch anders. Aber ihn bis 17 Uhr in der Nachschulgruppe in der Schule zu lassen, wäre eindeutig noch zu viel für ihn, v.a. wenn es um mehr als ein bis zwei Tage pro Woche ginge. Er braucht die Zeit zuhause einfach auch zum alleine bröseln und puzzeln und machen. Und ich bin fest davon überzeugt, zwei weitere Stunden in einer neuen Gruppe mit neuen Betreuuern wären nicht das richtige für ihn, auch wenn ich die Zeit gut brauchen könnte, zumindest 2-3 mal wöchentlich...
Lulu (die es allerdings immer noch komisch findet ein Baby vollzeit betreuuen zu lassen, wenn es auch anders geht...)
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
Ich finde, diese Entscheidung sollte jeder Individuell für sich entscheiden (dürfen). Ich persönlich bin auch kein Freund der extremen Langzeitbetreuung für so kleine Kinder. Aber solange die Kinder nicht drunter leiden und ALLE Seiten davon profitieren - warum nicht. Für MICH/UNS käme das auch nicht in Frage, aber ich ich würde mir nicht das Recht rausnehmen andere zu verurteilen, weil sie es tun. Das muss nun mal jeder für sich entscheiden. Allerdings finde ich die Ansicht Deiner Freundin, die gleichzeitig Lehrerin ist, ziemlich krass. Ich hoffe nur, sie macht solche Äußerungen nicht den Kids gegenüber oder lässt sie das gar noch spüren. Lehrer/Betreuer von Kindern sollten bei dieser und auch bei anderen Fragen zumindestens nach außen Neutralität bewahren und ihre Vorurteile für sich behalten - ansonsten haben sie ihren Beruf verfehlt 8O

:winke:

Conny
 
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