Kein Selbstbewusstsein, schüchtern, introvertiert?!

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5MädelHaus

Che hat gesagt.:
Hallo Rachel,
ich habe mir dein Posting durchgelesen und erkenne in sehr vielem Moses wieder.
Spielplatz ist für uns eine Tortour und ich habe es daher schon fast aufgegeben. Es macht wirklich einfach keinen Spaß! :(
Du hast angesprochen, dass Noémi ähnlich gestrickt war.. hast du irgendwas besonderes unternommen, um sie zu bestärken? Wie konntest du ihr helfen bzw. konntest du ihr überhaupt helfen? Oder hat es sich irgendwie alleine quasi "eingespielt"?

Hi

Also Noémi war genau wie Aurélie ein Gewohnheitstier. Da sie mein erstes Kind war, hatte ich noch viel mehr Zeit, und habe eine Krabbelgruppe besucht. Da hat sie aber die meiste Zeit auf meinen Knien verbracht :-? . Ich bin aber trotzdem hin, weil es mir auch ein bisschen den Kontakt zur Aussenwelt ermöglicht hat.

Irgendwann wurde es besser, ich glaube da war sie etwa 3 Jahre alt. Mit 2 1/2 Fing sie an die Spielgruppe zu besuchen, aber die Eingewöhnung hat lange gedauert, ich musste oft und lange dort bleiben.

Liebe Grüsse

Rachel
 

nici

keiner Titel
Ich hab noch einen Gedanken dazu: ich finde "wenig Selbstwertgefühl" klingt so negativ. Auch das muß erst geübt werden und jedes Kind muß seinen Weg erst finden. Manche sind vielleicht etwas forscher, aber wieviele von denen haben z.B. schon größere Geschwister? Und ich bezweifle, daß jedes "laut-mittenrein-und-mittendrin" was mit "viel Selbstwertgefühl" zu tun hat.

:jaja:
Nicole
 

belladonna

Tolle Kirsche
Christina ist auch so ein extremes Sensibelchen und megaschüchtern. :jaja: Als sie ca. 8 Monate alt war, bin ich mit ihr in eine private Krabbelgruppe gegangen, damit sie mal mehr unter Kinder kommt. Dort hing sie dann auch fast nur auf meinem Schoß bzw. hat mit mir gespielt, während alle anderen Kinder fröhlich getobt und gespielt haben; erst ca. 10min vor Schluß fing sie dann so allmählich an mitzumachen.
Auf dem Spielplatz war es bis vor kurzem auch so, daß sie nur für sich allein bzw. mit mir gespielt hat und sie wäre auch nie allein vom Sandkasten zur Rutsche oder zum Karussell gegangen - Mama sollte immer mit.

Seit Januar geht sie 2x die Woche in die Zwergengruppe im Kiga. Es macht ihr Riesenspaß, aber sie hat 3 Monate gebraucht, bis ich mich aus dem Raum bewegen durfte, und noch fast 2 Monate länger, bis sie akzeptieren konnte, daß ich das Kiga-Gelände verlasse. Und erst jetzt vor kurzem hat mir die Erzieherin erzählt, daß Christina einen Riesensprung gemacht hätte und sich nun ohne Scheu mir ihr unterhalten würde und auch im Umgang mit den anderen Kindern nicht mehr so schüchtern ist. Sie ist aber nun auch schon ein Dreivierteljahr dort!!!

Wenn wir woanders hingehen, wo sie sich noch nicht so auskennt, ist es das gleiche wie eh und je. Wehe, jemand fremdes kommt ihr zu nahe, da hängt sie gleich an mir dran, und sie würde auch nie von sich aus auf die anderen Kinder zugehen.

Wenn wir uns im kleinen Kreis mit anderen Kindern treffen, ist es aber mittlerweile o.k. Sie kennt die Kinder und hat da auch keine Berührungsängste mehr und allmählich ist sie ja auch in einem Alter, wo sie anfängt, richtig mit den anderen zu spielen.

Daß sie ein mangelndes Selbstwertgefühl hätte, kann ich aber nicht behaupten - ich sehe ja, wie sie zu Hause ist, und sie ist auch stolz auf das, was sie schon kann, und probiert gern selbständig was Neues aus. Aber wie gesagt, sie ist halt ein extremes Sensibelchen und braucht viel Rückendeckung meinerseits. Ich akzeptiere sie so, wie sie ist - sie wird ihren Weg schon machen! :jaja:

Für mich als Mutter ist so ein Kind natürlich anstrengender als eines, das überall sofort allein klarkommt, aber was soll's...

Dein Moses ist schon o.k. so, wie er ist - laß ihm einfach Zeit und die Kita wird ihm sicher guttun! :jaja: Wie schon gesagt wurde, wenn er eine kleine Gruppe und eine feste Bezugsperson hat, wird es bestimmt gutgehen. Christina braucht das auch unheimlich, deswegen bin ich auch gar nicht böse, daß sie noch einen Kigaplatz hat, obwohl sie schon über drei ist. Aber in so einem total "offenen" Kiga würde sie im Moment auch noch untergehen, während sie sich in der festen Struktur der Zwergengruppe super entwickeln kann.

LG, Bella :blume:
 

La Bimme

Leseratte
Moderatorin
nur, dass Mo sich halt immer wieder unterbuttern lässt.....
es ist mir manchmal schon fast peinlich, weil das andere Kind sich dann immer selbst beschäftigen muss

Hallo Nikola,

Fridolin ist auch von der zurückhaltenden Sorte. Ich weiß, wovon Du sprichst, und kann Deine Bedenken auch verstehen.

Aber:
Bitte bitte, erwarte von ihm nicht das Falsche!
Ich kann mich Kerstin nur anschließen: Erst die eigenen elterlichen Erwartungen produzieren manche Probleme erst. Ich möchte wirklich nicht vorschnell interpretieren, aber Du scheinst mir jemand zu sein, für den es von sehr großem Wert ist, selbstbewußt zu sein, dass auch zu zeigen und sich offen und ohne Scheu auseinanderzusetzen.
Und diesem Ideal entspricht dieser kleine Junge nun nicht.
Deine Formulierungen klingen tatsächlich sehr negativ.

Schau nicht so sehr darauf, was er nicht tut. Schau auf das, was er gut macht! Lass einfach mal Deine Gedanken spielen, welche uneingeschränkt positiven Seiten sein Verhalten für seine Entwicklung hat!

Hast Du mal "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny gelesen? Da geht es um John Franklin.
Als Kind verspottet ein Schattendasein führend entdeckt er aber später als Polarforscher die nordamerikansche Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik.

Vermeintliche Schwächen können ganz schnell zu Stärken werden und umgekehrt. Das merkt man spätestens dann, wenn die "Selbstbewußten" um sich schlagen. Und falls das eigene Kind schlußendlich auch damit anfängt, bist Du ganz sicher auch nicht glücklich.

Wenn Mo seine Qualitäten mit Deiner vollen Unterstützung entwickeln kann, dann brauchst Du Dir um ihn keine Sorgen machen!

Liebe Grüße
 
C

Che

Ich danke für eure offenen Antworten.
Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass ich zu viel von Mo erwarte. :-?
Aber was ich nochmal betonen möchte: Ich dränge ihn wirklich zu nix, d.h. ich zeige ihm gegenüber nicht meine Bedenken (höchstens mal "Komm, Moses, willst du mit XY spielen?" oder so..). Und ich wollte das alles auch gewiss nicht so negativ rüberbringen.. jetzt, wo ihr darauf aufmerksam gemacht habt, ist es auch mir aufgefallen - aber das liegt wirklich einzig und allein daran, dass es mir sehr schwer fällt, in dem Bezug passende/treffende Worte zu finden. Negativ gemeint ist das alles nicht.. eher sorgenvoll.
Aber ich muss wohl lernen, nicht so viel von Mo zu erwarten bzw. ihn vorerst erstmal selber damit klarkommen lassen.. dem stimme ich zu, ich denke, da habt ihr recht.
Noch ein aber: Ich finde nicht, dass unser Sohn einem Ideal entsprechen muss. Wirklich nicht. Das erwarten wir nicht von ihm, ehrlich. Wir erziehen ihn frei und ohne Vorurteile und möglichst ohne jegliche Erwartungshaltungen.. wir legen halt nur Wert darauf, dass er, wenn er älter ist, seine eigene Meinung hat und diese auch zum Ausdruck bringen kann, ja, das schon.
Naja, ich werde morgen vielleicht nochmal genauer darauf eingehen, jetzt lasse ich es erstmal sickern.. aber ich bin euch wirklich dankbar für die ehrlichen Antworten und Denkanstöße - denn vielleicht hat es ja wachgerüttelt, denn ich sehe nun, dass ich zu viel Erwartungen in diesem Punkt in meinen Sohn gelegt habe. Und das war ja eigentlich genau das, was ich nieee machen wollte...
Und ich denke, er ist wirklich noch zu jung - vielleicht sollte ich das Thema erstmal untern Tisch werfen und gegebenenfalls nochmal in 2-3 Jahren ausgraben.
Nun aber genug für heute, ist ja jetzt schon alles so wirr.. ich gehe jetzt lieber schlafen. :wink:
Liebe Grüße,
Nicola
 
G

Grisu

Liebe Nicola,

Du hast ja schon ganz tolle und hilfreiche Überlegungen bekommen.
Möchte Dir einfach was von Manuel schreiben - damit Du einfach weißt, dass es viiiiele Kinder gibt, die vom Wesen her sind wie Dein Kleiner.

Manuel war von klein auf ein Beobachter. Am liebsten saß er bei mir und schaute sich alles an, was rund um ihn herum geschah.
Auf dem Spielplatz spielte er schon - aber nur, wenn kein anderes Kind dazu kam. Kam ein Kind, dann verließ Manuel das Spielgerät und wartete, bis das Kind wieder weg war.
Zum Beispiel gibt es bei uns einen Spielplatz, wo es ein großes Jeepauto zum einsteigen gibt und wirklich viele Kinder Platz haben. Manuel mochte das Auto auch sehr - aber nur, wenn kein anderes Kind drinnen saß.

Manuel ließ sich Dinge einfach aus der Hand nehmen in der Spielgruppe - suchte sich was anderse zum Spielen und wenn das andere Kind kein Interesse mehr hatte an dem Weggenommenen, dann holte er es sich - mit einem schüchternen Blick, wie das Kind reagiert, wenn er es sich holt.

Manuel geht nun in einen Kindergarten, wo in der Gruppe wenige Kinder sind (momentan max. acht Kinder) und die Betreuerinnen auf das Wesen des Kindes Rücksicht nehmen. Er darf zum Beispiel in der Freispielzeit auch die ganze Zeit bei mir sitzen und zuschauen. Es wird ihm nicht das Gefühl gegeben, dass er "anders sein sollte". Und momentan ist es so, dass ihn die Kinder holen, dass er was mitspielen soll. Er geht dann mit einem schüchternen Blick - aber er geht mit. Und wenn es für ihn genug ist, dann kommt er zurück - und ich merke, dass es was "innerlich anstrengendes" war, jetzt sozusagen "mit wem anderen zu sein".

Manuel braucht einfach seit klein auf das Gefühl, dass ich da bin - eine Art Rückhalt und "Rückzugsort".
Ich spüre einfach, dass Manuel nicht mehr so oft meine ganz direkte Nähe braucht - aber schon noch die "Nähe auf Entfernung".

Es gibt einfach Kinder, die von ihrem WEsen her Zeit brauchen für ihre Gefühlswelt. Manuel baut im Nu ein 40teiliges Puzzle zusammen - fürs Annähern an andere Kinder braucht er halt länger.

Ich habe mir auch angewöhnt, auch anderen Leuten gegenüber einfach das Positive zu erwähnen. Wenn mich wer fragt, wie er sich im Kindergarten tut, dann sage ich, dass er das ganz toll macht.

Natürlich verstehe ich Deine Bedenken. In mir gingen auch sehr viele Gedanken im Kopf rum. Aber eher in die Richtung, dass Manuel sozusagen "übrigbleibt" oder "nicht dazugehören wird".
Bin aber mit der Zeit draufgekommen, dass sehr viele meiner Bedenken Dinge sind, die ich in meiner Kindheit erlebt habe und nun Angst habe, dass sie Manuel auch erleben wird.

Ich bemühe mich, Manuels Wesenszug als Vorteil zu sehen - und dass er das einfach braucht, um zukünftige Dinge in seinem Leben zu meistern.
Und einfach auch das Vertrauen, dass Manuel die Dinge "auf SEINE Weise" lösen wird, die mit dem Umgang mit anderen Menschen zu tun hat.
Mo kann seine eigene Meinung in späteren Jahren nur vertreten, wenn ihr ihn in der Kindheit so annehmt, wie er mit seinem Wesen ist. Dann wird er auch den Mut haben, sich so auszudrücken und zu zeigen, wie er WIRKLICH ist. Mit der Basis, dass ihn die Eltern mit all seinen Facetten annehmen, kann er gestärkt in die Welt hinausgehen. Natürlich wird es viele Situationen geben, wo er einfach merkt, dass ihn manche Leute halt nicht so annehmen können - aber er wird sich selbst treu bleiben können und sich DIE Leute als Freunde finden, die ihn so mögen, wie er ist.

Nimm Deinen Kleinen so an, wie er ist - und ich schließe mich den Vorschreiberinnen an: Schau auf die Positiven Dinge, die Mo an sich hat - und das sind sicher ganz viele (und viele wird er Dir noch gar nicht gezeigt haben :D ).

Einen ganz lieben Gruß
Christine
 
S

Sumsel

Mit Daniel war es so ähnlich. da wir auch sonst im bekanntenkreis kaum udn nur deutlich ältere Kinder haben, bin ich zumMutter-Kind-Turnen gegangen. das sah 6 Monate so aus, dass Daniel nur an meinem Rockzipfel hing, er kaum turnte, sondern alle Turngeräte intensiv untersuch hat. ich habe schon gedacht das wird nie etwas. Aber jetzt, beim zweiten Kurs, gleich Kinder gleiche Leiterin ist plötzlich alles anders. Er turnt, macht beim Singen mit und reagiert auch auf andere Kinder. Wenn die nicht schnell genug sind, fängt er sogar an zu schupsen. Nun kann ich am anderen Problem arbeiten. Ich ahbe also nicht speziell getan, sonder ihm seine Zeit gelassen.
Zudem hat die Tagesmutter geholfen. da Daniel sehr schüchtern ist, haben wir uns für eine Tagesmutter mit zwei anderen Tageskindern entschieden, da er dort mehr Zuwendung udn Kuscheinheiten bekommen kann als ind er Kita. zudem ist die Situation sehr überschaubar udn damit leichter für ihn zu verarbeiten. In der Kita wären es zu viele Personen für ihn und sein Wesen.
Für den Spielplatz fällt mir folgendes ein: Versuch ihn mit etwas älteren Mädchen spielen zu lassen. Die sind in der Regel sozialer udn mögen es kleinere Kidner zu betuddeln.
Alles Liebe
Ruth
 
S

schnett

AW: Kein Selbstbewusstsein, schüchtern, introvertiert?!

Hallo,

ich habe deinen Beitrag gelesen und sofort gedacht: Mensch, Mo würde bestimmt eine Reittherapie helfen.
Pferde stärken das Selbstbewusstsein, er hätte über das Reiten anderen Kindern etwas voraus. Außerdem ist das Reiten für die Gehirnentwicklung sowieso für alle Kinder sehr hilfreich.

BG Schnett
 
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