Joels Arztbesuch

ConnyP

Die Harmlose
HI Andrea, hab mal ein bißchen rumtelefoniert, ich habe ja noch von Marcel Kontakt zu einer Frühförderstelle.
Schlechte Nachricht: In Rheinland-Pfalz gibts sowas wirklich nicht! Du mußt das ganze über ein SPZ angehen, am besten in Mainz. Haben die in der Kommunikationsklinik nicht gesagt, wo und wie Du die FF machen sollst?? Ich habe jetzt die Tel.Nr. von einer Heilpädagogin im SPZ des KiNZ (Kinderneurologisches Zentrum Rheinland-Pfalz), die angeblich weiterhelfen kann. Die Dame ist aber erst morgen wieder da. Vielleicht möchtest Du die mal anrufen? 06131 - 378-155 ist die Nummer.
Übrigens habe ich auch schon öfter gehört, daß Kinder manchmal garnichts sagen und dann plötzlich lossprechen... Wenn organisch alles ok ist, wird es schon noch kommen. :tröst: Ich hatte Dir doch schonmal angeboten, mit meiner KiÄ Kontakt aufzunehmen? :wink: Die ist echt super und auch nicht überbesorgt, sondern recht solide! Und es ist total easy zu finden, fast direkt an der Autobahnabfahrt.
Ich finde, was Dein Arzt da von sich gegeben hat, ist nicht in Ordnung!!!

Liebe Grüße,

Conny
 
G

Grisu

Liebe Andrea,

Manuel ist jetzt schon zwei Jahre alt und seine "Sprechaktivität" ist auch noch nicht ausgepräg.
Lass Dich nicht mit Vergleichen von anderen Müttern ins Bockshorn jagen!
Du hast jetzt mal viele Schritte gemacht (wie Tati es so super geschrieben hat) - und ich finde, dass Du das sehen mußt.

Natürlich kann ich verstehen, dass Du Dir Gedanken und Sorgen machst. Aber Deine Sorgen dürfen nicht so weit gehen, dass Du Dich fertig machst.

Wenn Manuel bei dieser Logopädin gesessen wäre - es wäre dabei auch nichts rausgekommen! Manuel sagt nichts auf Kommando. Also ist dieser Logopädenbesuch mal wirklich kein richtiger Maßstab über Joels Sprachentwicklung.

Ich hoffe, ich habe Dich nicht mit leeren Worten vollgelabert - möchte Dir einfach sagen, dass Du Joel das Gefühl geben mußt, dass er in Ordnung ist - so wie er ist. Denn auch Kinder spüren unbewußt diesen Erwartungsdruck oder die Sorge, die man auf sie bezogen hat.

Finde es super, dass Du Dich so um Joel kümmerst und sozusagen Dir die "Haxn ausreißt", um was passendes für ihn zu finden, wo er Unterstützung bekommt.
Und immer trifft man nicht gleich das 100prozentig passende - manchmal sind Zwischenschritte erforderlich, die einem an das passende Ziel führen - so wie es im Leben oft ist.
Glaube ganz fest daran, dass Du an die richtige STelle geführt wirst - auf welchem Weg auch immer.

Ich drücke Dich ganz fest
und verstehe Deine Sorgen auch!

Ganz lieben Gruß
Christine
 

AlexLiLa

Gehört zum Inventar
Hallo Andrea,

immer wieder klicke ich das Thema und überlege was ich Dir schreiben kann.

Sag mal hat Joel eigentlich "sprachverständnis"? Kann er Zuhause einfach Anweisungen befolgen? Das ist mir bei Lisa immer sehr wichtig gewesen. Sie kann solche Sachen wie: Bring das mal in den Müll oder Geh mal in Kinderzimmer und hol Deine Puppe. So kamm ich immer sehen was sie schon versteht.
Ich weiß ja ncith ob es eine Möglichkeit ist herrauszufinden wie gut er was versteht aber Lisa z.B. gebährdet ja viele Sachen. Was sie nicht gut sprechen kann und ich merke es ist ihr wichtig da lerne ich ihr eine gebährde. Wäre das was für Dich? Dann könnte ich Dir welche erklären.
Kann sie das Wort dann sprechen fällt die Gebährde weg.

Ich hoffe Du verstehst das jetzt nicht faslch. ich mächte Dir so gerne helfen.

lg Alex
 

AndreaLL

Fernsehbeauftragte
Hallo Andrea,

ich kann dich soo gut verstehen :jaja: .

Max ist am 22.09. zwei Jahre alt geworden, und spricht ebenfalls so gut wie nichts (Papa, na für nein, da, ab und zu mal "Mama").

Zu "unserem Thema" haben wir uns ja schön öfters ausgetauscht :-? .

Ich möchte dich gerne trösten, denn ich kenne diese Tage, an denen Angst und Zweifel überwiegen.
Bei Max habe ich an solchen Tagen schon mal gedacht, nicht einmal das Wort "Mama" schenkt er mir, und mir ganz schön 'was zurechtgeheult. Ist natürlich Quatsch, aber es gibt eben Zeiten, wo mir der Unterschied zu "planmäßig entwickelten" Kindern an die Nieren geht.

Gestern abend hatte ich schon überlegt, dass du dich wegen der Frühförderung an dein zuständiges Gesundheitsamt wenden könntest. Aber Conny ist der Sache ja schon nachgegangen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch sagen: ich finde es ganz toll, wie ihr euch hier alle um Pucki und Joel sorgt :jaja: , und wie lieb ihr sie hier "auffangt";

Unsere KiÄ hatte recht resolute Tipps für uns: konsequent sein, und zum Sprechen zwingen! :o Nicht meine Gangart!

Ich habe die Möglichkeit genutzt, Max selber bei der Frühförderung vorzustellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie haben mir die Ruhe gegeben, dass er sein "eigenes" Tempo hat (seine gesamte Entwicklung ist in sich harmonisch! soll heißen: er braucht für alles etwas länger :) = spätes Laufen,...). Abgesehen davon ist er durch einen spät sprechenenden Vater "vorbelastet". So fängt Max z. B. jetzt erst an, sein Spiel mit Lautmalerei zu begleiten. Hat er früher nie gemacht. Er war immer das Kind, das durch Ruhe und Genügsamkeit aufgefallen ist. In der Spielgruppe gibt es bestimmt die eine oder andere Mutter, die ihn für eine Schlaftablette hält. Tja, Pech gehabt.

Du siehst, Vorbelastung kann durchaus eine Rolle spielen, und du hast die Sicherheit, dass Joels Gehör i.O. ist.

Ich wünsche dir mehr Ruhe und Gelassenheit. Sprechen ist bei Joel im Moment vielleicht noch garnicht dran. Dafür gibt es in der kleinen Welt eben etwas anderes "ganz Wichtiges".

Alles Gute für euch,
 

AlexLiLa

Gehört zum Inventar
Ich noch mal... also ich finde es auch ganz wichtig das sie festegestellthaben das er gut hören kann. Das ist schon fast das wichtigeste.
Ich habe mir das Buch gekauft "So lernen Kinder richtig sprechen"(ISBN 3-62900-278-1).
Natürlich darf man sich nciht an die Altersangaben richten aber es sind gut Tipps drin so wie ich es finde.

Sag mal macht Märlilu nciht was mit Logopädie?

lg Alex
 

lulu

Königin der Nacht
Hej Pucki,

fertig machen sollst Du Dich nun wirklich nicht :nein:. Es ist doch nicht Dein Fehler, daß Joel keinen Mucks macht. Deine Aufgabe ist jetzt allerdings ihm zu helfen, Sprache zu erwerben. Und die Aufgabe gehst Du am besten an, wenn Du Dich nicht selber fertig machst.
Ich finde es toll hier so viele Erfahrungsberichte über Spätsprecher zu lesen. Und es kann sich alles so ausgehen, gerade weil Du ja selber erst spät gesprochen hast. Wenn es sich aber nicht so ausgeht, dann ist es sinnvoll jetzt schon die richtigen Ansprechpartner zu finden. Denn Sprachentwicklung kann man nicht irgendwann mit 4 Jahren nachholen.

Levin und Klaas haben ja auch spät gesprochen und sind beide von einem Therapeutenteam begutachtet worden und für am hinteren Ende der normalen Sprachentwicklungsspanne eingestuft worden. Klaas findet sich auch heute noch in der 2-Sprachigkeit schwierig zurecht. D.h. er findet sich gut zurecht, ist aber im Ausdruck nicht so stark wie andere Gleichaltrige und leiht sich grammatikalische Strukturen aus der jeweils anderen Sprache aus. Ich kann das gar nicht verstehen, bin selber mit 7 Jahren in eine dänische Schule gekommen und hatte den Bogen nach einem halben Jahr raus. Mein Mann kann es allerdings sehr gut verstehen, da er seine Familie und sich als nicht sprachbegabt einschätzt. In der Schule machen sie Englisch Förderunterricht mit ihm, auch die Lehrerin wundert sich und schließt eine Lernschwäche in diesem Bereich nicht aus, auch wenn es zu früh ist das zu diagnostizieren. Das klingt erst mal hart, aber es ist doch gut das Problem einzukreisen. Wie jedes Kind hat Klaas auch Stärken. Er kann abstrakte Konzepte gut verstehen und mit Logik sehr gut arbeiten und sehr gut malen und basteln. Und ebenso wird Joel auch Stärken und Schwächen in seiner Entwicklung haben und durchmachen. Wichtig ist es als Elternteil immer zu erkennen, wo eine Schwäche zum Problem wird und man etwas tun sollte.

Meine Freundin hat einen 2,5 Jahre alten sprachentwicklungsverzögerten Sohn. Der Papa hatte das auch als Kind bis ins Schulalter hinein und hat als Erwachsener immer noch eine Rechtschreibschwäche. Dafür ist er als Ingenieur echt gut.

Auffällig erscheint mir, als Laie, bei Joel, daß er gar nichts sagt, auch nicht seine paar Lieblingsworte. Das ist wohl auch der größte Unterschied zu den meisten anderen Spätsprechern hier. Und deshalb wäre ich auch etwas pertinent bei der Ursachensuche und Frühfördermöglichkeiten.
Aber - hey - das hat doch nichts mit Dir zu tun. Jedes Kind ist anders und immer wieder :eek:.

LG schickt Lulu
 

Sonja

Integrationsbeauftragte
Hier ein Erfahrungsbericht von meiner Arbeitskollegin:

Ihr Sohn hat auch viel geschrien - so wie Tim (wir tauschen uns deshalb immer mal wieder aus).

Er hat SEHR spät zu sprechen angefangen.

Sie ging mit ihm zur Logopädin, in die Ergotherapie und in die Frühförderung.

Danach musste er ein Jahr einen Sonderkindergarten besuchen.

Meine Arbeitskollegin hat immer an ihren Sohn geglaubt und ihn gefördert.

Sie konnte durchsetzen, dass er in die Regelschule kommt (obwohl ihr alle abgeraten haben) - der Junge geht jetzt in die 3. Klasse und bewegt sich im oberen Drittel des Klassendurchschnittes. :bravo:

Sie ermuntert mich immer wieder, an Tim zu glauben und meint, dass jedes Kind seinen Weg geht (gehen muss), aber sich das Ganze auch zum Guten wenden kann, wenn man an das Kind glaubt.

Der Junge hat übrigens eine Schall-Leiter-Störung.

Laienhaft ausgedrückt (so wie sie mir das erklärt hat), hört er nicht schlecht, aber die Töne und Reize, die von aussen kommen, werden nicht zum Gehirn weitergeleitet - zumindest nicht vollständig.

Er ist NICHT dumm, aber es kommt eben nicht alles an.

So müssen jetzt die Eltern und auch die Lehrerin darauf achten, dass sie alles öfter wiederholen, bis er es verstanden hat.

Mit Hörgeräten kann man bei dieser Störung nichts machen.

Nur mal ein Bericht, dass sich alles zum Guten wenden kann.

Ich verstehe dich übrigens SEHR gut, Andrea.

Manchmal bin ich bei Tim auch so verzweifelt :(

Liebe Grüße :bussi: und halt die Ohren steif.
 

AlexLiLa

Gehört zum Inventar
Wurde bei Jeol eigentliche eine OAE oder eine BERA gemacht?
Mit Lisa will ich auch immer noch mal zur BERA. Da kann man dann testen welche Töne aber welcher Höhe und Tiefe im Gehirn wahrgenommen werden.
 
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