jedes kind kann schlafen lernen, ABER... (sorry, ultralang)

G

gabriela

...auch wir erwachsenen haben unsere schlafmarotten und unterschiedlichen schlafbedürfnisse, es gibt tagesmenschen und nachtmenschen, wieso soll es den kindern anders gehen? ich habe hier viel gelesen von büchern die den eltern helfen sollen, ihren babies das schlafen nach elternbedürfnisse beizubringen. besser als jedes erziehungsbuch ist das mutterinstinkt und es gibt keine normkinder!

auf die gefahr hin der zorn des halben forums und der buchautoren auf mich zu ziehen, ich finde trotzdem dass man kinder nicht schreien lassen soll um sie zum schlafen zu "erziehen". es reicht aus die bedürfnissen der kleinen zu erkennen, sie nicht allzu früh ins bett zu bringen, auch nicht hungrig oder durstig, sie erst dann ins bett zu bringen wenn sie WIRKLICH müde sind, nicht wenn die eltern meinen es wäre an die zeit zu schlafen - alles andere ergibt sich irgendwann von alleine. wichtig sind schlafrituale, ein kuscheltier damit das kind sich nicht zu alleine fühlt und eine gewisse regelmässigkeit erfährt. und wenn kinder in der nacht die nähe der eltern brauchen, dann muss man sich fragen ob die kleinen tagsüber genug davon bekommen. schliesslich müssen wir auch den haushalt machen, arbeiten, einkaufen usw., wer kann sich schon ausschliesslich um das kind kümmern?

meine grosse hat nie als baby durchgeschlafen und laurin wacht auch jede nacht ein paar mal auf um zu trinken (besser gesagt er trinkt im schlaf :-o ich jammere auch dass mir mein schlaf fehlt und es fehlt mir wirklich! nicht jedes kind kann zur freude der eltern durchschlafen, schon gar nicht im zarten alter, dann muss man als eltern halt durch. ich habe bei flavia keine schreimethode angewendet und werde es auch bei laurin nicht machen, auch wenn er wie seine schwester jede nacht zu mir ins bett kommen wird (in moment schläft er bei mir weil ICH es bequemer finde für alle 2 stunden stillen in der nacht)!

flavia ist auch nach dem abstillen jede nacht aufgewacht und wollte zuerst milch, später dann tee, auf jeden fall sollte ich ihr etwas zu trinken geben. ich habe ihr die teeflasche auf ein nachtkästchen gelegt und ihr gesagt dass sie sich selbstbedienen soll in der nacht, mama braucht ihr schlaf.
mit 12-13 monate dann (sie konnte bereits mit 8,5 monate laufen) ist sie jede nacht aufgewacht, hat ihre teeflasche geschnappt und ist im dunkeln zu mir ins bett gekommen. das passierte nachdem ich ihr unmissverständlich gemacht habe, dass ich nicht begeistert bin jede nacht aufzustehen um ihr etwas zu trinken zu geben. wenn der berg nicht zu mohamed kommt, dann muss eben mohamed zum berg, hat sie wahrscheinlich gedacht :-D
manche werden vielleicht sagen, ich hätte sie in ihr bett tragen sollen. habe ich auch ein paar mal gemacht, aber dann nicht mehr. sie hat mich nicht gestört, ich habe nur gemerkt dass sie meine nähe braucht und habe sie ihr gewährt.

später im kindergarten gabs auch die foltermethode "kinder müssen zu mittag schlafen, ob sie wollen oder nicht". ich habe lange dafür gekämpft um flavia in der mittagszeit in ein extraraum verlegen zu lassen, weil sie sonst 2 stunden still halten musste während andere kinder schliefen. das ist grausam! sie hat bereits mit 1,5 jahre kaum zu mittag geschlafen und bis heute noch braucht sie wenig schlaf. in meinem bett war sie auch noch mit 12 jahre zu finden, nicht jede nacht, aber oft genug. da ich mir aber sicher bin tagsüber genug fehler in der erziehung gemacht zu haben, bin ich froh, ihr zumindest diese extraportion zuwendung und sicherheit gegeben zu haben! vielleicht sind mir nur die deutschen erziehungsmethoden zu streng und ich ziehe die anderen kultueren vor.

so, ich hoffe dass mich regina nicht köpfen wird (aber sie hat ja urlaub :)


und danke fürs lesen :)
 
S

Simone Engels

hallo gabriela,

erstmal herziberzi zum "familienmitglied" :-D :bravo: jetzt zu deinem beitrag!
im großen und ganzen geb ich dir recht :jaja: , ABER...
wir haben bei finn 2x die ferber-methode angewendet, weil er beim 1. mal 1/2 stündlich wach wurde und nach seinem schnuller geweint hat! wir hatten 2 möglichkeiten, entweder alle 1/2 stunde aufstehen oder schnuller abgewöhnen! die 1. möglichkeit hab ich garnicht in betracht gezogen, da ich nach 2 mon bereits auf dem zahnfleisch lief und die 2. möglichkeit ging nicht ohne geschrei! es hat eine nacht gedauert, in der er eine 1 1/2 stunde geweint hat ( ich bin aber alle 2-3 min rein, damit er wußte, daß er nicht alleine ist ) und danach brauchte er den schnuller nichtmehr!
beim 2. mal wollte er nachts immer zu uns ins bett, weil er das während einer krankheit auch durfte! an schlaf war aber unsererseits nicht zu denken, da der zwerg immens viel platz brauchte 8-O :) also, hatten wir wieder diese 2 möglichkeiten und wir haben uns wieder fürs weinen lassen entschieden! diesmal hat es 2 nächte gedauert ( jeweils kanpp 2 stunden ) und seitdem schläft er wieder in seinem bett! natürlich wird er noch nachts wach ( durst oder schlecht geträumt ), dann ist es für mich auch überhaupt ( !!!! ) keine frage, nach ihm zu schauen und ihn zu beruhigen! selbstverständlich schläft er auch jetzt noch hin und wieder bei uns, aber eben nur hin und wieder!
ich hab schonmal geschrieben, daß finn weitaus mehr von mir hat, wenn ich ausgeglichen und ausgeschlafen bin, statt nervös und gereizt, wegen schlafmangels! wenn jemand mit dem familienbett klarkommt, find ich das klasse, bei uns hats eben nicht funktioniert, wobei ich es auch oft genossen hab, wenn finn mich morgens geweckt oder sich in der nacht an mich gekuschelt hat, aber auf dauer war es halt eben eher eine "belastung"!
ich denke, als mutter hat man ein gespür dafür, warum ein kind weint und wenn ich das gefühl habe, finn weint, weil er mich braucht, bin ich selbstverständlich für ihn da!
über diese thema läßt sich ebenso wenig disskutieren wie über geschmack! du kommst mit wenig schlaf und familienbett klar und wir eben nicht, was aber nichts mit hartherzig- oder bequemlichkeit zu tun hat!

gruß und guts nächtle
simone :engel:
 
G

gabriela

ops! ich habe garnicht gemerkt dass ich bis jetzt genug müll verzapft habe um familienmitglied werden zu dürfen :oops: danke für die glückwünsche, gibts sekt dafür? :-D

jeder muss wissen wie er sein kind erziehen möchte, deswegen ist meine absicht auch nicht jemand persönlich zu belehren! wenn bei euch nur 1-2 nächte gedauert hat hattet ihr erstens glück und zweitens sehe ich das auch nicht so eng. es ist nicht so dass ich bei jedem mucks meiner kinder aufspringe, manchmal lässt sich nicht vermeiden dass sie weinen müssen.

wogegen ich eigentlich etwas habe, ist dem kind der willen brechen zu wollen und nichts anderes geschieht wenn man sich auf so ein kampf einlässt - du oder ich. solange finn bei euch ins bett kommen darf wenn er das bedürfnis danach hat, finde ich es ok. du sagst ja selber dass du seine bedürfnisse wahrnimmst und darauf eingehst. andere kinder brauchen tage und wochen und das finde ich wirklich zu viel.

ich habe vor flavias geburt sehr gerne geschlafen, manchmal 12 stunden am stück am wochenende, das hat sich danach drastisch geändert. schlaf brauche ich auch und ich weiss nicht was ich an euere stelle machen würde wenn mich laurin alle halbe stunde aufwecken würde, mir reichen schon die 2 stunden abstände. er schläft wie gesagt bei mir im bett und zwar sehr unruhig, so dass ich immerwieder aufwache auch wenn er nicht weint. mir ist lieber so, als immerwieder aufzustehen, denn die ersten wochen hat er in seinem bett geschlafen. mit dem schnulli habe ich allerdings glück: er schiebt sich das ding selber in den mund :-D

das familienbett ist sicherlich auch geschmacksache, aber nicht nur. in viele anderen kulturen schlafen die kinder lange zeit bei den eltern im bett, aber je fortgeschrittener die gesellschaft wird, desto mehr abstand nimmt man davon. ich sage nicht dass die eltern die nicht mit den kindern im familienbett zurechtkommen hartherzig sind, ich bin mir sicher dass ihr finn genauso lieb habt wie ich meine kids! für mich hört nur die mutterliebe nicht "bei der bettkante" auf und ich habe mich dafür entschieden, lieber mit weniger schlaf zurecht zu kommen - es ist eine andere auffassung von erziehung. ungeschlafene nächte haben wir alle, sobald wir kinder haben, ob die bei uns im bett sind oder in dem eigenen :-?

ich gebe dir aber recht: so oder so, wichtig ist dass die kinder eine ausgeglichene mama haben, dann haben sie mehr von ihr.

lieben gruss,
 

Leonie

Familienmitglied
Also bei uns (habe ich schon mal erwähnt) haben wir zur Zeit ganz gute Erfolge mit dem Buch "Jedes Kind will schlafen", und obwohl ich üblicherweise auch gerne auf meinn Instinkt höre, war es in diesem Fall mal ganz gut, Maya feste Zeiten vorzugeben. Sie ist einfach so neugierig, daß sie notfalls 10 Stunden wach durchhält, und das finde ich für jemanden mit 7 Monaten deutlich zu lange. Jetzt, mit festen Zeiten ist sie viel ausgeglichener und seit dem sie 2 Tageschläfe hält, schläft sie nachts auf viel längere Strecken durch. Vorher mußte ich sie alle 2 bis 3 Stunden stillen, damit sie wieder einschläft und ich habe inzwischen Untergewicht und sehe aus wie Mama Skelett. 8O
Also, passieren mußte was, und länger als 5 min habe ich sie niealleingelassen. Gleich am 3. Tag hat sie ihr Schlafverhalten deutlich geändert und uns beiden geht es wieder besser. :-D :-D
Schreien lassen kann ich sie ganz schlecht und deshalb habe ich sie auch ganz oft getröstet, öfter als in den Büchern vorgegeben ist. Geklappt hat es trotzdem gut.
Liebe Grüße Leonie
 
G

gabriela

hallo leonie,

das mit dem mama skelett kann ich gut nachvollziehen und musste laut lachen als ich's gelesen habe :-D

10 stunden wach ist echt der hammer, es ist ganz bestimmt nicht gut für ein so kleines kind. ich habe bei laurin mit reginas rat versucht, nämlich das kind zu beobachten und wenn es wirklich müde ist, dann ab in die heia - mit ritualen und ruhe und was sonst dazu gehört. es hat wunderbar geklappt und er schläft jetzt tagsüber 3-4 mal für etwa 3/4-1 stunde, allerdings hat er keine sehr feste, nur ungefähre schlafzeiten. wenn ich den richtigen moment verpasst habe oder die rahmenbedingungen nicht stimmen, dann wird er auch wach und kann den ganzen tag quengelig aber wach sein. auch wird er nach 30 minuten wach und will sein schnulli, dann springt mama und stopft ihm in den mund, dann schläft er weiter. mache ich das nicht, wird er wach :eek: ich finde das reicht aus für sein alter und ich komme inzwischen auch mehr zu ruhe am tag.

was wir allerdings nicht haben und es ist in moment ein zukunftstraum, ist das durchschlafen in der nacht. vielleicht klappt das wenn er auch abendbrei bekommt, aber irgendwann ganz bestimmt!

wenn es bei euch nach dem buch geklappt hat ist schön. du hast auch nicht die hammerharte methode gewählt, sondern die mildere form, oder? ich höre auch von bekannten dass ich das machen soll mit laurin, aber mein mutterinstinkt sagt mir dass er noch zeit braucht und ich höre lieber darauf, vorallem weil ich ständig eine kleine besserung sehe. vielleicht bin nicht noch nicht in der mama-skelett-phase und habe noch ein paar pfunde übrig für die heissen nächte :?

lieben gruss,
 

Leonie

Familienmitglied
hallo Gabriela,
genau, das Buch heißt auch "Jedes Kind will schlafen" und Regina hat es mal auf ihrer website empfohlen. :bravo: Die Methode finde ich besser, da in dem Buch auch empfohlen wird, auf das eigene Gefühl zu hören und abzubrechen, wenn es nicht geht. Außerdem wird dort in 3 Alterstufen aufgeteilt. Maximal empfehlen die dort zwar auch 10 min nicht hinzugehen, was ich aber nicht schaffe. 5 min ist bei mir das höchste der Gefühle, das klappt aber auch gut.
Das mit dem Schnulli mittags reinstopfen mache ich auch :-o , und die Zeiten sind auch nicht minutengenau, aber so einen Rahmen von ca. einer halben Stunde muß ich schon einhalten, sonst wird sie zu quengelig.
Durchschlafen muß sie ja auch nicht unbedingt, so 2 mal in der Nacht kann ich ja aufstehen, aber wenn man über 2 Monate stündlich (!!) aufgestanden ist und die anderen Monate alle 2 bis 3 Stunden, dann geht wohl auch Supermom (die ich vermutlich eh nicht bin) am Stock. :cool:
Ich denke ist gibt sowieso nicht DEN richtigen Weg, jeder muß sich selbst eine Strategie ausdenken (auch wenn die Strategie ist, keine zu haben :-D ). Die Kinders und Mütter sind ja auch alle verschieden. Für uns ist es aber ideal.
LG Leonie
 
G

gabriela

hallo leonie,

ich glaube jede mutter ist auf ihrer art eine supermom, denn es ist eine grosse leistung ein kind grosszuziehen. DEN richtigen weg gibt es ganz bestimmt nicht und ich würde nie sagen dass meiner allgemeingültigkeit hat. ich habe aber fast die ganze schwangerschaft über bestenfalls 4 stunden in der nacht geschlafen (und nichtmal die durch), dann kann ich auch ein paar monate aushalten bis mein kleiner ein schlafrythmus findet. ich bin mir sicher dass jedes kind schlafen WILL. nur wollen und können sind zwei paar schuhe.

ich mache mir so meine gedanken über unsere achso hochentwickelte welt, hier muss alles schnell gehen, auch die entwicklung der kinder. wie gesagt, in anderen kulturen wird nicht so ein problem daraus gemacht wie oft die kinder gestillt werden oder ab wann sie durchschlafen SOLLEN. die mütter nehmen es so hin wie es kommt, die kinder schlafen im elternbett solange sie das bedürfnis danach haben und alles hat eine selbstverständlichkeit die ich bei uns sehr misse. dabei werden die kinder viel schneller selbständig und haben einen viel innigeren verhältnis zu den eltern. wir haben (krass gesagt) altenheime. natürlich lässt sich nicht alles aus einer kultur in der anderen übertragen, wir haben hier eine andere arbeitsweise, andere lebensweise usw. ich frage mich nur, ob unser weg hier richtig ist, denn wir haben die grösseren gesellschaftlichen probleme.

die erfahrung mit meiner tochter hat mich aber darin gestärkt, denn sie war sehr schnell selbst- und eigenständig und das ist sie bis heute noch. dass sie oft das bedürfnis hatte zu mir ins bett zu kommen in der nacht, das war eine nebensächliche (manchmal auch nervende) erscheinung.

lieben gruss,
 

Leonie

Familienmitglied
Liebe Gabriela,
das habe ich auch absolut nicht als Vorwurf gemeint! Ich wollte damit nur sagen, daß mein Weg bestimmt nicht für alle der richtige ist. Ich würde es auch genau wie du machen, wenn die Zeitabstände bei uns etwas besser gewesen wären. Aber da es ohne viel Druck klappt, nur mit etwas Bestimmtheit, bin ich so ganz zufrieden. Das mit den Problemen unserer Gesellschaft sehe ich genauso, auch diese ewige Betonung auf motorische schnelle Entwicklung geht mir auf den Keks. Alles muß immer nach einem bestimmten Schema verlaufen, und es ist ganz toll, wenn Kinder früh laufen, etc. Als ob sie deshalb schlauer wären!!! :shock:
Ich habe mich auch immer ganz fürchterlich über die Vorwürfe / Ratschläge ala "ein Kind gehört in sein eigenes Bett / die kriegt ihr da nie wieder raus" aufgeregt. Wen geht das eigentlich was an? Immer wollen die Leute mitreden, dabei ist es doch unsere Sache.
Ich befürchte aber, mit ein paar Besserwissern (vor allem Kinderlosen :) )
muß man wohl leben.
Alles Liebe Leonie
 
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