jedes kind kann schlafen lernen, ABER... (sorry, ultralang)

G

gabriela

keine angst leonie, ich habe es auch nicht als vorwurf verstanden :-D

genau das meine ich aber: IHR ward diejenigen die nicht schlafen könnten und darum habt ihr auch versucht maya zum schlafen zu erziehen. das ist auch kein vorwurf, denn eltern haben auch rechte und ich weiss nur zu genau wie es ist wenn man alle 2 stunden in der nacht aufgeweckt wird!
es ist eine subjektive empfindung der eltern wie ein kind schläft oder isst. für manche eltern schlafen die kinder durch wenn sie schon 4-5 stunden am stück pennen, für anderen müssen es mindestens 8-9 stunden sein damit sie von durchschlafen reden. genauso ist es auch mit dem essen. für manche isst ein kind bei einer bestimmten tagesmenge genug, für anderen isst ein kind bei derselben menge zu viel oder zu wenig.

worüber ich mich eigentlich aufrege ist, dass das schreien lassen der babies eine weitverbreitete und als "normal" empfundene angewohnheit ist. ich habe nicht nur von kinderlose menschen gehört dass ich mein baby schreien lassen soll damit sie "richtig" erzogen werden! man wird regelrecht zu einer unfähigen mutter abgestempelt wenn man sofort nach dem baby schaut wenn es weint. ich springe auch nicht bei jedem mucks, aber je kleiner mein kind ist, desto weniger lasse ich ihn schreien. mit der zeit lerne ich auch sein geschrei besser zu deuten und das kind lernt auch besser mit seinem leben zurecht zu kommen.

erschreckend finde ich dass so viele eltern auf die schrei-methode zugreifen, denn es ist bestimmt nur bei ganz hartnäckigen fälle nötig, alles andere lässt sich mit geduld und zeit von sich selbst erledigen. bestimmtheit gehört aber dazu, ich bin froh dass du das wort benutzt hast. bestimmtheit und härte sind auch zwei paar schuhe.

alles liebe,
 

Leonie

Familienmitglied
Hallo Gabriela,
darüber bin ich auch häufig entsetzt. Wie hartherzig oder fehlinformiert muß man sein, wenn man das für eine gute Methode hält. Gerade bei so superkleinen Wutzeln von 3 Monaten ist es sowieso für mich ein Wunder, wenn sie länger als 6 Stunden schaffen, wenn man mal an die Rund um die Uhr Versorgung im Mutterleib denkt. Ich glaube etwas Besseres als viel Liebe und ganz viel Urvertrauen kann man seinen Kleinen nicht mitgeben. Der Rest kommt dann von selbst, wenn man einen guten Draht zu seinen Kindern hat. Aber viele erwarten, daß Kinder immer sofort "funktionieren", bzw. möglichst nicht stören sollen. :heul: Wie schade!
Gut, daß man es anders machen kann!
:-D
Liebe Grüße Leonie
 
G

gabriela

hallo leonie,

als hartherzig würde ich keine mutter bezeichnen die ihr kind nach der schrei-methode das schlafen angewöhnen will, ich bin mir sicher dass sie ihr kind genauso lieben wie anderen müttern auch! fehlinformiert - hmmm... auch regina empfehlt solche methoden für härtefälle.

ich glaube eher dass das nervenkostüm dünner ist oder die erwartungen an einen leben mit dem kind dazu führen, auf solchen massnahmen zurückzugreifen. oft ist das leben mit dem kind und vorallem FÜR das kind so hektisch, dass sich probleme einschleichen die man vielleicht falsch einschätzt. viele müttern wissen sich nicht anders zu helfen und noch mehr müttern lassen sich von "gutgemeinten" ratschläge überzeugen. andere länder, andere sitten - woanders käme keine mutter auf die idee ein kind mit solchen methoden zu erziehen. wobei ich unterscheiden muss zwischen kleine möpse und kinder mit 11-12 monate die schon ein wenig verstehen was man ihnen sagt.

laurin "singt" sich auch oft in den schlaf, dann lasse ich ihn. er schreit aber nicht, er murrmelt nur leise vor sich hin und meklt sein hasi :-D
ich bin froh dass ich nicht die einzige bin die solche methoden ablehnt, denn ich war echt am verzweifeln nachdem ich sowas hier gelesen habe und gleichzeitig von meinen freunde auch solche ratschläge bekommen habe :(

liebe grüsse,
 

Leonie

Familienmitglied
Hallo Gabriela,
ich gebe zu, bei den Tips die man so bekommt wird so mancher wohl irgendwann auf den Gedanken kommen, daß es in Ordnung ist, ein Baby über längere Zeit in den Schlaf brüllen zu lassen. Hartherzig ist dann nicht die Mutter, sondern die Gesellschaft. Und wenn solche Tips auch noch von "Autoritäten" wie z. B. Kinderärzten kommen ...
Ich meine jetzt nicht diese Methoden, 10 min schreien lassen und wieder hingehen, sondern längere Abstände. Ich glaube nicht, daß kleine Babys sie gut verkraften. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß so ziemlich jeder, der diese "harte" Methode anwendet, mit Schweißausbrüchen dasitzt. :heul: Ich glaube trotzdem, daß es besser ist, irgendwann auf seinen Instinkt zu vertrauen. Und ich glaube, zum Instinkt gehört bei den Wenigsten, einen halbjährigen Purzel eine halbe Stunde oder länger ohne Trösten schreien zu lassen.
Andrerseits haben Begriffe wie "Verzweiflung" und "Erschöpfung" natürlich für jeden mit Baby eine tiefere Dimension, und bevor man selbst umkippt, ist es besser brüllen zu lassen. Richten will ich natürlich nicht, dafür mache ich selbst zu viele Fehler! :) Aber mein tiefstes Gefühl sagt mir einfach, daß bestimmte Zeiten nicht überschritten werden sollen! Man muß als Mutter einfach mal rücksichtsloser anderen gegenüber werden, die Kraft braucht man wirklich fürs Baby. Und ich denke mit etwas Unterstützung von außen oder Abwechslung klappt es auch mit genug Zeit/Kraft zu haben um dem Baby beim Schlafenlernen beizustehen.
Liebe Grüße Leonie
 
R

Regina

Hallo, Ihr Lieben,

schon lange habe ich es befürchtet: die unausweichliche Diskussion über das Buch :o :o !
Eine kleine Stellungnahme dazu: Natürlich ist es immer besser, eine eigene Lösung für Probleme zu haben, als in ein Buch zu schauen. :V: Für alle, die aber am Ende Ihrer Kräfte sind, die keine Ideen mehr haben, was noch zu tun ist, um den nächtlichen Spuk zu beenden kann es eine wertvolle Hilfe sein. Es geht im Buch nicht darum ein Baby "schreien zu lassen", sondern es geht um das Erlernen neuer Regeln. Es ist daher völlig normal, dass dagegen aufbegehrt wird nach dem Motto "seither hat es doch geklappt - was ist denn jetzt los??" :mad: Diese neuen Regeln dienen nicht nur dem Schlafbedürfnis der Eltern (wobei auch die Bedürfnisse der Eltern durchaus ein legitimer Grund sein. Wir mutieren nicht zu bedürfnislosen Wesen, indem wir ein Kind auf die Welt bringen!), sondern letztendlich auch der Zufreidenheit des Kindes. Wer ein unausgeschlafenenes, quengelndes Kind erlebt hat und weiß, wie fröhlich und ausgelichen dasselbe Kind ausgeschlafen sein kann wird mir Recht geben. Ziel ist es letztendlich dem Kind auch ein Stück Selbständigkeit zu ermöglichen (ohne Hilfe einschlafen zu können ist ein riesiger Entwicklungsschub!) und ihm dabei soviel Hilfestellung wie möglich zu vermitteln. Liebe und Geborgenheit erleben unsere Kinder den ganzen Tag (hoffe ich wenigstens!) und diese Liebe geben wir ihnen auch beim Einschlafritual :bussi: . Man vermittelt "ich bin bei Dir - alles ist in Ordnung - aber Du schaffst das". Nicht zuletzt vermitteln Eltern hier auch eine ganze Menge Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Bestimmt hat das Buch auch seine negativen Seiten. Dazu gehören für mich aber in erster Linie Fehlinterpretationen der LeserInnen. Niemals empfehle ich die Methode Babys unter 6 Monaten, niemals bei kranken oder zahnenden Schätzen, niemals bei gestörtem Bindungsverhalten. Eltern sollten sich immer fragen "Kann ich das meinem Kind zumuten? Ist es eine sichere kleine Persönlichkeit? Kann ich es mir selbst zumuten?" Schlecht ist einfach, dass die Methode so "flächendeckend" probagiert wird, als wäre sie für jede Situation, für jedes Kind und jedes Elternpaar gültig. Dem ist nicht so, aber in Fällen, in denen die o.g. Punkte zutreffen, ist es eine prima Methode! :prima:
Ärgerlich ist es für mich immer, wenn Eltern, die die Methode mit Erfolg praktizieren, von anderen in die Ecke der egoistischen Mütter/Väter gestellt werden, die ihre Kinder schreien lassen. Ich hoffe, ich konnte diesem Vorurteil ein wenig entgegensetzen.

So, dass war ein langer Exkurs zum "Arbeitsanfang/Urlaubsende" - jetzt bin ich schon wieder urlaubsreif!! :jaja:

Liebe Grüße und einen schönen Wochenanfang

Regina
 

Leonie

Familienmitglied
Hallo Regina,
ich glaube auch, daß viele die Methoden auch verwechseln. Ich halte von der ursprünglichen Ferber-Methode (hoffentlich schreibt man das so) recht wenig, da die Zeiten (meiner Meinung nach) zu lang sind. Aber unterm Strich geht man ja bei jeder Methode raus und läßt das Kind allein. Ich persönlich finde es aber einen sehr großen Unterschied, ob die Zeitspanne maximal 10 Minuten beträgt oder wesentlich länger. Die Ferber-Methode wird leider noch von einigen Kinder-Ärzten empfohlen. Was hälst Du von der Ferber-Methode? Aus welcher Zeit stammt die eigentlich?
LG Leonie
 
G

gabriela

hallo regina,

ich finde gut was du schreibst, aber zum teil habe ich probleme damit. meinst du dass ein kind mit 6 monate schon verstehen kann warum man ihm schreien lässt? frühestens mit 9 monate ist ein kind dazu in der lage ein wenig zu begreifen was man von ihm will, oder irre ich mich?

es ist in der tat ein problem, die "flächendeckende" propagierung, weil die eltern deren kinder mit 4 monate noch nicht durchschlafen, wie unfähigen monster betrachtet werden. dann bekommt man nämlich schon den "gut gemeinten" rat, das kind schreien zu lassen weil es das beste für alle sein soll. ich sehe aber in der erwartung der eltern eher das problem, man hört doch von anderen eltern dass ihren sprösslinge schon mit 8 wochen durchgeschlafen haben und man kommt sich dabei wie ein versager. ich kenne nämlich eher die vorurteile eltern gegenüber, die ihre kindern lieber ins elternbett mitnehmen und ungeschlafene nächte im kauf nehmen, als gegenüber den eltern die die "schrein-methode" anwenden. darum auch mein posting hier.

wenn mein kind jede nacht stündlich schreien würde und ich sonst alles probiert hätte, dann würde ich vielleicht auch so eine methode in erwägung ziehen. viele eltern aber fühlen sich gestört wenn ihr kind schon 1-2 mal in der nacht wach wird! klar sollen wir nicht die sklaven unseren kindern werden, aber MUSS man sie schon so früh schreien lassen?

gegen büchern habe ich nichts, ich lese für mein leben gerne und finde viele bücher sehr hilfreich. es gibt aber auch buchauthoren die geduld in umgang mit dem kind propagieren, wie z.b. liedlof, die finden aber höchstens in montesori-kreise einklang. vielleicht hilfst du mir und anderen die ähnlich denke wie ich zu verstehen?

alles liebe,
 
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