Inkasso? Offene Rechnung

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Paulchen

Hallo,

vielleicht kann mir hier jemand helfen? Ich habe einen Auftrag im Januar angenommen, bei dem ich von Anfang an Bauchweh hatte, denn mein Gefühl sagte mir, dass der Auftraggeber unseriös ist. Aber wie es so ist: Ich brauchte das Geld und habe die Leistung erbracht. Die erste Rechnugn wurde auch brav bezahlt, die zweite nicht. Das Zahlungsziel war 10 Tage nach Rechnungserhalt (25. Mai).

Nun zahlt der Auftraggeber nicht. Wir haben bereits eine Zahlungserinnerung verschickt, ich hab persönlich angerufen und eine schriftliche Mahnung nun verschickt. Der Auftraggeber hat daraufhin einen schlechtgelaunten Anruf hinterlassen auf dem AB, die Rechnung sei falsch. Auf meinen Rückruf heute weigerte er sich mit mir (weder heute noch später) zu sprechen.

Nun habe ich ihm schriftlich eine letzte Frist bis Ende der Woche gesetzt und werde dann entweder Inkassounternehmen oder RA einschalten. Ich weiss dass der Kunde zahlungsfähig ist und wir sind dank unserer AGB (die wir extra für diesen Auftrag entworfen hatten) abgesichert, zudem tritt § 286 BGB in Kraft.

Eigentlich will ich den Mist gar nicht, aber der Typ wird andererseits nicht zahlen. Was sehr bedauerlich ist, ist, dass er den Vermittler des Auftrags mit in die Sache hineinzieht. Da dieser auch Forderungen bei ihm offen hat, ist es natürlich für denjenigen ein Spießrutenlaufen.... *seufz*

Hat jemand damit Erfahrung? Was meint ihr: Erst mal RA oder gleich Inkasso? Ach ich bin voll genervt, wegen 600 Euro. Am liebsten würde ich das Ganze einfach vergessen, lohnt sich der Nervenkrieg nicht. Andererseits sehe ich das gar nicht ein, dass ich mir den Sch... gefallen lassen soll. Der Auftraggeber ist allerdings aus dem "Bahnhofsviertel", bin sehr gespannt, was der sich noch einfallen lässt...

Was meint ihr?

Katja, entnervt und sauer
 
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Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Inkasso? Offene Rechnung

Einschreiben, mahnen mit Fristsetzung. Nach Ablauf der Frist amtsgerichtlichen Mahnbescheid. Fertig ist die Lauge.

Salat
 

Volleybap

Herzkönig
AW: Inkasso? Offene Rechnung

600 Euro ist die "kantige" Größe. Da ist die frage, ob sich ein juristischer Einsatz "rechnet".
Wenn Du den Mahnbescheid jetzt loslässt, wird derAuftraggeber allerdings die Rechnung schriftlich beanstanden ... dann müsst Ihr an der Stelle wieder fingerhakeln. Wenn er dann insolvent ist, dann heisst es einsteigen in die Konkursmasse...
Kannst Du irgendetwas zurückholen? Der Nutzung widersprechen?
Oder Dich mit dem Vermittler zusammentun und beraten, wie Ihr vorgeht? Quasi in einem Aufwasch? Und weil der Vermittler "mitschuldig" ist, soll er Dir die Arbeit machen?... (und bekommt zur Not XY Euronen dafür aus der Summe...)
 

Su

Das Luder
AW: Inkasso? Offene Rechnung

Erinner mich doch nicht Katja:umfall:

Ich habe letztes Jahr eine ähnliche Summe in den Sand gesteckt:ochne: einmal 150,00 Euro und einmal knappe 500,00 Euro, die 150,00 Euro schuldet mir ein Rechtsanwalt spezialisiert auf Arbeitsrecht (!) und die anderen 500,00 Euro ein Unternehmen das irgendwelche dubiosen Geschäfte zwischen dem Irak und Europa vermittelt......

Ich habe mich mit einem befreundeten Anwalt kurz geschlossen und es ohne weitere Dinge erst mal bei sich bewenden lassen, er meinte außer Kosten wird nichts rauskommen.....

LG
su
 
P

Paulchen

AW: Inkasso? Offene Rechnung

Hallo,

ja, ich habe schriftlich eine Frist bis Ende der Woche gesetzt und danach mit Inkasso gedroht. Nachdem sich meine Aufregung nun etwas gelegt hat, muss ich schon fast lachen. Echt unverschämt, legt der Typ einfach auf, während ich in den Hörer spreche!

Ich werde weder Inkasso noch RA einschalten, das reibt einfach nur auf und ich finde, das lohnt die 500 Euro echt nicht, zumal ich die Texte sehr schnell fertig hatte und recht wenig Aufwand damit hatte. Also werde ich ihm schriftlich verbieten, die Websitetexte sowie das erstellte (und bezahlte) Logo zu nutzen und ihn auf unsere AGB verweisen (Eigentumsvorbehalt aller Leistungen bis zur vollständigen Zahlung der offenen Rechnungen). Gut dass ich die AGB habe!!!!!

Wat blöd. Su, das tröstet mich, dass dir auch so was passiert ist. Nicht dass ich es dir gönne, ich meine nur, ich ärgere mich über mich selber. Hätte ich mal auf meinen Bauch gehört.

Der "Vermittler" ist in Amerika und hat mir neutrales Feedback per Mail gegeben (er saß auf Kopie). Muss er halt auf seine Provision verzichten... und ich auf meine 500 Euronen. Aber dann mache ich einen Haken dran und fertig. Und der Typ darf weder Logo noch Texte nutzen.

Katja, grummelnd und nörgelnd

Näxtes Mal höre ich auf meinen Bauch. Und Geschäfte mit Neukunden dubioser Herkunft nur noch bei Vorauskasse.

*seufzend*, Katja
 

Riccarda

hat ihre eigenen Regeln und Gesetze
AW: Inkasso? Offene Rechnung

hallo katja,

den vermittler würde ich keinesfalls mit reinziehen, denn erstens kann der nix dafür und zweitens soll er dir vielleicht noch andere aufträge (bessere) vermitteln? dass du ihm keine provision zahlst, ist verständlich, aber sonst würde ich ihn aussen vor lassen.

ob du dich um die 600,-- euro bemühst oder nicht ,ist naütlrich deine entscheidung, ich würde es nicht so einfach auf sich beruhen lassen. auch wenn die arbeit offensichtlich schnell erledigt war, hat sie ja trotzdem ihren wert. du konntest ja nur so schnell arbeiten, weil du erfahrung und engagement in deine arbeit einbringst.

wir hatten mal einen kunden, der nach vielen, vielen mahnung nicht gezahlt hat, wir haben nach ankündigung ein inkassobüro eingeschaltet, das geld wurde dann recht schnell überwiesen, das inkassobüro hat uns nix gekostet. eine freundin hat später das gleiche inkassobüro beauftragt. die schuldnerin weigerte sich, log das blaue vom himmel. es kam im auftrag des inkassobüros zu einer gerichtlichen verhandlung, wo ein vergleich ausgearbeitet wrude. ärgerlich war es allemal natürlich, da die arbeit korrekt erbracht wurde und die schuldnerin mit einem teilbetrag dvon kam, aber zumindest ein teil wurde bezahlt.

alles gute
riccarda

ps.: was machst du eigentlich, wenn der schuldner logo und texte trotzdem verwendet? gehst du DANN vor gericht udn akzeptierst du das dann auch?
 
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Paulchen

AW: Inkasso? Offene Rechnung

Hi Riccarda,

ich habe heute mit einer befreundeten Rechtsanwältin gesprochen, sie ist auch der Meinung, dass die Arbeit nicht "lohnt", zumal ich ggf. die Auslagen für RA zunächst in Vorleistung tragen müsste.

Er wird von ihr Anfang nächster Woche, falls er nicht zahlt, einen Brief erhalten, in dem auf unsere AGB hingewiesen wird und der Hinweis auf eine Schadenersatzklage enthalten ist, sobald er Logo oder Text verwendet. Ich denke aber er wird zahlen, er macht halt den Versuch. Ich weiss auch dass er nicht insolvent ist, sondern dass es bei ihm Methode hat. Bereits die erste Rechnung ist ähnlich verlaufen (da hat er allerdings nach der ersten persönlichen Mahnung gezahlt), leider hatte ich da den Text schon geschrieben und geliefert. Ich habe auch inzwischen die Zusammenarbeit gecancelt - unabhängig von der Rechnung. Da bin ich auch sehr froh, dass ich es mir leisten kann, meine Kunden auszusuchen und auch ggf. nicht mehr für sie zu arbeiten. Vielleicht spielt er deshalb "beleidigte Leberwurst", allerdings habe ich das diskret gelöst und nicht den wahren Grund, nämlich dass er ein unausstehlicher Macho ist, gesagt.

Der Vermittler wird nicht "mit reingezogen", sondern er wird von mir sachlich informiert, wie der Stand der Dinge ist. Er ist selber als Dienstleister für den Kunden tätig und ich denke, er muss einfach eine Information bekommen über Status und weitere Vorgehensweise. Ansonsten hat er für mich keine Funktion - weder als Vermittler noch Verhandler noch sonstwas, das habe ich auch klar gemacht.

Ich seh das jetzt mal nicht so eng. Aber ich ärgere mich natürlich. Nur, ganz ehrlich, 500 Euro sind jetzt nicht sooo die Welt, und die Arbeit, die ich ins ärgern und Mahnungschreiben etc. reinsetze, kann ich anderweitiger gewinnbringender einsetzen - hab eh Arbeit bis über die Hutschnur.

Lieben Gruss von Katja
 
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