Ich platze hier fast vor Wut - Terminplanung der Schule

Helga

Frau G-Punkt
Hmmh, ich muss ehrlich sagen, dass ich echt erstaunt bin, dass doch viele von Euch den Kids die Arbeiten abnehmen.

Ich habe es immer so gehalten, dass Louisa ihre Hausaufgaben selber erledigt. Wenn sie Hilfe brauchte, war ich natürlich da. Ich finde es nämlich sehr ungerecht, wenn Kinder, die vielleicht keinerlei Unterstützung zu Hause haben, deswegen schlechter bewertet werden, als die Kinder, bei denen die Eltern Hand an den Hausaufgaben anlegen. Es gibt ja nun mal Eltern, die einfach nicht das Wissen, oder auch einfach die Lust haben, den Kinder die Hausaufgaben zu erledigen.

Louisa hatte zum Beispiel in Sozialwissenschaften das Thema Werbung und der EInfluss auf den Verbraucher. Sie mussten ein Plakat erstellen, auf dem sie die verschiedenen Arten der Werbung nebeneinander setzen und vergleichen. Natürlich kam sie auf mich zu und wollte, dass ich ihr das mache, weil "Du hast da ja ein viel besseres Auge für, gell Mama ?". Ich habe ihr aber klar gesagt, dass ich für die Unterstützung gerne bereit stehe, aber erstellen muss sie das selber. Sie hat sich tatsächlich hingesetzt und dieses Plakat erstellt. Der Lehrer fand das Plakat super und hat es auch entsprechend benotet. Louisa war total stolz. dass sie für das Plakat, was sie selber erstellt hat, eine zwei bekommen hat.

Ich finde es enorm wichtig, dass die Kinder lernen, zum einen die Verantwortung für ihr tun zu übernehmen und zum anderen, dass sie lernen, dass sie selber auch einiges tun müssen, um zum Erfolg zu gelangen. Mittlerweile ist bes bei uns zu Hause so eingespielt, dass sie ihre Hausaufgaben alleine erledigt und ich nur nochmal drüber schaue. Die Verantwortung für die HA liegen aber ganz klar bei Louisa, Heisst ja im Umkehrschluss auch, wenn sie die HA nicht erledigt, oder nicht lernt, muss sie halt mit der Konsequenz leben. DAS ist aber ihre Verantwortung. Ich fahre damit bisher sehr gut, auch wenn es elendig lange gedauert hat, ihr das zu vermitteln.
 

Su

Das Luder
. Mittlerweile ist bes bei uns zu Hause so eingespielt, dass sie ihre Hausaufgaben alleine erledigt und ich nur nochmal drüber schaue. .

Einerseits schreibst Du, dass Du erstaunt bist wieviele noch bei den Kindern was machen und dann das es sich mittlerweile eingespielt hat das sie sie selber macht (wie hat sie es den vorher gemacht?) und Du nochmal drüber schaust. Deine Tochter ist ja auch nicht mehr in der Grundschule..

Ich habe immer das Gefühl wenn Eltern hier schreiben Schule ist das Thema vom Kind, kommt dann doch noch hinterher ich kontrolliere aber schon die Hausaufgaben ..oder was auch immer.

Ich kontrolliere keine Hausaufgaben, ich habe noch nie welche gesehen. Ich arbeite zwischen 7 und 10 Stunden am Tag, da fange ich doch nicht an bei bald 3 Schulkindern mir am Abend die Hausaufgaben anzuschauen.....

In der Grundschule am Anfang verstehe ich das ja noch .... aber doch nicht auf der weiterführenden Schule.

LG
Su
 

Helga

Frau G-Punkt
@Su. Ich kontrolliere nicht im Sinne von ob das alles richtig ist, sondern ob sie die HA überhaupt gemacht hat. Louisa ist eigentlich ein sehr fauler Mensch und tut nichts, was nicht unbedingt nötig ist. Darüber "vergisst" sie schonmal gerne die HA. Ja, es liegt in ihrer Verantwortung, aber altersbedingt gehen HA eben schon mal durch ;) ! Louisa war im letzten Schuljahr knapp vor dem sitzenbleiben. Da ich aber weiß, dass enorm viel in ihr steckt, und das bestätigt mir JEDER Lehrer (wirklich Jeder), trete ich ihr insofern in den Poppes, als dass ich sie erinnere und mir die HA zeigen lasse. Kontrollieren war etwas falsch ausgedrückt; ich lasse mir nur zeigen, dass sie sie gemacht hat. Alles andere liegt bei ihr.
 

Daniela

Gehört zum Inventar
Hausaufgaben kontrolliere ich auch nicht.
Die werden fast ausschließlich in der Schule gemacht und sind dann nachmittags schon fertig.
Ich frage auch nicht mehr, ob es welche gab und ob diese fertig sind.
Sie weiß, dass sie sie machen muss oder sonst nachsitzt.

Was ich aber mache, ist mit ihr zu lernen.
Wir gehen den Stoff in Hauptfächern immer mal wieder grob durch.
Ich lasse mir erklären, was gemacht wird und sehe dabei meist schon, ob es verstanden wurde.
Bei Unklarheiten gebe ich ihr aber nicht die Antwort auf dem Präsentierteller, sondern versuche sie dahingehend zu leiten, dass sie selbst drauf kommt.
Referate oder Präsentationen gibt es bei uns noch nicht, aber ich würde nie auf die Idee kommen, die für sie zu machen, stehe aber gerne für Fragen zur Verfügung.
Vor Klassenarbeiten lernen wir, bzw. gehen den aktuellen Stoff durch, um zu sehen, ob es für ne 3 reicht, oder noch was getan werden muss.

Ich kenne es auch von früher so. Da war es nicht meine Mutter, die mit mir gelernt hat, weil sie selbständig war, sondern meine Oma.
Und trotzdem ist aus mir ein selbständiger Mensch geworden, der eigenständig Probleme lösen kann und auch sonst mit beiden Beinen im Leben steht.
Irgendwann wird das auch sicher aufhören und sie wird meine Hilfe nicht mehr brauchen.

Aber bis dahin werde ich weiter unterstützen, dass die Noten nicht allzu schlecht werden, denn sie ist keinesfalls dumm, nur halt faul.
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
Ja, ab und zu fragen, ob denn alles erledigt ist, mache ich dann auch noch mal, vor allem an so langen Wochenenden wie jetzt im Mai (und wenn gerade mal wieder jemand morgens in Hektik ausbrach, weil ja eine ganz wichtige Sache, verflixtwiekonntedaspassieren, doch vergessen wurde...). Aber kontrollieren im Sinne von: ich rechne mal nach, ich suche mal Schreibfehler, zeig mal den Hausaufgabenplaner - nö. Das Erinnern ist ein freiwilliger gelegentlicher SERVICE von mir. So wie ich ja auch bei Fragen und Bitten um Hilfe zur Verfügung stehe, aber nicht jeden Abend auf der Matte steh.

Salat
 

lulu

Königin der Nacht
Su, ein bisschen ist, soweit ich das hier herauslese, die Einstellung eine engagiertere, wenn nur nur ein oder vielleicht zwei Kinder im Haushalt leben. Ist ja irgendwie auch klar, dass der Fokus auf dieses eine Kind und seine Schullaufbahn dann groesser ist, als wenn man seine Zeit und Energie auf mehrere junge Leute verteilt. Ich finde, wir unterstuetzen unsere Kinder sehr, was ihre schulische Ausbildung betrifft. Das ist aber eher eine Unterstuetzung im Setup. Wir sehen zu, dass sie so aufwachsen koennen, dass sie Zeit und Energie fuer ihre Schullaufbahn haben, dass es morgens ein Fruehstueck gibt und wir den Tagesausflugzettel unterschreiben, die Buecher besorgen, intervenieren, wenn es absolut noetig ist. Im grossen und ganzen wollen die Kinder ihre Schule aber alleine managen und tun das auch. Linnea kam neulich an und meinte, es sei nun wirklich gut, wenn ich sie fuer den Biotest abfrage, sie koenne sich das alles nicht merken und das Thema sei *boerks* (Sexualkunde und Fortpflanzung :zwinker: ). Dann mache ich das natuerlich auch eine halbe Stunde mit ihr. Wenn sie aber mit Mathe, Franzoesisch und was weiss ich gleichzeitig um die Ecke gekommen waere, dann koennte(n) ich (wir) das gar nicht leisten. Der besagte Biotest fand am gleichen Tag wie eine Mathe- und angekuendigte Englischarbeit statt. Mein Mann war auf Geschaeftsreise und unser Grosser mitten in den schriftlichen Abiturpruefungen (mit ihm wollte ich also auch gerne ein paar Worte reden und gemeinsam abhaengen). Ja, da kann ich Bio abfragen, aber nicht noch Mathe, Englisch oder etwas anderes ueben.

Lulu
 

Su

Das Luder
Ja Lulu, das habe ich mir auch schon gedacht, bei einem Kind kann man da bestimmt mehr reinstecken. Und so wie Du es schreibst ist es ja auch, das baut mich wieder auf. Klar unterstützen wir die Kinder, ich kümmere mich auch um diese Zettelwirtschaft, überweise das Geld für die Chorfahrt, gehe zu den Lehrern bei denen es auf der Kippe steht, es gibt Essen, frische Wäsche und scheuche sie an die frische Luft. Und ganz wichtig unterstütze den Weg den sie gehen wollen und können.
Ich musste früher alles alleine regeln und ich glaube schon das mich das auch sehr selbständig gemacht hat. Und ich glaube Larissa ist auch sehr stolz darauf, dass die Verbesserung in der Schule alleine ihre Leistung ist.

Lg
Su
 

lulu

Königin der Nacht
Ich kaufe meinem 18-jährigem übrigens immer noch seine Stifte, gerade hat er wieder um neue für die Klausuren gebeten. (Mein Mann würde das niemals tun.) Dabei kann er für uns kochen, die Küche aufräumen, seine Schwester vom Sport abholen etc... Und ich frage Führerscheinfragen und Physikformeln bei Autofahrten ab, wenn wir uns langweilen. Nur so oft fährt er nicht mehr mit.

Lulu
 
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