Ich kann nicht mehr...

G

Grisu

Liebe Corie,

ohne jetzt Stellung zu Dir oder Deiner Chefin zu beziehen (das ist schon genug gemacht worden), kommt mir folgender Gedanke:

Manchmal werden Menschen im Leben ganz stark vor eine Entscheidung gestellt:
Welche Wertigkeit hat das Geld und welche Wertigkeit das Nichtmaterielle.

In Deinem Fall scheint es so zu sein, dass Du Dich entscheiden sollst.
Du hast Dir so ein Kind gewünscht - viele Versuche gestartet - viele Rückschläge erlebt und nun wächst in Dir dieses Wunder heran (an das Du selbst fast nicht mehr geglaubt hast, dass es so mal sein könnte).
Und nun trägst Du dieses gewünschte Leben in Dir und Deine Energie steckst Du in ganz was anderes rein.

Ja - Du brauchst und sollst nach vieler Meinung nicht kündigen oder auf was verzichten - weil Du anscheinend das Recht darauf hast.
Nur mußt Du Dich fragen, um welchen Preis Du dieses Recht haben willst. Inwieweit Du das Vertrauen in das Leben hast, dass es eine Lösung geben wird. Dass Du vielleicht vorübergehend in den sauren Apfel beissen mußt (finanziell) - es aber auch ein Prüfstein sein kann, inwieweit Du das große Glück Deiner Mutterschaft so schätzt, dass Du sagst: Mir ist mein Kind wichtiger als das Geld.
Du kannst im Endeffekt nicht Deiner Chefin die Schuld geben, wenn Du Deinem Kind und dessen Wohlbefinden in der Schwangerschaft nicht gerecht werden kannst.
Denn DU entscheidest Dich für das eine oder das andere. Und ALLES, wofür Du Dich entscheidest hat irgendwelche Konsequenzen.

Ich verstehe nicht, dass Du herumüberlegst, ob Du in den Krankenstand gehst, wenn Du schmierige Abgänge hast usw. Willst Du Märtyrerin sein für Dein Kind oder willst Du verantwortungsvoll DAS tun, was JETZT am wichtigsten ist.

Die Gefahr ist so groß, dass man unbewußt sein Kind für etwas "verwendet" - und sei es, dass jemand auf einen Rücksicht nehmen MUSS.
Löse Dein Problem JETZT - es trägt sich sonst weiter, bis es irgendwann gelöst ist (ich meine damit das Thema "Arbeitsplatz"). Denn arbeitsplatzmäßig hast Du schon in Deiner "alten Stelle" mit körperlichen Beschwerden sozusagen Probleme mit der Vorgesetzten gehabt. Jetzt ist es Dein Kind und Deinen dazugehörigen körperlichen Beschwerden, womit Du mit Deiner Vorgesetzten Probleme hast (inkl. Deinem Rücken - der ja schon in der alten Arbeitsstelle auch ein Thema war).


Ich hoffe, Du verstehst meine direkten Worte - ich möchte Dich nicht irgendwie angreifen - sonder Dich an Deine Selbstverantwortung erinnern. Selbstverantwortung, was Dein körperliches Befinden betrifft - was das Wohlergehen Deines Kindes betrifft.
Lernen, dass im Endeffekt niemand anderer für das verantwortlich ist, wie es Dir geht - sondern Du selbst alleine (egal wie sich der andere verhält oder was er tut).

Lieben Gruß
Christine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

lulu

Königin der Nacht
Corie,
was steht denn als Jobdescription in Deinem Arbeitsvertrag? Kind und Hund betreuen und/oder putzen?
Ich habe selbst gerade eine kleine Stelle ausgeschrieben und darin sehr deutlich formuliert, daß eben auch allgemeine Büroarbeiten neben der projektbezogenen Betreuung geleistet werden müssen. Nicht, daß ich mir ein Ei legen, wenn die/der im Endeffekt nur die Arbeit für die er/sie hauptsächlich eingestellt werden, ausführen will. Wenn Zeit übrig ist, dann haben wir genug zu tun :zwinker:.
Ansonsten schicke ich Grisu eine Gratulation zu dem tollen Beitrag :herz:!
Lulu
 

Corie

Gehört zum Inventar
Ihr seid echt lieb....und vorallem, ehrlich!
Und wie hier von vielen gesagt wurde, geht es um meine Gesundheit, aber vorallem um das Wohl unseres Ungeborenen Kindes, und das ist mir momentan einfach am wichtigsten....ich würde mir das Leben lang Vorwürfe machen, wenn jetzt was passieren würde!

Und wie schonmal gesagt: vertraglich haben wir das so gergelt mit Geburtentaggeld, da habe ich nun seit ich da arbeite und auch meine Chefin immer 50% Prämien bezahlt...Sie wollte sogar Anfangs noch eine spezielle Mutterschafstversicherung abschliessen, aber die wurde sofort abgelehnt, weil ich eben in dem Alter bin, wo man Kinder kriegen kann!

Mein FA, ist ein sehr netter, und er war derjenige der es für "nötig" empfand mich nochmals 2Wochen zu Hause zu behalten, er kennt meine Geschichte, und schaut gut genug aufs Wohl von mir....und auch jetzt wo ich sagte ich gehe wieder arbeiten, meinte er ich solle es probieren, aber wenn was sei, sofort wieder melden.

Ich möchte auch hier nicht über meine Chefin herziehen, oder wie auch immer....wir hatten ein sehr gutes Verhältnis, und es nagt auch sehr, dass dies nun durch sowas nicht mehr der Fall ist.....ich fühlte mich auch oftmals verletzt in einigen Dingen bin aber immer anständig und sachlich geblieben...denn ich bin eben der Meinung man kann auch Dinge die mit Geld zu tun haben "sachlich" klären....Sie wusste von meinem Wunsch, sie war dazumals meine FÄ, und Sie wie ich wussten nicht von dem Gesetz, denn sonst hätte ich ganz "ehrlich" mit Schwanger werden ( mit Hilfe ) bis zu meiner beendeten Kündigung gewartet, aber nun wird mir vorgeworfen, dass ich mir in die Faust lache, da ich das wusste!

Erstens wusste ich von diesem Gesetz überhaupt nichts, zweitens vermutete auch Niemand schon wieder so schnell eine Schwangerschaft, obwohl man sich zwar denken konnte, dass es nach einer FG schnell einschlagen kann!

Ich möchte mich hier auch gar nicht auf die Seite stellen, der Unschuldigen...denn Schuld ( Verantwortung ) für das Geschehene haben beide Parteien, nur ich bleibe sachlich und andere eben nicht und genau das ist es, was mich so psychsich belastet!

Ich hatte nach jeder FG eine Therapie gemacht, was mir ein Stück weit wirklich wieder ins Leben zurück verhalf, dass ich auch wieder positiv in die Zukunft blicken kann, die FG sind nun für mich Vergangenheit, ich lebe jetzt ( auch wenn ich abn und zu daran zurück denke )!

Aber mein Ungeborenes ist momentan meine grösste Freude, und mein Mann natürlich...ich bin so glücklich nur wird das ganze damit überschattet!

Ich kann nicht schlafen, habe seit MO schon wieder 1KG abgenommen, und das zeigt mir dass ich jetzt den Hebel ziehen muss...wenn ich vorher mit dem Arbeitgeber nicht so ein gutes Verhältnis gehabt hätte, hätte ich wohl auch nicht auf eigenen Wunsch gestern gesagt dass ich arbeiten gehe...

Mit den gesundheitlichen Problemen könnte ich "Leben" bis zur Geburt, aber nicht mit diesem psychischen Druck!

@mordilllo:
Nein, ich bin nicht Patentante bei einem Ihrer Kinder!

@lulu:
Vertraglich steht leider nichts speziell, aber gestaubsaugt hatte ich ja den unteren Raum schon vorher immer, aber nun kommt eben einiges mehr dazu....was ich auch wirklich nicht zuviel fände, wenn ich keine Probleme hätte!

Ich fand es eben nur ein wenig speziell, dass ich kommen muss für 5 Stunden, und in der Zeit einige Hausarbeiten udn auf die Kinder schauen musste, und wenn die dann im Bett waren, sofort weiter machen musste und mit dem Hund raus.
Klar, ich hätte mich weigern können, aber ich hätte die Raktion schon gehört...

@all:
Ich danke Euch, für eure ehrlichen Antworten....ich werde nun schauen, dass ich nachher einmal zum Arzt kann, und dann schauen wir wie das weiter geht...denn wenn ich jetzt nicht mehr arbeiten würde, würde ja die Versicherung in Kraft treten, was für meinen rbeitgeber auch keine weiteren Kosten bedeuten würden...

Ich denke auch, dass einige mein "Problem" nicht so ganz verstehen können, das ist aber auch verständlich, denn so genau habe ich ja auch nicht alles aufgeschrieben, und möchte auch die Details gar nicht aufschreiben, da ich finde die gehören ohne das Wissen meines Arbeitgebers nicht in ein öffentliches Forum, daher ist es für viele vielleicht ein wenig unverständlich!

Aber trotzdem ein Riesen Dankeschöön!
 

Su

Das Luder
Hallo Corie,

als ich mit Yannick schwanger wurde, hatte ich gerade frisch einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Ich hatte auf Grund meines schlechten Gewissens meinen neuen Arbeitgeber angeboten, das er vom Vertrag wieder zurücktreten kann. Ich wollte nicht unter solchen Bedingungen anfangen.

ABER für mich war es leichter, da mich im Notfall meine Eltern unterstützt hätten und Markus auch ganz gut verdient hat.

Alles Gute für Euch,
Su
 

Corie

Gehört zum Inventar
@su:
Ich war ja auch auf Stellensuche jetzt, und bin auch am weiterschauen gewesen....hätte dann auch an ein paar Gespräche können, war aber auch so fair und habe Ihnen von meiner Schwangerschaft mitgeteilt...denn so können sie sich gerade von Anfang her jemand anderes suchen, nicht mich einschaffen und dann kann ich plötzlich nicht mehr arbeiten, oder einige Arbeiten nicht mehr verrichten und Sie brauchen trotzdem Ersatz!

Von dem her, bin ich ja eben auch immer viel zu ehrlich! ;-)
 
G

Grisu

Liebe Corie,

wenn Du nicht jetzt noch die Zeit nutzt, aus Deiner Situation etwas zu lernen - dann wird Dich Dein Kind dorthin führen - wie auch immer.

Du eierst ewig um das selbe Thema herum - willst Verständnis und Verstehen - und kriegst sie auch aus ehrlichem Herzen heraus von den Menschen hier.

Ich denke auch, dass einige mein "Problem" nicht so ganz verstehen können, das ist aber auch verständlich, denn so genau habe ich ja auch nicht alles aufgeschrieben, und möchte auch die Details gar nicht aufschreiben, da ich finde die gehören ohne das Wissen meines Arbeitgebers nicht in ein öffentliches Forum, daher ist es für viele vielleicht ein wenig unverständlich!

Wen meinst Du, dass wer Dein Problem nicht ganz versteht?
Du hast wahrlich sehr genau und ausführlich über alles geschrieben (und so Nebenschauplätze und Kleinkriegsachen würden die Essenz, um die es in Deiner Sache geht, auch nicht verändern)!

Wie gehst du mit den Menschen hier um, die ihre Gedanken und auch Sichtweisen dazuschreiben - Du Dich in den verstehenden Worten wohlfühlst und dann, wenn jemand eine andere Sichtweise einbringt gleich mit dem Keulenschlag kommst (wie oben zitiert)?

Da frage ich mich, WOZU Du hier Deine Probleme schreibst: Willst du, dass jeder Deiner Meinung ist und Du Dich dadurch sozusagen IM RECHT fühlst?
Oder willst Du Veränderung, die für Dich - Dein Baby und auch für die Zukunft positive Auswirkungen hat.

Du hast so viel Verständnis bekommen, als es bei Deiner alten Arbeitgeberin Probleme gab.
Du hast so viel Gefühle rüberbekommen, als Du Deine FG hattest.
Du hast Verständnis bekommen, als das jetzt mit Deiner Chefin passierte.

Willst Du Dein Leben nur auf Verstehen aufbauen - oder willst Du "Nägel mit Köpfen" machen?

Ich finde es einfach traurig, dass Du hier im Forum Verständnis nimmst und die Dinge, die Dir nach der Nase stehen - aber sobald was in eine andere Richtung geht (wo DU gefragt bist), dann kommt: manche verstehen mein Problem nicht ganz usw.

Diese "manchen Leute" sind im Leben sooooooooo wichtig - denn sie zeigen Dir, wo Du noch nicht hingeschaut hast.
Ich hatte viele Leute, die mich im Leben nicht verstanden und mein Problem nicht so gesehen haben wie ich (meiner Meinung nach) - aber genau diese Leute haben mich (im Nachhinein gesehen) im Leben weitergebracht - haben eine Wende in mir bewirkt.

Ich glaube, es interessiert hier niemanden und dient auch nicht der Sache, wenn Du anführst, was alles noch vorgefallen ist zwischen Dir und Deiner Chefin.
Es kann in Deiner Sachlage (oder doch auch Gefühlslage?) nur eines dienlich sein:
Hinschauen - Verstehenwollen - Einsichtigsein - Verändernwollen

Willst Du Dein Kind "im Schatten Deiner Probleme" aufwachsen lassen?
Es gibt genug Schatten im Leben von Müttern, wo es nicht möglich ist, diesen Schatten des Problems zu verändern. Aber bei Dir ist es doch möglich - weil es etwas mit Deiner inneren EInstellung zur Sache zu tun hat.

Wenn Du sagst: ich bin glücklich, aber dies überschattet alles - dann bist Du nicht wirklich glücklich. Dann kann Dein Glücksgefühl nicht strahlen und Dein Kind erreichen.

Lieben Gruß
Christine
 
5

5MädelHaus

Hallo

Also irgendwie versteh ich das jetzt nicht.

Das eine ist das Gesetz (ich weiss nicht zu welchen Bedingung Corie angestellt ist, ich nehme an das ist geklärt), das andere ist der Goodwill.

Mein Mann ist selbständig, und sehr grosszügig mit seinen Angestellten. Einmal hatte ein Angestellte ein Schleudertrauma, und er war auch im gekündigten Verhältnis. So musste mein Mann länger zahlen, aber der Angestellter war trotzdem nicht voll arbeitsfähig. Es war natürlich ärgerlich, aber nie wäre meinem Mann in den Sinn gekommen den Arbeitnehmer zu mobben, oder sich daneben zu benehmen.

Wenn Corie auf das Geld angewiesen ist, und sie so angestellt ist, dass ihr auch was zusteht, dann find ich das nicht OK wenn von ihr verlangt wird, darauf zu verzichten. Die Cheffin wusste worauf sie sich einlässt, wenn sie jemand anstellt mit Kinderwunsch. Dass sie ihr geholfen hat, ist zwar wirklich lieb von ihr, berechtigt sie aber nicht etwas zu verlangen das nicht dem Vertrag entspricht.

Liebe Grüsse

Rachel
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Christine,

ein Applaus für diesen Beitrag, der sehr freundlich auf den Punkt bringt, was mir durch den Kopf geht.

Corie,
es ist DEIN Leben, übernimm die Verantwortung dafür!
DU hast die Wahl, Du musst eine Entscheidung finden, die DU verantworten kannst - was wir davon halten, ist sekundär.

Alles Gute,
Jacqueline
 
Oben