Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

Wenn alles normal läuft ist er zwischen 17.30 und 17.45 Zuhause. (wohlgemerkt normal. Wurde etwas nicht geliefert oder abends ist noch ein Buffet dran, wird so später).
An der Art wie er die Tür öffnet, weiß ich schon wie der Tag war. War er mies, schicke ich die Kinder ins Zimmer und ihn direkt unter die dusche zum ankommen, weil sonst der erste der ihm über den Weg läuft, angeraunzt wird. :ochne:
An guten Tagen wird er erstmal von den Kids eingenommen, klar, Mama ist dann out. Nach kurzem toben gibt's dann Abendbrot, danach noch ne runde spielen und die Jungs werden bettfertig gemacht. Um 19h ist dann Schicht für die beiden. Bis endgültig ruhe und joey dann auch im zimmer ist, ist es 20h.
Dann stehen noch speisepläne, dienstplan ist Bestellungen auf dem Programm oder irgendeiner der Mitarbeiter melden sich noch. 21h ist dann "feierabend" und Zeit für uns. Heißt, kurz den Tag und /oder Termine besprechen und entweder schläft er dann kurz darauf der Couch ein ist das Bett ruft, weil am nächsten Morgen frühes aufstehen ruft. Und das war es dann. Ich sehe im Moment kein wir. Matthias auch nicht, weil alles andere eben Vorrang hat, damit wir mit dem po an der Wand bleiben und nicht der ganz normale Wahnsinn auf der Strecke bleibt.

Hat aber auch den Vorteil, dass keine zeit zum streiten bleibt. :rolleyes:
Wir versuchen, es schön zu reden, das es auch wieder besser wird, die Kinder größer werden.
Aber mit dem aktuellen Baustellen frage ich mich einfach, ob wir darauf in absehbarer Zeit wirklich bauen können. *seufz*


Schäfchen, ich hab dich nicht überlesen, sondern muss das noch sacken lassen. Dein kompletter Post passt so wie die Faust aufs Auge, das es mir fast Angst macht. :verdutz:
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

Ich abbonier mal ohne gerade alles gelesen zu haben - Thematisch sind wir da am dichtesten dran wohl... wir waren zur FOR in Bad Oexen, vor *rechne* vier Jahren (glaub ich).... auf jeden Fall, bevor Meike in der Schule war. Wobei die Klinik in der Familie Schäfchen war auch Herzkinder-Rehas hat.
Mehr später, wenn ich auch nerv habe alles zu lesen :)
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

Janine, alles ok. Lass sacken. Ich frag mich, nachdem ich das gelesen hatte auch, ob wir für die Große nicht mehr hätten machen müssen oder können. Aber sie war auch erst zwei.
 

Krabbelkaefer

Hier riechts nach Abenteuer
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

So, alles gelesen, .... wenn du noch weitere Fragen hast, da wir ja wirklich im gleichen Bereich liegen - frag. Allerdings antworte ich vermutlich eher und offener per PN. :)
Wie kommst du an die FOR? Unsere hat damals die Sozialpädagogin im Kinderherzzentrum voran gebracht. Es ist auch möglich, dass Ihr Euch direkt an die Klinik wendet, in die ihr wollt. Die gaben zumindest damals gerne Hilfestellung. Aber auch die Barmer hat uns weiter geholfen.....
Fazit bei unserer FOR - jetzt könnten wir noch eine gebrauchen, denn jetzt ist auch mein MAnn soweit, dass er Dinge aufarbeiten möchte....
 

Janine83

nette arschige Rolle
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

So, etwas verdaut und die Seite habe ich mir auch angesehen,Andrea. Das spricht mir aus der Seele. Und das was du dazu geschrieben hast,bringt es auf den Punkt.

Ich schäme mich für den Gedanken,aber ich stehe hier oft,sehe Marlon an und denke "War das jetzt alles? Ist das jetzt mein Leben bis zum Ende meiner Tage,oder wird es irgendwann wirklich leichter?". Es ist so, wie schlaflose Nächte mit einem Baby oder diese Phasen...wenn man drin steckt,kann man sich nicht vorstellen,dass es jemals besser wird. Mit dem Unterschied,das immer noch eine Schippe drauf kommt. Immer irgendwas los ist und ich absolut kein Licht am Ende des Tunnels sehe.
Manchmal wünsche ich mir ein Klon von mir selbst oder zumindest ein zusätzliches Paar Augen und Arme.
Und du hast keine Zeit um das alles direkt zu verarbeiten. Also nicke ich ,schlucke es runter und dann taucht es irgendwann wie ein Geist wieder auf.
Bildlich kann man sich vorstellen,man hätte einen Riesenrucksack auf,der einen mit Buckel laufen lässt,als wäre man 80 Jahre alt.

Und dann wirklich die Sorge um Joèlle. Man merkt ihr nichts an,absolut nicht- allerdings denke ich dann: Sie kennt das Leben mit Marlon nicht anders.Und wenn ich von anderen höre "Ich ziehe den Hut vor dir" lautet meine Antwort "Ja,haben wir eine andere Wahl? Umtauschen geht ja nicht". Und ich denke,ihr wird es unbewusst genauso gehen. Kommt noch jemand mit? :umfall:
Ich habe letztens noch gelesen,das Geschwisterkinder in den meisten Fällen von sich aus lernen,sich zurück zu nehmen,um nicht noch mehr Sorgen zu bereiten. Das sie früher selbstständig werden und reifen. Das kann ich bestätigen.

Joèlle war schon im Kindergarten immer sehr sozial, die kleineren wurden immer betüddelt und die Erzieher sagten damals schon schmunzelnd,dass sie Joey später in einem sozialen Beruf sehen.
Demnach dachte ich immer, Marlon passt ihr gut in "den Kram". Jemand,den man betüddeln und helfen kann.
Und dann laß ich eben diesen Artikel und musste nachdenken.
Sie war 8,als Marlon kam. Sie wollte schon lange einen kleinen Bruder haben,trotzdem denke ich,es ist eine große Umstellung wenn man nach alle den Jahren vom Einzelkind-Thron gestossen wird.
Und dann ist das nicht einfach nur ein hilfloses Baby, sondern ein Sorgenkind,welches Mamas und Papas Großteil der Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Sie selbst kannte ich nur von diesem ersten Tag nach der Geburt, hatte danach nur Fotos und Schnuppertücher,in die wir Marlon gewickelt hatten, durfte ihn nicht besuchen. Wie oft saß sie vor der Kinderstation im Vorraum,weil sie selbst dort nicht hin durfte,geschweige denn auf die ITS. Mit einem Buch oder ihrem DS und wartete,das Matthias und ich uns abgelöst hatten. Wie oft wurde sie zu Oma und Opa "abgeschoben",wenn der Besuch aufgrund irgendwelcher Dinge länger geplant war.
Und sie meckerte nie. Sie nahm das alles so hin. Nicht einmal kam eine Spur von Eifersucht. Ich war immer stolz auf sie und dachte mir, das liegt an ihrer "sozialen Ader".
Und nun frage ich mich,ob das nicht eher der Schutzmechanismus der "Schattenkinder" ist,welcher in dem Artikel beschrieben wurde und es unterbewusst in ihr arbeitet und vielleicht in ein paar Jahren ausbricht.

Bei Raphael merke ich das jetzt schon, im Gegensatz zu Altersgenossen. Er ist Marlon gegenüber immer gönnerhaft und verständnisvoll. Natürlich gibt es mal Zoff zwischen den beiden, aber in akuten Situationen steckt er automatisch immer zurück und lässt Marlon den Vortritt, bzw. hilft der Kleine dem Großen,wenn irgendwas nicht klappt.

Für sowas erhoffe ich mir von einer Reha Hilfestellung, die ich den Geschwistern weitergeben kann. Wisst ihr,wie ich meine?
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Hat jemand Erfahrung mit FO-Reha?

Janine, ich glaube einiges vom Verhalten der Großen: das immer für sich allein Probleme lösen, nicht um Hilfe bitten, der Glaube alles im Griff zu haben, sich nicht auf andere verlassen - das hat sie als Zweijährige "mitgenommen" und den packen muss sie jetzt tragen, denn das ist blöderweise nicht wegtherapierbar. Sie kann es bedingt beeinflussen, wenn sie bereit ist aus dem Muster auszubrechen. Und da sind noch so andere Sachen.

Aber das Leben lief nun mal so, wir müssen jetzt mit dem klarkommen, was uns mitgegeben wurde. Manchmal, wenn es ganz arg ist, überlege ich, ob es Zeit ist für die Kinder ihre Tagebücher zu lesen, die ich geschrieben habe.

Ich würde euch ganz arg eine Reha wünschen. Für euch alle. Und dass die Geschwister ganz viel für sich mitnehmen können. Und dass ihr Hilfe findet, Halt und euch selbst wieder spüren könnt.
 
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