Hat hier jemand ein Flaschen- und ein Stillkind?

Rasselbande

Gehört zum Inventar
Meine Freundin, hat 2 Kinder. Das erste konnte sie leider nicht stillen und bekam fast von Anfang an die Flasche. Sie ist heute ein völlig gesundes Kind, dass auch nur selten irgendwo Krankheiten einfängt. Sie ist auch für ihr Alter schon sehr weit entwickelt.
Das 2. Kind hat sie 6 Monate voll gestillt und die anderen Mahlzeiten langsam ersetzt. Dieses Kind ist ständig krank. Hatte in einem Jahr ca. 6 mal Antibiotikum bekommen und hat fast immer husten.
An dem Beispiel kannst du sehen, dass es nicht nur darauf ankommt, ob ein Kind gestillt wurde oder nicht.
Mache dir nicht so viele Gedanken, sondern erfreue dich an deinem Kind!! ;-)
 

runninghorse1973

Dauerschnullerer
Fabulette hat gesagt.:
Hallo,

meine Tochter wurde ja (LEIDER)nur 5 Wochen gestillt. Nun hatte ich gestern mal wieder ein Buch in der Hand, indem es eigentlich um die Ernährung gehen sollte - laut Titel - wo aber letzendlich doch nur Positives übers Stillen und Negatives über die Säuglinsmilch zu lesen war - ich nun wieder völlig unten!

Säuglinsmilch:
-ist ein Kunstprodukt, dessen Spätfolgen nicht absehbar sind
-das fehlende Stillen beeinträchtigt seine geistige und seelische Entwicklung
-enthält kein Oxygen, welches beruhigend wirkt
-Stillen nach Bedarf in der Nacht (häufig) ist wichtig für die Entw. des Gehirns, Flaschennahrung wird nicht so oft verlangt
-keine Abwehrstoffe etc..............


Das ihr häufiges KRanksein auch mit Stillen hätte stattfinden können - an diesen Gedanken gewöhne ich mich langsam.

Mich interessiert hauptsächlich, ob jemand im Bereich der Geistigen und sellischen Entwicklung Unterschiede zwischen Still- und Flaschenkindern feststellen kann / konnte. Stillen soll ja die Mutter-Kind Bindung, die seelische und geistige Entwicklung des Kindes maßgeblich beeinflussen. Auch das Urvertrauen. Auch Flaschenmamis deren Kinder schon älter sind, haben da ja sicher Erfahrung

Danke & liebe Grüße


Liebe Gabriela,

ich versuche, eine Fragen einmal im Rückblick auf meine eigene Entwicklung zu beantworten:

Ich wurde 1973 geboren und konnte wegen einer angeborenen Lippenkiefergaumenspalte nicht gestillt werden - bekam also "Kunstmilch" (ich nutze diesen Ausdruck jetzt bewusst mal) nach Standard der 70er Jahre, der bestimmt nicht heutigem Kenntnisstand entspricht.

Nun, was ist mit mir im Laufe der Jahre passiert? ich war weder häufiger krank als Stillkinder, noch hatte ich irgendwelche Probleme in der kognitiven oder motorischen Entwicklung.

Als ich selbst schwanger war, beschloss ich mein Kind zu stillen - in der festen Absicht das "Beste" tun zu wollen. Leider verlief das Stillen für uns trotz problemlosem Milcheinschuss sehr schwierig - irgendwie spürte ich das instinktiv vom ersten Moment an. Aaron baute zwar Vakuum auf, rutschte aber schnell wieder ab. Wochen später recherchierte ich im Web über Spuckkinder und stieß auf einen Link über KISS. In fast allen Punkten erkannte ich meinen Sohn. Ein Termin beim Spezialisten bestätigte schnell meinen Verdacht - Aaron hatte tatsächlich KISS. Aufgrund der ständigen Übertreckungstendenz im Nackenbereich konnte er gar nicht richtig gestillt werden. Die Folge war, dass er gerade in den ersten Wochen nicht ausreichend satt wurde. Diese Erfahrung hätte man ihm mit Flaschennahrung relativ einfach ersparen können.

Nach dieser Erfahrung bin ich der festen Überzeugung, dass Stillen nicht nur Wollens-, sondern in erster Linie auch "Glückssache" ist. Ich würde bei einem weiteren Kind ebenfalls wieder versuchen wollen zu stillen, mir aber kein schlechtes Gewissen machen (bzw. machen lassen), wenn es nicht klappt. Was nicht heißen soll, dass ich direkt aufgebe, aber alle Stillbemühungen müssen auch in einem für das Kind vetretbaren Verhältnis stehen.

LG,
Daniela
 
M

Mamimia

... ich habe meine Tochter knapp 7 Monate gestillt. Meine Schwester hat sich schon kurz nach der Geburt gegen das Stillen entschieden.
Unsere Kinder sind beide gut entwickelt und auch gleich oft krank.
Ich würde mir da auch nicht soviele Sorgen machen!
*kopfhoch*

lg mamimia
 

Leo28.04.01

Gehört zum Inventar
Ich habe auch ein Flaschen- und ein Stillkind und kann nur sagen, dass meine grosse Tochter ( 8,5 Jahre alt, Flaschenkind ) sehr gut entwickelt ist, sie ist eine sehr gute Schülerin, konnte mit 3 Jahren ihren Namen schreiben und ist sehr clever.

Meine Kleine habe ich 5,5 Monate voll, dann noch 2 Monate teilgestillt und sie hat ihre Stärken auf ganz anderen Gebieten. Das Schreiben interessiert sie gar nicht, dafür ist sie sehr sportlich, schwimmt auch schon längere Strecken alleine ( sie hat das Seepferdchen Anfang Juli gemacht ), fährt Fahrrad ohne Stützen und Inliner.
Ich glaube nicht, dass gestillte Kinder cleverer sind oder besser entwickelt, meine Erfahrung zeigt, dass auch das Umfeld sehr interessant ist.

Liebe Grüsse, Steffi
 
A

Anja KS

Hallo,
mach Dir bitte nicht soviele Gedanken.
Es ist völlig in Ordnung wenn Du nicht stillst.
Jannis ist auch Flaschenkind ab der 8. Woche gewesen. Das Stillen gestaltete sich bei uns irgendwie sehr schwierig und wir fühlten uns beide nicht sehr wohl dabei. Seelisch war ich total am Ende und ich machte mir riesge Vorwürfe, warum das alles nicht funktioniert. Die Umwelt tat noch ihr übriges dazu. Alle waren total entsetzt, dass ich nicht stillte. Mir ging es richtig mies.
Heute weiß ich aber, dass diese Selbstvorwürfe völlig überflüssig waren. Jannis ist ein so tolles Kind, total selten krank und er entwickelt sich prächtig. Wir haben im Freundeskreis etwa gleichaltrige Stillkinder und unser Kleiner kann denen allen echt das Wasser reichen.

Als Eni dann unterwegs war, habe ich mir viele Gedanken übers Stillen gemacht und dachte, wenn es klappt, dann schön, aber wenn nicht dann eben nicht. Und jetzt stille ich schon 6 Monate
Sie war schon 2x richtig doll erkältet und was die Entwicklung betrifft (zumindest was man bis jetzt sagen kann, ist ja klar) hinkt sie ihrem Bruder in manchen Dingen etwas hinterher, aber manches kann sie auch wieder besser.
Ich denke es kommt ganz auf das Kind und deren Veranlagung und vor allem auf die äußeren Bedingungen an.
Und noch was zum Urvertrauen und zu Mutter-Kind-Beziehung.
Ich kann wirklich keinen Unterschied zwischen Still- und Flaschenkind feststellen.
Beide Kinder sind die totalen Mama-Kinder. Ob gestillt oder nicht. Man kann auch einem Flaschenkind die körperlichen Schmuse- und Kuscheleinheiten zukommen lassen.
Und das Urvertrauen haben wohl alle Kinder zu ihren Eltern, unabhängig von der Ernährungsform.

Bitte hör auf Dir Gedanken zu machen. So wie Du es machst, ist es richtig.
Dein Kind wird auch mit der Flasche groß und wird sich bestens entwickeln.
Die Umwelt wird sowieso immer was zu meckern haben. Wenn Du stillst ist es verkehrt und wenn Du stillt, kriegst Du fragen gestellt wie " Was Du stillst noch, willst Du nicht langsam zufüttern?"

Stillen ist sicher praktisch, aber Flasche füttern auch. Beide haben viele Vor-und Nachteile.


Alles Gute für Euch
Anja
 
A

AnneW

ach mensch, mach dir doch bitte nicht solche vorwürfe deswegen!

ich erzähl mal kurz wie´s bei uns war/ist..........

sophie hab ich 6 wochen vollgestillt, milch war da ohne ende, ich war alleinerziehend, sophie hatte schlimme kolliken, ich fühlte mich total ausgelaugt und hatte das gefühl, das kind saugt wirklich das letzte bißchen kraft aus mir raus, also habe ich sie dann auf flasche umgestellt. es war wie eine befreiung, ihr gings prima damit und mir auch.

paul wollte ich unbedingt stillen. anfangs war´s schwer mit ganz offenen brustwarten. nur durch den eisernen willen und ne ganz tolle schwester im krankenhaus hab ich es durchgestanden. ich habe paul letztendlich mit genug milch 22 monate lang gestillt. es war super. es war für mich genau das, was ich so schön fand und für paul genauso. diese abhängigkeit gegenseitig haben wir beide total genossen, da kam einfach keiner dazwischen.........

jetzt bei emma war mir klar, daß ich auf jeden fall auch wieder so problemlos lange stillen wollte. sie war jetzt schon dreimal im krankenhaus, ein viertes mal steht an. sie hatte/hat teilweise noch probleme mit dem magen-darm-trakt und konnte die nahrung nicht verwerten und hatte viele schmerzen dabei. das möchte ich nicht mehr haben, das kind, was sich an der brust krümmt vor schmerzen und trinken möchte, aber nicht kann. ich habe gekämpft und gekämpft - nur irgendwann war der punkt, wo es nicht nur um meine vorstellung, sondern auch um meine familie, die anderen kinder, die ganze situation geht. ich kann nicht stillen, abpumpen, zufüttern, dazwischen emma dauernd wiegen. beim ersten kind ja, beim dritten definitiv nicht. also ist es jetzt so, daß emma tagsüber die flasche bekommt und ich sie abends und nachts noch stille. ich pumpe zweimal am tag ab, damit die milch bleibt, aber schon alleine das ist manchmal schwierig hier einzubauen.

lange rede, kurzer sinn.....*g*.........es muß einfach in der ganzen situation passen, sonst bringt es keinem was. ich bin mir sicher, daß ein stillen auf krampf nicht förderlich für die mutter-kind-beziehung ist, eine entspannte ausgeglichene mutter mit evtl. flasche dagegen schon.

gerade bei mir siehst du, jede geschichte ist ganz anders aber es ist jedesmal genauso richtig gewesen und wer weiß warum es einfach so sein soll.

hoffentlich kannst du das bei dir/euch auch bald so sehen!

lieben gruß, annew
 
F

Fabulette

Habe mich eine Weile nicht hierher getraut, weil ich von dem Thema immer so berührt bin, dass ich weinen muss. Naja.

Ich möchte Euch jetzt ganz lieb für Eure aufbauenden Worte danken. Ihr seid toll!!!

@AnneW: Alles alles liebe für klein Emma. Es ist schlimm, die kleinen so leiden zu sehen...ich weiß.

Liebe Grüße
 

eske

Familienmitglied
Hallo! Unsere Tochter hat sich nach 12 Wochen selber abgestillt!

Sie wollte einfach die Brust nicht mehr. Die Milch schoß beim Anlegen so spät ein, das sie keine Kraft und keine Geduld mehr hatte weiter zu saugen, da eh nix kam und weil ich die ersten 2 Wochen nach der Geburt abpumpen mußte, kannte sie die Flasche schon.

Also fing sie nach einiger Zeit an zu weinen und riss den Kopf weg, wenn ich sie anlegte. Das war Stress pur und ich hatte ein unglückliches Baby!

Unsere Hebamme schüttelte nur den Kopf! :verdutz:

Ich wünschte mir, es wäre anders gelaufen, aber Eske macht sich so prima, das ich keine Bedenken habe, was ihre Gesundheit angeht.
Sie war bis jetzt noch nie Krank, kann wie der Wind Krabbeln, zieht sich überall hoch, geht sogar ganz langsam um den Wohnzimmertisch herum (mit 8 Monaten!!!), sagt schon 4 Wörter, hat einen guten Dickkopf, immer volle Windeln.

Ich mach mir keinen Kopf, und ich rate dir....mach dir auch keinen.........
...........ach ja, meine Schwester hat über 8 Monate gestillt und der kleine Mann ist leider oft Krank! :-(

Und ich denke, eine tiefe Bindung zur Mutter hat jedes Kind dem Liebe/Zuneigung und Streicheleinheiten gegeben wird. Ich gebe Eske z.b. die Flasche immer so, wie ich auch gestillte habe. Manchmal schläft sie sogar ein, weil es so kuschelig ist. :p

Lg Marina
 
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