Fragen zum Kaiserschnitt

Krawumbuli

Mama Liebenswert
AW: Fragen zum Kaiserschnitt

Es geht nix über eine gute (Nachsorge)-Hebamme. Allerdings muss halt wirklich die Chemie stimmen.
Ich hatte bei beiden Jungs meine Vorsorge-Hebamme auch als Nachsorge hier. Die bei Jannik war lieb und nett und die Hebi bei Manu war einfach nur :herz:

Ich würde auch bei einem 3. Kind wieder einen Geburtsvorbereitungskurs machen. Man baut halt doch eher Vertrauen auf, wenn man die Hebamme vor der Geburt auch schon kennt.
Ich möchte die Kontakte, die ich dabei geknüpft habe auf keinen Fall missen.
 

Rita

Gehört zum Inventar
AW: Fragen zum Kaiserschnitt

Hallo,

ich habe vier Kaiserschnitte hinter mir. Bei meiner ersten Tochter habe ich einen Geburtsvorbereitungskurs gemacht und empfand ihn als sehr nützlich, weil es einer von der Sorte war, wo nicht nur über die Geburt an sich gesprochen wird, sondern über das Stillen, über die Nachsorge, wie die Babypflege geht und vor allem war auch eine Kreißsaalbesichtigung dabei.
Ich habe sehr nette Kontakte dabei geknüpft und Freundinnen gewonnen.

Bei meinem zweiten Kind habe ich einen Kurs gemacht, bei dem es so gut wie nur um die Vorbereitung einer spontanen Entbindung ging. Lockerung des Beckenbodens, Schmerzveratmung, Wehen, viel Gymnastik. Das hat mich sehr deprimiert, weil ich wusste, ich werde dieses Geburtserlebnis nicht haben.

Deswegen würde ich dir empfehlen, bei der Suche nach einem Kurs nachzufragen, wo der Schwerpunkt liegt und einen wie den ersten oben geschildert wählen.

Was die Nachsorgehebamme angeht: ich habe auch bei meinem vierten Kind noch eine Hebamme zur Nachsorge gehabt und würde es nicht missen wollen. Es gibt auch mit viel Babyerfahrung noch immer Fragen, die man hat und Unsicherheiten. Nicht zuletzt findet nach der Geburt die größte Hormonumstellung im Körper statt, die es gibt. Man weiß vorher nie, wie der eigene Körper darauf reagiert.

Nur mal eine kleine Auswahl an Fragen, die ich mir gestellt habe:

- Warum schält sich die Haut ab? Muss ich mein Baby eincremen / ölen?
- Wie ging das nochmal mit dem Baden?
- Ist die Gelbsucht behandlungsbdürftig?
- Nimmt mein Baby ausreichend zu?
- Meine Brustwarzen sind wund, was kann ich tun?
- Wie oft muss ich anlegen?
- Meine Baby schläft 5 Stunden am Stück, muss ich es zum trinken wecken?
- Mein Baby verschluckt sich beim trinken und Milch kommt durch die Nase? Ist das gefährlich, wenn es auch Milch in die Lunge bekommt?
- Wie warm darf es schlafen?
- Es spuckt nach dem Trinken riesige Mengen wieder aus. Bekommt es genug?
- Ich muss jeden Tag heulen, wenn es dunkel wird. Ist das normal?
- Meine Brust tut weh, ist das schon ein Milchstau?
- Wie lege ich richtig an, um die Verhärtung weg zu bekommen?
- Es schreit stundenlang, woran liegt das? Hunger? Schmerz?
- An der Narbe bilden sich Blutergüsse. Ist das normal oder muss ich sofort ins KH, weil die Naht aufgeht?

Also, eine Nachsorgehebamme ist meiner Meinung nach sooo wichtig. Man will ja nicht bei jeder Frage zum Kinderarzt. Außerdem überwacht sie die Wundheilung und Rückbildung der Gebärmutter, was gerade bei KS sehr wichtig ist. Sie kann dir zu allen Themen rund um das Wochenbett mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das ist einfach unersetzlich.

Ich habe im KH ziemliche Depressionen bekommen und wollte einfach nur heim. Sie haben mich nach zwei Nächten auch nach Hause gelassen, aber nur, weil meine Hebamme sofort noch am gleichen Tag zu mir gekommen ist. Sie hat mir dann die Klammern zu Hause entfernt, dazu musste ich nichtmal mehr zum Arzt.

Liebe Grüße
Rita
 
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stürmchen

AW: Fragen zum Kaiserschnitt

Ich hatte im Sommer auch einen geplanten Kaiserschnitt wegen BEL und ähnlich wie du wollte ich eigentlich keine Hebamme.

"Fremde Menschen, die in meiner Wohnung rumtanzen und mir sagen was ich alles falsch mache..." Dachte ich! Irgendwie hat mich dann beim Vorgespräch in der Klinik doch eine Hebamme beschwatzt, dass sie sich nach der Geburt um mich kümmer würde. Und heute bin ich dankbar, dass sie da war.

Nicht mal weil sie nach meinen Zwerg geguckt hat, sondern weil sie nach mir gesehen hat, gemerkt hat, wie es mir geht und sie verstanden hat, warum ich ständig in Tränen ausgebrochen bin, weil ich meinen Sohn nicht stillen konnte und es doch so gern getan hätte. Sie war einfach da und das tat gut.

Einen Geburtstvorbereitungskurs kannst du dir schenken, wenn dir so "Rudel-Veranstaltungen" nicht liegen, aber die Hebamme sollte du dir wirklich überlegen.
Wenn du sie nicht mehr brauchst, kannst du ihr das sagen und dann kommt sie auch nicht mehr, aber du weißt vorher nicht, was da auf dich zukommt und man kann einfach nicht abschätzen, wie es einem nach der Geburt geht.
 
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