Erziehen mit 9 Monaten?! (Achtung, sehr lang...)

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Hallo Ihr Lieben,

wir diskutieren mal grad wieder *gg* und zwar über die "Erziehung" von Madame. Lars ist der Meinung, sie sei noch viiiiel zu klein, um erzogen zu werden, und verwöhnt sie (meiner Meinung nach) nach Strich und Faden. Das ärgert mich natürlich, weil ich die Woche über mir Mühe gebe, sie zu "erziehen" und am Wochenende kommt Papa und untergräbt ständig Mamas "Autorität" :)

Ein paar Beispiele gefällig? Madame mag im Moment nicht so gerne essen... ich lasse sie gewähren, biete ihr zu den normalen Zeiten ihre Mahlzeiten an, lasse sie essen, bis sie nicht mehr mag. Wenn sie dann irgendwann anfängt, ständig nach dem Löffel zu schlagen, bockig wird, sich nach hinten durchbiegt weil sie nicht mehr sitzen mag nehme ich sie raus und lasse sie weiterspielen, egal wieviel sie bis dahin gegessen hat. Nur gibt es dann zwischen den Mahlzeiten auch nix zu essen (auch keine "Knabbereien"). Am Wochenende guckt dann der Papa, sagt "och, sie hat ja viel zu wenig gegessen", setzt sich das Kind auf den Schoß und schafft es mit viel List und Tücke (und Ablenkungen durch Spielen und Spielzeug) noch ein paar Löffel reinzukriegen. Oder er drückt ihr ständig am Nachmittag Kekse in die Hand, die sie natürlich gerne isst, weil sie ja so wenig zu Mittag gegessen hat :shock: Ich finde das nicht ok, weil sie "anständig" essen soll, und wenn sie das nicht (mehr) will kriegt sie halt nichts weiter zu essen. Bisher hatte ich auch keine Probleme damit ... nur wie gesagt am Wochenende... :???:

Oder: Madame ist todmüde, schläft fast beim Krabbeln ein. Ich leg sie ins Bett zum Schlafen, sie tobt nur im Bett rum und fängt irgendwann an zu brüllen, weil ihr langweilig ist (Spielzeug haben wir nicht im Bett, weil sie lernen soll, daß das Bett zum Schlafen da ist). Lars geht dann immer ganz schnell hin und nimmt sie hoch, trägt sie auf dem Arm ein bißchen durch die Gegend, legt sie wieder hin, nach ein paar Minuten das gleiche von vorne... das geht oft eine halbe Stunde so, bis er es aufgibt, sie ganz rausnimmt und sagt "Sie ist halt noch nicht müde". Sie grinst mich dann freudestrahlend an, so nach dem Motto "Ätsch, ich hab ihn rumgekriegt" Komischerweise macht sie unter der Woche bei mir nicht so ein Gezicke, ich lasse sie ein paar Minuten quäken, weil ich ja weiß, daß sie nichts hat, und wenn sie dann immer noch keine Ruhe gibt kommt sie raus aus dem Bett und darf spielen - aber ich kümmere mich nicht um sie, weil ja ihre Schlafzeit ist und da mache ich halt andere Dinge, Haushalt, arbeiten etc. Meistens gibt sie dann nach ein paar Minuten auf (ist ja langweilig so ganz alleine :) ) und wenn ich sie dann nochmal hinlege, schläft sie auch ein.

Wir kriegen uns jetzt schon in die "Haare" deswegen, weil ich der Meinung bin, wir sollten schon an einem Strang ziehen wenn es um die Erziehung geht. Lars meint aber, ich sei viel zu streng (in solchen Dingen, in anderen Dingen hält er mich für zu weich, weil ich sie zB mit allem spielen lasse, was sie in die Finger kriegt, solange es nicht gefährlich für sie ist. Tabu sind bei mir eigentlich nur Steckdosen und Stecker bzw. Teile von Elektrogeräten, ansonsten darf sie alles haben). Stimmt das? Erwarte ich zu viel von der Kleinen mit 9 Monaten? Ich bin aber der Meinung, daß sie diese Dinge schon sehr wohl versteht... oder?

Liebe Grüße

Alexandra
 
F

fuepa

Hallo Alexandra,

auch wenn Sie die Hintergründe noch nicht versteht, die Regeln kapieren die Kleinen sehr schnell. Ich lese immer wieder "Das wichtigste ist Konsequenz", und dazu gehört gleiches Verhalten von Mama und Papa.

Ich denke, ob jetzt diese oder jede Sache noch gestattet oder verboten wird, ist im Detail weniger wichtig, als daß Mama und Papa immer das selbe sagen. Wir machen das so, wenn Sarah beim einen von uns protestiert und dann zum anderen kommt (Sie ist ja schon 17 Monate alt), dann sagt der IMMER "Mama / Papa hat recht" Am Anfang kam dann der Zorn so richtig hoch, aber jetzt weiß Sarah, die Eltern gegeneinander ausspielen geht einfach nicht und versucht es im Moment eher weniger. Ich sage das aber auch, wenn ich im Detail der Meinung bin, daß Sarah z.B. dieses Plastikschüsserl ruhig hätte die Stiege runterwerfen können und Manfred gerade meinte, sie soll das nicht tun.

Wir haben halt relativ geringe Auffassungsunterschiede, da ist das leicht.

Ansich versteht Sarah mittlerweile sehr gut, was die Grenzen sind, wir versuchen ja die NEINs auf das unumgängliche zu beschränken (da gabs ja auch schon eine Postingreihe dazu). Warum ich nicht will, daß Sie auf den Eßtisch klettert, sondern in ihrem Stuhl bleibt, ist da egal, Sie weiß halt daß da Mama oder Papa kommt und SIe wieder hinsetzt. Die kleinen lernen mit Wiederholungen, und wenn das immer das selbe Resultat bringt, dann akzeptieren Sie die Regeln rasch.

Mit 9 Monaten gab es noch recht wenig, wo wir darauf achten mußten, das stieg schlagartig an, als Sarah mit 11 Monaten gehen konnte. Jetzt kann Sie bald auf die Tische greifen, und was das heißt brauche ich wohl nicht zu sagen :-D

Daher ist es gut, daß Ihr das jetzt diskutiert, denn Johanna wird auch bald so richtig mobil sein.
 
D

Darkdancer

fuepa hat vollkommen recht, mit dem was sie schrieb: Das wichtigste ist Konsequenz (auch wenn manche Entscheidungen vielleicht nicht immer ganz 100% sind, trotzdem sollte man sie "durchziehen") und dass die Kinder wissen, Mama / Papa handeln als Einheit.
Sobald Eure Madame mitbekommt, dass sie einen Keil zwischen Eucht treiben kann, wird sie dies mit dem allergrößten Vergnügen auch durchexerzieren.
Wenn Lars und Du unterschiedlicher Auffassung in einigen Dingen seid, solltet Ihr Euch darüber aber auch einheitlich verständigen. Es müsste doch eigentlich für alle einsichtig sein, dass man in der Erziehung als Eltern mit einer Stimme sprechen muss.

Ihr macht das schon, da bin ich ganz sicher :prima:

Gruß

Darkdancer
 

Sonna

W(ö)rlds best Coach

Da kann ich Fuepa und Darkdancer nur zustimmen.....

Aber das wird Euch ja auch bekannt sein, was hier schon geschrieben wurde... Das Problem ist halt, sich auf gemeinsame Wege und Ziele zu verständigen und sowas ist nie einfach.... Jeder hat da seine Methoden und Ansichten und man muss Kompromisse finden... Grundsätzlich finde ich schon, dass sich zum Beispiel bei der Sache mit dem Schlafen, Lars ein wenig auf Dich einstellen sollte, denn Du bist viel öfter in der Situation Johanna mal schlafen zu legen und im Endeffekt geht das an Deine Nerven, wenn Madame lieber noch ein wenig rumgetragen werden möchte, so wie der Herr Papa das immer macht :D ...und immerhin quengelt sie ja dann auch DICH in der Woche voll, wenn sie gerne einen kleinen Nachmittagskeks in sich hineinstopfen möchte, weil das Mittagessen nicht so gemundet hat :-D
Aber ich kann da auch Lars verstehen... Papas übernehmen da glaub ich gerne die "Verwöhnerrolle".... Wahrscheinlich wird dann kompensiert, dass sie weniger Zeit mit ihren Kindern haben und sich dann was Besonderes einfallen lassen um sich "beliebt" zu machen.... (es sprach Hobbypsychologin Sonja :-D ) ....und ja, natürlich trifft das nicht auf alle zu!!! :wink:

Na ja, lange Rede kurzer Sinn. Da müssen wohl Kompromisse her. Lars sollte halt sehen, dass die Hauptaufgabe Johanna zu versorgen (rein zeitlich gesehen) nunmal Dir zufällt und Du somit auch sein Verwöhnprogramm "ausbaden" musst....

Und ich denke auch, dass man definitiv anfangen sollte, die Mäuse zu erziehen und dass sie auch ein "Nein" aktzeptieren müssen und können....

Bei uns ist das glücklichweise nicht sooo das Thema. Holger lässt sich immer recht schnell überzeugen! :-D

Liebe Grüße und nen dicken Kuss an Johanna!

Sonja

Ps.: Na das wurde auch Zeit mit dem Avatar! :-D
 
M

makay

Kenne ich :jaja:

Ich ärger mich auch manchmal ein wenig, wenn mein Mann mal wieder das Kind "versaubeutelt", er hat da manchmal tolle Ideen.

Aber ich denke, es nützt wenig. Schön für die Eltern, die sich einig sind, aber ich denke es ist eher selten. Wobei man in grundlegenden Dingen schon einig sein muss.
Aber es kommen ja immer mehr hinzu, Kindergarten, Omas und Opas....alles Leute, die es anders machen als man selbst. Und vielleicht ist das gar nicht so verkehrt ?

Wenn mir etwas nicht gefällt, dann rede ich mit meinem Mann drüber. Wenn er es einsieht, dann hält er sich daran. Andersrum ist es genauso.

War das jetzt hilfreich :eek:

Gruss Makay
 
G

Giovanna

Hallo Alexandra!

Mein Mäuschen wird demnächst 8 Monate alt und ich mache mir auch jetzt schon Gedanken zum Thema Erziehung.
Ich habe da ein sehr gutes Buch, das heißt "Kleine Schritte, große Sprünge- Ein Kind wächst auf" (von T. Berry Brazelton). Da gibt es für jedes Alter ein eigenes Kapitel in dem die wichtigsten Entwicklungsschritte und auch die Probleme, die sie mit sich bringen, angeführt sind. Dieses Buch hilft mir echt fast immer, meine Kleine Maus zu verstehen, wenn wiedermal alles aus den Fugen gerät. Es stehen auch einige hilfreiche Tips drinnen, wie man damit am Besten umgehen kann.
Zum Thema Essen steht für das Alter von 9 Monaten genau das drinnen, was du bei deiner Johanna beschrieben hast. Die kleinen Mäuschen sind einfach so sehr beschäftigt damit die Welt zu entdecken, dass sie keine Zeit zum Essen finden. Als Eltern sollte man genau so darauf reagieren, wie du es machst. Sie nämlich nicht zum Essen zwingen und ihnen aber auch vor der nächsten Mahlzeit nichts anderes zum Essen anbieten. Man sollte keinen großen Zirkus daraus machen, wenn das Kind nicht richtig isst, sondern es am Besten zur Kooperation anregen, ihm vielleicht ein paar Stückchen zum selber in den Mund schieben vorlegen, während man es füttert, oder einen eigenen Löffel geben mit dem es üben kann selber zu essen.

Auch zum Thema Schlafen steht einiges drinnen: Mit ca. 9 Monaten dominiert bei Babies die motorische Entwicklung, Krabbeln, Stehen und Laufen lernen. Wenn das Baby nun ins Bett gebracht wird möchte es diese Dinge immer weiter üben und kommt so nicht zur Ruhe. Wichtig ist dabei ein festes Schlafritual bzw. ein Kuscheltier, eine Windel oder so, mit dem es sich selber beruhigen kann. Und vor allem viiiiiiiiiel Geduld.

Ich weiß dass das alles viel leichter gesagt ist und meistens nicht so einfach in die Tat umzusetzen ist, aber mir hilft es trotzdem immer, verstehen, warum Babies bei Dingen, die eigentlich schon sehr gut geklappt haben, plötzlich wieder Theater machen. Und die Tatsache, dass man damit nicht allein dasteht, finde ich auch immer sehr beruhigend.

Bei uns gibt es auch grad Theater mit dem Bett gehen. Abends ist die Kleine so müde, dass es immer gut klappt, aber tagsüber ist das Einschlafen zur Zeit echt mühsam. Mich nervt dass, weil ich es von Marlene gewohnt bin, dass sie ohne Meckern einschläft, wenn man sie hinlegt. Zu allem Überfluss hat sie jetzt auch noch ein neues Bettchen bekommen und das passt der Kleinen ÜBERHAUPT NICHT :heul: !

Liebe Grüße,
 
P

Pia S.

Wir haben uns auch von Anfang an Gedanken über Erziehung gemacht. Das fing mit kleinen Dingen an und werden größer, je älter Louis wird.

Aber eines stand von Anfang an fest: Wir müssen uns einig sein; kein Ausspielen untereinander und nicht heute ja und morgen nein. Ich glaube, dass es uns bis jetzt auch ganz gut gelungen ist.

Meistens fällt dem Elternteil, dass zu Hause ist bzw. die meiste Zeit mit den Kindern verbringt, die "strenge" Rolle zu und dem anderen die nachgiebigere.

Louis kennt eigentlich ganz gut die von uns aufgestellten Regeln. Allerdings versucht er trotzdem, diese Grenzen immer mal wieder auszutesten.

Wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, oder bei dem anderen was zu "korrigieren" haben, besprechen wir das wenn Louis nicht dabei ist und einigen uns auf eine Richtung.

Bei uns kommt z.B. oft dies vor: Louis spielt mit seinem Besen. Dann fängt er an, damit zu hauen (uns oder Möbel etc.). Ich drohe ihm dann an, wenn er es noch mal tut, räume ich den Besen weg. Er macht es wieder und ich nehme ihm den Besen ab, erkläre warum und fertig. Frank droht, droht und droht wieder... und wenn nichts passiert, schreite ich ein und der Besen ist weg. Im Nachhinein habe ich Frank erklärt, dass ein Androhen ohne Konsequenz sinnlos ist. Im Gegenteil, irgendwann nimmt er uns nicht mehr für voll :jaja: und das wieder zu korrigieren ist schwer.

Also, finde mit Deinem Mann einen gemeinsamen Weg, besprecht das jeweilige Für und Wieder und setzt diesen dann konsequent um.
 
M

Mellibunny

Hallo, :winke:

also ich bin der Meinung, dass man von anfang an damit beginnen muss zu erziehen!!! :jaja: Kleine Kinder sind ja nicht blöd und wenn man ihnen etwas sagt, kapieren sie das schon. Wenn man nicht früh genug damit anfängt, denn merken sich die kleinen dass und tanzen einem irgendwann auf der Nase rum. z.B. meine kleine ist jetzt 10 Monate alt und fleißig am krabbeln und am Tisch langlaufen. Natürlich reisst sie dabei ständig alles runter. Krabblet zu meinen Pflanzen auf dem Boden und macht sie nackich! :-D Wenn sie mal wieder angriff auf die Pflanzen macht gucke ich sie an und sage schon mit einem etwas forscheren Ton Melina nein. Klar erst macht sie es immer und immer wieder aber mittelerweile hat sie es verstanden. Wenn sie sich heute wieder an die Pflanze wagt, dann sieht sie mich an und schüttelt den Kopf. :jaja: Also auch so kleine verstehen ganz genau, was man von ihnen will. Vielleicht nicht alles aber sehr viel. Und ich finde das Dein Mann genauso Konsequent sein sollte wie Du!!! :jaja: Denn irgendwann merkt sie sich das und wenn sie älter ist fängt sie an, Euch gegeneinander auszuspielen. Wenn Du nein sagst, geht sie zu Papa, denn der sagt immer Ja!!! :jaja: Also sollte Dein Mann sich das mal überlegen ob er nicht genauso mit ihr umgehen sollte wie Du!!!

Wünsche Dir viel Glück das es klappt. :-D

Gruß Melanie :blume:
 
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