erzählt ihr euren kindern von früheren zeiten?

G

gigi

ich habe das selbst als kind geliebt!
"zu einer zeit als die oma (mama) noch ein kind war,...."
war für mich der aller schönste gesprächsbeginn!
man konnte spannende geschichten hören, lustige und traurige.
weil mir das selbst so gut gefallen hat, führe ich das mit meinem kind fort.
bisjetzt hört mein mädchen auch noch gespannt zu, ob ihr diese geschichten mal so gut gefallen werden wie mir, kann ich jetzt noch nicht sagen, sie ist noch recht jung.
wie macht ihr das, überlasst ihr "geschichtsunterricht" mal nur der schule und den medien?
ist für euch selbst die vergangenheit eher uninteressant, so das ihr keine geschichten von früher erzählen mögt?
oder macht euch das geschichtenerzählen genauso freude wie mir?
bin gespannt auf eure antworten!

liebe grüße
gigi
 

Susala

Prinzessin auf der Palme
Ich mache das schon jetzt manchmal und werde es bestimmt weiter machen, wenn Marek mehr versteht. Er macht eine Geste, die mich sehr an meine eine Oma erinnert und so erzähle ich ihm manchmal von seinen Uromas.

Liebe Grüße
Susala
 
M

makay

Eher selten, aber das interesiert Mathilda auch noch nicht so sehr...

Sie findet es aber ganz toll, wenn ich ihr erzähle wie sie war als sie klein war (als ob sie schon so groß wäre :) ). Und wenn ich dazu noch ihr Album Das 1. jahr Mathilda heraushole und Fotos dazu zeige, dann ist sie ganz begeistert. das könnte ich stundenlang mit ihr machen....wenn nicht Amanda was dagegen hätte.

Liebe Grüße
 
C

Che

Josh macht das ganz viel und oft. Er erzählt Mo sowieso sehr viel von früher, was er so erlebt hat, von dem Weltgeschehen, etc. Weil er meint, dass Mo ihn dann irgendwann besser verstehen kann, im Bezug auf seine Einstellung und so.. Ich finde das gut und richtig - und möchte das auch gerne beibehalten, weil ich das als Kind/Jugendliche auch immer toll fand! :prima:

Liebe Grüße,
Nicola
 

Helga

Frau G-Punkt
Ich erzähle Louisa häufig davon, was ich früher gemacht habe. Oder auch, dass ich z.B. schon bestimmte Kindersendungen gesehen habe, die sie sich heute anschauen darf. Oft kommt dann ein erstauntes "Eeeeecht ? " ! Sie fragt auch von sich viel nach. Ich finde das klasse. Das zeigt mir, dass sie sich für mich interessiert und mehr über ihre Mama erfahren will !
 

Destiny

Familienmitglied
Ich hab das auch immer geliebt, Geschichten von meiner Oma zu erfahren.. die dann wiederrum von ihren Eltern und aus Kriegszeiten erzählt hat, oder einfach so Sachen wie sie klein war. Meine Mutter hat das im Gegensatz zu mir nie so sonderlich interessiert. Ich finds einfach nur toll. Meiner kleinen Schwester erzähl ich manchmal was, von mir und Georg, als wir klein waren, da hört sie auch immer ganz interessant zu und frägt nach :)

Liebe Grüße
Steffi
 

christine

Weltreisende
Hallo Gigi!

Da haste mich erwischt ;-), ich erzähl fast gar nichts in der Richtung. Ich sag wohl mal, " als ich so alt war wie Du, da hab ich auch gerne dies und das getan...", aber mehr auch nicht.

Ihc bin eh nicht die Geschichtenerzählerin, aber ich muß da mal drüber nachdenken. Ich hatte bisher immer den Eindruck, daß Julia noch nciht kapiert, was es bedeutet, wenn man von früher redet. Ich hab ihr letztens erzählt, daß Oma keine Waschmaschine hatte....ich glaub das war alles bisher!

Christine
 

NeverTouchARunningSystem

Familienmitglied
Hallo,

ich halte es schon für wichtig, dass Kinder was über ihre Abstammung wissen.

Die Familienchronik werde ich aber irgendwann abfassen in schriftlicher Form, damit ich es selber nicht vergesse. Es umfasst dann doch schon ein wenig mehr als das Leben der Eltern. Im Ansammeln hatte ich jetzt aber einen Schnitt gemacht, ansonsten wird es zuviel.

Ich würde gerne über mein Leben berichten, aber im Moment ist die Kleine noch nicht reif dafür. Wenn ich ich sagen würde, womit ich alles gespielt hätte, würde sie es noch nicht begreifen.

Meine Oma väterlicherseits war neben meiner Uroma die einzigste, die in Kindertagen viel erzählt hatten. Den Geschichten hatte ich gespannt gelauscht. Meine Oma war es auch, die mir als erste früh Familienbilder gezeigt hatte, als mein Vater klein war. Genauso hatte sie mir zig andere Verwandte auf Bildern gezeigt, die ich nicht kannte. Und das obwohl wir uns nur zweimal im Jahr gesehen hatten, war verdammt viel hängen geblieben. Im Wesentlichen war das, was meine Oma gemacht hatte richtig. Sie berichtete mir, dass mein Vater einen Doppelgänger hatte und zeigte mir sogar ein Zeitungsausschnitt aus der Zeitung. Sie sagte, dass es sogar Zwillinge in der großen Familie gibt und jenes wäre ihre Generation gewesen, demnach wäre meine Generation die nächste, die Zwillinge bekommen könnte, so sagt es zumindest der Volksmund :lichtan: . Da war viel hängen geblieben und das obwohl es 20 Jahre her ist. Meine Mutter schienen Familiengeschichten wohl nicht so sonderlich interessiert zu haben, wenn meine Uroma loslegte. Von meiner Oma mütterlicherseits weiß ich dann doch wieder mehr über meine Uroma, was sie mir erst vor kurzem erzählt hatte auf Anfrage. Meine Oma väterlicherseits sagte mir mal, dass es sogar jemanden gab, der sehr vieles in Erfahrung bringen konnte über unsere Vorfahren. Im Garten meine Stiefopas gibt es sogar jemanden, der selber sammelt und über zig Linien mit der mütterlichen Linie verwandt ist. Durch einen glücklichen Zustand blieb mir viel Arbeit erspart, ich habe immerhin einen Stammbaum bis zur meiner Ururoma von einer Linie :prima: . Bei meinem Mann ist es etwas schwieriger, weil die sich gesplittet hatten in der Linie des Opas meines Mannes. Da gab es aber auch Gründe, aber nur ein Bruchteil blieb davon übrig, weil vieles in Vergessenheit riet. Liegt auch daran, dass diejeniegen verstorben sind, die es noch wissen müßten.

Und selbst bei uns fand jetzt vor kurzem eine Splittung statt :p , demnach krame und forsche ich nach, was noch an Familie übrig ist. Ein Teil war eingeschlafen, obwohl man mich kennt und da hängen zig Familienmitglieder hinter, die mein Kind kennen lernen sollen. Nach dem Kind hatte man schon gefragt und warum ich denn noch nicht da war. Auch wieder eine lange Geschichte, aber ich weiß, dass man uns erwartet.

Warum mache ich mir die ganze Arbeit??? - Nachdem ein ganzer Bruchteil an Familie weggebrochen war, fand ich es wichtig, dass mein Kind sowas wie Familie kennen lernt. Die Familie, die weggebrochen ist, hat sie weiterhin - zwar nicht gegenwärtig, aber wenn sie es will, steht nichts im Wege. Da spreche ich ein wenig auch aus eigener Erfahrung. Leider gibt es auch sowas wie Lügen, mit denen man selber zu kämpfen hatte und die eine Menge blockiert hatten, was eigentlich nicht hätte sein sollen. Die wesentliche Lüge war und ist, dass wir eine kleine Familie sind. Stimmt nicht so ganz, denn meine Großmutter väterlicherseits hatte mir was anderes beigebracht. Mein Fehler war auch, dass ich ständig hinter meiner Mutter stand und demnach keinen Kontakt zu meiner Oma pflegte. Klassische Schwiegermutter-Schwiegertochter-Problem. Demnach bin ich auch ein wenig anders meiner Schwiegermutter eingestellt, obwohl wir seit langem keinen Kontakt pflegen. Auf der einen Seite berichte ich aus der unseren Perspektive, aber auch aus der Perspektive der Schwiegermama. Dafür braucht man Verständnis und Einfühlungvermögen. Ein gutes Erinnerungsvermögen braucht man auch, damit man die Dinge nicht verfälscht. Mir wurde zwar immer unterstellt, dass ich in der Vergangenheit leben würde, dabei habe ich lediglich ein gutes Erinnerungsvermögen. Die Perspektive des Ich-Erzählers ist zwar schön und toll, aber im Wesentlichen wollen Menschen auch etwas über andere erfahren. Meine Eltern verstehe ich, demnach ist es auch nicht schwierig zu breichten, wie jene empfinden. Genauso ist es auch nicht schwierig zu erzählen, was jene erlebt haben.

Wie lang ich daran zu arbeiten habe, weiß ich nicht. Mit einem Jahr rechne ich mindestens. Jene Arbeit ist zwar zeitintensiv, aber wesentlich einfacher und leichter, als wenn ich einige Dinge erzählen würde. Da gerät dann doch zu vieles in Vergessenheit und irgendwann gibt es mal jemanden, den es wirklich interessiert.

LG,

Claudia
 
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