Gedichte & Gedanken Ein Märchen zum nachdenken....

[Elulili]

AW: Ein Märchen zum nachdenken....

Wobei man sich schon wünschen würde, dass "Hans, mein Igel" gegen Ende des Märchens seinem Vater einen Beutel Gold in die Hand dückt und ihn mit den bestn Wünschen in die Wüste schickt, oder?

Ich werde jedenfall meinem Stachelsöhnchen heute abend mal wieder einen Extra- Knuddler zukommenlassen....

JA - genau DAS habe ich nach dem ersten Hören auch gedacht !

Erst um jeden Preis ein Kind haben wollen "...und sollt´s ein Igel sein..." , und es dann ablehnen oder gar misshandeln weil es mit "Stacheln" , also unperfekt auf die Welt kommt....wegjagen hätt er seinen Vater sollen - genau DAS war auch mein Gedankengang!

ABER auf der anderen Seite denke ich , dass es doch eigentlich sehr schön ist , dass Hans seinem Vater trotz allem vergibt....(vor allem , wenn man das Märchen nicht "wörtlich" sondern "bildlich" sieht...)

Wo wären wir mit unseren kleinen "Igeln" , wenn sie uns unsere Erziehungfehler nicht fast jedes Mal bedingungslos verzeihen würden?

 

[nalou81]

AW: Ein Märchen zum nachdenken....

Hmmmm jein.
Schließlich gibt es tausende von Ex-Igelkindern, die es im Leben nicht gelernt haben, ihren Eltern mal ein deutliches Stopp zu setzten. Die lieber psychische Krankheiten, Störungen entwickelt haben als endlich als Erwachsene zu sagen: "Nur weil du meine Mutter/Vater bist muss ich mir nicht alles von dir bieten lassen."
Ich rede jetzt nicht von den kleinen Erziehungssünden oder auch den etwas größeren, wie sie in den "besten Familien" vorkommen, in einem durch Liebe, Anerkennung, Respekt und vertrauensvoller Gemeinsamkeit gekennzeichnetem Umfeld.
Beispiel:
Wenn ich entscheide; Unseren Hochzeitstag verbringen mein Mann und ich ohne die Zwerge in einem Wellnesshotel,
dann finden die Zwerge das doof
dann sind die tierisch böse und rufen unter Garantie: Ich bin nicht mehr dein Kind! (Lieblingsdrohung, frag mich nicht, wo sie das wieder her haben....)

Aaaber, wenn sie dann bei Oma, Opa, Babysitter untergebracht sind, fühlen sie sich pudelwohl und haben schon vergessen, warum sie sauer waren.

Aber:
Wenn eine Schwiegermutter ihre Knder jedes Wochenende alleine ließ um mit Schwiegervater die ach so kostbare freizeit in der Eckkneipe zu verbringen, ist es das gute Recht von Hans-mein-Ehemann das nicht zu verzeihen.

Verständlich was ich mein?
Die dosis macht es. Und für Hans mein Igel wär es gesünder gewesen den Sack zu zu machen!

 

[Elulili]

AW: Ein Märchen zum nachdenken....

Natürlich verstehe ich , wie Du es meinst!!!

Nur wie gesagt ,
ich nehme das Märchen nicht "wörtlich" , denn ansonsten müsste man ja quasi auch den armen Hans-Igel bestrafen , weil er mit seinen Stacheln eine der Prinzessinnen schwer verletzt hat...

(Da kann man dann ja auch nicht so argumtieren ,"Ach ,Hans durfte sie verletzen , er hatte es schwer und das Mädel war böse..." So nach dem Motto"..er wurde geschlagen , dann darf er auch schlagen o.Ä....)

Das Schlimme ist , dass viele "Ex-Igel-Kinder" sich oft selbst Schuld zuweisen und ihre Eltern nicht davonjagen - in solche Fällen geb ich Dir vollkommen recht .
Wenn die "Erziehungsfehler" in "Grausamkeiten" und "Misshandlungen/Vernachlässigungen" umschlagen , dann bekommt das alles natürlich eine vollkommen andere Gewichtigkeit...

Aber sooo tief wollte ich eigentlich nicht gehen ,eher so einen kleinen Denkanstoß geben.
Vielen Eltern ist gar nicht bewusst ,was sie mit bestimmten Verhaltensweisen bei ihrem Nachwuchs für Schaden anrichten können.

Und vielen ist auch nicht bewusst , dass ihre kleine Igel oft genug sehr wohl spüren , dass ihre eigenen Eltern sie aufgrund bestimmter "Unperfektionen/Stacheln" (welche oft genug von "Außen" angedichtet werden...) ablehnen.

Dieses Märchen birgt einen unheimlich großen interpretatorischen Spielraum....und ich bin ja auch "nur eine Mama" ,keiner der Fachleute , die das Märchen auseinandergenommen haben...

Verstehst Du wie ich es meine?Ist ja nicht ganz einfach