Die Sicht des Vaters von Sydney (Noch länger.....)

B

Bäckchen

Hallo!

Diesen Bericht stelle ich einfach ohne Kommentar rein:

Sydney Katharina Bloch
Geb. am: 25.06.2002 um 20.28 Uhr
Größe: 50 cm
Gewicht: 3.800 gr.
Kopfumfang: 35 cm


Die Sicht eines Vaters


Meine Frau! ....das unbekannte Wesen. Nach Abort im Mai und Umzug im September 2001 wollte meine Frau unbedingt schwanger werden. Vater werden wollte ich auch, aber irgendwie auch nicht so richtig Ich bin schließlich zu dem Zeitpunkt 34 Jahre alt trage eine Glatze (wenig Haare eh schon und den Rest aus Überzeugung.) Da macht man sich seine Gedanken, was ist, wenn das Kind fünfzehn ist und seinen Geburtstag feiert. Die Kumpels und Freundinnen sagen dann: „ Na, haste Opa auch eingeladen? Echt groovy!“ Aber es gab auch andere Gedanken.... Können wir uns das von einem Gehalt alles leisten?

Aber mal der Reihe nach. Vor dem Kind hat der liebe Gott was gesetzt? ... Genau den Beischlaf! Hurra! ... Klasse Konstellation, eine Frau die unbedingt Mutter werden will und ein Mann der sich nicht sicher ist, ob Vater werden will. Als wir unsere Tochter gezeugt haben, wollte ich eigentlich gar nicht, aber na ja....

Schließlich kam bei Ausbleiben der Regel der B-Test und siehe da; welch Überraschung.... Bingo! Der Frauenarzt bestätigt das Ergebnis. Alles wunderbar! Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Jetzt ist der Porsche weg, jetzt gibst du dein Geld für Windeln aus. (Egal, diese süße Maus ist es wert) Zu dem Zeitpunkt wollten meine Frau und Ich nur eines: Ein gesundes Baby und dies möglichst männlich. So gingen die Monate ins Land. Jeden Abend habe ich meiner Frau den Bauch mit Freiöl eingerieben und mich mit ihr darüber unterhalten, was die Zukunft bringen wird mit unserem Sohn.

Der Schock

Bis kurz vor unserem Urlaub im April sind wir steif und fest davon ausgegangen, dass wir einen Sohn bekommen. Ich war felsenfest davon überzeugt. Ein Mädchen.... Barbie Puppen, Pferde, Bravo-Starschnitt von irgendeinem Pop – Hansel an der Wand... nee, das muss ich mir nicht geben. Es kam wie es kommen musste: Meine Frau rief mich am 10.04.2002 gegen Nachmittag auf der Firma an und sagte mir das der Arzt mit hundertprozentiger Sicherheit festgestellt hat, das wir eine Tochter bekommen würden. Eine Tochter.... kein Stammhalter. Ich wurde aschfahl. Meine Kollegen feixten danach auch nur noch rum. Tausend Dinge schossen mir durch den Kopf... vor allem Eifersucht. Was ist, wenn die Sechszehn ist und der erste Junge kommt mit nach Hause. Eigentlich schwachsinnig. Hallo.... sie ist noch gar nicht auf der Welt. Ich habe 2 Tage gebraucht um das verdauen; eine Tochter ... kein Stammhalter.


Jetzt, wo wir Gewissheit hatten, ging es los mit gewissen Dingen. Wir haben dann mal eben festgelegt, das unsere Tochter keine Kleidchen tragen wird. (Hat sie mit 10 Monaten auch nicht) Ein bisschen Ego spielt ja mit, wenn schon kein Junge, dann wenigstens ein „burschikoses“ Mädchen. Als nächstes haben wir jedem unserer Elterteile eingebläut: „Wir kriegen eine Tochter, aber untersteht euch etwas in Rosa zu kaufen.“

Der Bauch meiner Frau wurde immer runder und irgendwie hatte ich das Gefühl jedes Mal, wenn ich ihr die wunderschöne runde Bowlingkugel einreibe, wartet unsere Tochter darauf. Selbst bei leichtestem Druck erwiderte Sie den Druck. Und tatsächlich, habe ich zweimal kurz gedrückt hat sie danach zwei mal zurück gedrückt. Ich werde Vater einer Suuuuupertochter.

Die Namensgebung

Da meine Frau und ich gerne Videoabende tätigen, haben wir uns noch mal die Scream – Trilogie angeschaut. Irgendwann fragte ich Sie: „Schatz, was hältst du von dem Vornamen Sydney?“ Darauf meine Frau: „Ich habe mich kaum getraut zu Fragen“ Den Zweitnamen habe ich meiner Frau überlassen.


Die letzten Tage


Irgendwie wurde ich in den letzten Tagen vor der Geburt irgendwie nervös. Schließlich wollte ich ja mal wissen wie das Baby aussieht. Ich konnte mir ja viel vorstellen, auch für die Zukunft nur das Gesicht meiner Tochter.... nee irgendwie habe ich das nicht auf die Kette gekriegt, mir vorzustellen wie die aussehen soll. Gewisse körperliche Attribute .... ok , gewisse charakterliche Eigenschaften .... ok, aber ein Gesicht? Nie und nimmer


Sonntag, dem 23.06 2002 sagte meine Frau mir, dass ihr Schleimpfropfen abgegangen wäre. Im Vorbereitungskursus sagte man uns, dass eine Faustregel besagt etwa 48 Stunden später ist es soweit. Tags darauf bin ich zu einer Schulung gefahren und war deshalb auch früh zu Haus. Bis dato alles normal. Abends wieder die stattliche „Wassermelone“ meiner Frau eingerieben und mit dem Kind „geredet“. (Das kleine Biest in ihr hat wie immer auch eine „Antwort“ gegeben.)


Der Morgen naht


Gegen 6 Uhr morgens Radau in unserer Wohnung. Ich im Halbschlaf... was ist den jetzt in meine Frau gefahren? ... Licht im Flur, Licht im Badezimmer, Wassereinlauf in der Badewanne... und noch 2 Stunden Schlaf vor mir bis zum Aufstehen.... Pustekuchen. Ich also schlaftrunken zu meiner Frau: „Weißt du eigentlich wie viel Uhr es ist?“ „Ja, weiß ich, aber ich habe seit 3 Uhr heute morgen Wehen in regelmäßigen Abständen und ich gehe jetzt in die Wanne. Da musst du mir eh helfen. Gehen die Wehen weg ist es nur ein Fehlalarm, wenn nicht fahren wir ins Krankenhaus.“ Jetzt weiß ich, was es heißt von 0 auf 100 .... keine Müdigkeit, kein Garnichts mehr.... nur der Gedanke: Heute wirst du Vater: Und genau so kam es.


Im Krankenhaus

Nachdem wir das Auto geparkt hatten, gingen wir ins Krankenhaus Irgendwie schon ein komisches Gefühl. Da kommt was auf uns zu. Wir klingeln höflich an der Wöchnerinnen-Station. Die Tür geht auf und mit was werden wir begrüßt: „Haben Sie eine Nummer gezogen? Wir sind voll belegt!“ Ich konnte das verschmitzte Lächeln der Krankenschwester erkennen. Na prächtig dachte ich..... Spaß bei der Geburt.

Es war natürlich kein Zimmer frei, also ließ meine Frau sich im Wehenzimmer nieder. Sehr schönes Ambiente für gestresste werdende Väter. Da saß sie nun mit ihren leichten Wehen. Die Schwester kam herein und legte das CTG an. Eine halbe Stunde lautes Pochen, dazwischen das Schreien von den Entbindungszimmern.

Klasse und irgendwie hab ich es im Urin gehabt, dass dies ein verdammt langer Tag werden würde. Ich sollte recht behalten.

Als Handybesitzer hat man irgendwann vor lauter Langeweile das Bedürfnis sich mit zu teilen.... den Kollegen auf der Arbeit Bescheid zu sagen, den Anverwandten. Das Bedürfnis wurde noch größer, als man uns mitteilte, das heute der D-day sei. Wir werden Eltern.

Bei so einem schönen Sommertag duften wir dann auch einen kleinen Spaziergang durch Werden machen. Bei Kika´s haben wir uns dann noch ein Eis genehmigt. Was Süßes für die Süßen. Und Laufen fördert die Wehen.

Das Grauen

Jeden meiner Anverwandten hatte ich bis dato erreicht. Wenn ich nicht telefonierte und mich mit meiner Frau unterhielt, war ich auf der Terrasse eine Rauchen.... eine nach der Anderen.... Schließlich habe ich immer das Handy ausgemacht, wenn ich bei meiner Frau im Zimmer war. Meine liebe Schwiegermutter hat dann auch versucht mich anzurufen. Das Handy war natürlich aus. Meine Frau musste Unmengen an Wasser zu sich nehmen. Gott, was tat die mir leid. Krankenhaus-Edelwasser Staatlich Fachingen. Ein Geschmack zum Eier abschrecken.

Als ich mal wieder das Handy anmachte (die 20. Zigarette war geraucht) beschloss ich meine Schwiegermutter anzurufen. Sie ging nicht dran. Die Nachricht auf dem Handy-Display machte mich stutzig. Wer hatte versucht mich anzurufen. Ich wähle die Nummer und wer ist dran: Meine Schwiegermutter! Ich als „liebender“ Schwiegersohn erklärte ihr, was am Gange ist. Darauf kam die Antwort, die sich im mein Hirn eingebrannt hat: „Da Dunja sich ja nicht heute Morgen gemeldet hat und wir Euch nicht über Handy erreichen konnten, haben wir uns auf den Weg gemacht und sind gleich bei Euch. Wir sind schon in Werden. Bis gleich!’“ Die Verbindung riss ab und ich glaubte kaum, was ich da gerade hörte.

Die wollen vorbei kommen. Bei unserer Geburt.... Bei unseren Schmerzen .... Bei unserer Freude....

Handy aus, Kippe ausgedrückt, (waren noch 20 Arbeiterzüge dran) rein zu meiner Frau, um Fassung ringend und dann ganz ruhig meiner Frau erzählen was ich gerade gehört habe: Meine Frau fand das gar nicht gut und in mir stieg so langsam die Wut hoch, wenn die hier reinschneien. Ich flehte meine Frau an: „Schick die weg! Wenn die heute mir auf den Geist geht, bekommt die so viele Linke Haken von mir, das die um den Rechten bettelt!“ Ich konnte mich gar nicht zu Ende unterhalten. Es klingelte an der Pforte. Mich peitschte heftig der Ekel. Eine Minute später kam die Schwester die uns so hübsch morgens begrüßt hatte mit einem verkniffenem Gesicht und einen mir vernichtenden Blick zuwerfend in das Wehen Zimmer. Dreimal darf man Raten, wen sie im Schlepptau hatten. Dunja´s Eltern.... Ich weiß heute gar nicht mehr, ob ich „Guten Morgen“ gesagt habe. Ich war stinkend sauer. Ich fragte mich immer: „Bei der Zeugung waren sie nicht dabei. Was wollen die dann bei der Geburt?!“ Dunja, von leichten Wehen geplagt; hatte ebenfalls das Gesicht der Krankenschwester mitbekommen und wurde bei Konversation mit ihrer Mutter zunehmend zickiger. Während des ganzen Vorfalls war ich draußen auf der Terrasse und rauchte langsam vor mich hin. Vor Zorn und Stress (war schon bei der 30. Zigarette). Nach 10 Minuten war endlich alles vorbei und die Alten weg. Den Abschiedsatz meiner Frau fand ich richtig geil.

Schwiegermutter: „Tschüß Dunja! Wir sind dann jetzt weg!“
Dunja: „Das wird auch Zeit!“
Schwiegermutter: „ Und Patric rufe mich bitte an, wenn die Kleine auf der Welt ist.“
Patric: Null Reaktion!

Die Geburt geht weiter

Meine Frau bekam dann auf einmal eine ganz heftige Wehe. Ich mit ihr alleine. Raus auf den Flur Schwester rufen und weiter geht’s. Frau auf Toilette und richtig laut rülpsen. Alles wieder in Ordnung

Die Krankenschwester schaute sich noch mal das CTG an und eröffnete uns nach einer vaginalen Untersuchung meiner Frau, dass der Muttermund nun 2 cm geöffnet sei. 1 cm pro Stunde jetzt 12.30 Uhr um 20.34 bist Du Vater, um 22.00 Uhr bist du zuhause. Ich sollte fast recht behalten.

Um 14.30 wurde endlich ein richtiges Zimmer frei. Also rein mit meiner Frau. Wieder an den Wehenschreiben ran und zuhören, was das sonore Pochen auf dem CTG macht. Kurz danach bin ich noch mal nach Hause Duschen und Dunja noch was holen, Was weiß heute gar nicht mehr....Vaterschaftsstress!

Es vergingen die nächsten Stunden mit der Verlegen und Verabreichen von wehenförderden Mittel und PDA. Immer den Blick auf das CTG gerichtet. Wehe um Wehe kam und ging. Gegen 17.00 Uhr ging bei mir nichts mehr und ich verabschiedete mich von meiner Frau, um was Essen gehen können. Der Erste von 11 Tagen Pommes- Bude, Restaurant und Selbsteinladung bei meiner Mutter. Als ich um 17.45 wieder zu Dunja kam lag sie in einem nassen Bett. Ein Schritt näher zur Geburt, die Fruchtblase ist geplatzt. Langsam setzt sich bei mir die Langweile durch. Was macht man bei Langeweile: Genau..... eine Rauchen (die habe ich dann nicht mehr gezählt).

Als ich wieder reinkam eröffnete mir der Arzt, was die Hebammen schon längst befürchtet haben. Es wird keine normale Geburt geben, weil Sydney einfach nicht so mitmacht, wie es artige wissbegierige gut gebrütete Babies machen.

Blankes Entsetzen bei meiner Frau. Sie hatte alles gewollt, nur keinen Kaiserschnitt Ich versuche Sie zu trösten. Aber ich glaube das gelingt mir nicht so ganz. Dunja hat Angst um Sydney, ich um meine Frau. Die Nakose-Ärtzin kommt rein und legt die Hammer PDA. Auf einmal sind wir alle gelöst. Dunja hat sich beruhigt, ich komischerweise auch. Es geht zum Umziehen. Die Kutte steht mir echt geil, soll ich umschulen?.

Meine Frau wird in den OP geschoben. 5 Schwestern und ich hieven meine beiden Frauen auf den OP-Tisch. Ich darf mich ans Kopfende zu meiner Frau setzen. Der Sichtschutz wird hochgezogen, Dunja eingepinselt und mir macht man unmissverständlich klar nicht am Sichtschutz vorbeizuschielen.

Die Schlimmsten Minuten meines Lebens

Das Geschnippsele beginnt. Eines ist auf jedenfalls anders als im Fernsehen. Die im TV labbern mehr bei der Arbeit. Die einzige, die sich ein bisschen mit uns unterhalten hat, war die Narkose-Ärztin. Jetzt kommt´s. Ein Saugen und Schrei, wieder ein Saugen wieder ein Schreien und dann Stille. Hallo.... spricht mal einer mit mir. Ich sehe auf einmal im Blinkwinkel wie ein kleines blutiges Etwas in den Nebenraum gebracht wird und sauber gemacht wird. Ein Arm bewegt sich von alleine. Sie lebt.... oder???? Bevor meine Tochter das erstemal schreit, kackt sie lieber in der Tuch in dem sie eingehüllt war. Ein neues Tuch und die Schwester kommt endlich mit unserem Schatz zu uns und zeigt uns unsere Tochter......Sydney Katharina Bloch ist da.... um 20.28 Uhr.... 6 Minuten früher als von mir vorausgesagt.


Sie sieht total niedlich aus, wenig Milchschorf aber mit einem energischen Gesichtsausdruck. Die ersten Gedanken von mir: „Mit der werden wir noch viel Spaß haben. Die ist bestimmt jähzornig.“ Irgendwie sollte ich wieder recht behalten.

Die Narkose-Ärztin sagte mir, ich könne jetzt meine Frau ruhig alleine lassen und mit den anderen beiden Hebammen auf die Wöchnerinnen-Station gehen und die Kleine betreuen. Ich mich artig von meiner Frau verabschiedet und nicht wie hinterher.

Auf der Station angekommen ließen mich die Hebammen mit der kleinen Maus alleine. Eingehüllt in warmen Tüchern in einer Art offenen Brutbett mit Heizstrahler von oben saß ich ganz alleine mit meiner Tochter auf der Station. Ich vernahm nur das leichte Krähen meiner Tochter und das unsagbare Gestöhne einer Gebärenden aus dem Nebenraum. Ich wollte nur einfach meine Ruhe mit meiner Kleinern und stieß einen leichten Fluch aus: „Lass dir ne PDA geben dann hast du es hinter dir und es ist Silenzio“

So saß ich bei meiner Tochter; dem süßesten Baby der Welt; meine Tochter. Ich war vor lauter Stolz gar nicht in der Lage zu heulen. Ich hatte das Wasser in den Augen, aber irgendwie konnte ich nicht. Ich war voller Stolz, als sie nach meinem Finger griff und mich mit ihren großen Augen ansah. Zu dem Zeitpunkt war auch auf einmal Stille um uns Herum und versprach meiner Tochter etwas: Egal was mal passiert, ich werde immer für sie da sein. (eigentlich doch logisch, macht ja jeder), aber ich habe es ihr gesagt und sie hat mich so angeschaut als hätte sie das verstanden.

Nach einer halben Stunde kam Dunja aus dem OP und die Kleine wurde ihr angelegt. Der Chefarzt kam dann auch noch und schoss ein paar Fotos. Ich musste natürlich allen mitteilen, dass wir jetzt eine kleine Familie waren. Also nicht wie raus Handy an und ... nein diesmal keine Zigarette.

Jetzt ging es darum die anzurufen, die mir wichtig waren, meine Mutter, Dunja leiblicher Vater und Ehegattin, Meine Tante in München, Mein Vater, (War leider nicht da) und zum guten Schluss meine „liebe Schwiegermutter“

Bevor ich zum Telefonieren ging bin ich mit Dunja übereingekommen, dass der Besuch sich bitte erst ab 15.oo Uhr einfinden sollte am nächsten Tag. Morgens wollte ich mit meiner Frau und Tochter alleine sein.

Jeder hatte dafür Verständnis außer ..........(ratet mal!!!!!!)

Meine Schwiegermutter wollte partout nicht verstehen, dass sie morgens im Krankenhaus nicht erwünscht war. War mir aber egal. Ich habe sie vor vollendete Tatsache gesetzt. Basta!!!

Danach waren wir alleine. Endlich nur wir Drei. Ich köpfte eine Flasche Sekt und meine Frau und ich stießen auf unsere Tochter an. Meine Frau ein kleinen Schluck, ich als stolzer Vater ein ganzes Glas. 2 Gläser Sekt weiter (nur von mir konsumiert) kam eine Hebamme rein und versorgte Sydney´s Nabelschnur, wog sie, hat sie vermessen, führte Tropfen in ihre Augen und zog sie an.. Meine Frau wurde dann auf die Station verlegt. Baby im Himmelbett immer dabei. Bei der Verabschiedung von meinen beiden süßen Superfrauen, bat meine Frau mich doch noch einmal meine Schwiegermutter anzurufen und sie zu bitten doch schon morgens zu erscheinen. Ohne Reaktion bin ich der Bitte dann nachgekommen. Schließlich war ich dann um 24.00 Uhr zu Hause Ein Glas Southern Comfort und ein Telefonat mit meinem Vater weiter war ich dann im Bett. Leicht besoffen, nikotinbenebelt, körperlich ermattet, aber.........überglüüüüüücklich!!!!!!!!!!!!


Der nächste Morgen.

Aufstehen in den Spiegel schauen und sich Fragen: War das alles nur ein Traum?
Nein war es nicht, also ran an Tageswerk. Als erstes anrufen auf der Arbeit , dass ich später komme. Die hatten volles Verständnis dafür. Als nächstes der Weg zu Dunja´s leiblichen Vater. Netter Smalltalk und ebenfalls überglückliche Großeltern. Also auf ins Krankenhaus Die Zimmertür geht auf und wen sehe ich: Meine Schwiegermutter nebst Gatten. So richtig freuen konnte ich mich nicht die zu sehen. Zu tief saß der Frust vom Vortag. Ich habe mich aber auch nicht sonderlich um die beiden gekümmert

Wie ein Behinderter habe ich dann meine Tochter auf den Arm genommen. Babys sind ja eigentlich robust, sind die Eltern zerbrechlich? Meiner Frau ging es den Umständen entsprechend. So bin ich dann morgens und abends ins Krankenhaus gefahren. Soweit sich meine Frau bewegen konnte mit ihrem „Bikinischnitt“, sind wir Drei jeden Morgen zum Brunchen in Krankenhaus gegangen. Die Abende habe ich im Krankenhaus genossen. Meine Frau und ich ganz alleine mit unserer Kleinen. Tagsüber war natürlich Stress angesagt. Der eine Besuch kam, der andere ging und wer war immer mitten drin? Richtig!!!! Meine Schwiegermutter.

Einmal am Sonntag Nachmittag ist mir dann der Sack geplatzt. Ich habe während des Besuchs gar nichts mehr gesagt und meine Frau hat es voll gecheckt.

Kurzentschlossen hat meine Frau die Alten rausgeschmissen und Ruhe war im Schuppen.

Ich muss an der Stelle aber auch mal was Gutes über Schwiegermutter sagen. Sie ist zwar leicht nervig, ich auch sicherlich nicht der Schwiegersohn auf dem weißen Pferd, aber eigentlich versucht sie ja nur zu helfen. Aber sie geht mir halt eben manchmal auf dem Sack.

Stolz war ich, als ich meinen Harem aus dem Krankenhaus abgeholt habe. Die Kleine hat während der ganzen Fahrt geschlafen.

10 Monate sind jetzt seit dem in Land gegangen. 10 Monate von denen ich nicht einen einzigen Tag mit meiner kleinen Familien missen möchte. Es gab sicherlich Momente, wo man als Elternteil sein missverstandenes Kind an die Wand klatschen möchte. Man kommt mit vielen Dingen nicht klar, aber eines ist uns beiden immer ganz gewiss: Ein Lächeln unseres Kindes und man vergisst alles, was bisher vorgefallen ist. Es sind auch nie die Kinder, die Fehler machen. Es sind die Eltern, weil sie ihre Kinder nicht verstehen.

Ich weiß noch nicht, ob wir noch ein Kind bekommen werden.

Eines wird sich auf jeden Fall ändern. Bei der nächsten Geburt werde ich keine Zigarette mehr rauchen.
 
D

Doris

Wow!
Hab vor Rührung geweint...
hat mir gutgetan das zu Lesen, schön gemacht und witzig! Toller Papa!

Liebe Grüße
Doris
:muh:
 
S

sunflower99

Das ist echt klasse geschrieben :bravo: .

Hast schonmal drüber nachgedacht ein Buch zu schreiben ? ;-)

LG
 

Sonna

W(ö)rlds best Coach

Das ist ein wunderwunderschöner Bericht!
Ich hab Tränen gelacht und vor Rührung geheult!

Super!
Ein dickes Kompliment an einen sicherlich ganz tollen Papa!

Liebe Grüße
Sonja
 
H

hildegard

Von Deinem Bericht hätte nicht eine Zeile fehlen dürfen.
Wuunderschöön! :bravo:

:jaja: Alles Gute für Euch Drei!!! :jaja:

Liebe Grüße
hildegard
 
A

Anonymous

Klasse MEEEHHHR

sunflower99 hat gesagt.:
Das ist echt klasse geschrieben :bravo: .

Hast schonmal drüber nachgedacht ein Buch zu schreiben ? ;-)

Gratulation zur eurer Tochter und zu diesem megagenialen Bericht

Ihr MÜSST noch weitere Kinder,haben, bei diesem Bericht kannste dir die Moneten dazu als Schriftsteller verdienen

:bravo: :bravo: :bravo: :bravo: :bravo: :bravo: :bravo: :bravo:
Tina
 

Brini

ohne Ende verliebt
Super!!!

Du scheinst das Schreiben im Blut zu haben!!!

Ich habe nun beide gelesen, es war schön, beide ansichten mit zu erleben!!

Liebe Grüsse Sabrina
 
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