Die Sache mit dem Zettel ....

Ute

mit Engeln unterwegs ....
Guten Morgen ihr Lieben,

ich begrüße euch mit viel Sonnenschein zum vorletzten Tag 2006.


Für alle die es noch nicht gelesen haben, nochmal kurz "Die Sache mit dem Zettel ....".

In einigen Haushalten liegen mittlerweile ein oder mehrere Zettel mit Namen von Menschen. Die Aufgabe ist/war - schreibt die Namen der Menschen auf, mit welchen ihr Stress, Konflikte, Ärger hattet. Ob ihr den Zeitraum eines Tages oder den Zeitraum 2006 wählt ist Jedem selbst überlassen.

Wann immer ihr in den nächsten 2 - 3 Tagen euch Zeit nehmen könnt - dann tut es. Setzt euch in Ruhe irgendwo hin - oder noch idealer geht raus in die Natur - nehmt euch den Zettel (und einen Stift mit) und arbeitet die Namen gedanklich ab wie folgt.

1. Ich verzeihe mir. Das bedeutet, ihr verzeiht EUCH selbst, schlechte Gedanken, Worte oder Taten die ihr dieses Person angetan habt. Eure Gedanken, Worte und Taten sind nämlich auch ein Grund warum es mit dieser Person schlecht funktioniert und es euch (und ihr) nicht wirklich gut geht..
Wenn ihr das Gefühl habt euer Ärger über euch ist weg dann kommt:

2. Ich verzeihe dir. Vielleicht gibt es Vorwürfe zu verzeihen, oder ungute Worte, vielleicht ist es Zigarettenrauch von diesem Menschen der euch beeinträchtigt, vielleicht hat er eure Kinder angeschrien oder schlecht geredet, vielleicht war es ein Akt körperlicher Gewalt ...... Egal was es war, versucht diesem Menschen zu Verzeihen. Von Herzen. Das kann etwas dauern und auch ein paar Tränchen kosten (es tut fast nicht weh ... ich schrieb es ja schon), aber es ist euer Leid das ihr ihm/ihr verzeiht.

3. Bitte verzeihe du auch mir. Diese Bitte formuliert wenn ihr Punkt 1 und 2 erledigt habt. Diese (stille) Bitte wird genauso ankommen wie ein anderer Gedanke von euch den ihr je in die Richtung des Menschen gedacht habt.

Ihr merkt es selbst wann der Prozess bei jeder Person für euch durch ist. Das wird bei einigen Menschen sehr schnell sein, bei anderen dauert es. Fangt ruhig mit den "leichten" Konflikten an. Streicht die Namen auf dem Zettel durch.

Ganz wichtig. Am Ende wird der Zettel mit dem oder den Namen (man kann auch Karteikärtchen für jede Person machen) verbrannt. In der freien Natur wäre es prima. Das Verbrennen setzt zusätzlich Energie frei und manifestiert es praktisch im Universum, welches gleichzeitig ein riesiges Gedankenfeld ist.

Vertraut mir es ist ein unheimlich wirksames Mittel negative Dinge hinter sich zu lassen. Ein neues Jahr mit weniger Ballast zu beginnen, aber auch an allen anderen Tagen des Jahres - zu jedem Zeitpunkt - möglich.

Mindestens einmal im Jahr gedanklichen Großputz machen sollten wir uns schenken. Wir sind es wert unbelastet zu sein. Jeder einzelne hier ist es wert.

Ich habe es mir übrigens angewöhnt nach einem Konflikt mir anzuschauen wo ich mich bedanken kann für einen Lernschritt den mir dieser Mensch ermöglicht hat. Bedankt euch also ruhig auch bei euren "Kontrahenten" gedanklich oder richtig .... wenn es was zum Lernen und Erfahren gab. Alles im Leben bringt uns weiter.

:herz: Ute


Ich bin gespannt auf eure Fragen und Erfahrungsberichte. Fühlt hin, und lasst uns teilhaben an den positiven Gefühlen die am Ende entstehen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Heidi

coole Mama
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Liebe Ute,

das fällt mir zumindest bei einer Person sehr sehr schwer.
Zu sagen "ok, dann möchte er eben nie wieder mit mir in Kontakt treten, obwohl der "Auslöser" schon seit über einem Jahr nicht mehr existiert und alles so ist wie es mal war.....im Gegenteil, es ist besser als je zuvor. Das geht gerade noch so. Ich kann sozusagen ganz gut mit leben, ABER wenn ich verzeihen soll...........mag das auch im Ansatz gehen, nur kommt dann der Punkt, wo ich wieder die Wut spüre, weil mir eben Vorwürfe gemacht wurden, die längst nicht mehr berechtigt sind und er nun vom Prinzip meinen Kindern das nimmt, was sie an ihm hatten, nämlich einen großväterlichen Freund, den sie nicht mehr sehen können, weil..............ach, das führt viel zu weit, aber ich denke, du merkst, das ich hier an einem Punkt stehe, wo es mir unendlich schwer fällt zu verzeihen.

Wie komme ich aus dieser Spirale heraus????


liebe Grüsse, Heidi
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Ich scheitere hier auch, weil es bei der einen Person, um die es geht, etwas schwieriger ist. Das Problem dabei ist, dass es dabei nur indirekt um mich geht - für mich könnte ich verzeihen. Aber da die Person weiterhin mir nahestehende Personen traurig macht und verletzt und mir das weh tut, ich keine Möglichkeit habe das zu ändern sondern im Gegenteil weiß, dass das Ganze noch lange weitergehen wird, weiß ich nicht, wie ich das anpacken sollte. Mir wärs auch lieber, wenns anders wäre.

Ratlose Grüße

Conny
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Hallo,

mit solchen Anfragen habe ich gerechnet - denn fast Jeder hat solche Kandidaten/innen auf ihrer/seiner Liste.

Ich verzeihe mir ....... ist ein Akt von Selbstliebe.
Ich verzeihe dir ........ ist ebenfalls ein Akt von Selbstliebe - aber auch ein Zeichen für die Liebe zum Menschen generell.

Verzeihen bedeutet u.a. nicht mehr nachtragend sein für Geschehenes. Zum Hier und Jetzt JA zu sagen und das Problem zu einer Herausforderung werden zu lassen. Herausforderungen lassen alle Beteiligten reifen und wachsen. Auch Kinder. Wenn diese begleitet sind durch positiv nach vorne schauende Erwachsene, die keinen Stein mit sich schleppen sondern liebevoll nach vorne schauen .... wo ist es als Kind wohl leichter mit zu laufen. Bis sie selbst frei ihre Wege gehen und ihre Entscheidungen unabhängig treffen können?

Verzeihen ist einen Nullpunkt schaffen für neue Erfahrungen. Für manche Dinge im Leben muss man häufig Nullpunkte schaffen .... vom Nullpunkt aus ist es leichter zu starten als von einem Minuspunkt aus. Von Minus auf Null führt der Weg übers Verzeihen.

Es gibt keinen Schalter zum umlegen. Und doch kann es jeder Mensch zulassen. Es ist in jedem Menschen - manchmal versteckt - angelegt.

:herz: Ute
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Und noch etwas. Ihr könnt es nur für Euch tun.
Und trotzdem wird sich die Welt um euch herum zum positiven verwandeln.
Davon profitieren alle.

Weitermachen, weiterstrampeln, weiterbangen oder Nullpunkt und neue Gefühle erfahren. Das ist die Frage die jeder Einzelne für sich individuell klären darf. Und wir haben alle einen freien Willen. Nur ihr alleine entscheidet und macht.
Die Dynamik drumherum wird von jedem eurer Entscheidungen beeinflusst. So oder so. Wir sind für uns immer der Mittelpunkt um den sich alles dreht. In Ruhe oder in Chaos. Immer.

Ute
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Ich glaub, da kann ich (noch) nicht mit umgehen - ich krieg das, w as du vermitteln willst nicht in meinen Kopf :???:

Den Nullpunkt, den hab ich ja für mich. Das Leid der 3. zieht mich ja eher runter und lässt meine Wut wieder wachsen.

Ich denke, die 3. brauchen ein Weg, damit umzugehen. Und den kann ich nicht vermitteln - jedenfalls nicht bei allen. Und das tut weh.
 

Heidi

coole Mama
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Das mit dem Nullpunkt ist ok, wenn man dann eben von vorne wieder anfangen kann........
Ich werde doch aber immer wieder damit konfrontiert, dass es eben eine Mauer gibt, die sich mir in den Weg stellt. Ich denke schon, das ich verzeihend die Hand reichen kann, sollte es vielleicht auch mal einfach ausprobieren.
Leider weiß ich aber, das besagte Person mich nicht sehen will.....ich bin sozusagen tot :(
Da ist dann jeder "Nullpunkt" wieder futsch, den man mühsam erarbeitet, denn es tut weh, weil es halt auch meine Kinder betrifft, die statt zu dort hinzufahren, halt ein Paket zu Weihnachten bekommen haben............das wirft nun für sie aber die berechtigte frage auf, warum fahren wir nicht zu Opa W. ???? Es sind "nur" Nenngrosseltern , aber für meine Kids ist das doch egal. Ich hätte es gerne anders, nur finde ich den Weg nicht.

Ach so ein Sch..........ich bin gerade sehr im Minus :-(
 

Ute

mit Engeln unterwegs ....
AW: Die Sache mit dem Zettel ....

Ich glaub, da kann ich (noch) nicht mit umgehen - ich krieg das, w as du vermitteln willst nicht in meinen Kopf

Eine gute Nachricht - Du brauchst deinen Kopf dafür nicht. Du kannst nur DEINEN Weg gehen. Verzweihen = Herzensarbeit. Nur vermeintlich Kopfarbeit. Der Kopf denkt sofort das und das und das und auch noch das. Das interessiert dein Herz nicht. Es hält dein Herz höchstens davon ab das Zepter in die Hand zu nehmen. Oder nenne es Bauchgefühl. Und das hast Du :bussi:

Gehe deinen Weg, immer so weit wie es geht. Denke nicht wo die anderen gehen oder stehen. Schau nur nach dir. Mehr braucht es nicht.

Ich werde doch aber immer wieder damit konfrontiert, dass es eben eine Mauer gibt, die sich mir in den Weg stellt.

Die Mauer ist da solange wir sie zulassen. Wir bauen sogar selbst daran - durch unser Verhalten.
Versuche es einfach mit dem "Ich verzeihe mir ..." und am Ende "Bitte verzeihe du auch mir". Geh du die drei Schritte und dann warte was es mit dir macht. Tu es für dich.

Steine die auf dem Weg liegen oder einem vor die Füße geworfen werden kann man entweder
1. aufnehmen und zurück werfen
2. aufnehmen und am Mäuerchen weiterbauen
3. aufnehmen und hintereinanderlegen ..... dann wird es ein Weg ... und wohin der Weg führt .... probiert es aus.

:herz: Ute
 
Oben