Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
Da bewegt man sich heute *einmal* vom Sofa weg und gleich sowas.
Ich steh an der Bushaltestelle und da flitzt ein kleiner Junge, ca. 4 Jahre, in Hemdsärmeln aus der Richtung des Kindergartens über die Buskehre, und sagt dabei zu sich selbst: "Ich hab meine Mama verloren, ich muß meine Mama finden..."
Ist klar, daß ich bei sowas gleich lange Ohren bekomme, ne? Also spreche ich ihn an, aber er meint, er kennt den Weg und muß seine Mama finden, also lasse ich ihn weiterflitzen. Da sind ja auch Glascontainer, und vielleicht sind die Glas wegbringen gegangen, der Kleine hat sich verkrümelt und flitzt jetzt nach Hause?
Aber als der Bus dann kommt und die Straße runterfährt, sehe ich ihn eine Haltestelle weiter immer noch laufen. Und *das* ist definitiv zu weit für einen kleinen Vierjährigen in Hemdsärmeln bei kaltem Nieselregen.
Ich steige also aus, immerhin kann ich mit dem nächsten Bus immer noch pünktlich zum Kindergarten kommen. Der Kleine ist jetzt bis zum Lebensmittellädchen gekommen, wo immer die Bierfanatiker stehen - und einer derjenigen nimmt ihn auf den Arm. Hm.
Ich frage, ob die beiden zusammengehören - beide verneinen. Der Junge sieht nicht gerade glücklich aus, also frage ich, ob er lieber runter will. Ja, möchte er.
Seinen Namen kennt er aber nicht, und darum ist es jetzt Zeit für die 110. Die Durchwahl der Polizei müßte ich mir unbedingt auch mal einspeichern...
Es dauert eine gute Weile, bis die Polizei kommt. Zeit genug für mich, im Kindergarten und beim Opa anzurufen, damit *meine* Kinder nicht plötzlich auch verlorengehen. Währenddessen schenkt der stark nach Bier riechende Mann dem Jungen noch ein Kaugummi, knuddelt ihn, nimmt ihn nochmals auf den Arm. Sicher nicht böse gemeint, aber der Kleine sieht nicht gerade glücklich aus damit.
Immerhin kann ich derweil rausfinden, wie er mit Vornamen heißt, daß Papa ihn morgens in den Kindergarten gebracht hat, er aber nicht mit mir dahin gehen will, weil Mama ja einkaufen ist und er den Weg kennt. Gut, bevor ich ein widerstrebendes Kind irgendwo hinzerre, wir könne auch hier warten.
Endlich kommt ein Auto im bekannten grün-weißen Design, zwei freundliche Herren steigen aus. Der Bierfan hat sich derweil verabschiedet und wurde durch einen zumindest nüchternen anderen Langzeitbesucher des Lebensmittellädchens ersetzt. Der wiederum kann mir und den Freunden und Helfern erzählen, daß der Kurze wohl öfters solche Abstecher macht. Zwei Jungs aus der Schule der Großen kommen auch die Straße hoch und erwähnen fast beiläufig, daß das doch der Bruder von X Y ist.
Ja, und dann ist es auch fast schon zwangsläufig, daß ein Auto ranfährt und eine ältere Frau aussteigt, die sich als Oma des Jungen vorstellt. Die Polizisten lassen das zwar nicht so schnell gelten, lassen sich die Telefonnummer der Mutter durchsagen und fragen dort nach, ob alles seine Richtigkeit hat. Hat es aber, und die Oma kommt jetzt auch endlich mit einer Jacke, die dem Kleinen paßt. Mir ist inzwischen auch deutlich kalt geworden und ich bin froh, daß ich jetzt meine Jacke wiederbekommen kann.
Also verabschiede ich mich freundlich und begebe mich auf die andere Straßenseite. Wenn es jetzt schon zu spät ist, die Kleinen abzuholen, dann kann ich ja wenigstens auf die Große warten, die gleich mit dem Fahrrad kommen müßte...
Salat
Ich steh an der Bushaltestelle und da flitzt ein kleiner Junge, ca. 4 Jahre, in Hemdsärmeln aus der Richtung des Kindergartens über die Buskehre, und sagt dabei zu sich selbst: "Ich hab meine Mama verloren, ich muß meine Mama finden..."
Ist klar, daß ich bei sowas gleich lange Ohren bekomme, ne? Also spreche ich ihn an, aber er meint, er kennt den Weg und muß seine Mama finden, also lasse ich ihn weiterflitzen. Da sind ja auch Glascontainer, und vielleicht sind die Glas wegbringen gegangen, der Kleine hat sich verkrümelt und flitzt jetzt nach Hause?
Aber als der Bus dann kommt und die Straße runterfährt, sehe ich ihn eine Haltestelle weiter immer noch laufen. Und *das* ist definitiv zu weit für einen kleinen Vierjährigen in Hemdsärmeln bei kaltem Nieselregen.
Ich steige also aus, immerhin kann ich mit dem nächsten Bus immer noch pünktlich zum Kindergarten kommen. Der Kleine ist jetzt bis zum Lebensmittellädchen gekommen, wo immer die Bierfanatiker stehen - und einer derjenigen nimmt ihn auf den Arm. Hm.
Ich frage, ob die beiden zusammengehören - beide verneinen. Der Junge sieht nicht gerade glücklich aus, also frage ich, ob er lieber runter will. Ja, möchte er.
Seinen Namen kennt er aber nicht, und darum ist es jetzt Zeit für die 110. Die Durchwahl der Polizei müßte ich mir unbedingt auch mal einspeichern...
Es dauert eine gute Weile, bis die Polizei kommt. Zeit genug für mich, im Kindergarten und beim Opa anzurufen, damit *meine* Kinder nicht plötzlich auch verlorengehen. Währenddessen schenkt der stark nach Bier riechende Mann dem Jungen noch ein Kaugummi, knuddelt ihn, nimmt ihn nochmals auf den Arm. Sicher nicht böse gemeint, aber der Kleine sieht nicht gerade glücklich aus damit.
Immerhin kann ich derweil rausfinden, wie er mit Vornamen heißt, daß Papa ihn morgens in den Kindergarten gebracht hat, er aber nicht mit mir dahin gehen will, weil Mama ja einkaufen ist und er den Weg kennt. Gut, bevor ich ein widerstrebendes Kind irgendwo hinzerre, wir könne auch hier warten.
Endlich kommt ein Auto im bekannten grün-weißen Design, zwei freundliche Herren steigen aus. Der Bierfan hat sich derweil verabschiedet und wurde durch einen zumindest nüchternen anderen Langzeitbesucher des Lebensmittellädchens ersetzt. Der wiederum kann mir und den Freunden und Helfern erzählen, daß der Kurze wohl öfters solche Abstecher macht. Zwei Jungs aus der Schule der Großen kommen auch die Straße hoch und erwähnen fast beiläufig, daß das doch der Bruder von X Y ist.
Ja, und dann ist es auch fast schon zwangsläufig, daß ein Auto ranfährt und eine ältere Frau aussteigt, die sich als Oma des Jungen vorstellt. Die Polizisten lassen das zwar nicht so schnell gelten, lassen sich die Telefonnummer der Mutter durchsagen und fragen dort nach, ob alles seine Richtigkeit hat. Hat es aber, und die Oma kommt jetzt auch endlich mit einer Jacke, die dem Kleinen paßt. Mir ist inzwischen auch deutlich kalt geworden und ich bin froh, daß ich jetzt meine Jacke wiederbekommen kann.
Also verabschiede ich mich freundlich und begebe mich auf die andere Straßenseite. Wenn es jetzt schon zu spät ist, die Kleinen abzuholen, dann kann ich ja wenigstens auf die Große warten, die gleich mit dem Fahrrad kommen müßte...
Salat