Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

V

Valentina und Joel

AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

ist das bei mädchen nicht eh standart, das die öfter mal zickig und frech sind?
meine ist fast 4 aber da kommen auch oft nein, will nicht, mag nicht, kann nicht etc., oft eben auch widerworte aber wir haben eh noch so unsere paar probs mit ihr, deswegen haben wir hilfe, aber ich höre von vielen, das kinder in dem alter halt gerne mal frech sind, ich denke das ist eine phase und vergeht wieder, waren wir nicht auch alle mal so?
 

Tanja

Gehört zum Inventar
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

Oh ja,so ähnlich (bis auf das Hassen) kennn ich das auch ;-)

"immer" verbieten wir ihr alles, "nie" darf sie was, wir sind ja sooooo ungerecht.... dann (O-Ton) haut sie eben ab. Dann kommt sie meist bis in ihr Zimmer und vergisst beim Spielen, was sie eigentlich wollte. Nach spätestens einer halben Stunde ist sie dann aber wieder unten und entschuldigt sich ;-)

Nimm ihr einfach den Wind aus den Segeln, sie hat recht und Du hilfst ihr beim Packen.... das haut sie meistens um.

Schmunzelnde Grüsse

Tanja
 

hokasa

Gehört zum Inventar
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

Ich persönlich finde Hass eine ziemlich
furchtbare Gefühlsäusserung und würde
meiner Tochter das verbal absolut klar machen.
Was die Nr mit dem "Ich zieh aus" betrifft,
dass hatten wir hier ebenfalls schon.
Meine Reaktion darauf war folgende:
Ich suchte das Gespräch zu Emma und
fragt sie, warum sie ausziehen will.
Darauf kamen die üblichen Antworten, dass wir
sie eh nur ausmeckern würden ect. pp.
Ich bot ihr an, ihr beim packen des Koffers behilflich
zu sein. Ich erklärte ihr, dass ich ihre Entscheidung
voll akzeptiere und unter keinen Umständen möchte,
dass sie weiterhin so unglücklich bei uns weiter leben
möchte ;-)
Sie schaute mich total schockiert an und teilte mir mit,
dass wir doch gar nicht sooo schlecht seinen und sie
doch bleiben würde

Das hat bei meiner großen Schwester damals auch geholfen :zwinker:
 

Steffi B.

Miss Liebenswert
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

Mein Sohn ist auch so und noch viel schlimmer, da fallen nicht nur sätze wie ich hasse dich ich hab dich nicht mehr lieb sondern auch . ich wäre froh wenn du tot bist.. :umfall: er erzählt auch jedem der es nicht wissen will, dass er mich nicht leiden kann mich nicht lieb hat und woanders wohnen will..


mich trifft es hart und ich bin darüber schon sehr lange sehr traurig

steffi
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

((((((Steffi))))))
Da waere ich auch sehr, sehr traurig.

Meine Kinder sagen solchen Sachen auch mal. Aber eben mal mal, zwischen lauter Liebesbekundungen, wenn sie in Konflikten gegen eine Wand laufen oder in Linneas Fall ein Trotzanfaellchen bekommen.

Lulu
 

Charlie

Familienmitglied
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

Unsere Tochter war so aehnlich. Dass wir schrecklich sind, dass alle anderen Eltern besser sind und nie vergessen, Salami zu kaufen, dass sie demnaechst auszieht, das alles hat sie uns auch staendig erzaehlt. Nein nicht erzaehlt. Ins Gesicht gebruellt, mit hochrotem Kopf und mit Gegenstaenden schmeissend.
Fuer mich war das schrecklich. Ich war kein bisschen darauf vorbereitet, weil mein Erstgeborener - ein Sohn - so sanft und zaertlich war (wie sein kleiner Bruder auch). Mir ist dieses ganze Glueckliche-Familie-Bild in meinem Kopf zerplatzt, ich habe staendig nach DEM Verhalten bei mir gesucht, das falsch sein musste, das all dies verursachte, und war in einer Dauer-Schuld-Schleife.
Einmal ist sie uns auf einem Volksfest verloren gegangen und wurde ausgerufen. Wir sind krank vor Sorge zur Kindersammelstelle gestuermt, um unser armes Kind abzuholen - Lynn aber spielte froehlich mit den Betreuern, becircte sie und behandelte uns, als waeren wir Luft.
Ich war so blind vor Traenen, ich bin kaum aus diesem Zelt gekommen.
Da sind staendig Welten zerbrochen.
Mein Mann, der Grundschullehrer ist und all das kannte, sah es wesentlich gelassener und mit viel Humor. Ich konnte das nicht. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin zur Erziehungsberatung gegangen. Ich habe da viel ueber Wut gelernt, ueber den Schmerz dahinter, das Gefuehl, klein und machtlos zu sein, das meine Tochter nicht gut aushielt (und das ich auch nicht gut aushalte, wie mir auffiel). Mir ist immer im Gedaechtnis geblieben, was die Frau mir damals geraten hat: "Wenn Sie es schwer finden, in solchen Augenblicken mit Ihrer Tochter zu leben - denken Sie kurz daran, wie schwer es sein muss, Ihre Tochter zu sein."
Ausserdem litt ich so darunter, dass Lynn in der Schule, im Orchester, in der Theatergruppe, beim Sport, ueberall das beliebteste, charmanteste Kind war - sie machte es nur bei uns zu Hause. Dazu sagte mir die Beraterin: "Seien Sie doch froh. Bei Ihnen weiss sie, dass sie weiter geliebt wird, auch wenn sie das Schlimmste aus sich rauslaesst."
Mir hat das geholfen. Ganz langsam. Ich habe gelernt, das Verhalten meiner Tochter mehr auf sie und weniger auf mich zu beziehen, sie besser zu beobachten, nach Gruenden in ihr zu suchen, nicht staendig in mir.
Beim Packen geholfen habe ich ihr nie, das haette ich nicht geschafft. Ich hab ihr immer gesagt, dass ich ihre Entscheidung hinnehmen muesste, es aber entsetzlich traurig faende, nicht mehr mit ihr zu leben.

Meine Tochter ist jetzt neunzehn. Sie hat sich ausschliesslich auf Universitaeten in und um London beworben, damit sie von zu Hause nicht ausziehen muss. Unser Leben mit ihr war nicht das Bilderbuchleben, das ich mir unter "Familienleben" ausgemalt hatte, aber es war UNSER Leben und es war und ist noch immer wundervoll.

Ich wuensche Dir, dass Du Dir nicht selbst Druck machen laesst, dass Du Dir keine Vorwuerfe machst, dass Du Dir und Deiner Tochter Zeit lassen kannst, in kleinen Schritten aufeinanderzuzuleben.

Herzlich,
Charlie
 

Frau N

Geliebte(r)
AW: Das Kind bringt mich echt an meine Grenzen *grrr*

Ja...
Mit ungefähr 7 oder 8 wollte ich auch von zu Hause weglaufen und alle anderen Leute waren mir lieber als meine Eltern.

Kann ja sein, dass man aus anderem Holz geschnitzt ist als die Eltern!

Es hilft auf jeden Fall, was auch schon geschrieben wurde: Nicht alles auf sich beziehen. Und, vielleicht ein anderes Wort dafür: Toleranz.

Heute habe ich ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und sehe auch, dass ich (im Gegensatz zu ihnen) eine schöne Kindheit hatte. Es hat gedauert mit dieser Einsicht und ich habe auch Hilfe gebraucht.

Beste Wünsche,

S.
 
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