Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

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Luna82

Ich bin neu in diesem Forum und habe gleich eine dringende Frage...Hier unsere Geschichte...ich bin momentan etwas durcheinander...wir haben noch einen Kontrolltermin beim Kinderarzt,jedoch suche ich nach Eltern,die vielleicht ähnliches erlebt haben.
Alles begann Anfang August...Maria(2Monate alt) war irgendwie anders...Mir fiel auf,dass sie sehr schläfrig war und ich machte mir Sorgen...

Also habe ich Fieber gemessen und tatsächlich glühte unsere kleine Maus...
Ich dachte an eine anstehende Erkältung ....als sie jedoch am 2.Tag -an meinem Geburtstag- ihre Flasche verweigerte und nur Tee trank, beschloßen wir ins Krankenhaus zu fahren...
Und das war auch gut so...

Sie wurde untersucht und auf den ersten Blick konnten die Ärzte nichts feststellen, also mußten wir sicherheitshalber da bleiben...

Es folgten Blut- und Urinabnahme...Maria bekam einen Tropf...das ist kein schöner Anblick bei einem so kleinen Würmchen.

Der erste Verdacht war eine Blasenentzündung - was jedoch nicht zutraff, da die Ärzte mehrere Keime im Urin fanden, und dies ist sehr untypisch..also wurde weiter gesucht.Es wurde ein Ultraschall von den Nieren gemacht, da sie auf eine Nierenbeckenentzündung tippten...Doch auch hier Fehlanzeige...

Maria lag da in ihrem kleinen Bettchen und Mama Bianca daneben...ich war fast jede Sekunde bei ihr...Sie tat mir so leid...als dann der Tropf neu gelegt werden sollte , weil die Vene am Arm zu war, hätte ich heulend davon laufen können.
Sie mußten den Tropf an den Kopf machen - kein schönes Bild...
Aber die Medikamente halfen und zumindest das Fieber sank sehr schnell.

Dann endlich eine Diagnose: eine Blutvergiftung!
Da waren wir erstmal platt.Denn wie kann ein so kleiner Mensch schon eine Blutvergiftung haben!?...
Die Ärzte erklärten mir, dass sowas nicht, wie man denkt durch eine verunreinigte Wunde kommt, sondern dass schon durch einen Schnupfen die Keime in den Körper kommen und dort wüten...
Das haben sie auch getan...selbst Maria´s Leberwerte waren nicht gut.


Doch ihr Zustand wurde besser.Dann mußte der Tropf entfernt werden,weil die kleine Vene zu war und das Zeug in den Kopf ins Gewebe gelaufen ist...Maria hatte einen richtigen Eierkopf...
Einen neuen Tropf konnten sie erstmal nicht legen, da ihre Venen am Kopf so dünn und klein sind, dass sie immer platzten...also sollte ich Maria erstmal beruhigen und später wollten sie es erneut versuchen...Ich bibberte..denn Maria tat mir so leid.
Viele Tränen floßen und noch mehr Gebete stiegen zum lieben Gott hinauf...


Dann kam eine Schwester mit einer guten Nachricht: es muß kein neuer Tropf gestochen werden...Maria bekam ihre Medikamente als Saft...das funktionierte auch ganz gut.
Ihr Zustand war dann nach gut einer Woche wieder ok und so konnten wir nach Hause gehen.

Die Ärzte konnten den erreger der Blutvergiftung nicht benennen und ich mache mir etwas sorgen..z.Zt. gehts Maria gut...aber ich habe doch Angst,es könnte mehr dahinter stecken...wie oft kommt so was vor? Woher kommt sowas genau? Ich brauche Rat!
 

Florence

Gehört zum Inventar
AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Hallo Luna,
Erstmal sag ich Dir "Herzlich Willkommen!" in unserem Forum.
Das, was man so "Blutvergiftung" nennt, ist in der Fachsprache eine "Sepsis", also eine Überschwemmung des Körpers mit Bakterien und deren Stoffwechselprodukten bzw. Giften. Neugeborene und sehr junge Säuglinge sind da stärker gefährdet, weil ihr Immunsystem noch nicht trainiert worden ist, weil sie einfach gegen viele Erreger noch keine schnell wirksamen Abwehrmechanismen haben. Da reicht es aus, daß das junge Immunsystem sich mit einem harmlosen Virus auseinandersetzt, dadurch also beschäftigt ist, und dann kommt jemand und verteilt dazu noch aggressive Bakterien. Diese Bakterien müssen einen Erwachsenen nicht mal krank machen, die sind oft als harmlose Trittbrettfahrer auf den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raums. Durch das Virus gibt es vielleicht eine sowieso angegriffene Schleimhaut, durch die die Bakterien schneller eindringen können, die Abwehr kann gar nicht so schnell reagieren - und schon vermehren sich die Bakterien rasant und verteilen sich übers Blut im gesamten Körper.
Die Gefahr für Deine Tochter nimmt von Woche zu Woche ab, da kann ich Dich beruhigen. In den ersten Lebenswochen sollte man eben doch zusehen, daß außer der engsten Familie nicht jeder dem Baby Küßchen geben kann(dieses Knuddeln durch Tanten, Omas, Bekannte, Nachbarinnen etc. ist oft der Weg der Übertragung solcher Bakterien), daß man Menschenansammlungen meidet (Niesen, Husten verbreitet Erreger besonders effektiv) und auch sonst die Hygiene penibel eingehalten wird. Je älter und mobiler ein Kind wird, umso mehr bekommt es Kontakt zu den vielen Keimen seiner Umgebung und umso robuster wird es - so funktioniert die Abwehr gegen die Keime von Mama, Papa und Geschwistern oft schnell, während der Kontakt zu anderen Kindern dann schneller zu Infekten führt.
Also, keine Sorge, genießt die Zeit mit Eurer wieder gesunden Tochter - und paßt gut auf sie auf!
Liebe Grüße, Anke
 
L

Luna82

AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Vielen Dank ...ich hoffe,dass der Arztbesuch ein eindeutiges "sie ist gesund" ergibt...z.Zt. ist alles so schwierig...es ist unser 1.Kind und wir haben sehr an allem zu knabbern..unser Ehe leidet momentan sehr...HILFE...
 

Cornelia

Ex-Exilfriesin
AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Hallo Luna,

mein Sohn hatte mit 7 Wochen auch eine Sepsis, die ihm fast das Leben gekostet hat. Er lag 2 Wochen auf der Kinderintensiv und musste sogar eine Lumbalpunktion über sich ergehen lassen. Herausgefunden hat man nicht, was der Auslöser war :( Eine Sepsis hat er nicht wieder bekommen - war aber lange Krankheitsanfällig. Bakterielle Erkrankungen waren immer sein Ding :ochne:

Inzwischen ist er über 3 Jahre und er ist total fit. :prima:

Kopf hoch - mach dich nicht zu sehr verrückt und behüte nicht zu viel.

:bussi:
 
L

Lukino

AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Hallo Luna,
erstmal wünsche ich Euch weiterhin alles Gute und das die kleine Maus es bald komplett überstanden hat.
Ich bin seit gestern mit unserem Sohn Luca (11 Monate) wieder aus dem Krankenhaus raus und mußte heut erstmal nach dem ganzen Fach-Chinesisch "googeln".
Am Montagmittag ist er nach dem Mittagsschlaf mit Fieber aufgewacht. Es stieg, trotz mehreren Zäpfchen bis auf 40 Grad in der Nacht an. Um 2 Uhr (nachts) stellte ich einen merkwürdigen Ausschlag an den Beinen fest. Hab es allerdings auf das Fieber (Hitzepickelchen?) geschoben. Es wurde aber immer mehr. Die Notfall-Ambulanz hat mir dann um 6 Uhr am Telefon gesagt, solange er gut trinkt (was er auch getan hat) könnten wir warten, bis der Kinderarzt aufmacht. Dort waren wir nach um 9 Uhr. Der hat Urin getestet und schon eine leichte Dehydrierung festgestellt. Das Fieber in Begleitung mit dem Ausschlag (mittlerweile Einblutungen in die Haut; sieht aus wie ganz kleine Knutschflecke) veranlaßten ihn, uns als Notfall in der Kinderklinik anzumelden. Verdacht auf Meningitis oder Blutvergiftung. Im KH wurde Blut abgenommen, Nackensteifheit getestet und noch andere Untersuchungen gemacht. Letztendlich sogar eine Lumbalpunktion (Hirnwasser aus der Wirbelsäule entnommen). Mittlerweile ließ sich unser Sohn nicht mehr anfassen. Er schien Schmerzen beim bloßen Berühren zu haben und machte sich hauptsächlich in den Beinen ganz steif. Echt erschreckend!! Das Ergebnis der Punktion war erfreulich! Keine Hirnhautentzündung (Meningitis). Aber was war es dann??? Die Ärzte konnten es uns leider nicht mit Sicherheit sagen. Selbst der Rachenabstrich hat nur eine minimale Kultur gezeigt, die eigentlich nicht so eine Reaktion hervorrufen kann. Mit einer intravenösen Gabe von Antibiotika (Zugang am Kopf) und Flüssigkeitsinfusion ging es ihm schnell besser. Wir waren absolut rechtzeitig beim Arzt gewesen und alle Maßnahmen wurden rechtzeitig von den Ärzten getroffen. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Wir hatten wahnsinniges Glück!!!
Im Internet steht oft, dass eine Blutvergiftung in Deutschland in 30-50 % tödlich verläuft. Das Ergebnis hat mich ziemlich erschreckt. Obwohl ich im medizinischen nicht ganz unbewandert bin, hatte ich keine Ahnung, dass die Symptome bei unserem Sohn darauf hindeuten könnten.
Der Kleine hat sich zu Hause wieder gut eingelebt und ist fast wieder der Alte. Er ist nur noch anhänglicher geworden. Aber das ist ja kein Wunder...

Was hat euer Arztbesuch ergeben??

Alles Gute,
Yvonne und Luca 04.10.2006
 
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Luna82

AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

hallo Yvonne...oh man das hört sich ja auch böse an...Wir haben morgen(Dienstag) den Termin-gleich mit der U4 zusammen...bis jetzt sieht Maria aus,als wär sie die Alte-hat sogar viel dazu gelernt...Sie schläft jetzt Nachts voll lange 7-9 h und tagsüber auch 5-6h.Dann kann sie schon wieder mehr Laute und sie kann schon fast alleine greifen.es ist so schön ihr bei der Entwicklung zu zusehen.
Ich hab mich Tage danach so verrückt gemacht-mein mann sagt natürlich das bringt nix-klar,aber informieren will ich mich schon,um zu verstehen und fragen zu können.ich hab einfach Angst,sie hat vielleicht wirklich ne Krankheit(es wurde aufgrund ihrer nabelschnursache vor der geburt gesagt sie könnte Nierenschäden o.Herzfehler haben!)...Ich will einfach ein 100%iges sie ist gesund hören!...ich hab echt Angst...die Ärzte sind auch nur Menschen...und ohne wirklichen Befund nach Hause zu gehen war schon komisch!Dann haben mir bekannte von einer bekannten beirichtet,wo das baby ähnliche symptome hatte...sie mußte operiert werden..weil wohl der urin immer wieder zurück lief-das war bei Maria doch auch so...all diese sachen zusammen waren eine Blutvergiftung-ich hab ja keine ahnung und deshalb hab ich angst...
ich hoffe sehr, morgen ist alles gut!

Viele liebe Grüße und danke für deine Nachricht.
 
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Lukino

AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Hallo Luna,
ja das ist schon irre, was die alles in so kurzer Zeit dazu lernen. Das hab ich aber bei Luca auch festgestellt, dass er nach dem KH-Aufenthalt irgendwie "schlauer" war. Ich beschäftige mich zwar auch so viel mit ihm und wir gehen in so einen Spielkreis usw. aber es ist halt doch was anderes wenn du 24h deinem Kind die volle Aufmerksamkeit schenkst. Wir konnten ja im KH nix anderes machen, außer im Bett zu sitzen, zu singen und Bücher an zu schauen, Fingerspiele machen und solche Dinge. Da wir auf der Isolierstation waren (man wußte ja nicht, was er hat) durften wir auch nicht aus dem Zimmer. Und im KH lass ich mein Kind ja auch nicht rumkrabbeln. Soll man ja eh nicht machen mit Fieber und so.

Halte dir für morgen die Daumen!!! Melde dich mal! Würde mich interessieren, wie die Geschichte ausgeht.
Schöne HP übrigens! ;-)

Liebe Grüße
Yvonne und Luca 04.10.2006
 
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Luna82

AW: Blutvergiftung beim Baby-Erfahrung gesucht!

Mach ich gern...also bis morgen!
 
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