Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Lapislazuli

Steinchen
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Christine, nur kurz, ich bin zu müde, um lange und weit auszuholen, deshalb einfach ein paar Sätze hier reingestellt:

- Langeweile kann sich ganz furchtbar auswirken. Wenn ein Kind zurückgehalten wird, kann sich ein weiteres Jahr sehr, sehr, sehr lange hinziehen. Wenn Julia von allen als bereit erachtet wird, lass sie gehen. Die Schule erwartet nicht 'fertige' Kinder, alle werden in der ersten Klasse an die Institution herangeführt (zumindest sollten sie das idealerweise ;) )

- Mach dir nicht einen ZU grossen Kopf was werden würde wegen Kinderkonstellationen. Es kommen neue Kinder dazu und das ergibt Verschiebungen auf alle Seiten.

- Was irgendwann in der weiterführenden Schule sein wird, darüber mach dir Gedanken wenn es soweit ist. Schau wie sehr sich dein Kind die letzten Jahre entwickelt hat, das tut es auch weiterhin. Ich kenne viele Kinder, die jung oder sehr jung in die weiterführenden Schulen gekommen sind und bei denen es hervorragend klappt.

Ich habe ein bisschen Mühe mit der Aussage 'hör nur auf deinen Bauch'. Natürlich ist es wichtig nicht gegen das eigene Gefühl zu handeln aber das Thema Schule ist ein so sehr einschneidendes, bedeutet ja beim ersten Kind auch viel (ungeübtes) Loslassen, dass imo durchaus der Kopf mitentscheiden darf (der vielleicht ja von Erfahrungen profitieren kann, die andere schon gemacht haben ;) ).

lieben Gruss und alles Gute bei der Entscheidungsfindung
L.
 

Petra

desperate housewife
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

muß mal drüber nachdenken, wenn das Dreiergespann zusammen in einer Klasse wäre. Könnte auch ziemlich in Konkurrenz umschlagen, oder?

Auch hier haben wir eine ähnliche Situation. Christine, sowas wirst du immer haben. Du kannst nicht ein Kind später einschulen, damit es dann nicht mit einem bestimmten Kind in der gleichen Klasse ist. Vielleicht zieht nächstes Jahr ein Kind zu, das noch viel "schrecklicher" ist?! Und dann?
Lass die Kinder sich ihre eigene Meinung bilden. Und außerdem: Konkurrenz belebt das Geschäft :cool:

Ich erzähl dir von uns (ich hatte das in einem der anderen Threads schon erwähnt):
Maja hat auch 2 beste Freundinnen. Beide sind 1 Jahr älter. Die eine ist die besagte total stille. Die andere, L. ist sowas von dominant, die bringt ohne Probleme die gesamte Kiga-Gruppe unter ihr Kommando. Wirklich, es machen alle, was L. sagt. Sie ist auch oft seeeehr angeberisch, weil sie materiell alles bekommt von ihren Eltern. Sie zankt und stichelt auch viel. Die Spielnachmittage vergehen nie, ohne dass ich nicht mehrmals eingreifen muss.
Und Maja bewundert sie trotzdem totaaaal und steht oft sehr in ihrem Schatten. Sie möchte wirklich gerne mehr wie L. sein, das merkt mal sehr. Andererseits sagt sie ganz oft "L. ist nicht mehr meine Freundin", das hat sie über das stille Mädchen noch nie gesagt.

Ich hätte es ihr auf eine Art gewünscht, dass L. dann weg ist, und Maja vielleicht dadurch in der Gruppe einen besseren/anderen Stand bekommt, sich auch mal durchsetzt (wobei sie das wohl macht, wenn ihr wirklich etwas stinkt).
Aber ich denke, das muss sie so oder so lernen.
Ich glaube auch fest daran, dass in der Schule die Karten nochmal völlig neu gemischt werden, was die Gruppen anbelangt.


Steinchen, bei der Sache mit der Langeweile kann ich dir nur zustimmen. Vorallem hat Frauke es mir so erklärt, dass gerade Mädels bei UNTERforderung oft irgendwann einfach dichtmachen, und man gar nicht mehr merkt, was alles in ihnen steckt. Die machen ihr Ding, und mehr auch nicht.
Jings dagegen rutschen eher in diese Zappel/Hyperaktivitätsschiene.
 

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

@ meine göttin

die pappnase verzeih ich dir :heilisch:

:knutsch:
jackie
 

maren

Dauerschnullerer
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

@Lulu: Wie meintest Du das genau? Meinst Du, Du würdest Freundschaften nicht mit in die Entscheidung einbeziehen? Oder daß man nicht einschätzen kann, ob sich nicht doch noch ein Freund im KiGa findet? Erklär doch bitte nochmal genauer, vielleicht hilft mir das noch bei unserer Entscheidung.


@Christine: Ja, das hört sich an, als sei das Schulsystembei Euch weniger flexibel.
Ich finde auch Märilus Argument richtig: Beides wird gehen und beides wird Vor- und Nachteile haben.
Manchmal wäre es schön, wenn man es NICHT entscheiden müßte, oder?
 

christine

Weltreisende
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Ja Maren, manchmal wäre es schön. Aber auch langweilig. Oder nicht herausfordernd. Oder man käme sich unwicshtig vor.

Ich sehe es als große Chance, daß ich mich entscheiden darf und nicht so festgelegt bin wie viele MußEltern. Die allerdings auch ihr Kind zurückstellen lassen könnten, wenn sie wollten.

christine
 

lulu

Königin der Nacht
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

Maren, wie ich das meine:
Ja, ich wuerde tatsaechlich Freundschaften nicht als ausschlaggebendes Kriterium bei der Schulentscheidung einbeziehen. Es entsteht in der Schule sowieso eine voellig neue Gruppe, Kinder bleiben nicht unbedingt bei ihren alten Freundschaften sondern wenden sich eventuell neuen Freunden zu, eine neue Leitperson schafft ein anderes Lernklima mit anderen sozialen Regeln und Schwerpunken, der Tagesablauf veraendert sich komplett, die ausserschulischen Hobbies... Der Schulanfang ist also eh eine riesige Transitionsphase. Mir waere wichtiger, dass mein Kind da psychisch reif hineingeht, als dass ich seine Freundschaften, die in dem Alter doch eher instabil sind, aufrecht erhalte.
Ich habe mich nicht zu den Veraenderungen im Berliner Schulsystem belesen, zu den ersten Erfolgen oder Misserfolgen. Aber generell faende ich es eher besser ein Kind im Kindergarten ein Jahr zu staerken, damit es in dem klassenuebergreifenden Kuddelmuddel hinterher gut mitkommt und Erfolgserlebnisse hat, als ein zu junges Kind in diese Gruppen mit viel aeltern Kids zu entlassen.
Fuer die Einschulung eines so jungen Kindes spraechen fuer mich nur ein Kindergarten, der den aelteren Kindern nichts mehr bietet an Programm, Stoff, Lern- und Spielspass. Oder eine extrem schlechte Gruppenzusammensetzung, so dass der 5-jaehrige nur 3-jaehrige andere Jungs in der Gruppe fuer naechstes Jahr haette. Oder halt ein Kind, das vom Entwicklungsalter her auch im emotionalen und sozialen Bereich weiter ist.
Levin wird aus seiner Kindergartengruppe als einziger in die Vorschule unserer Grundschule wechseln, Ist dieses Jahr einfach Zufall und liegt daran, dass die Kindergaerten nicht schulsprengelentsprechend bedient werden. Natuerlich kennt er ein, zwei, drei gleichaltrige Kinder aus der Nachbarschaft. Und ja, das fuehlt sich erst mal doof an. Aber er wird es meistern :jaja:.

Lulu :winke:
 

emluro

abtrünniger bücherwurm
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

christine, bei emilie war es das absolut identische problem.
absolut. ich hab sie reingegeben und im 2 ten jahr geflucht es getan zu haben, ab dem 4. jahr, war ich dann wieder froh drum :)
da fluppte es plötzlich alles wie von selbst.

mitlerweile würde ich es nichtmal schlimm finden, wenn sie mal ein jahr wiederholen müsste.sie wäre dann ja immernoch im richtigen alter (wenn es sowas gibt)....

muss sie aber bisher nicht.

sie ist fleissig und ehrgeizig und relativ gut.

durch die lange ausfallzeit und krankheit leider momentan sehr angeknackst. aber immer mit eifer an der sache dabei.
 

christine

Weltreisende
AW: Blöde Entscheidung... ich will nicht...

@ steinchen: Danke Dir! Das mit der Langeweile ist sowas. Im Moment ist es Julia überhaupt nicht langweilig. Sie macht ja auch das Vorschulprogramm mit, sie macht es dann nächstes Jahr wieder mit logischerweise, aber ich weiß nicht, inwieweit es sich dem diesjährigen ähnelt.

Es gibt eh keine Vorschule in dem Sinn bei uns, auch keine Aktionen über das ganze Jahr, wie zB. Zahlenland, viele Ausflüge oder so, das sind einzelne Aktionen, die es ausmachen. Die haben die Einstellung, daß man im Alltag bei allen Dingen auf die Kleinen wie auf die Großen eingehen kann. Aber es gibt so Sachen wie Turnprojekte, Bastelprojekte, Verkehrserziehung, Gewaltprävention und einzelne Ausflüge wie zB Gesundheitsamt / Zahnpflege oä.

Mein alter Kindergarten macht da mehr für die Vorschulkinder, finde ich, da trauere ich etwas hinterher, aber deswegen schätze ihc den jetzigen nicht schlechter ein.

Was ich sehe ist, daß die Kinder, die im Herbst zurückgestellt wurden, irgendwie nicht ganz gefordert sind und eigentlcih jetzt schulreif sind....eine tut mir fast leid, sie benimmt sich ziemlich auffällig.

Zu Anfang verhielt sie sich auffällig, machte die "Kleinen" runter, wollte mit ihnen nix zu tun haben, ärgerte auch, und jetzt, nachdem sie wieder ihren Freundeskreis etwas gebildet hat, ist sie auch machmal komisch, wie als hätte sie nix anderes zu tun als gegen ihre Freundinnen irgendwie vorzugehen. Sie hat ihren alten Freundeskreis auch verloren in die Schule und lange keinen Anschluß gefunden im KiGa. Die Erzieherinnen sagen, sie macht tolle Entwicklungen durch udn das Jahr tut ihr gut, aber ich weiß nicht ob sie nicht auch ähnlich geworden wäre in der Schule.

Sie ist ein Dezemberkind...jetzt 6 Jahre alt. Der Unterschied zu Julia ist schon groß, sie würde dann mit ihr eine Schulbank drücken, das finde ich auch irgenwie heftig, wenn ich drüber nachdenke..


Ich kann es nicht einschätzen, wie Julia nach einem halben Jahr Kindergarten wäre, wann die Langeweile ansetzen würde....vielleicht schnell, wenn sie keine Freunde findet. Ach ja. Vielleicht auch nicht, weil sie so tolle Dinge selbst entdecken kann und Verantwortung übernehmen kann für Bereiche, die im Moment vielleicht noch "besetzt" sind.

christine
 
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