Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

belladonna

Tolle Kirsche
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Das erinnert mich an eine Deutscharbeit, als ich in der 5. Klasse war. Wir sollten einen Erlebnisaufsatz schreiben (ca. vier A5-Seiten lang) und keins der drei Themen, die zur Wahl standen, hatte auch nur entfernt einen Bezug zu meinem Leben. Ich war am Verzweifeln und habe dann einfach ein Thema genommen und frei was dazu erfunden. An die Note kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, war wohl 'ne 2-, aber der Lehrer hat wohl auch gemerkt, dass die Story erfunden war. Aber was will man da machen???
Mir hat da übrigens auch geholfen, dass ich schon immer viel gelesen habe, ich habe dann einfach was verwurschtet, was ich aus einem meiner Bücher kannte. :)

LG, Bella :blume:
 

Nemo

nah am See
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

@Schäfchen ich kenne das mit dem kurz und knapp auch. Bei uns liegt es daran, dass sie sich gegen alles sperrt was vorgegeben wird. Freie Geschichten sind gern mal zwei Seiten lang und sind gespickt mit komplexen Sätzen aber in der Schule geht ihr nach drei Sätzen die Puste aus und die Sätze sind viel einfacher gehalten...

Liebe Grüsse
Sandra
 

321Mary

Gehört zum Inventar
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Hallo Andrea,
an Eurem Beispiel sieht mal leider mal wieder, welche Blockaden ein Schulsystem bei Kindern errichten kann :umfall:. Wenn ich höre, dass sie in der Freizeit gerne schreibt und dann in der Schule Schwierigkeiten damit hat...

Bei mir ist der Groschen übrigens erst im Studium gefallen. Der Trick ist: Herausfinden, was der Lehrer (oder in meinem Fall der Dozent) hören will! Der eine will es so, der andere anders. Vielleicht kannst Du das Deiner Tochter erklären? Dass sie beim nächsten Mal nicht überlegen soll: Was könnte ich schreiben (um dann zu merken, ihr fällt nichts ein), sondern umdenken: Was würde der Lehrer wohl gerne hören?? Nur so eine Idee...
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Sandra, ja vorgegebene Sachen waren schon immer problematisch. Ich erinnere mich an ihre Weigerung bei der Einschulungsuntersuchung, das vorgegebene Bild zu beenden. Was ein Akt, besonders wenn dann die anwesenden Leute vom Gesundheitsamt dem Kind mit "mach es sonst kannst du nicht in die Schule kommen" drohen. *argggl*

Mary, das mit dem Umdenken wäre eine Idee, leider haben wir aber auch Lehrer wo man nie weiß, was sie heute grad hören wollen.
 

Micky

schneller in Kanada als in Berlin
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Andrea...ich komm nicht ganz mit...
erst schreibst Du, dass sie das nicht kann, weil sie nun mal eben ein Mensch ist, der sich gerne knapp ausdrückt - und ihr für Fiktives die Erfahrung und Phantasie fehlt.....da würde ich sagen: super - dann lernt sie durch solche Aufgaben doch etwas! Aufgaben auf zu bekommen, die man mit links löst, ist doch auch nicht im Sinne des Erfinders

Andererseits schreibst Du zwei Posts weiter, dass sie zu Hause selber fiktive(!??) Geschichten schreibt....
:verdutz: Häh.....
Da sind wir dann wieder eher bei dem Problem, ob es angemessen ist, sich bei Schularbeiten zu verweigern, odeR? Offenbar KANN sie es ja.... *amKopfkratz* :)
 

Micky

schneller in Kanada als in Berlin
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Ich bin wohl raus, ich versteh es nicht....

GEht es jetzt um Ihr Wesen oder um die wenig einfühlsame Aufgabenstellung der Lehrer und Schuluntersucher oder darum, dass sie die Aufgabe verweigert hat? Ich kann nicht sehen, warum ihr Wesen hier so ne bedeutende Rolle spielen soll.
GGs Wesen entsprach Mathe nie, Tochters Wesen entspricht eigentlich gar nichts, was innerhalb der Lehranstalt Regelschule an sie herangetragen und von ihr erwartet wird ......ist doch egal! Wenn ich ne gute Note möchte, dann muss ich tun, was gefragt ist - ob mir das nun besonders liegt oder eben überhaupt nicht, weil (wie in Eurem Beispiel) ich lieber zu Hause schreibe als für die Schule und dann schon gar nicht über Persönliches, ist doch zweitrangig..... Wenn sie allerdings gar keine gute Note möchte und das alles für sie gar kein so großes Problem ist, dann würd ich mir als Mutter einen grinsen und mich zurücklehnen :cool:
 

Schäfchen

Copilotin
AW: Aufgaben"defizite" die nicht weglernbar sind

Meike, es war möglicherweise ein Fehler bei Feierabend hier nur ein kurzes Statement zu hinterlassen.

Ich versuch mal zu erklären: Ich persönlich kann hier sitzen und Geschichten schreiben. Mit fiktiven Personen, fiktiven Handlungen. Das ist kein Problem für mich, vorausgesetzt ich hab mal wieder kreative Zeit für den Kopf. Wenn jetzt aber jemand von mir verlangt, etwas über mein Leben zu erzählen, was ich nicht erzählen mag oder kann und ich soll mir jetzt einfach was fiktives einfallen lassen, dann wird das nix. Weil da Emotionen dazwischenstehen. Weil ich nicht einfach was über mich erfinden kann, weil ich ich bin und authentisch sein will und muss. Weil diese meine Persönlichkeit zeitweise das einzige war, was ich hatte und was mir niemand nehmen konnte. Das verankert sich. Und deswegen kann ich heute mal eben aus dem Handgelenk eine Geschichte für die Kinder zaubern, aber keine die mich als Person behandelt.

Ich glaube, das das von außen schwer nachvollziehbar ist, weil man erwartet, das Fantasie immer funktioniert. Tut sie aber nicht. Ich kann der Großen da nachfühlen, weil ich das gleiche Problem habe. Ich bin damit nur nicht in der Schule gescheitert ... wir hatten halt keine persönlichen Fragen, bei denen Fiktion nötig war. Das hat nicht immer was mit "ich schreib daheim lieber" zu tun sondern mit einer emotionalen Blockade.
 
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