Auf einmal ist alles anders

A

Anja KS

Hallo,
sicher ist unser kleines Problem nichts gegen das was andere Mamis und Papis durchmachen, aber vielleicht kann uns doch der eine oder andere einen Tip geben.
Bis Jannis ungefähr 7-8 Monate war, war er auch ein ziemlich schlechter Schläfer.
Am Tag schlief er schlecht und wenn, dann schaffte er es nur im Kinderwagen oder im Auto und zur Nacht nur mit einschaukeln.
Dann irgendwann haben wir am Wochenende die Ferber-Methode durchgezogen und siehe da, das Einschlafen klappte auf einmal super. Hinlegen, Gute-Nacht-Kuss und Einschlafen.
Bis vor ca. 8 Tagen.
Hinlegen lässt Jannis noch mit sich geschehen und er ist auch sichtlich müde, dann mach ich das Licht aus und gehe aus dem Zimer und schon steht er im Bett und schreit wie am Spieß. Für mich hört es sich nach Angst an. Es ist so ein ganz anderes Schreien, was ich so noch nicht kenne.
Jetzt im Moment funktioniert es so, dass einer von uns im Zimmer bleibt bis er eingeschlafen ist, aber das kann doch jetzt nicht immer so sein.
Wir sind uns nicht sicher, ob er wirklich Angst hat oder ob es eine Masche ist, nicht schlafen zu müssen.

Ob wir es jemals wieder hinbekommen, dass er alleine einschläft?

Hat jemand eine Idee?

Liebe Grüße
Anja
 
S

Scarlett

hi,

ich kann Dir von meiner Erfahrung berichten:

trotz - meiner Meinung nach, gutem Einschlafritual war Meli ebenfalls immer eine "schlechte" Schläferin.
Es gab dann auch eine Zeit, da schlief sie nur ein, wenn ich ihr das Händchen hielt.

Ich probierte es aber trotzdem immer wieder, sie alleine einschlafen zu lassen.
Aber sobald sich die Türe hinter mir schloß oder auch wenn ich nur zur Tür ging: :heul: und es hörte sich ebenfalls sehr schlimm an :jaja:

Eines Tages dann, herrschte nach verlassen ihres Zimmers - stille!
Nach einer 1/2 Stunde sah ich nach ihr und sie schlief :bravo:

Seitdem habe ich Abends keine Probleme mehr :) und alles ohne ersichtlichen Grund!

Ich denke, manchmal braucht es einfach Zeit (vorausgesetzt Hunger, Zähne, Erkrankung, Wachstumsschub kann ausgeschlossen werden und das Einschlafritual paßt).
Auch selbständig Einschlafen muß erst erlernt werden.
Manche Kids brauchen dazu eben länger (die meisten ??? :-? :-D )

Vielleicht ist es nur eine Phase.

Alles Gute
Scarlett
 

Lilienfrau

Moderatorin
Moderatorin
Hallo,

also ich habe eins gelernt - es ist einfach immer alles jeden Tag anders mit den Kröten :-D

Und nur weil es mal eine Zeitlang SO ist, heißt das noch lange nicht, daß es auch ewig so bleibt. Daß er plötzlich abends Angst hat kann unter Umständen auch mit der "Ferberei" zusammenhängen - würde ich jedenfalls gut verstehen!!

Es kommt dazu, daß die meisten Babys in genau dem Alter (zwischen 6 und 9 Monaten) anfangen zu "fremdeln". Sie werden mobiler, und erschrecken sich ein bißchen vor ihrer eigenen Selbstständigkeit. Da ist Mamas Anwesenheit umso wichtiger.

Mein Rat: gib Deinem Kind, was es braucht zum Einschlafen! Wenn Du ein paar Tage/Wochen lang "Händchen halten" mußt zum Einschlafen, heißt das NICHT, daß Du das dann Dein Leben lang machen mußt ;-)

Bleib einfach eine Zeitlang bei ihm, damit er sieht, es passiert ihm nichts beim Einschlafen. Und Du kannst ja immer wieder mal versuchen, rauszugehen.

Eine gute Methode bei uns übrigens, um das Alleine einschlafen zu üben, war: ich habe Madame abends so lange wachgehalten, bis ihr ständig die Augen zufielen. Wenn ich sie dann ins Bett gelegt habe, hatte ich kaum geschafft den Schlafsack zuzumachen, da war sie schon eingepennt :-D Und jetzt schläft sie meistens - bis auf manche Phasen eben - alleine in ihrem Bett ein, nachdem sie noch ein paar Minuten lang ihrem Engel den Tag erzählt hat...

Liebe Grüße
 
A

Anja KS

Hallo,
also an der "Ferberei" kann es nicht liegen. Das ist ja jetzt schon wieder fast 1Jahr her und ich glaube nicht, dass er sich das gemerkt hat. Noch dazu war es an einem Wochenende ausgestanden.
Aber es kann schon sein, dass es bloß wieder eine Phase ist, wie schon mit so vielen anderen Sachen.
Bloß gut ist er bis jetzt noch schnell eingeschlafen.
Aber Ihr müsst schon zugeben, es ist schade, wenn vorher alles so super geklappt hat und von heut auf morgen nicht mehr. Da macht man sich schon Gedanken.

Das Einschlafen kann ich leider nicht so lange hinauszögern, da Jannis morgens ziemlich zeitig aufstehen muss und er ab und zu ganz schön müde in den Kindergarten geht.
Und abends ist er auch dementsprechend knülle von so einem Kindergartentag. Noch dazu wo mittags nur 2h Zeit zum Schlafen sind und Jannis mittags sonst (am Wochenende) mindestens 3h schläft.

Wir erden sehen wie es sich weiter entwickelt.

Alles Liebe für Euch
Anja
 
S

Scarlett

oh sorry Anja!

Dein Kleiner ist ja schon "groß", hab mir eingebildet 2003 beim Geburtsdatum gelesen zu haben :eek:
Zur Zeit bin ich wirklich schusselig!

Da paßt mein Rat an Dich natürlich nicht so gut! :oops:

LG Scarlett
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo Anja,

ich hab da schon noch eine Idee, da meine Tochter im März 2003 geboren wurde.

Ich habe das Glück, dass sie schon sehr gut sprechen kann und ihre Gefühle mitteilen kann.

Auffällig ist, dass sie das Wort "Angst" seit etwa 4 Wochen aktiv einsetzt und es immer häufiger verwendet wird.

Die Kinder in diesem Alter entdecken nun ihre Gefühlswelt ganz neu und die wachsende Selbständigkeit erzeugt eben nicht nur Glücksgefühle sondern auch negative Gefühle wie Wut, Frust und ANGST.

Ich handhabe es so, dass ich versuche Sandra liebevoll konsequent zu begleiten. Äußert sie Angst (und wenn Du das Gefühl hast, das Schreien hört sich nach Angst an, dann täuschst Du Dich auch nicht, glaub mir), versuche ich ihr Nähe und Geborgenheit zu geben, aber auch zu erklären, dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten. Sprich mit Deinem Sohn, erklär ihm, dass Du in der Nähe bist, mach ihm ein kleines Licht ins Zimmer / lass die Tür auf. Er hat nun das erste Mal in seinem Leben die Aufgabe, mit einem Gefühl wie Angst umgehen zu lernen und Du solltest ihm darin Vorbild sein und nicht das Gefühl geben allein gelassen zu werden.

Habt ihr denn ein sogenanntes Übergangsobjekt? Sprich ein Kuscheltier oder eine Puppe, die ihm ein Tröster und Helfer in der Not sein kann? Wenn nicht, führe so etwas schleunigst ein: gib ein Kuscheltier nicht nur im Bett sondern trag es auch unter tag hinter ihm her, setz es als Tröster ein, wenn er sich wehgetan hat oder trotzig ist. Wenn er mal so einen Freund aufgebaut hat, wird er auch wieder unabhängiger von Dir und Deinem Mann.

Deine schwierige Aufgabe ist es, die widersprechenden Bedürfnisse von Selbständigkeit und Nähe bei Deinem Sohn auszubalancieren so gut es geht. Das gelingt nicht immer gleich gut und ändert sich über die Monate. Ihr werdet noch öfter Phasen haben, in denen er mehr Nähe fordert und dann wieder Phasen wo er alleine zurecht kommt. Versuch Dich auf ihn einzustellen und bleib flexibel. Mach Dir immer wieder klar, dass er selbständig werden soll, aber eben noch nicht ist, sondern ihr ihn auf diesem schwierigen Weg begleiten müsst.

Alles Liebe
Petra
 
A

Anja KS

Liebe Petra,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Es hört sich alles sehr einleuchtend an.
Bisher habe ich immer versucht diese Balance zu finden, von der Du redest.
Nur glaube ich, dass es nicht immer so recht klappt, denn ab und zu ertappen wir uns dabei, wenn Jannis in der Phase ist allein klar zu kommen, zu viel von ihm zu verlangen. Und wenn er in der anhänglichen Phase ist, dann wieder zu wenig.

Jetzt nach diesen etwas unruhigeren zwei Wochen habe ich einiges ausprobiert und habe auch, glaube ich zumindest, die Lösung gefunden.
Ich habe ein Nachtlicht gekauft, was Jannis richtig gut gefällt und er es mir jetzt auch bringt, bevor es ins Bett geht.
Und dann habe ich seinen Betthimmel abgebaut. Und auf einmal geht alles viel leichter.
Ein Kuscheltier hat er auch, aber irgendwie hält er nicht viel davon.
Habe ihn schon von klein auf daran gewöhnen wollen, aber er will partout
nicht.
Das Einzige, was er am liebsten immer mit sich rumschleppen würde. ist sein klitzekleines Schlafkissen.
Ja, dann hoffe ich, dass das jetzt ein Weilchen anhält und denke noch mal in Ruhe über Deine Worte nach.

Vielen Dank
Anja
 
P

Petra Altmannshofer

Anja KS hat gesagt.:
Das Einzige, was er am liebsten immer mit sich rumschleppen würde. ist sein klitzekleines Schlafkissen.

Hallo Anja,

das ideale Übergangsobjekt. Biete es ihm auch unter tag an als Tröster. Es kann euch noch manchen Schub erleichtern. Erinnerst Du Dich an Linus von den Peanuts? Der hatte immer so ne Decke dabei.

Alles Liebe
Petra
 
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