Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

silmaril

Heisse Affäre
Hallo an alle hier,
so viel kann man ja hier bislang noch nicht von mir bzw. uns lesen, was allein daran liegt, dass wir mit unserem Sorgenkind einfach alle Hände voll zu tun haben und beide auch berufstätig sind.
Leider habe ich mir und uns soeben ein neues Problem eingebrockt, denn ich habe mich vorhin total mit der Schwiegermutter gezofft.

Das Problem:
Wir haben eine wirklich sehr sehr fürsorgliche Oma, die sich von Anbeginn total um unseren Sohn gekümmert hat. Sie ist auch die einzige, die dadurch eine richtig "dicke" Beziehung zu ihm aufgebaut hat, und hat damit den größten Platz in seinem Herzen.
Wir sind ihr sehr dankbar für alles, was sie für uns schon getan hat und noch tut, denn sie hat selbst viele Probleme, auch gesundheitlicher Natur; aber dennoch gibt es auch immer wieder Dinge, mit denen wir absolut nicht konform gehen.

So z.B. hat sie einen fast unnatürlichen Drang, mit allem zu übertreiben. Gibt es irgendwo ein Karussell, wird nicht ein Einzelticket oder von mir aus ein Dreierticket gekauft, nein, es muss das 6er sein.
Und wenn es Junior wünscht, darf er auch nochmal fahren.

Wenn er sich einen einfachen Tunnel zu seiner Eisenbahn wünscht, bekommt er den super duper Eventtunnel mit Geräusch und Sonstwie-Funktion (mit dem Ergebnis, dass Papa die Geräuschfunktion überkleben und somit ausser Kraft setzen musste, da dem Kind schlichtweg zu viel!).

An seinem Geburtstag hat sie sich beinahe selbst übertroffen, stand fast 2 Tage in der Küche, um ihm eine für ihn verträgliche Brühe zu kochen (es wurde bei ihm eine sehr weitgreifende Lebensmittelunverträglichkeit diagnostiziert, was uns momentan alle Nerven kostet), und sich auch sonst noch um alles andere zu kümmern, damit auch ja nichts fehlt.

Er war bestimmt 2x innerhalb des Sommers im Schwabenpark, 2x im Märchengarten, 1x im Zoo, 1x im Zirkus, Zug- und S-Bahn-Fahren, im Dino-Park, auf sonstigen Events, bei denen es "Highlights" gibt, und so weiter und so fort.

Ihr versteht sicher, was ich meine.

Und nun war unser Sohnemann mal wieder über Nacht bei Oma und Opa. Beim Abliefern erfahre ich dann, dass er nachmittags eine Schifffahrt auf dem Neckar machen durfte. Das war ein Highlight, das ICH bereits seit Wochen in der Planung hatte, immer schon schaue, wann die Abfahrszeiten sind und wie es für uns als Family mal reinpasst.
Ich war mega enttäuscht darüber, und v.a. mehr als sauer, dass unser Sohnemann schon wieder von den Großeltern mit einem Event "beglückt" wurde, und konnte natürlich nicht anders, als dies auch Kund zu tun.
Die Folge war, dass meine Schwiegermutter mega sauer und zutiefst verletzt umgehend den Rückzug antrat. Ich hatte keine Chance, ihr irgendwie verständlich zu machen, wie ich (und auch der Papa, der leider nicht zugegen war) dies sehen.

Ich erinnere mich noch zu gut daran, was für ein Highlight der Märchengarten-Besuch für mich im Kindesalter war. Ich schätze, ich war ein einziges Mal mit dem Kindergarten, und später dann nochmals mit der Familie. Es war grandios!

Muss man da 2x im Jahr hin??? Oder gar innerhalb weniger Wochen gleich nochmal???

Ich bin so dermaßen sauer, aber auch total hilflos, weil ich mich jetzt offenbar richtig dolle verkracht habe mit meiner Schwiegermutter, und ich kenne sie, das wird richtig an ihr nagen.
Sie meinte natürlich in ihrer Verletztheit, dass wir ihn dann ja nicht bringen bräuchten, wenn sie nur das mit ihm machen dürfte, was WIR wollen. :ochne:

Wir möchten, dass es unserem Kind gut geht.
Wir möchten aber auch, dass er lernt, dass man nicht alles haben kann.
Wir wünschen uns, dass er für sein Leben auch das Verzichten lernt.
Wir möchten, dass Geschenke eine Gewichtung bekommen, dass man nicht ständig und laufend und "unter der Reihe" etwas teures aus dem Laden erhält.
Wir möchten, dass Oma und Opa nicht als der Ort gelten, bei dem es immer Halli Galli gibt. Aber das scheint, nach dem heutigen Vorfall, definitiv aussichtslos. Oma meint, sie möchte, solange sie noch lebt, schließlich auch noch was von ihrem Enkel haben ...

Ich wäre Euch sehr sehr dankbar für Eure Gedanken hierzu. Vielleicht hat jemand auch ähnliches erlebt, oder hat einen hilfreichen Artikel zum Thema "Eventüberflutung" o.ä. für uns ... :( Momentan fühle ich mich total besch... und habe im Moment niemanden zum Reden.
 

Glace

nächtliche Muse
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

:rolleyes:

Ich kenn das, ich kenn das.
Wenn du was gefunden hast was Hilft, her damit.

Ich hab so sachen wirklich Verboten, aber mir isses auch egal was meine Schwiema dazu sagt.


LG Katja
 

silmaril

Heisse Affäre
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

Danke, endlich mal jemand, der antwortet :(
Ich fühl mich so mies und grüble die ganze Zeit, wie ich aus der Geschichte wieder rauskomme.
Ich möchte es meiner Schwiegermum wirklich nicht verderben, dafür kümmert sie sich viel zu sehr um unseren Kleinen. Im Gegensatz zu allen anderen Großeltern, die es eigentlich auch noch gäbe!!!
Unser Kleiner liebt sie, aber das ist für mich einfach der total falsche Ansatz!!!

Was kann man da nur machen?
Ich habe vorhin noch einen Ratgeber gefunden, den werde ich mir mal holen, durchlesen und verschenken. Vielleicht komme ich damit weiter, Bücher liest sie eigentlich immer.
 

kojomika

Familienmitglied
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

:winke:

ich würde wohl auch erst mal versuchen, überzeugungsarbeit zu leisten ... in friedlichen situationen mit worten, historischen vergleichen (nachkriegskinder vs. heute), texten, abschreckenden beispielen aus der nachbarschaft ;-) etc. ... da kennst du eure oma ja besser als ich ....
ABER: es klingt so, als wenn sie sich gar nicht überzeugen lassen will und dann würde ich es wohl (wenn ihr die oma nicht verlieren wollt) akzeptieren, dass es für den kleinen eine oma-welt und eine eltern-welt gibt mit unterschiedlichen prinzipien, werten und weltanschauungen ... ich bin sicher, die kinder akzeptieren das, wie unser kleiner auch mehr oder weniger schnell gelernt hat, dass es in der krippe ganz andere regeln gibt als bei uns zuhause ...

viel erfolg dir und lass den kopf nicht hängen, eure gemeinsame liebe zu dem kleinen wird euch sicher bald wieder versöhnen !
 

Glace

nächtliche Muse
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

Was du machen kannst.
Dir klar überlegen was geht und was nicht und das Konsequent durchsetzen.
Was allerdings mit sich zieht das ihr euch hin und wieder Ausinander setzen müßt.
Ich händle es so, das unpassedne Geschenke zurück gehen und/oder die Kinder halt nicht hin können wenn die Oma zu grob gegen meine Erziehungsvorstellungen geht.



LG Katja
 

silmaril

Heisse Affäre
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

Danke.
Eigentlich lassen wir ihr schon viel Freiheit. Das haben wir von Anfang an versucht, und auch in Therapiestunden gesagt bekommen, dass es immer so ist, dass Großeltern einen "Großeltern-Bonus" haben.
Ist manchmal schwer zu akzeptieren, aber nachvollziehbar.

Nur so etwas geht für unser Verständnis einfach ordentlich darüber hinaus.
Es ist überhaupt kein Maß mehr da!

Geschenke zurückgeben, ich glaube, das würde es jedoch nicht geben. Da würden wir sie gänzlich verletzen :ochne:

Jetzt kommt endlich meine bessere Hälfte und ich kann alles erzählen ...
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

Warum schreibst du das hier? Warum schreibst du all das nicht in einem netten, verständnisvoll-bestimmten Brief deiner Schwiegermutter?
So z.B. hat sie einen fast unnatürlichen Drang, mit allem zu übertreiben. Gibt es irgendwo ein Karussell, wird nicht ein Einzelticket oder von mir aus ein Dreierticket gekauft, nein, es muss das 6er sein.
Und wenn es Junior wünscht, darf er auch nochmal fahren.
Wie möchte sie sich steigern, wenn er mal älter ist? Irgendwann ist auch das -zigste Karussellfahren nur noch das - eine Wiederholung. Sie verschießt ihr Pulver!
Wenn er sich einen einfachen Tunnel zu seiner Eisenbahn wünscht, bekommt er den super duper Eventtunnel mit Geräusch und Sonstwie-Funktion (mit dem Ergebnis, dass Papa die Geräuschfunktion überkleben und somit ausser Kraft setzen musste, da dem Kind schlichtweg zu viel!).
Zurückgeben. Bedauern. Darauf hinweisen, wie schlecht es dem Kind damit geht. Schlimmstenfalls vorführen. Gleich den Zettel mitgeben, was man stattdessen möchte.
An seinem Geburtstag hat sie sich beinahe selbst übertroffen, stand fast 2 Tage in der Küche, um ihm eine für ihn verträgliche Brühe zu kochen (es wurde bei ihm eine sehr weitgreifende Lebensmittelunverträglichkeit diagnostiziert, was uns momentan alle Nerven kostet), und sich auch sonst noch um alles andere zu kümmern, damit auch ja nichts fehlt.
Öh - DAS findest du jetzt schlimm? Wahrscheinlich so "in der Menge", hm? Ansonsten ist das doch unglaublich lieb.
Er war bestimmt 2x innerhalb des Sommers im Schwabenpark, 2x im Märchengarten, 1x im Zoo, 1x im Zirkus, Zug- und S-Bahn-Fahren, im Dino-Park, auf sonstigen Events, bei denen es "Highlights" gibt, und so weiter und so fort.
Auch hier: und was, wenn er älter wird? Sicher kann man in den Zoo "immer" gehen, das wird ja nicht alt. Aber alle anderen Eventparks - das kostet GELD! Und wenn das Kind mal älter ist, was bietet man dann? Es ist ja schon alles durch. Ganz davon zu schweigen, daß das Kind irgendwann gestreßt ist. Folgen aufzeigen, ganz besonders bitte die Überforderung und Überflutung des Kindes. Und die, daß sie irgendwann dann langweilig ist, wenn sie sich nicht immer selbst überbieten kann. ;)
Und nun war unser Sohnemann mal wieder über Nacht bei Oma und Opa. Beim Abliefern erfahre ich dann, dass er nachmittags eine Schifffahrt auf dem Neckar machen durfte. Das war ein Highlight, das ICH bereits seit Wochen in der Planung hatte, immer schon schaue, wann die Abfahrszeiten sind und wie es für uns als Family mal reinpasst.
Wußte sie das?
Ich war mega enttäuscht darüber, und v.a. mehr als sauer, dass unser Sohnemann schon wieder von den Großeltern mit einem Event "beglückt" wurde, und konnte natürlich nicht anders, als dies auch Kund zu tun.
Und das solltest du auch noch mal tun. Ruhig, aber mit deutlichem Akzent auf deine Verletztheit, auf die fehlgeschlagene Familienplanung, auf eure Unfähigkeit, eurem Kind auch mal was Gutes tun zu können.
Weise sie darauf hin, wie sehr du es schätzt, wenn sie etwas nicht-kommerzielles mit dem Kind macht. Bitte sie, die kommerzielle Schiene zurückzufahren.
Weise auch darauf hin, daß ihr Sohn das genauso sieht.
Wir möchten, dass es unserem Kind gut geht.
Wir möchten aber auch, dass er lernt, dass man nicht alles haben kann.
Wir wünschen uns, dass er für sein Leben auch das Verzichten lernt.
Wir möchten, dass Geschenke eine Gewichtung bekommen, dass man nicht ständig und laufend und "unter der Reihe" etwas teures aus dem Laden erhält.
Wir möchten, dass Oma und Opa nicht als der Ort gelten, bei dem es immer Halli Galli gibt.
DAS sind doch schon gute Worte. Und versuch ihr klarzumachen, daß sie viel mehr von ihrem Enkel haben wird, wenn sie sich nicht nur als die "Geldkuh" hinstellt, sondern ihrem Enkel Dinge bietet, die es nicht zu kaufen gibt. Die Brühe, die er verträgt. Schöne Spiele, die sie mit ihm macht. Zeit, die sie für ihn hat. Was hat sie denn von ihm, wenn er Karussell fährt bis zum Schwindelanfall, und sie steht dumm daneben.

Salat
 

Su

Das Luder
AW: Erziehungsproblem OMA - bin gerade völlig aufgelöst und bräuchte Rat :-(

Hallo,

ich muss ja zugeben, dass ich es ganz neidisch lese :rotwerde:

Unsere Kinder haben jetzt 6 Wochen lang Ferien und wir hätten wirklich mal gerne Entlastung von den Großeltern(wir arbeiten auch beide), aber das einzige mal das jetzt geklappt hat, war weil ich diese Woche krankgeschrieben bin und sie "müssen".

Ein Event überlegen sie sich da aber nicht:(

Einen Tag waren sie bei meinen Schwiegereltern, da mussten wir sie dann eher abholen, da meine Schwiegermutter die Nachbarin zum Arzt bringen musste/wollte.

Wir fahren diese Ferien nicht weg und ich würde mir sehr wünschen, das auch die Großeltern mal einen Event mit den Kindern machen würden.

Bei Yannicks Allergie das gleiche, das wir oft nicht richtig ernst genommen, Markus (mein Mann) bekommt heute noch Kuchen mit Nüssen von seiner eigenen Mutter:umfall:

Wir könnten ja mal ein Jahr tauschen :bravo:

Nicht das ich Dich jetzt für undankbar halte, aber manchmal tut es gut die andere Seite zu lesen.

LG
Su
 
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