AW: Zeckenbiss!
Petra, mit den Borrelien verhält es sich so: Die Zecken müssen in ihrer Entwicklung von der Larve über die Nymphe zur Zecke in jedem Stadium mindestens einmal Blut saugen. Die erste Mahlzeit bekommen sie meist von Mäusen, die Reservoir der Borrelien sind, ohne selbst zu erkranken. Wenn eine Zeckenlarve also nur ein einziges Mal in ihrem Leben vorher bei einer Maus einen Schluck Blut bekommen hat, kann sie infiziert sein. Daß sie schon einmal eine Blutmahlzeit hatte, sieht man auch einer Mini--Zeckenlarve nicht an. Die Borrelien wandern dann in der Zecke vom Darm in die Speicheldrüse ein. Sticht die Zecke erneut zu, injiziert sie Speichel, der betäubende und blutgerinnungshemmende Inhaltsstoffe hat - und vielleicht auch Borrelien. Damit wäre die Infektion perfekt.
Da nun mit jeder Mahlzeit der Zecke die Gefahr einer Aufnahme von Borrelien steigt (da Mäuse nun mal häufiger im Wald, Feld etc. sind als Menschen, sind erwachsene Zecken "gefährlicher" als Larven. Ganz ungefährlich sind also nur Larven, die gerade aus dem Ei geschlüpft sind - wer kann das aber so genau wissen?
Trotzdem braucht man nicht in Panik auszubrechen - Beobachtung und Wissen um die Gefahr reichen aus.
Übringens muß eine Borreliose nicht mit der typischen Wanderröte einhergehen - auch eine grippale Symptomatik kurz nach einem Zeckenstich kann auf Borrelien hinweisen!
Liebe Grüße, Anke