Zeckenbiss / Borreliose

W

Wintermädchen

...eigentlich gehört mein Thema ja ins Krankenforum, doch ich denke hier treiben sich mehr rum...
Ich bin so traurig und nur am heulen, denn folgendes ist geschehen.
Vor fast 4 Wochen entdeckte ich bei Mäuschen eine kleine Zecke am Kniegelenk, enfernte sie natürlich, rief beim Kidock an und sie sagte mir, ich solle die Stelle beobachten und wenn es sich entzündet, müsste man Antibiotika geben.
Die Bissstelle verheilte und ich war froher Dinge.
Dann hat sich die Stelle nach drei Wochen wieder gerötet, ein Strich direkt am Kniegelenk, ich also mit Mäuschen hin und Kidock verschrieb erstmal Salbe und ich sollte weiter beobachten. Am Wochenende nun entwickelte sich ein kreisrunder roter Fleck um die Stelle, ich also wieder zum Kidock und nun besteht Verdacht auf Borreliose, wir müssen ihr nun Antibiotika geben und am Freitag zur Blutentnahme, Laboruntersuchung, feststellen ob sich wirklich um Borreliose handelt.
Ich habe nun etwas gegoogelt und mir das eventuelle Krankheitsbild auf den vielen Internetseiten zum Thema angeschaut, ich habe solche Angst um Mäuschen.
Gibt es jemand unter euch der mir zur Therapie noch mehr sagen kann, Erfolg usw., welches Antibiotika euer Kind bekam usw.

Ich würde so gerne weiterhin mit ihr im Wald usw. spazieren gehn, doch ich habe solche Angst das wieder irgendwo eine Zecke "lauert", kennt ihr natürliche Mittel zur Abwehr? Ähnlich wie bei Mücken? Also Lavendel oder, oder, oder, oder?

weinenende Grüße, I.
 
É

Étoile

Hallo!
Ich kenne Borreliose nur von meiner Schwiegermutter her und bei ihr tritt jetzt nach zwei Monaten eine Besserung ein! Doch so wie sie mir sagte, sei der Krankheitsverlauf bei allen Patienten anders, somit auch die Therapie!

Ich drücke dir die Daumen das es nicht Borreliose ist!!

Liebe Grüsse Sandy
 

Florence

Gehört zum Inventar
Wenn man eine Borreliose rechtzeitig erkennt, und das ist nunmal im Stadium der sogenannten "Wanderröte", und natürlich dann auch gleich behandelt, sind die Heilungsaussichten sehr gut. Das Antibiotikum muß nur lange genug gegeben werden, das wird Dir Euer Arzt aber sicher auch gesagt haben.
Mach Dir nicht zu viele Sorgen, jetzt ist das wirklich noch sehr gut zu behandeln. Laßt evtl. in frühestens einem halben Jahr nochmals eine Blutuntersuchung machen, um zu sehen, daß die Behandlung wirklich 100 %ig erfolgreich war.
Liebe Grüße, Anke
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Hallo Wintermädchen,

bei Borreliose unterscheidet man drei Stadien :

Stadium I, frisch infiziert, indem die Symptome sich in einer leichten Sommergrippe sowie evtl. der Wanderröte äussern. Mit einer Antibiotika-Kur über etwa 10-14 Tage heilt das in aller Regel vollkommen aus, die Borrelien werden abgetötet und man ist wieder ganz gesund.

Stadium II (generalisiert, also überall im Körper) und III (manifestiert und nur schlechter therapierbar) erreicht man nur, wenn das Stadium I untherapiert bleibt, erst DANN kommen die neurologischen Probleme, die sich dann aber überall abspielen können (Gehirn, Nerven, Herz, Gelenke usw.)

Wenn Ihr nun diese AB-Kur macht, dann dürfte nachher alles wieder in Ordnung sein. Um da sicher zu sein, empfiehlt es sich, nach einiger Zeit erneut einen Borrelien-Antikörper-Suchtest machen zu lassen, wo man dann sieht, ob die Erkrankung ausheilt ist.

Als beste Prophylaxe gegen Borreliose (gegen die man NICHT impfen kann) gilt, nach jedem Ausflug in den Wald oder gefährdete Orte den Körper auf Zecken zu kontrollieren. Borreliose wird nämlich erst nach etwa 24 Stunden übertragen, sitzt der Zeck ganz frisch, kann man ihn einfach entfernen und es passiert nichts, ausser dass es halt ein Insektenstich ist, der gerötet und entzündet sein kann.

Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung, da ich mich mit dem Thema gezwungenermassen intensiv auseinandergesetzt habe.( Mein Mann hatte eine Borreliose II-III laut Blutergebnissen)

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
W

Wintermädchen

Ich danke euch für eure Antworten.
Die Angaben zur Antibiotikakurdauer varieren nur sehr im Web, von zwei Wochen, bei Kindern bis 4Wochen, gar 6Wochen. Die Ärztin selbst hatte mir noch keinen Zeitraum genannt. Da bin nich nun noch etwas unsicher.
Eine Wiederholung des Bluttest in einen halben Jahr, das ist ein sehr guter Rat, danke!
Ich habe das jetzt auch mit den Stadien verstanden und hoffe, vertraue das wir also mit dem Antibiotika alles in den Griff bekommen.

Ich denke, Jacqueline, das ich auf dein Angebot zurückgreifen werde, sobald wir die Laborwerte haben. Dein Mann hatte eine Borreliose II-III, heißt ihr habt auch alles wieder in den Griff bekommen, ja? Oder lebt ihr mit dieser Krankheit. Wie geht es ihm dabei?

Was mich noch verunsicherte, ich las im Web das manche Labors die Borreliose-Antikörper nicht feststellen und man so leichtgläubig "nein, es ist keine Borreliose....." mutmasst. Kann ich darauf bestehen bei zwei Labors eine Test machen zu lassen? Oder ist das übertrieben?
Ich habe einfach Angst das meine Ärztin dann sagt, keine Borreliose, kein Antibiotika mehr und wir die Therapie zu schnell aufhören.

Mäuschen wird sicher gleich aufwachen, ich bin heute abend wieder am PC....lG,I.
 

Jacqueline

Ohneha mit der Lizenz zum Löschen
Mitarbeiter
Moderatorin
Wintermädchen hat gesagt.:
Ich denke, Jacqueline, das ich auf dein Angebot zurückgreifen werde, sobald wir die Laborwerte haben. Dein Mann hatte eine Borreliose II-III, heißt ihr habt auch alles wieder in den Griff bekommen, ja? Oder lebt ihr mit dieser Krankheit. Wie geht es ihm dabei?
Die Symptome, die mein Mann hatte, kamen im Gegensatz zu dem, was die Bluttests aussagten, NICHT von der Borreliose, sondern von einer massiven Kompression des Rückenmarks durch einen Bandscheibenvorfall der Halswirbel 8O (inzwischen operiert)
Der derzeitige Verlauf der Vergleichsbluttests lässt darauf schliessen, dass sich die Borreliose "selbst heilt", da die Antikörper sinken und in einem halben Jahr wird wieder kontrolliert. Die Therapie wäre eine mehrwöchige intravenöse AB-Kur gewesen, die man nur auf Verdacht hin und bei Absinken der Antikörper und Symptomfreiheit nicht macht. Diese Entscheidung haben wir bei einem absoluten Borreliose-Spezialisten getroffen, der wirklich was davon versteht und dem wir vertrauen.

Was mich noch verunsicherte, ich las im Web das manche Labors die Borreliose-Antikörper nicht feststellen und man so leichtgläubig "nein, es ist keine Borreliose....." mutmasst. Kann ich darauf bestehen bei zwei Labors eine Test machen zu lassen? Oder ist das übertrieben?
Ich habe einfach Angst das meine Ärztin dann sagt, keine Borreliose, kein Antibiotika mehr und wir die Therapie zu schnell aufhören.

Es gibt verschiedene Borreliose-Suchtests, bei begründetem Verdacht werden meist mehrere gemacht und verglichen. Der derzeit wohl "beste" ist der Westernblot, der gezielt nach Borrelien-spezifischen Antikörpern sucht.

Die unterschiedliche Dauer der AB-Therapien ist i.ü. davon abhängig, ob die Borreliose frisch, also im akuten Stadium ist, oder bereits "chronisch". Im akuten Stadium ist Borreliose mit den entsprechenden AB gut therapierbar.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 

Florence

Gehört zum Inventar
14 Tage Antibiotika halte ich in diesem Stadium und bei einem Kind für ausreichend.
Ich würde jetzt erstmal das Laborergebnis abwarten. Wenn es wirklich keine Antikörper anzeigt, kann es auch sein, daß der Körper einfach noch keine gebildet hat, das geht bei der Borreliose manchmal nicht so schnell. Deswegen würde ich bei einem entsprechenden Symptom - wie es bei Euch ja der Fall ist - auch bei einem negativen Test die Therapie zu Ende führen. Es wäre unsinnig, die Therapie jetzt abzubrechen, nur weil keine Antikörper gefunden wurden. Einen zweiten Test sofort würde ich nicht machen lassen, eine Blutentnahme ist ja für ein Kind in dem Alter auch nicht gerade etwas schönes. Dann lieber eine Kontrolle in sechs Monaten, da sieht man dann, ob es Langzeitantikörper gibt (was dafür spricht, daß eine Borreliose durchgemacht wurde) und ob noch Akut-Antikörper da sind, was dafür spricht, daß die Therapie dann nicht ausreichend war. Das Risiko, jetzt umsonst Antibiotika zu nehmen (wenn sich in dem späteren Test auch keine Antikörper nachweisen lassen) ist geringer, als es darauf ankommen zu lassen, eine noch nicht nachweisbare Borreliose unbehandelt zu lassen. Übrigens gibt es auch sogenannte seronegative Borreliosen - da gibt es zu keinem Zeitpunkt Antikörper, aber in Haut- oder Nervengewebeproben lassen sich die Borrelien an sich nachweisen. Also besser behandeln.
Liebe Grüße, Anke
 
P

Petra Altmannshofer

Hallo,

ich war vor vier Jahren auch an Borreliose erkrankt. Ging mit Antibiotika wunderbar wieder weg. Mein Hausarzt hat mich behandelt und dann nach 3 und 6 Monaten nochmal getestet. Es ist 100 % ausgeheilt, also mach Dir nicht so viel Sorgen.

Alles Liebe
Petra
 
Oben