Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
AW: Was meint ihr dazu....bissi länger geworden...
Ich kann dich gut verstehen. Was hab ich mich damals gesperrt, als es hieß, wollen wir die Große schon FRÜH in den KiGa geben. Mit einem Jahr. Das war der Kompromiß, den ich da schloß. Mit einem Jahr und langsamer Eingewöhnung. Sie war doch so klein! Mein Baby! Ein Kind gehört doch zur Mutter!
Aber mein Kind liebte den Kindergarten. Es hatte dort andere Kinder in seinem Alter, die ganze Zeit, nicht nur einige Stunden in der Krabbelgruppe. Es hatte Erzieherinnen, die wirklich den ganzen Tag für es da waren und nicht nur zwischen Kochen und Wäschelegen und Hausarbeit. Leute, die ihren Job GERNE und GUT machten und nicht heimlich einem "anspruchsvolleren" Job nacheierten. Leute, die nachts ihre 8 h Schlaf hatten, und nicht nur so gerade eben morgens wach wurden.
Leute, die pädagogisch gebildet waren und mindestens 10 Fingerreime mehr als ich kannten.
Und als meine Große damals mit gestandenen 1 1/2 Jahren samstags im Flur stand und ihre Kiga-Tasche umhängen hatte, da wußte ich, die Entscheidung für den Kindergarten war richtig.
Ich hatte das Glück, daß auch meine anderen Kinder in diesen, guten, wunderbaren, einzigartigen Kindergarten gehen konnten. Die Kleine zuletzt sogar ganz überraschend, hatte ihren Platz schon woanders. Als dann doch einer bei "uns" frei wurde, hab ich zugegriffen - nicht nur wegen Fahrerei und allem, sondern weil ich wußte, etwas Besseres, bessere Leute finde ich wohl nicht.
Ja, irgendwo ist die Babyzeit zu Ende, wenn sie erstmal im KiGa sind, egal, wie alt oder jung sie noch sind. Aber andererseits: warte, bis sie nach Hause kommen! Egal, wie alt oder jung sie im KiGa waren, jetzt sind sie wieder Baby bei Mama. Und ich habe das genossen, hatte ich doch genug Zeit ohne Kinder, um sie wirklich wieder zu schätzen, wenn ich sie holte (und um den schmerzlich fehlenden Schlaf nachzuholen). Und ja, einerseits gibt es mir einen kleinen Stich, wenn die Kleine heulend dasteht und nach ihrer Erzieherin schluchzt und meint, sie wolle aber mit der mit.
Andererseits: ist das nicht schön? Ist das nicht das beste Qualitätsurteil, das man dem KiGa ausstellen kann? Weiß ich jetzt nicht, daß diese Erzieherin (und die anderen, die morgens überschwenglich begrüßt werden, mit denen man den Schritt der Kinder beschleunigen kann, wenn man über die Straße zuckelt), daß diese eben WIRKLICH GUT für mein Kind sind? Gut ZU meinem Kind sind? Und nicht nur mir morgens freundlich ins Gesicht lächeln und dann vielleicht meine Kleinen anraunzen?
Nein, sie lieben sie. Sie haben so viele Menschen, die sie außer mir noch lieben können. Sie haben so viele Menschen, die sie hassen können, mit denen sie sich zoffen, vertragen, spielen, kuscheln können. Alle Kinder in ihren Gruppen. Alle Kinder, mit denen sie tagsüber auskommen können und müssen, die sie abends wieder los sind, um sich dann mit ihren Schwestern streiten zu können - das haben sie ja gelernt.
Um ihrer Mama auf die Nerven gehen zu können, weil sie rummatschen mit dem Essen - was sie im KiGa nicht dürfen. Aber nun sind sie ja zuhause... Hose runter, Füße hoch.
Ja, sicher genieße ich die Zeit, die die Kinder im KiGa sind, als Möglichkeit, auch mal wieder "erwachsen" zu sein, meine Ziele zu verfolgen. Ich denke, nur so kann ich (ICH als einzigartige Persönlichkeit) abends, wochenends und in den Ferien auch eine "gute" Mutter sein, eine zufriedene, ausgeglichene Mutter.
Aber davon abgesehen muß ich auch zugeben, daß ich diese Möglichkeiten meinen Kindern nicht bieten könnte, wie der Kiga es kann. Teils, weil ich mit drei Kindern von 2 bis 6 nicht so altersgerechte Beschäftigung anbieten kann - hab ja nur zwei Hände. Teils, weil ich auf die Ideen nicht komme. Teils, weil es nicht meine Interessen sind (Spielplatz im Winter? Brrr, komm, wir lesen lieber vor). Teils, weil ich eben NICHT ältere Kinder bin, die einen nur zum Spiel zulassen, wenn man sich an die Regeln halten kann. Oder kleine Kinder bin, die sich betüddeln lassen. Nee, ich bin nunmal Mama, und das verpflichtet mich auch.
Ich würde immer wieder die Entscheidung zugunsten unseres KiGas treffen. Auch ohne von den Studien zu wissen, die mein Mann zitiert, und die einen Zusammenhang zwischen frühzeitigem Ganztages-KiGa-Besuch und schulischen Leistungen unter Betrachtungswinkel a alpha irgendwas sehen. Ist mir egal. Ich sehe nur: meine Kinder sind abends müde und glücklich.
Salat
Ich kann dich gut verstehen. Was hab ich mich damals gesperrt, als es hieß, wollen wir die Große schon FRÜH in den KiGa geben. Mit einem Jahr. Das war der Kompromiß, den ich da schloß. Mit einem Jahr und langsamer Eingewöhnung. Sie war doch so klein! Mein Baby! Ein Kind gehört doch zur Mutter!
Aber mein Kind liebte den Kindergarten. Es hatte dort andere Kinder in seinem Alter, die ganze Zeit, nicht nur einige Stunden in der Krabbelgruppe. Es hatte Erzieherinnen, die wirklich den ganzen Tag für es da waren und nicht nur zwischen Kochen und Wäschelegen und Hausarbeit. Leute, die ihren Job GERNE und GUT machten und nicht heimlich einem "anspruchsvolleren" Job nacheierten. Leute, die nachts ihre 8 h Schlaf hatten, und nicht nur so gerade eben morgens wach wurden.
Leute, die pädagogisch gebildet waren und mindestens 10 Fingerreime mehr als ich kannten.
Und als meine Große damals mit gestandenen 1 1/2 Jahren samstags im Flur stand und ihre Kiga-Tasche umhängen hatte, da wußte ich, die Entscheidung für den Kindergarten war richtig.
Ich hatte das Glück, daß auch meine anderen Kinder in diesen, guten, wunderbaren, einzigartigen Kindergarten gehen konnten. Die Kleine zuletzt sogar ganz überraschend, hatte ihren Platz schon woanders. Als dann doch einer bei "uns" frei wurde, hab ich zugegriffen - nicht nur wegen Fahrerei und allem, sondern weil ich wußte, etwas Besseres, bessere Leute finde ich wohl nicht.
Ja, irgendwo ist die Babyzeit zu Ende, wenn sie erstmal im KiGa sind, egal, wie alt oder jung sie noch sind. Aber andererseits: warte, bis sie nach Hause kommen! Egal, wie alt oder jung sie im KiGa waren, jetzt sind sie wieder Baby bei Mama. Und ich habe das genossen, hatte ich doch genug Zeit ohne Kinder, um sie wirklich wieder zu schätzen, wenn ich sie holte (und um den schmerzlich fehlenden Schlaf nachzuholen). Und ja, einerseits gibt es mir einen kleinen Stich, wenn die Kleine heulend dasteht und nach ihrer Erzieherin schluchzt und meint, sie wolle aber mit der mit.
Andererseits: ist das nicht schön? Ist das nicht das beste Qualitätsurteil, das man dem KiGa ausstellen kann? Weiß ich jetzt nicht, daß diese Erzieherin (und die anderen, die morgens überschwenglich begrüßt werden, mit denen man den Schritt der Kinder beschleunigen kann, wenn man über die Straße zuckelt), daß diese eben WIRKLICH GUT für mein Kind sind? Gut ZU meinem Kind sind? Und nicht nur mir morgens freundlich ins Gesicht lächeln und dann vielleicht meine Kleinen anraunzen?
Nein, sie lieben sie. Sie haben so viele Menschen, die sie außer mir noch lieben können. Sie haben so viele Menschen, die sie hassen können, mit denen sie sich zoffen, vertragen, spielen, kuscheln können. Alle Kinder in ihren Gruppen. Alle Kinder, mit denen sie tagsüber auskommen können und müssen, die sie abends wieder los sind, um sich dann mit ihren Schwestern streiten zu können - das haben sie ja gelernt.
Um ihrer Mama auf die Nerven gehen zu können, weil sie rummatschen mit dem Essen - was sie im KiGa nicht dürfen. Aber nun sind sie ja zuhause... Hose runter, Füße hoch.
Ja, sicher genieße ich die Zeit, die die Kinder im KiGa sind, als Möglichkeit, auch mal wieder "erwachsen" zu sein, meine Ziele zu verfolgen. Ich denke, nur so kann ich (ICH als einzigartige Persönlichkeit) abends, wochenends und in den Ferien auch eine "gute" Mutter sein, eine zufriedene, ausgeglichene Mutter.
Aber davon abgesehen muß ich auch zugeben, daß ich diese Möglichkeiten meinen Kindern nicht bieten könnte, wie der Kiga es kann. Teils, weil ich mit drei Kindern von 2 bis 6 nicht so altersgerechte Beschäftigung anbieten kann - hab ja nur zwei Hände. Teils, weil ich auf die Ideen nicht komme. Teils, weil es nicht meine Interessen sind (Spielplatz im Winter? Brrr, komm, wir lesen lieber vor). Teils, weil ich eben NICHT ältere Kinder bin, die einen nur zum Spiel zulassen, wenn man sich an die Regeln halten kann. Oder kleine Kinder bin, die sich betüddeln lassen. Nee, ich bin nunmal Mama, und das verpflichtet mich auch.
Ich würde immer wieder die Entscheidung zugunsten unseres KiGas treffen. Auch ohne von den Studien zu wissen, die mein Mann zitiert, und die einen Zusammenhang zwischen frühzeitigem Ganztages-KiGa-Besuch und schulischen Leistungen unter Betrachtungswinkel a alpha irgendwas sehen. Ist mir egal. Ich sehe nur: meine Kinder sind abends müde und glücklich.
Salat