Unser besinnlicher Adventskalender 2003

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
:o au weia! hoffentlich wird petra nicht auch f die erwachsenen unsichtbar :-(

ängstliche grüße
jackie
 

cloudybob

Ich bin ich :)
21. Lucia rettet Petra


Wo ist Petra? Maria und Tobias haben schreckliche Angst. Im Wald beginnt es dunkel zu werden. Der Schnee fällt so dicht, dass die Kinder nicht weiter sehen können. Sie wissen nicht mehr, was sie noch tun sollen. Maria ist schon ganz heiser vom Rufen.

Da geschieht es. Zwischen den Bäumen blitzt etwas auf. Ein Licht, das wie ein kleiner Stern aussieht, kommt auf sie zu. „Lucia!“, rufen die Kinder und wollen das Sternenkind umarmen.

„Später“, sagt Lucia, „wir haben keine Zeit zu verlieren. Kommt schnell. Ihr müsst Petra retten!“ Die Kinder folgen Lucia in den dunklen Wald. „Schneller, schneller!“, ruft das Sternchen. Wo Lucia herläuft, wird es hell wie von einer Taschenlampe. Trotzdem übersieht Tobias einen Ast und fällt in den tiefen Schnee. Schnell rappelt er sich wieder auf und rennt weiter.

Lucia bleibt vor einer Lichtung stehen. „Vorsicht, nicht weitergehen“, sagt sie, „hier ist im Sommer ein kleiner Teich. Der ist zugefroren und mit viel Schnee bedeckt. Ihr könnt ihn nicht sehen.“ „Da ist ja Petra!“, ruft Maria und zeigt auf den Teich. Bis zum Bauch ist die neue Freundin in die Eisdecke eingebrochen. Vor Schreck und Kälte kann sie nicht einmal schreien. „Warte nur, ich rette dich“, ruft Tobias und will auf das Eis springen.

„Um Himmels willen! Komm zurück!“, ruft Lucia, “so geht das nicht! Bei dünnem Eis musst du dich auf den Bauch legen, sonst brichst du selber ein. Kriech zu Petra. Maria hält dich an den Beinen fest.“ Tatsächlich! Es gelingt. Mit vereinten Kräften ziehen sie Petra aus dem Wasser heraus.

„Lucia hat uns zu dir geholt“, sagt Maria. „Danke“, sagt Petra, „und verzeih, dass ich dein Geheimnis verraten habe.“ „Hab ich schon“, antwortet Lucia, „seit Maria und Tobias dir vergeben haben.“ Jetzt aber schnell nach Haus! Petra zittert vor Kälte. Sie braucht dringend neue Kleidung. „Komm schnell mit. Wir müssen uns beeilen“, ruft Tobias dem Sternenkind zu. Aber Lucia antwortet: „Nein, ich komme nicht mit. Aber seid nicht traurig. Ich bleibe in eurer Nähe. Ihr wisst, dass ich bald an den Himmel zurückkehre, aber ich melde mich noch bei euch.“
 

Kathy

Gehört zum Inventar
Hi Claudia! Superschön, die Geschichte, echt! Ich hätte da noch ne Bitte: Könntest du mir den Teil vom 24. auch schon heute oder morgen per PN schicken? Ich komm Mittwoch nicht mehr ins Büro aber würde die Geschichte soooooooooooooooo gerne mitnehmen. Wäre ganz toll.

Danke schon mal im Voraus.
 

cloudybob

Ich bin ich :)
22. Ein Abschied mit Tränen


Den ganzen Tag warten Maria und Tobias auf Lucia. Dauernd schauen sie aus dem Fenster. Unruhig laufen sie in der Wohnung hin und her. „Ich kann eure Zappelei nicht mehr mit ansehen“, sagt die Mutter, „ihr könntet mir helfen. Geht bitte auf den Speicher und holt die Weihnachtskrippe herunter.“

Eine schöne Abwechslung. Die Kinder dürfen die Weihnachtskrippe entstauben und die Figuren aus dem schützenden Seidenpapier auswickeln. Schliesslich dürfen die beiden sie sogar in die Krippe stellen. Die Hirten gehören zu den Schafen auf die Weide, Ochs und Esel stehen im Stall, das flackernde Hirtenfeuer braucht ein neues Birnchen und dem Engel muss ein Flügel angeleimt werden.

Zuletzt stellen die Kinder Maria und Josef neben die Futterkrippe. Ganz vorsichtig legt Tobias das Christkind ins Stroh.

Auf einmal wird es im Stall ganz hell. Zwischen Ochs und Esel steht das Sternenkind Lucia. Maria und Tobias jubeln vor Glück. Lucia aber schaut sehr ernste und sagt zu den Kindern: „Heute besuche ich euch zum letzten Mal in diesem Haus. Ich würde gerne bei euch bleiben. Ihr seid meine Freunde geworden. Aber noch lieber will ich einmal als grosser Stern am Himmel leuchten. Dann können wir uns jeden Abend zublinzeln. Das Christkind hat mich geschickt, um euch durch den Advent zu begleiten. Ihr habe alles wirklich toll gemacht. Eine letzte Bitte habe ich noch an euch: Im Antonius-Hospital liegt ein kleiner Junge. Er heisst Marc Schulte. Bei einem Autounfall wurde er schwer verletzt. Seine Eltern sind berufstätig und können ihn nur abends besuchen. Bitte kümmert ihr euch um Marc, bis er aus dem Krankenhaus entlassen wird.“

Die Kinder versprechen es. Lucia gibt ihnen ihre kleine Hand. Maria muss weinen, so traurig ist sie. Tobias nimmt seine ältere Schwester in den Arm und sagt: „Sei doch nicht so traurig. Lucia geht ja nicht ganz weg. Wenn du sie sehen willst, brauchst du nachts nur zum Himmel zu schauen.“

 

cloudybob

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23. Ein Besuch im Krankenhaus


„Wo liegt das Antonius-Hospital?“, fragen Maria und Tobias ihre Mutter. „Ist etwas passiert?“, fragt die Mutter zurück, „oder warum möchtet ihr das wissen?“ „Wir wollen den Marc Schulte besuchen“, sagt Maria und Tobias fügt hinzu: „Der hatte einen schlimmen Unfall.“

Die Mutter lobt ihre Kinder und gibt ihnen ein paar Kekse mit. Die beiden sind schon in der Tür, als die Mutter ihnen nachruft: „Halt, ihr müsst den Bus nehmen. Die Linie 4 fährt direkt bis zum Krankenhaus.“

Auf dem Weg zur Bushaltestelle klingeln die Kinder bei Renners. Lara und Markus gehen gerne mit. Auch Petra schliesst sich ihnen an. Im Hospital sagt ihnen die Frau an der Pforte, dass Marc auf der Kinderstation im dritten Stock, Zimmer 327.

Als die Kinder das Krankenzimmer betreten, sehen sie Marc erst gar nicht. Sie sehen nur weisse Binden, die um einen Kopf gewickelt sind. Daraus leuchten zwei helle Augen. Sonst ist nur ein Mund zu sehen. „Bist du der Marc?“, fragt Petra. „Ja”, flüstert der Mund, “und wer seid ihr? Wollt ihr mich besuchen?” Die Kinder nennen ihre Namen und sagen, wer sie geschickt hat. Marc kann die Geschichte vom Sternenkind Lucia einfach nicht glauben. Er will sie immer wieder hören.

Zwischendurch fragt Tobias den Marc, wie das mit seinem Unfall passiert ist. Mark antwortet: „Ich bin mit meinem Fahrrad bei Grün über die Kreuzung gefahren. Da kam von links ein Autofahrer, der gepennt hat. Ich flog durch die Luft und bin dabei auf den Kopf gefallen. Sonst weiss ich nichts mehr. Erst im Krankenhaus bin ich wieder aufgewacht.“

„Hast du grosse Schmerzen?“, fragt Maria. „Im Anfang ja, aber jetzt wird es langsam besser“, antwortet Marc. „Wenn ich Besuch habe, spüre ich fast gar nichts mehr.“

„Wir kommen dich jeden Tag besuchen“, versprechen die Kinder. „Was spielst du denn gerne?“, fragen sie. „Mensch-ärgere-dich-nicht“, antwortet Marc. „Das bringen wir morgen mit“, sagt Tobias.
 

cloudybob

Ich bin ich :)
24. Wiedersehen am Heiligen Abend


Heute ist der schönste Tag im Jahr, au den sich alle Kinder freuen. Es ist Heilig Abend. Im Haus ist alles geputzt und vorbereitet, alle Einkäufe sind erledigt. Vater und Mutter hören ein Weihnachtskonzert, Maria und Tobias dürfen sich im Fernsehen „Wir warten aufs Christkind“ anschauen. Mittendrin fragt Maria ihren Bruder: „Wo mag Lucia sein? Ob wir sie noch einmal wiedersehen?“ „Sie hat es fest versprochen“, antwortet Tobias, „und ich glaube ihr!“

Als es zu dämmern beginnt, macht sich die ganze Familie auf den Weg zur Kirche. Um 17 Uhr ist Kindermette. Vor der Kirche treffen sie fast alle Kinder, die sie kennen. Petra setzt sich mit ihren Eltern in die Bank von Maria und Tobias.

Die Kinder der letzten Grundschulklasse führen ein Krippenspiel auf. Zwischendurch singt die ganze Gemeinde fröhliche Weihnachtslieder. Beim Lied „Stern über Bethlehem“ jubeln plötzlich alle Kinder auf. Die Erwachsenen schauen erstaunt und wissen nicht, was los ist. Lucia steht auf dem Dach des Stalls. Ihr helles Licht fällt direkt auf das Christkind. Sie winkt den Kindern zu und alle Kinder winken fröhlich zurück.

Bei der letzten Strophe des Liedes ist Lucia verschwunden. Doch Maria und Tobias sind gar nicht mehr traurig. Denn sie wissen, wo sie Lucia immer sehen können.
 
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