Trotzen, trotzen, trotzen...

Raupe Nimmersatt

lieber nackig & knackig als kackig
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Wie, die Ohren sind gerötet? Evtl. die Trommelfelle?

Du weißt, dass das ein Paukenerguss sein kann und dass dieser Erguss höllisch beim kauen und schlucken schmerzen kann wegen dem Unterdruck (?glaubichwenigstens?) in den Tuben?

Ach herrje. Sollte sich das bewahrheiten, dann hast du schon einen Hinweis.

Hast du denn Paracetamol oder Nurofen und NasenTROPFEN zu Hause? Das wäre schon mal eine große Hilfe für den kleinen Mann und wie, das verwächst sich? Es verwachsen sich NUR die Tuben bzw. die Verwinkelungen wachsen sich aus. Aber mit geröteten Trommelfellen muss und soll KEIN Kind leben müssen. So ein absolut dämlicher Quatsch!

Mein Kind bekam mit dem ersten Zahn seine erste MOE. Und seitdem hat es nicht mehr aufgehört. Jedesmal, wenn ich ihn zum KiA geschleppt habe, hieß es, ja, das Trommelfell ist gerötet, aber es sei ein viraler Infekt und AB daher sinnlos. Ich habe ihn dann immer gleich behandelt, mit Nasentropfen, den homöopathischen Tropfen gegen Ohrenweh und das war's. Vor einigen Wochen war ich wieder mit ihm beim KiA, weil er sich ständig am Ohr rumfummelte, da hieß es, er habe einen Paukenerguß und das sei eben so, dass er anfällig sei.
Ich hab ihn deswegen sogar schon in's Krankenhaus gezerrt, die haben das gleiche gesagt.

Nun habe ich heute einen HNO ausfindig gemacht, der auch Kleinkinder behandelt und sehr gut sein soll. Dort bin ich kommenden Dienstag. Diesen Donnerstag ist er bei der U6, da lasse ich dann auch nochmal nachschauen.

Zum eigentlichen Thema:
Wir hatten heute einen schönen Tag. Statt stures "nein" wurde er schonmal mit "hey! Ich krieg Dich!" und wilder Verfolgungsjagd davon abgehalten, mir den Mülleimer auszuräumen. Essen war heute auch prima, wobei wir auch den ganzen Tag draussen waren ausser zum schlafen.

Redviela's Argumentation kann ich gut verstehen, was sie meint. Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein Kind, das durfte bis er ca. 16 Monate war, alles. Ohne Konsequenz. Ist ja ein Baby...und dann durfte er "plötzlich" nichts mehr von dem. Er ist genau das, was ich nie will. Ein sich auf den Boden werfendes Kind, dass Zeter und Mordio brüllt, weil kein Überraschungsei im Wagen liegt und weil die Mama "so blöd" ist.
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

aber zwischen dieser Ansicht und der Stellungnahme dass wir quasi völlige Anarchie empfehlen liegen ja doch Welten.

Und ja - man sollte kindern von klein auf eine Führung geben. Aber eine Führung, eine Erziehung, das heißt auch dass man die Kinder da abholen muß wo sie stehen. Und da sollt man einfach mal nicht davon ausgehen dass die Kindlein die grad mal ein oder zwei Jahre auf der Welt sind schon so weit sind. Wer von euch erinnert sich an die Zeit als er ein oder zwei Jahre alt war???
Die können nicht mal "ich" sagen, haben oft so klein wie sie sind nicht mal einen Begriff von Autonomie, sie lernen es ja grad erst. Wie kann einer auf die Idee kommen diese Kinder könnten irgendwas von unserer Erwachsenenwelt nachvollziehbar verstehen. Und so bringt es meiner Ansicht nach oft mehr heftige Trotzattacken zu umschiffen als sich - als Erwachsener der ja weiß was kommt - sehenden Auges in den Kampf zu begeben und sich hinterher zu beschweren das Kind wär so schwierig und bockig.
Nur weil das Kind - und das isses nämlich meistens als Auslöser - in seiner kleinen eigenen Welt gar nicht immer reibungslos in unsere Welt einfügen kann. Gerade das verlangen wir aber und wenns nicht klappt ist das Kind trotzig. Nicht etwa wir Erwachsenen verlangen zu viel oder sind so in Eile dass wir die Bedürfnisse des Kindes nicht erkennen können, wollen, dass wir da einfach verlangen dass die Kinder da mitmüssen.
Und das kann ich nicht so gut haben. Ja, die Kinder müssen lernen nach unseren Uhren zu ticken und wenn nicht dann hinterfragt man doch sich selber in den seltensten Fällen. Was man hätte anders machen können um de-eskalierend zu wirken. Man erwartet vom Kleinkind !!! die Einsicht in die Notwendigkeiten unserer Erwachsenenwelt und sieht doch selber so wenig die Notwendigkeiten des klitzekleinen Kinderkosmos. Und dann soll das Kind auch noch mit Verhaltensänderung reagieren :umfall:
Und - meistens heizen wir nämlich den Trotz noch richtig an indem wir auf Teufel komm raus Gehorsam fordern für etwas was das Kind noch gar nicht nachvollziehen kann. Also gehts doch nicht um partnerschaftliche Erziehung sondern darum dass das Kind lernt dass wir die stärkeren sind und es sich zu fügen hat.
Das ist auch durchaus o.k,. wenn auch nicht immer. Die Welt tickt so, oft kann man aufgrund äusserer Zwänge gar nicht anders. Aber dann soll man doch bittschön das auch zugeben. Und nicht so tun als wenn das jetzt "Erziehung" wär...
 

mel und rol

Gehört zum Inventar
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Redviela's Argumentation kann ich gut verstehen, was sie meint. Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein Kind, das durfte bis er ca. 16 Monate war, alles. Ohne Konsequenz. Ist ja ein Baby...und dann durfte er "plötzlich" nichts mehr von dem. Er ist genau das, was ich nie will. Ein sich auf den Boden werfendes Kind, dass Zeter und Mordio brüllt, weil kein Überraschungsei im Wagen liegt und weil die Mama "so blöd" ist.

Hahaha, sorry, aber genau das machen meine 7- und 5- jährige auch manschmal heute noch. Und die beiden haben schon einige Jahre Erziehung hinter sich...

Ansonsten klingt euer Tag doch schon viel entspannter...
 

Lucie

Digitaler Dinosaurier
AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

mensch,das freut mich doch wenn ihr ein paar entspanntere Stündchen hattet :bravo:

und glaub mir, is ja nicht so als dass ich das alles nicht durchhätte :heilisch: ... je entspannter du bist, je weniger du ihm Druck machst, um so seltener bockt er... und ich geb dir meine Hand drauf, ich leg sie dafür ins Feuer... dein Kind wird sicher kein kleiner Terrorist wenn du ihm mit Liebe und Frieden begegnest.
solche Kinder wie dies welches du beschreibst, die kenne ich wohl auch und ich finds schrecklich. Frag mich was den Eltern einfällt ihren Kindern so ein schlechtes Rüstzeug für die Zukunft mitzugeben dass sie sich nicht zu benehmen wissen. Aber: das ist doch ganz was anderes. Das ist überhaupt keine Erziehung, Konsequenz, Struktur, Respekt. Auch nicht vor dem Kind, weil mein Respekt vor meinem Kind gebietet mir doch ihm solche Erziehung zu geben dass er in seiner Gesellschaft zurecht kommt.

Aber: das hat nicht wirklich viel mit Trotz zu tun. Meine Kinder lagen noch nie irgendwo im Geschäft auf dem Boden und haben sich aufgeführt, wir konnten schon immer mit ihnen in beste Restaurants gehen und sie wußten sich zu benehmen. Mit Essen schmeissen ist hier auch nicht, usw ...

aber: sowas bringe ich ihnen doch liebevoll im Alltag bei. Durch eigenen respektvollen Umgang mit dem was ich achte und durch Absprachen im Voraus, sicher durch Erklärungen wenn sie es mal verstehen und auch durch ein liebevolles Nein - mit Anbieten einer Alternative.
ein Kind im richtig heftigen Trotzanfall lernt gar nix. Dafür ist es viel zu sehr in Rage, die Stresshormone sind auch Hochlevel. Und da braucht man kein Physiologe zu sein um zu wissen dass man im Stress nicht aufnahmefähig ist...
 
D

Doris

AW: Trotzen, trotzen, trotzen...

Mein Kind bekam mit dem ersten Zahn seine erste MOE. Und seitdem hat es nicht mehr aufgehört. Jedesmal, wenn ich ihn zum KiA geschleppt habe, hieß es, ja, das Trommelfell ist gerötet, aber es sei ein viraler Infekt und AB daher sinnlos. Ich habe ihn dann immer gleich behandelt, mit Nasentropfen, den homöopathischen Tropfen gegen Ohrenweh und das war's. Vor einigen Wochen war ich wieder mit ihm beim KiA, weil er sich ständig am Ohr rumfummelte, da hieß es, er habe einen Paukenerguß und das sei eben so, dass er anfällig sei.
Ich hab ihn deswegen sogar schon in's Krankenhaus gezerrt, die haben das gleiche gesagt.

Nun habe ich heute einen HNO ausfindig gemacht, der auch Kleinkinder behandelt und sehr gut sein soll. Dort bin ich kommenden Dienstag. Diesen Donnerstag ist er bei der U6, da lasse ich dann auch nochmal nachschauen.

Faszinierend. Also auch hier ein Kinderarzt, welcher im Grunde mit dem Satz: "Das hat alles nichts zu sagen" evtl. dem Gehör deines Kindes schaden könnte. Meiner Tochter ging es genau wie deinem Sohn. Ich hab mich immer wieder beruhigen lassen mit den Worten: "Es ist nur eine Rötung" und dem Hinweis, mein Kind wolle mich nachts schikanieren, weil es keinen Schlaf finden konnte, da der Paukenerguss im Liegen NATÜRLICH Schmerzen bereitet hat und mir das Ferber-Buch gegen eine Leihgebühr von 10 DM mitgab.

Mensch, was schäme ich mich heute, weil ich nie auf den Gedanken kam, mit meiner Tochter zu dem HNO schräg gegenüber im Haus zu gehen.

Auch mein Hinweis auf ihre schlechte Aussprache nützte nichts. Und da war sie 2 Jahre alt. Der Arzt meinte, dass Mädchen nunmal eine Phantasiesprache hätten. Ich solle mir keine Sorgen machen.

Als meine Tochter dann drei Jahre alt war und ich wieder in meine Heimatstadt Augsburg zog, sie wieder Ohrenschmerzen hatte, wurde von einem sehr guten Kinder-HNO festgestellt, dass ihre Trommelfelle total vernarbt waren und sie unzählige MOEs hatte. Und ICH hab mich von einem Kinderarzt einfach so abspeisen lassen. Sie hatte eine Hörverlust von 60 % zu dieser Zeit und lange hat sie ziemlich verwaschen gesprochen nachdem sie Paukenröhrchen gesetzt bekam.

Ich kenne jetzt den anderen Thread von dir nicht wo es um die Schlaflosigkeit deines Sohnes geht, aber hast du auch schon mal drüber nachgedacht, dass diese Paukenergüsse auch an seiner Schlaflosigkeit schuld sind? Gibst du ihm etwas?

Meine Tochter hat sich beim zurücklegen immer steif gemacht und fürchterlich geweint und ich hab gedacht, das wäre Trotz...
 
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