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Familienbande72
guten abend,
als wir vor über 1,5 jahren hier her zogen, fühlten wir uns doch etwas, naja nicht so wohl. auf unserer etage (11. stock) wohnten nur wir, die wohnung neben uns steht leer. auch über uns wohnt keiner, auch im nachbarhaus, das an unsere wohnung angebaut ist, ist kein mieter, nur unter uns wohnten leute.
ein älteres paar, deren kinder schon längst aus dem haus waren.
den mann lernte ich während unseres einzuges kennen, weil ich ihn warnen wollte, das es an dem tag etwas lauter werden würde.
mit entsetzen stellte ich damals fest, das er nicht mehr richtig sprechen konnte, er hatte einen schlauch oder sowas im hals. später erfuhr ich, das er kehlkopfkrebs hatte.
seine frau, die kenn ich nur unfreundlich aus dem aufzug, sie hat sich ab und an mal beschwert, weil die kinder etwas lauter waren.
nunja, der mann, ich kenne ihn nun wirklich nur als lieben, netten mann, der lernte, mit seiner krankheit klar zu kommen. jedesmal wenn ich ihn traf, lächelte er mich an und sagte dann auch ab und an, weil er es mittlerweile auch wieder gelernt hatte, guten tag usw.
ca. 1 woche vor weihnachten tuschelten die leute vor dem fahrstuhl, ich bekam nur mit, das der nette herr aus dem 10. stock wohl schon fast eine woche verschwunden sei. ich hatte das gar nicht mitbekommen.
eine sofortig eingeleitete suche brachte gar nichts, die hunde fanden eine spur, die aber dann vor einem teich endete. man ahnte schon schlimmes.
also schickte man taucher da rein um alles abzusuchen, man fand ihn nicht. man suchte natürlich auch weiträumig das gebiet ab, wo er immer tagsüber rumlief.
nichts. er blieb verschwunden.
im haus hörte man immer wieder grüchte, vielleicht ist er ja abgehauen, vielleicht fiel er einem verbrechen zum opfer (er hatte vorher gerade geld abgehoben).
man fand ihn nicht. die wochen vergingen, immer wenn ich sie mal traf, fragte ich sie, aber auch sie konnte und wollte nichts sagen.
ich kann sie auch verstehen, sie trauert und trauert auch wieder nicht. die ungewissheit, was ist mit meinem mann, wo ist er, geht es ihm gut usw.
nun habe ich gestern erfahren, auch wieder her nur über den "buschfunk", das man ihn gefunden hätte
.......tot, im strassengraben liegend.
sie vermuten, das er gestürzt sei und sich aus eigener kraft hätte nicht mehr aufraffen können und wohl dann dort erfrohren ist.
einer autopsie ist natürlich angefordert, damit man fremdeinwirkung ausschliessen kann.
ich weiss jetzt gar nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll, wenn ich sie wieder sehe. ich hatte ja so keinen kontakt zu ihr und leiden kann sie unsere familie ja auch nicht, wegen der kinder.
aber soll ich ihr mein beileid aussprechen, oder sollte ich es lassen?
er wird beerdigt, wenn die ganzen sachen durch sind.
ich bin jetzt eben unschlüssig, was ich tun soll.
traurige grüsse kristin
als wir vor über 1,5 jahren hier her zogen, fühlten wir uns doch etwas, naja nicht so wohl. auf unserer etage (11. stock) wohnten nur wir, die wohnung neben uns steht leer. auch über uns wohnt keiner, auch im nachbarhaus, das an unsere wohnung angebaut ist, ist kein mieter, nur unter uns wohnten leute.
ein älteres paar, deren kinder schon längst aus dem haus waren.
den mann lernte ich während unseres einzuges kennen, weil ich ihn warnen wollte, das es an dem tag etwas lauter werden würde.
mit entsetzen stellte ich damals fest, das er nicht mehr richtig sprechen konnte, er hatte einen schlauch oder sowas im hals. später erfuhr ich, das er kehlkopfkrebs hatte.
seine frau, die kenn ich nur unfreundlich aus dem aufzug, sie hat sich ab und an mal beschwert, weil die kinder etwas lauter waren.
nunja, der mann, ich kenne ihn nun wirklich nur als lieben, netten mann, der lernte, mit seiner krankheit klar zu kommen. jedesmal wenn ich ihn traf, lächelte er mich an und sagte dann auch ab und an, weil er es mittlerweile auch wieder gelernt hatte, guten tag usw.
ca. 1 woche vor weihnachten tuschelten die leute vor dem fahrstuhl, ich bekam nur mit, das der nette herr aus dem 10. stock wohl schon fast eine woche verschwunden sei. ich hatte das gar nicht mitbekommen.
eine sofortig eingeleitete suche brachte gar nichts, die hunde fanden eine spur, die aber dann vor einem teich endete. man ahnte schon schlimmes.
also schickte man taucher da rein um alles abzusuchen, man fand ihn nicht. man suchte natürlich auch weiträumig das gebiet ab, wo er immer tagsüber rumlief.
nichts. er blieb verschwunden.
im haus hörte man immer wieder grüchte, vielleicht ist er ja abgehauen, vielleicht fiel er einem verbrechen zum opfer (er hatte vorher gerade geld abgehoben).
man fand ihn nicht. die wochen vergingen, immer wenn ich sie mal traf, fragte ich sie, aber auch sie konnte und wollte nichts sagen.
ich kann sie auch verstehen, sie trauert und trauert auch wieder nicht. die ungewissheit, was ist mit meinem mann, wo ist er, geht es ihm gut usw.
nun habe ich gestern erfahren, auch wieder her nur über den "buschfunk", das man ihn gefunden hätte
.......tot, im strassengraben liegend.
sie vermuten, das er gestürzt sei und sich aus eigener kraft hätte nicht mehr aufraffen können und wohl dann dort erfrohren ist.
einer autopsie ist natürlich angefordert, damit man fremdeinwirkung ausschliessen kann.
ich weiss jetzt gar nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll, wenn ich sie wieder sehe. ich hatte ja so keinen kontakt zu ihr und leiden kann sie unsere familie ja auch nicht, wegen der kinder.
aber soll ich ihr mein beileid aussprechen, oder sollte ich es lassen?
er wird beerdigt, wenn die ganzen sachen durch sind.
ich bin jetzt eben unschlüssig, was ich tun soll.
traurige grüsse kristin