Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

jackie

buchstabenwirbelwind
Moderatorin
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Ach ja, es ist halt schon so, dass die Ueberlegung 'Weg von der Discounter-Massenware, hin zur Bio/regional /fair hergestellt Ware' unterm Strich nicht funktionieren kann wenn man es aus der Perspektive der reinen Rentabilität ansieht. Dafür muss ein ganz bewusster Umdenkungsprozess stattfinden,

naja, de facto gibt es auch zu viele menschen auf der welt, damit man alle bio ernähren könnte.
 

Heike F

Dauerschnullerer
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Ich hab es gestern leider verpasst!

Hat jemand zu fällig einen Link oder es vielleicht auch auf genommen?
 

Jaspis

Golden Girl
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Jackie, ich meinte die persönliche Rentabilitäts- Perspektive *g*

Ob es möglich wäre alle Menschen auf der Welt Bio zu ernähren weiss ich nicht. Ich bin keine Oekonomin :D

J.
 

mone_1978

Dauerschnullerer
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

also zunächst find ich schon dass ihr alle recht habt. Uns gehts im Vergleich zu anderen sehr gut und immer wenn das so ist verliert man den Bezug zu den Werten!

ABER: Könnt ihr euch es in der Realität wirklich leisten das zu tun was ihr im Grunde für richtig haltet? Also ich nicht. Egal wie schlimm ich es finde, dass die Discounter auf dem Rücken von Mitarbeitern und Produzenten und deren Mitarbeiter die Preise unten halten, etwas anderes geht nicht für uns!
In den letzten Wochen war ich (nicht aus sozialen und ehrenwerten Gründen sondern schlicht wegen der Einfachkeit) eher bei Rewe und bei Geschäften hier im Ort einkaufen. Heute hab ich wieder die Notbremse gezogen und war bei Lidl und Aldi. Unterm Strich hat das einen Unterschied von annähernd 45 Euro gemacht für einen Wocheneinkauf. Und so leid es mir auch für all die tut die drunter leiden: Ich kann mir nicht leisten 4x im Monat 45 Euro mehr auszugeben.
Und dabei sind eben schon so Dinge mitgerechnet dass man nicht oft Fleisch zu essen braucht oder dass es nicht unmengen sein müssen die dann weggeworfen werden.
Aber schon alleine die Haushaltswaren, Windeln und Co. Dann eben 4 Münder an 7 Tage die Woche an 3-4 Mahlzeiten am Tag so zu füttern, dass es nicht nur satt macht oder sinnvoll ist sondern auch (Kindern) schmeckt das klappt bei uns nur unter solchen Voraussetzungen. Nur so kann ich auf Dauer Vielfalt auf dem Tisch anbieten und nur so bleibt dann was über für Extras.

Nicht dass mich jemand falsch versteht. Ich kenne das Problem, ich sehe es und ich finde es schlimm aber da klafft bei mir eben die Schere Realität und Prinzipien/Ideologie auseinander.

liebe Grüße

Mone
 

Jenni

Gehört zum Inventar
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Wenn ich nochmal zum Ursprungsthema zurückkommen darf ;-)

Ich arbeite und kaufe beim Discounter. Mehr als drei Jahre bin ich jetzt bei Lidl, fühle mich dort wohl (sonst würd ich es auch nicht machen), werde anständig bezahlt und habe dort nicht mehr Druck als sonstwo in der Arbeitswelt. Wir haben reichlich Urlaub pro Jahr, bezahlte Überstunden, sitzen auch in den Pausen nicht zwischen Müllsäcken, Taschenkontrollen kenne ich nicht, dafür eine tolle Chefin, die auf meine persönlichen Belange mehr als Rücksicht nimmt, und es mir so erst möglich macht, zwei Jobs nebeneinander auszuüben!

Vielmehr möchte ich hier einfach mal anregen, über die Arbeitsbedingungen in anderen Bereichen nachzudenken. Als erstes fallen mir da die Krankenhäuser ein. Stichwort "Pflegenotstand". Wieviele Krankenschwestern kommen derzeit auf einen Patient? Viele sind es nicht. Erst vorige Woche kam ein Bericht zu diesem Thema. Überstunden sind quasi unbezahlt, da keine Zeit ist, sie abzubauen, der Druck ist enorm - sowohl der, der von außen kommt, als auch der, den sich die Schwestern und Pfleger selber machen, weil sie sich immer wieder selber fragen: Habe ich auch alles erledigt, alles richtig gemacht?

Sind da die Discounter so viel schlimmer?

Natürlich gibt es auch dort schwarze Schafe, keine Frage. Aber ein Discounter muß nicht gleich deshalb schlecht zu seinen Mitarbeitern sein, nur weil es ein Discounter ist.

Ich habe sogar bei Lidl einen weitaus sozialeren Umgang mit Mitarbeitern erlebt als in angeblich ach so sozialen Branchen...


:winke:
Jenni
 

Annette

Die Nette
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Muss man alle Menschen mit Bio ernähren? Mal provokativ gefragt!
Wichtiger wäre z.B. dass alle Menschen hier in D mit deutschen Produkten satt werden - aber das funktioniert nicht, bei uns ist der Anbau zu kontrolliert. Die Massen können hier gar nicht angebaut werden.

Grüße
Annette
 

Rita

Gehört zum Inventar
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Das ist ein Fass ohne Boden. Das beginnt bei den Discountern, geht über Fast Food Restaurants bis hin zu Produzenten in Dritt-Welt-Ländern, die mit Kindern arbeiten oder ihre Mitarbeiter ungesunden Arbeitsbedingungen aussetzen.
Mein Problem ist auch, dass mir das viel zu undurchsichtig ist. Wie soll ich beurteilen können, welche Arbeitsbedingungen die Leute haben, bei denen ich einkaufe oder die die Waren für mich produziert haben?

Ich kann nur ansatzweise versuchen, es "richtig" zu machen. Wobei "richtig" dabei auch oft subjektiv ist. Für mich persönlich heißt das Biofleisch, Waren von der Regionaltheke (d.h. bei uns in der Region hergestellt), Transfair-Kaffee. Wein aus der Region, nicht aus Südafrika. Kartoffeln vom Markt. Kein Obst und Gemüse aus Spanien, Holland, sondern nur Bio. Aber es bleibt die Frage: sind Bio-Äpfel aus Neuseeland noch Bio???

Liebe Grüße
Rita
 

Petra

desperate housewife
AW: Tatort von gestern/ anders gefragt: Wer kauft noch beim Billigdiscounter ein?

Jepp Annette, DAS wäre mir persönlich zB auch viel wichtiger. Weg vom Made in China, heimische Produkte mit heimischen Arbeitsplätzen.
 
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