Hallo Rotkäppchen!
Der Grund für eure Probleme ist der, dass dein Kind seit dem 6./7. Monat, die geistige Fähigkeit hat, Mama und Papa, zu vermissen. Eure Kleine hat außerdem noch festgestellt, dass sie sich in eurer Gegenwart am wohlsten fühlt und darum möchte sie am liebsten ständig bei euch sein. Ihr seid ihre erste große Liebe.
Das ist natürlich einerseits sehr schön, aber es kann auch sehr anstrengend werden, wie in eurem Fall. Euer Schatz muss auch lernen gelegentlich ohne euch auszukommen. Das schafft einerseits wieder mehr Lebens-und Schlafqualität für euch, andererseits hilft es eurer Tochter sich selbständig und tüchtig zu fühlen und nicht mehr so sehr von eurer Hilfe abhängig zu sein. Natürlich ist sie dennoch weiterhin sehr auf euch angewiesen.
Ich würde an eurer Stelle versuchen, einen sanften, schrittweisen Übergang zum "im Bett einschlafen" zu schaffen und vielleicht dann auch noch eure Kleine ans "alleine einschlafen" gewöhnen.
Das mit dem "Geräusch" der Dunstabzugshaube erinnert eure Tochter wahrscheinlich an die Geräusche, die sie im Mutterleib wahrgenommen hat. Die Geräusche im Mamabauch ähneln sehr dem sogenannten "Weißen Rauschen" von manchen Elektrogeräten. Es gibt auch sogenannte "Tummy-Sleep-Bären", die solche Geräusche extra für Babies produzieren, die schalten sich auch nachts bei unruhigen Bewegungen des Kindes und bei Weinen ein. Wir haben damals zur Geburt von Marlene sowas geschenkt bekommen und der Bär hat uns viele ruhige Nächte beschert. Mit ca. einem Jahr wollte Marlene den "Doodo-Bären" dann nicht mehr. Also bin ich mir auch nicht sicher, ob sich bei euch so eine Anschaffung lohnen würde.
Ansonsten ist es vielleicht hilfreich für eure Tochter, wenn sie im Bett euren "Geruch" wahrnehmen kann. Es hilft eurer Kleinen beim Einschlafen, wenn ihr ein getragenes T-shirt von euch unter ihre Matratze legt. Dann nimmt sie, wenn sie aus Leichtschlafphasen aufwacht, euren Geruch wahr und kann so wieder einschlafen.
Außerdem wäre es hilfreich, wenn eure Tochter lernt sich selbst zu beruhigen, um die kurze Wachphase zwischen den Schlafzyklen überbrücken zu können. Dazu braucht sie vielleicht einen "Tröster", das kann eine Stoffwindel, ein Kuscheltier, ein Püppchen oder so sein, an das sie sich kuscheln kann, wenn sie müde wird. Wichtig ist dabei, dass dieser Tröster auch den unverwechselbaren Geruch eurer Tochter annimmt, der eurer Kleinen vertraut ist. So ein Tröster muss immer ein bischen "muffeln", damit er seinen Zweck erfüllt
. Also nicht zu oft waschen ;-) .
Vielleicht beginnt ihr damit, dass ihr eure Tochter in den Schlaf wiegt, wie immer. Aber ihr lasst sie nicht ganz tief einschlafen bevor ihr sie ins Bett legt, sondern ihr legt sie dann hin, wenn sie grad erst eingeschlafen ist. Wenn sie dann nochmal die Augen aufschlägt ist sie schon sehr müde und eure Chancen stehen nicht schlecht, dass ihr sie im Bett beruhigen könnt. Das Summen könnt ihr auch vorrübergehend beibehalten. Wenn sie aber losbrüllt, dannn nehmt sie ruhig wieder raus und schläfert sie nochmal "fast" ein und versucht es erneut. Das macht ihr so lange, bis eure Kleine ohne Probleme vom Halbschlaf in den Schlaf findet. Wichtig ist auch, dass sie sich dabei an ihren "Tröster" gewöhnt und ihre eigene Beruhigungsmethode einstudieren kann.
Das kann schon einige Tage lang dauern, also braucht ihr viel Geduld.
Als nächsten Schritt legt ihr euer Schätzchen immer früher ins Bett, am Ende dann schon bei den ersten Müdigkeitsanzeichen , bleibt bei ihr und begleitet sie so in den Schlaf. Auch hier muss wieder der "Tröster" dabei sein. Auch summen könnt ihr noch immer. Wenn sie weint darf sie selbstverständlich wieder zu euch auf den Arm, wird dort beruhigt und wieder hingelegt.
Wenn auch das mühelos klappt, könnt ihr euch nach und nach auch noch mehr zurückziehen, euren Stuhl immer mehr vom Babybett entfernen und schließlich ganz aus dem Zimmer gehen. Wie Ute schon an Natalia geraten hat.
Ich wünsch euch alles Liebe und viel Geduld,
Johanna