Schreiambulanz (Bericht)

M

Melanie

Hallo,

ich danke euch für die netten Worte und wollte kurz antworten, solange Jolie noch ein bißchen schreit.

@c-128
Jolie hat das Problem tagsüber. Nachts haben wir kein Problem. Sie hat keinerlei Rhythmus, nicht beim Schlafen und auch nicht beim Stillen. Da sie tagsüber kaum schläft, muss da ein Rhythmus rein, damit sie auch ausgeglichener ist. Die Stillmahlzeiten sollen wir jetzt auf 3 bis 3 1/2 Stunden rausziehen (bis jetzt kam sie mal schon nach 1 1/2 Stunden) und ich soll diese Zeit verkürzen (meist dauert die Mahlzeit bis zu 1 Stunde). Auch wenn es nur fünf Minuten sind, darf sie an der Brust nicht einschlafen.
Morgens sollen wir anfangen, sie in ihr Bettchen zu legen, da sie da noch nicht soviele Eindrücke aufgenommen hat und somit die Chance grösser ist, dass sie nochmal schläft. Das sind ihre ersten Tips, wodurch die ersten paar Tage bestimmt hart werden, aber vielleicht haben wir ja dann mal einen Rhythmus.
Nach knapp 3 Monaten sind mir schon so einige Sachen eingefallen, die gut oder auch schlecht für sie sind. So brauch sie nach knapp zwei Stunden wach sein, einfach mal eine Pause in absoluter Ruhe (in ihrem Bettchen). Sie dann herumzutragen, würde sie noch mehr aufheizen, da noch mehr Eindrücke auf sie einwirken. So habe ich auch gemerkt, dass sie nach einer Mahlzeit sehr gute Laune hat und wir dann auf der Krabbeldecke spielen. Das fand Frau S. auch sehr positiv, da es wichtig ist, wenn ein Schreibaby nicht schreit, sich mit ihm/ihr zu beschäftigen, da es dann nach einem Lob aussieht. Bloß nicht den Haushalt machen, wenn sie mal ruhig ist!
Und den wichtigsten Ratschlag: Mindestens zwei Mal in der Woche für zwei Stunden das Kind abgeben (bei uns wird wohl die Omi spazierengehen müssen), damit Mama sich mal ausruhen und Kraft tanken kann. sonst heizen die Gemüter zu hoch auf und der Teufelskreis beginnt.

@dorsana
Janina hat auch sehr viel geschrieen. Frag mich nicht warum, aber ich hätte nie zugegeben, dass sie ein Schreibaby war. Wahrscheinlich liegt es wohl daran, dass man als Mutter immer die Schuld zuerst bei sich sucht. Noch einmal wollte ich mich da nicht alleine durchwurschteln, so hab ich mir lieber Hilfe gesucht und wenn die Tips auch nicht helfen, so habe ich jemanden, der mir zuhört und mich aufbauen kann.

@Stillmaus
Ich wollte dir schon seit ein paar Tage eine PN schreiben, aber ich schaff es nicht mal, ne Mail nur mit meiner Telefonnummer zu schicken. Schau die Tage einfach mal in deinen Posteingang ;-)
Ab der 7. Woche wurde es richtig hart. Letzte Woche wurde es dann ein bißchen besser. Seit ein paar Tagen steigert sie sich wieder. Dabei ist es so schön, wie sie jetzt mit einem lacht und sich freut, wenn man sich mit ihr beschäftigt und ihr Küßchen gibt.
Mit dem Stillen klappt super. Nachdem ich bei Ute auf der Seite gelesen hatte, das es vielleicht auch Hunger bei Jolie sein könnte, habe ich ihr versuchshalber die Flasche gegeben. Das war es wohl nicht und sie scheint satt zu werden. Gewicht und ihre Fröhlichkeit, wenn sie nicht schreit, sagt mir ganz klar, dass sie keinen Hunger hat. Die Umstellung wird auf jeden Fall hart, aber muss sein und der nächste Wachstumsschub kommt bestimmt. Ich hab mir für alle Fälle schon mal Hühnersuppe zur Stärkung gekocht :p

@nico74
Reizüberflutung und ganz einfache Angst vor allem sind bei Jolie das Thema. Sie ist einfach zu neugierig und wissbegierig, sodass sie alles aufnehmen möchte und dann nicht weiß, wie sie es verarbeiten soll. So kann sie einfach nicht abschalten und runterfahren, wenn es ans Schlafen gehen soll.
Ein Tragetuch haben wir und wird auch oft benutzt. Nur bekommt sie da immer noch die Geräuschkullise mit und sie fängt wieder an zu schreien. Manchmal klappt es.
Wir haben ja auch schon Fortschritte gemacht. Ich muss sie nicht nur im Arm halten und sie schläft, wenn auch nicht lange, alleine in ihrem Bett. Nachts liegt sie neben mir, anstatt in meinem Arm zu schlafen. Das sind für mich schon riesen Schritte, die schon ganz schön entlasten.
Die ersten sieben Wochen hatte ich beim Stillen auch ganz schön Probleme (Brustentzündung und ständig Risse), so manches Mal liefen mir die Tränen über die Wangen, wenn sie trank. Ich habe ein sehr gute Hebamme, hier habe ich immer wieder Mut bekommen und ich wusste, wie traurig ich war, als ich Janina nicht mehr stillte. Da hab ich durchgehalten, auch wenn ich gerne meinem Mann mal das Kind und die Flasche in die Hand drücken möchte, um durchschlafen zu können. Aber die Stillzeit ist so kurz, und mittlerweile genieße ich es (manchmal kitzelt es sogar :p )

Da mein Mann jetzt mehr im Haushalt machen muss, werden wir uns jetzt den Luxus gönnen, und uns eine Spülmaschine zulegen. Auf solche Gedanken kann man auch nur mit einem Schreibaby bekommen. So hat alles sein Gutes. Ich sehe mich jetzt schon mit Jolies Mann sprechen, wie ich ihm erzähle, wieviel seine Frau als Baby geschrieen hat :bissig: :p

Melanie
 

nico74

Familienmitglied
Hallo Melanie,

eben ist mir noch ein (eigentlich der einzige) Tipp von der Schreiambulanz eingefallen, durch den es dann schrittweise besser wurde (wenngleich mich das unendlich Kraft gekostet hat).

Sobald ich den Eindruck hatte, dass Lena müde ist (nach ca. 1,5 h Wachsein) habe ich sie in ihr Bett gelegt, das Zimmer völlig verdunkelt (das braucht sie nach wie vor zum Schlafen), mich neben sie gesetzt und ihr beim Einschlafen geholfen. Ich habe ihr immer wieder den Schnuller gegeben, sie gestreichelt, leise mit ihr gesprochen, sie beruhigt. Dadurch wurde es langsam besser, sie hat am Anfang Stunden gebraucht, um überhaupt mal für ein paar Minuten einzuschlafen. Vormittags ging das am ehesten, nachmittags war ich meist mit dem Kinderwagen unterwegs und abends hat es am längsten gedauert (wir haben wochenlang Abendspaziergänge von 21.00 bis 22.00 Uhr gemacht.
So nach und nach habe ich ganz genau gemerkt, wann ich das Zimmer verlassen kann, anfangs erst, wenn sie eingeschlafen war, dann gelegentlich kurz vorher und mittlerweile schläft sie völlig alleine in ihrem Bett ein.


Was mich nur immer frustriert hat, war, wenn das Schlafen zu einer bestimmten Zeit mal einige Tage geklappt hat und dann plötzlich nicht mehr. Ich habe wirklich lange gebraucht, bis ich darauf vertrauen konnte, dass das mit dem Schlafen schon funktioniert, mal besser mal schlechter. Jetzt erst weiss ich, dass sich Lena den Schlaf holt, den sie braucht. Und wenn sie mal eher aufwacht, dann schläft sie halt am nächsten Tag länger. Ich habe später (das war sie über 6 Monate) dann mal wieder ein Schlafprotokoll geführt und festgestellt, dass sie jeden Tag fast genau gleich lange schläft, egal wann ich sie hinlege.

Lass Dich von kleinen Rückschritten nicht entmutigen!!! Es geht immer aufwärts und wenn ich jetzt (war erst letzte Woche wieder) jemandem erzähle, was wir die ersten Monate durchgemacht haben, höre ich nur immer wieder, dass man sich das, wenn man das zufriedene, muntere Kind sieht, gar nicht vorstellen kann.

Viel Kraft und alles Gute
 
N

Nico1

Hallo ihr Schreigeplagten,bei uns ist es auch so, erschreit fast zwei drittel des Tages und ist nur zufrieden wenn man ihn rumträgt aber das kann doch keine Dauerlösung sein.Hatt jemand tips wie es besser geht
 
Oben