Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Meiner Zweijährigen erzähle ich auch noch nichts von Polizei etc. Die Vierjährige und die fast Sechsjährige können das aber schon differenzieren, ob sie mit jemandem "Offiziellem" dann reden dürfen, wobei das ja auch nur für Spezialfälle gilt (zuletzt Playmobilpark).
Ansonsten gilt: wenn du dich verläufst, gehst du in einen Laden und bittest darum, daß die Polizei geholt wird. Nicht, daß unsere so viel alleine unterwegs wären...

Und nicht zuletzt habe ich beide Großen bei jeder Gelegenheit an Polizisten rangeführt, freundlich mit denen getratscht, sie auch ermuntert, selbst mal "hallo" zu sagen. Wir haben hier einen sehr netten Polizisten, der in der Fußgängerzone immer Streife geht. Ich finde es sehr wichtig, daß man da auch schon diese Berührungsangst etwas abmildert, wenn die Kinder immer nur unser Geschimpfe über die Polizei mitbekämen, würden sie die im Ernstfall sicher nicht um Hilfe bitten...

Salat
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Und nicht zuletzt habe ich beide Großen bei jeder Gelegenheit an Polizisten rangeführt, freundlich mit denen getratscht, sie auch ermuntert, selbst mal "hallo" zu sagen. Wir haben hier einen sehr netten Polizisten, der in der Fußgängerzone immer Streife geht. Ich finde es sehr wichtig, daß man da auch schon diese Berührungsangst etwas abmildert, wenn die Kinder immer nur unser Geschimpfe über die Polizei mitbekämen, würden sie die im Ernstfall sicher nicht um Hilfe bitten...

Salat

Finde ich auch wichtig. :jaja:
 

Stephanie

The one and only Mrs. Right
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Ich finde das ist ein seeehr komplexes, für Eltern schwer vermittelbares und für Kinder sehr schwer zu verstehendes Thema :-?

Angela, ich hab aber eine Frage an euch: Denkst du dass deine Tochter in der Ausnahmesituation 'Mama verloren' kombiniert mit Angst und Panik
1. daran denkt dass sie stehenbleiben soll wo sie ist,
2. es von diesem Standort aus schafft einen Erwachsenen zu finden, der dann
3. sie nicht mitnimmt bzw. sie sich weigert mitzugehen, aber ihm vermitteln kann dass er bitte die Polizei rufen möchte?

Ich finde das ist zuviel verlangt, weil es einfach zuviele P.unkte sind die sie beachten muss.

Nein, ich habe auch nicht die ultimative Antwort darauf, wie man es wohl am besten erklärt und Regeln aufstellt. Wir haben das von Jackie gezeigte Buch auch und sprechen immer wieder darüber, was zu tun ist wenn sie im Gewühl verloren geht. (Dazu haben wir vereinbart, dass sie entweder in ein Geschäft oder zu einer Frau mit Kind geht und diese um Hilfe bittet - ihren vollständigen Namen und Adresse kennt sie).

Was Entführungen/Kidnapping angeht haben wir auch vieles besprochen (auf Ansprache nicht reagieren, weggehen, keinen Versprechungen glauben, aicuch nicht wenn derjenige behauptet dass Mama ins Krankenhaus gekomme ist etc., notfalls 'Feuer' schreien, hauen und treten, ...)
Aber ich glaube dass Kinder vor 6/7 Jahren nicht in der Lage sind das Besprochene in so einer Situation abzurufen und wirklich zu befolgen. Ich finde diese Workshops gut, in denen Kinder auch praktisch üben wie sie sich wehren können. Aber das ist wohl auch erst im Grundschulalter wirklich sinnvoll.

Liebe Grüsse,

Stephanie
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Angela, ich hab aber eine Frage an euch: Denkst du dass deine Tochter in der Ausnahmesituation 'Mama verloren' kombiniert mit Angst und Panik
1. daran denkt dass sie stehenbleiben soll wo sie ist,
2. es von diesem Standort aus schafft einen Erwachsenen zu finden, der dann
3. sie nicht mitnimmt bzw. sie sich weigert mitzugehen, aber ihm vermitteln kann dass er bitte die Polizei rufen möchte?

Das weiß ich natürlich auch nicht. In Angst und Panik reagieren ja selbst wir Erwachsenen nicht immer rationell und nach Plan, wie soll es da ein Kind können.

Sagen wir mal so: Ich hoffe es einfach mal, dass in einem solchen Moment der Verstand einsetzt und sie sich an meine mahnenden Worte erinnert.

Dass diese Worte fruchten, habe ich schon beobachten können bei einer Situation, die sich kürzlich ergeben hatte. Allerdings war Laura da auch nicht panisch, weil sie wusste, wo ich war (nämlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit Blickkontakt zu ihr) Sie stand aber augenscheinlich für Außenstehende alleine dort und wurde von einer Mama mit Kinderwagen angesprochen, die sich mit ihr aufmachen wollte, mich zu suchen. Da hat sie auch klipp und klar gesagt, dass sie mit niemandem mitgeht. Ich war dann auch direkt zur Stelle und habe die Situation geklärt und Laura sehr gelobt für ihr Handeln.

Natürlich war es nur eine Art ungewollte "Testsituation" aber mir hat es doch gezeigt, dass die Worte bei ihr ankommen.

Ich vergleiche das immer gerne mit meinem Karate. Habe ich viele Jahre gemacht, habe zwei schwarze Gürtel und im Training i.d.R. mit körperlich überlegenen Männern zu tun gehabt. Auch Mehrfachangriffe wurden regelmäßig geübt und ich hatte damit kein Problem. Theoretisch kann ich mich also gegen 2-3 unbewaffnete 180cm-Männer, normalen Gewichtes, erfolgreich wehren. Ob ich es auch praktisch könnte, wenn Angst um mein Leben eine Rolle spielt, weiß ich nicht und ich würde dafür meine Hand nicht ins Feuer legen. Und ich bin groß und 32 Jahre älter als meine Tochter. Es wäre daher vermessen zu behaupten: "Die kann das"

Sie kann es theoretisch. Und wenn mein steter Worttropfen weiter den Stein höhlt, dann bin ich recht zuversichtlich, dass sie es auch praktisch könnte.

Es gab mal einen Testversuch, bei dem Kinder einer Schule (oder eines Kindergartens? ) unter fadenscheinigen Argumenten in ein Auto gelockt wurden. Fast alle Kinder sind eingestiegen. :( Und ich bin mir fast sicher, dass in der heutigen Zeit nahezu alle Eltern ihre Kinder in dieser Richtung aufklären. Und sie sind trotzdem eingestiegen.

Bei dem Gedanken daran, wird mir schlecht. Aber was wollen wir tun? Wir können unsere Kinder auch nicht ewig an uns binden. Also bleibt wirklich nur die Aufklärung und die Hoffnung, dass es hängen bleibt.

Liebe Grüße
Angela
 

Knuddelbärchen

Dauerschnullerer
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Ich habe mit meiner großen Tochter auch schon öfters über dieses Thema und Verhaltensweisen in bestimmten Situationen gesprochen. Ich finde man muss das in regelmäßigen Abständen mit dem Kind durchkauen, damit es richtig sitzt

Andererseits hab ich immer ein bisschen Ungehagen, denn ich möchte auch nicht, dass meine Tochter zu pessimistisch auf andere (fremde) Personen zugeht und hinter jedem netten Opa gleich einen "bösen Mann" vermutet.

Zur Zeit ist das Thema bei uns wieder sehr aktuell, da unsere Schule ein kleiner Hochsicherheitstrakt ist. Die Kinder dürfen z.B. nur in 2er oder mit einer Lehrkraft auf die Toiletten gehen. Selbst wir Eltern sollen das Schulgebäude nicht betreten und müssen uns beim Pförtner melden, dass wir uns im Gebäude aufhalten um z.B. ein Lehrergespräch zu führen oder das Kind aus der Nachmittagsbetreuung abzuholen. Wir haben eine ellenlange Liste bekommen, was wir dürfen und nicht dürfen und was wir unterschreiben mussten, was unsere Tochter darf z.B. ob sie alleine nach Hause gehen darf oder abgeholt wird.

Und wenn ein Kind früh nicht in der Schule auftaucht und auch bis 8.00 Uhr keine telefonische Mitteilung der Eltern vorliegt, dass das Kind krank ist, dann läuft dort alles sofort Amok. Einerseits ist dies natürlich gut, wenn wirklich etwas passiert ist. Andererseits bin ich auch der Meinung, dass die Kinder das spüren (dieses "Vorsichtig sein" der Erwachsenen) und dann vielleicht überängstlich vor allem und jeden werden.

Man muss also irgendwo ein Dazwischen finden.
 

Silly

Moni, das Bodenseeungeheuer
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

J Besonders auch den Spruch: "Deinen Eltern ist etwas passiert, wir müssen schnell hin" Da habe ich ihr erklärt, dass in solchen Fällen IMMER die Polizei kommt.

Liebe Angela, hoffentlich irrst Du Dich da mal nicht ;)
Ich weiß, dass bei uns z.B. auch nur mal der Notfallseelsorger vom DRK kommt, wenns bei der Polizei brennt :-?
 

Buchstabensalat

Lebenskünstlerin
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Ach, Silly, in solchen Momenten kann man aber auch nur sagen: besser einmal nicht hingehen...

@Knuddelbärchen: Himmel, wo lebt ihr denn?

Salat
 

Frau Anschela

OmmaNuckHasiAnschela
AW: Nicht mit Fremden mitgehen - aber manchmal eben doch!?

Liebe Angela, hoffentlich irrst Du Dich da mal nicht ;)
Ich weiß, dass bei uns z.B. auch nur mal der Notfallseelsorger vom DRK kommt, wenns bei der Polizei brennt :-?

Ich denke aber nicht, dass die Polizei, wenn uns Eltern etwas passiert einer 5-jährigen den Notfallseelsorger schickt. Da werden sie sich schon sicher selber bemühen oder eben den Notfallseelsorger beauftragen, wiederum die Großeltern oder sonstigen Verwandten ausfindig zu machen, die sich dann wiederum um das Kind kümmern.

Bei Erwachsenen kann ich mir das durchaus vorstellen, dass die Polizei deligiert. Bei Kindern nicht. Und wenn es denn so wäre - hätte dann der Notfallseelsorger eben ein Kind an der Backe, das die Polizei wünscht. Ich denke schon, dass sich da ein Beamter für ein Kleinkind, dass sich weigert mit einem Seelsorger mitzugehen, Zeit nehmen würde. :jaja:
 
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