AW: Mir ist nur noch zum heulen
Hallo liebe Nora,
es tut mir leid, dass ihr gerade eine sehr schwierige Phase durchmachen müsst. Ich weiss, dass das viel Nerven und Geduld kostet.
Die Mittlere und Kleinste hatten bis weit über ein Jahr noch eine Flasche Nachts. Nicht jede Nacht! Aber Phasenweise. Mal brauchten sie eine Woche noch eine Flasche, dazwischen dann mal wieder ein paar Wochen keine Nachtmahlzeit. Ich sehe das heute noch, wenn sie einen Wachstumsschub haben (die Kleinen sind 3 und 5). Manchmal haben sie dann Phasen da denke ich: Himmel, warum essen die nichts mehr?!
Ja, aber Tatsache ist, dass sie sich wirklich holen, was sie brauchen. Du solltest wirklich versuchen, entspannter zu werden. Das ist unglaublich schwierig wenn man mittendrin steckt, aber es ist zu schaffen. Midi und Mini hatten übrigens nie Brei gemocht. Ich war, verwöhnt von der Großen die wie einen Scheunendrescher jeglichen Brei verputzte, auch mal kurzfristig ängstlich, was wohl nicht stimmt. Beide haben mit 6 Monaten angefangen, am Familientisch mitzuessen. Minikleine Brotstückchen. Nudeln in Ministücke. Zähne hatten sie bis über 9 Monate gar keine, gekaut haben sie, als hätten sie das vollständige Gebiss. Keine Ahnung wie sie das gelernt haben, aber es klappte grossartig. Und auch wenn die Mengen wirklich übersichtlich waren die sie verputzt haben, und sie teilweise noch 8 "Mahlzeiten" am Tag hatten, so haben sie gelernt. Aber das braucht halt Zeit, Geduld und vorallem Ruhe. Ich denke, dieses Spiel treibt ihr schon zu lange. Ich denke nicht, dass sie Schaden nimmt, wenn Du mal einen Gang zurück stellst und sagst: Soll sie doch heute mal fasten. Nur einen einzigen Tag. Du bietest es ihr an! Keinesfalls soll sie wirklich fasten. Aber bei einer Magendarm Geschichte essen die Kinder auch mal einen Tag gar nichts, und trotzdem gehören sie nicht sofort ins Krankenhaus (Flüssigkeitsmangel ausgeschlossen).
Also nimm Dir einen Tag vor, bereite Dich innerlich darauf vor dass dein Kind an diesem Tag nicht viel essen wird. Und wenn sie unleidig ist dann biete Ihr an, wenn sie nicht möchte, dann lass sie spielen gehen. Mach ihr mal überhaupt keinen Druck. Stell Ihr Wasser/Saft oder was auch immer vielleicht immer wieder in Sichtweite, aber mehr auch nicht.
Was das Föngeräusch betrifft: Stell es aus. Ich hatte die Phasen mit allen Kindern, aber bei allen hörte die Phase wieder auf. Natürlich ist man Abends kaputt und möchte nur, dass das Kind schläft. egal wie. Aber das Föngeräusch ist in meinen Augen für alle Beteiligten nicht gut. Das habe ich bei den Kleinen im Babyalter gemacht (lustigerweise auch mit dem Fön) aber das hörte ich dann auf, als sie so 3-4 Monate waren. Das brauchten sie oft auch nur zum einschlafen.
Ich kann Dir übrigens auch sagen, dass bei mir alle so mit 9 Monaten, mit gut einem Jahr und dann nochmals mit 15/16 Monaten so eine Phase hatten, die ALLES umkrempelte. Das waren harte Phasen, aber sobald ICH wusste, wie ich es weitermachen möchte (den Vormittagsschlaf streichen oder das "auf dem Arm einschlafen" abgewöhnen), klappte es innerhalb weniger Tage. Ich musste nur auch diese Überzeugung ausstrahlen, dann klappte es wirklich schnell und ohne großen Probleme. Dahinzukommen ist aber das Problem der Mutter und des Vaters. Wenn es einen Papa gibt, der diese "Schicht" übernehmen kann, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen kann, überlass vielleicht sogar diesen Part ihm und beginnt dann, wenn er nicht frühs zur Arbeit muss.
Viel Glück, gute Nerven und Selbstvertrauen wünsche ich Dir.
Liebe Grüße Sabrina