AW: Jetzt auch noch ein Pilz:-(!!!
Der Soor ist keine bedrohliche Pilzerkrankung, wenn er auch sehr lästig sein kann und von einigen unangenehmen Nebenerscheinungen begleitet werden kann, und kommt ziemlich häufig vor.
Der Hefepilz „Candida albicans“, der in den meisten Fällen dafür verantwortlich gemacht wird, gehört normalerweise zur ganz normalen Flora unseres Darms und wird von anderen Darmbakterien ständig unter Kontrolle gehalten. In manchen Fällen jedoch schaffen es diese jedoch nicht, dagegen anzugehen: z.B. wenn das Immunsystem noch nicht vollkommen aufgebaut ist (im Säuglingsalter – das erklärt auch, warum Säuglinge häufiger betroffen sind und die Erkrankung in späterem Alter immer seltener wird) ), durch Infektionen die körperliche Widerstandskraft oder durch eine Therapie mit Antibiotikum das Darmflora-Gleichgewicht gestört ist. In diesem Fall können sich diese Pilze ungehemmt im Mund- und Magen-Darm-Bereich ausbreiten. Der Pilzbefall kann auch von Schnullern (oder der mütterl Brust) ausgehen und sich durch den Mund über den Darm bis zum Genitalbereich (Windelsoor) ausbreiten). Der Soorbefall kann also immer wieder einmal auftreten, egal wie er therapiert wird.
Die Behandlung mit Antibiotikum muss nicht immer sein (Daktar Mundgel ist – nur zu deiner Information - ein Antibiotikum! Ab welchem Alter es eingesetzt werden kann, weiß ich leider nicht und müsste selbst recherchieren) Im Zweifelsfall kann ein einfacher Abstrich gemacht werden; der Soor ist auch mit anderen Maßnahmen in den Griff zu bekommen, wenn es auch etwas mehr Geduld bedarf.
- Mund- und Hand-Hygiene
- oft wickeln, den Genitalbereich trocken halten, Schnuller desinfizieren (bei Stillkindern Mutterbrust untersuchen und mit behandeln)
- zuckerhaltige Speisen vermeiden (Pilze lieben Zucker!)
- schleimhautstabilisierende, verdünnte aufzupinselnde Rathania-, Myrrhen oder Enziantinkturen
(auch auf die mütterliche Brust aufzutragen). Neben Borax wird auch oft Mercurius cyanatus D6
verschrieben.
Man kann auf pflanzliche bzw. homöopathische Mittel hier leider nicht 100%ig zählen (bei uns hat es ausgereicht); sie können aber durchaus unterstützend angewendet werden. Bei sehr hartnäckigen oder arg schmerhaften Fällen können auch Antimykotikum bzw. Nystatin angezeigt sein.
Viele Grüße Pépé