Hallo!
Bei uns ist es zwar schon etwas her - Lena wird 11, aber die ungeplante Hausgeburt war im nachhinein das schönste Geburtsserlebnis.
Wir wohnten noch gar nicht so lange in dem Ort, aber ich hatte das Glück, eine Super-Hebamme bei der Geburtsvorbereitung zu haben, die nur wenige Kilometer von uns entfernt wohnte.
Genau am errechneten Termin kamen auch Wehen, aber nicht so stark, sodass man uns vom KKH angeraten hat, wieder nach Hause zu fahren und zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen.
Dann irgendwie ging es ganz schnell - die Fruchtblase war geplatzt und ich habe mich nur noch "aufs Bett sinken lassen" - kein Gedanke mehr an eine Fahrt ins KKH.
Mein Mann hat sich also ans Telefon gehängt und versucht, meine Hebamme zu erreichen, die aber von ihrem Mann abgeblockt wurde, da sie einen überlangen Dienst hatte und am Schlafen war. Mit gut Zureden bekam er sie dann endlich ans Telefon, Situation geschildert und sie nur "Oh, Gott, ich bin gleich da".
Einer unserer Nachbarn, der gerade die Straße fegte, wurde kurzerhand von meinem Mann angewiesen, dort stehenzubleiben, um den Weg zu zeigen (unser Haus lag etwas versteckt), die Nachbarin leistete mir derweil (mit Schweisstropfen auf der Stirn) "Gesellschaft", Lukas war in seinem Zimmer - laut Cassetten hören.
Meine Hebamme kam dann auch in Ultra-Geschwindigkeit mitsamt ihrem Mann. Nachdem sie dann gesehen hat, dass die Fahrt ins KKH wirklich nicht mehr zu schaffen ist, wurde ihr Mann beauftragt, irgendeine Unterlage zu finden - das war dann unsere Wachstuchtischdecke aus der Küche, mein Mann musste eine stärkere Lampe herbeibringen - das war dann die Schreibtischleuchte - und dann ging es auch schon richtig los und Lena hat nicht lange auf sich warten lassen. Genäht wurde mit 2-3 Stichen im Licht der Schreibtischlampe, die mein Mann halten musste (der Arme...), gewogen wurde Lena mit einem Flaschenfederzug - so ein Ding von früher vom älteren Nachbarn nebenan, gemessen mit einem normalen Zentimetermass aus der Nähschachtel - und eine kappe Stunde später sassen wir alle auf dem Balkon und haben Sekt getrunken.
Hach, so im nachhinein schmelze ich immer noch dahin...
Beim 3. wollte ich eigentlich eine geplante Hausgeburt - aber das wollte scheinbar unser Kleinster nicht --- und jetzt, denke ich, habe ich auch mit Kinderkriegen abgeschlossen.
Wenn die Schwangerschaft problemlos verläuft, keine ärztlichen Bedenken bestehen und man eine kompetente und aufgeschlossene Hebamme hat - warum nicht!!! Es ist wirklich ein ganz anderes Gefühl, zuhause zu entbinden!!!
LG
Martina (die jetzt in den Erinnerungen schwelgt...)