Ich habe mich bei beiden Schwangerschaften gegen einen solchen Triple-"Test" entschieden. Schließlich wird hier nicht bestimmt, ob ein Kind behindert ist (und WIE), sondern es wird lediglich eine WAHRSCHEINLICHKEIT ausgerechnet.
Genausogut könnte ich mich zuhause hinsetzen und die Risiken zusammenzählen. Was nützt es mir, zu wissen, daß das Risiko erhöht ist, wenn ich über 35 bin? (Wobei das heutzutage wohl schon jeder weiß). Eine Quote von 1:800 oder 1:250 sagt doch nur aus, daß bei 800 Frauen, die alle die gleichen Risiko-Faktoren wie du haben, EINE ein behindertes Kind bekommt. Ja und? Hab ich davon irgendeine Gewißheit?
Sinnvoller ist da schon die Amnioszentese, die hätte ich aber auch machen lassen können OHNE Triple-"Test" (Triple-Raten trifft´s für mich eher). Aber auch da frage ich mich: wenn für mich sowieso schon feststeht, daß ich ein (mein Gott, welcher Ausdruck) "normal" behindertes* Kind nicht abtreibe, wozu dann ein Risiko eingehen, daß das Kind durch die Amnioszentese Schaden nimmt oder abgeht (immerhin 2 %, IIRC)?
"Ja, also, der Abort tut uns furchtbar leid, das Kind war übrigens gesund..." Na danke.
Und was immer noch jeder zu vergessen scheint: was nutzt euch ein gesunder Fötus, wenn es Komplikationen bei der Geburt bekommt und das Kind Sauerstoffmangel erleidet und davon Schäden davonträgt? Oder mit 8 Jahren vom Auto angefahren wird und schwer behindert bleibt?
Es wird irgendwie oft so getan, als wäre schon alles Risiko beendet, wenn der Fötus nur keine Behinderungen habe. Das Leben ist so voller Gefahren, das man wirklich mal dankbar sein muß, wenn man wieder einen Tag überlebt hat...
Das waren jedenfalls meine Gedanken dazu, und ich möcht euch den Test auch nicht mies reden, muß jeder selbst wissen, wie wichtig ihm das ist. Ich hielt es jedenfalls für ausgemachten Käse.
Gruß,
Buchstabensalat
*"normal" behindert in dem Sinne, daß auf dem Ultraschall nicht schon sowieso schwere Mißbildungen zu erkennen sind. Es ist ein unglücklicher Ausdruck, mir fällt nur kein besserer ein.