AW: Guter Artikel zum Thema Kindheit
Antje, du sprichst mir aus der Seele. Man braucht ein dickes Fell, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt. Ich liebe Strampler nach wie vor für Babys und werde (wir haben ja noch nicht fertig) auch das nächste wieder so einkleiden. Ich finde die bauchfreien Pullis und Hüfthosen für kleine Mädchen gruselig. Und meine beiden haben erst jetzt regelmäßige Kurse (Englisch und Musik und Ariane zusätzlich Schwimmen) und die auf eigenen Wunsch. LÜK haben wir bis heute nicht, Ariane bringt sich ihr Wissen anhand der Bücher bei, die sie hat oder fragt nach. Fördern will ich nicht, aber was sie einfordert bekommt sie an Wissen.
Ich glaube manchmal, unsere Kinder passen nicht in den Rahmen. Fernsehen ist hier so gut wie gar nicht gefordert - obwohl sie könnten. Draußen spielen, Bücher angucken, Rollenspiele ... meine machen viel allein und sind teilweise froh, wenn sie dabei ihre Ruhe haben. Früher hab ich auch vieles übersehen ... als Fabienne krank wurde, wurden plötzlich die "Nichtigkeiten" wichtiger Halt. Den Schmetterling beobachten, den Apfel am Baum bewundern und ertasten und erforschen ... Ich bemühe mich, das uns das im Alltag nicht wieder verloren geht. Aber ich merke, dass es Kinder im Kiga gibt, die sowas halt nicht kennen und das ist irgendwie schon traurig.
Andererseits braucht man dazu Zeit. Und wer hat sie in der heutigen Hektik? Wer nimmt sie sich? Alltag ist eingefahren, der Job fordert viel Kraft und Zeit und abends ist man froh, wenn man seine Ruhe hat. Und dann ist da ja noch der Haushalt. Ich hab mir jetzt lange mit einer Putzfrau qualitative Zeit für die Kinder erkauft. Aber das kann nicht jeder.