Buchstabensalat
Lebenskünstlerin
Stell dir vor, du bist ein Salatkopf und willst gerade online deiner Freundin schöne Urlaubsbilder zeigen. Der gewiefte Internetianer von heute greift dazu natürlich auf Picasa und geschützte Seiten zurück.
Jedenfalls will dieser Salat das so machen. Nur: es geht nicht.
Als statische Seite kann ich zwar ein Paßwort vergeben, diese Seite mag aber nicht mit dem Picasa-Plugin zusammenarbeiten. Gut, muß ich ne andere Lösung finden - derweil meckert Freundin schon an, daß sie aber gar keine Fotos sehen kann.
Google spuckt diverse Seiten zum Thema aus.
Im Hintergrund heult die Große.
Ich folge Links.
Die Kleine mäandert herein, gefolgt von einer unverwechselbaren Duftnote. Glücklicherweise hat sie *diesmal* eine Windel an.
Vertrauensvoll setzt sie sich neben mich und beschwert sich über die Mittlere, die sie gehauen habe. Die Mittlere kommt prompt an, um sich über die Anschuldigungen zu erheben, und weist ihrerseits darauf hin, die Kleine wiederum habe ja die Große gehauen.
Ich biete der Kleinen an, die Windel zu wechseln, mache klar, daß ich an ihren Streitereien momentan keinen Anteil haben möchte und es - Sarkasmus an - ja so ganz wundervoll ist, wenn man sich haut, ne? Wie, nicht? Warum macht ihr es dann so oft?
Die Kleine ist sauber, möchte aber keine Windel haben, sondern eine Unterhose. Noch steht der Wäschekorb neben mir, ich muß also nur zugreifen. Die weiße Unterhose findet aber keine Gnade vor ihren Augen, es muß rosa sein. Also zweiter Griff - rosa Unterhose überstreifen. Merken, daß das Ding auf links ist. Ausziehen, umdrehen. Beim zweiten Bekleidungsversuch fängt die Kleine an zu zicken und will "nicht die!"
Mir egal, mich drückt ein menschliches Bedürfnis, und ich verschwinde.
Mitten in meiner Sitzung kommt die Kleine herein. Sie trägt jetzt doch den weißen Schlüpfer und in der Hand ihr Lieblingskleid. Ob ich mal helfen könne?
Mama hilft und knöpft das Kind ins Kleid. Schickt es dann mit dem Hinweis auf eine zu schließende Tür wieder raus.
Während ich mit den Tücken des Kloablaufs kämpfe, klingelt es an der Haustür. Himmel, heute wollte die Firma den Wein an den Opa liefern. Sind die das wohl? Es klingelt zum zweiten Mal.
Eine Kinderkarawane scheint sich derweil Richtung Haustür aufzumachen. Und ich sitz hier fest, vor einem vollgelaufenen Klo. Hrgn.
Kaum durch den wiederhergestellten Ablauf befreit, sause ich raus: "Wer hat da geklingelt?"
"Mama, ich war das!" juchzt die Kleine und kommt, einen Buntstift in der Hand haltend, die Treppe wieder hoch.
"Ach so", sage ich, will gerade noch etwas zum Thema Farbe, Stift und Wand hinzufügen, da drückt die Kleine, mit dem Buntstift trickreich die letzten drei Zentimeter zur Türklingel überbrückend, zwecks Demonstration selbige. Aha. Trickreiches Monster!
Zwischendurch saust Männe an mir vorbei und moniert, der Drucker ginge nicht, man könne ihn auch nicht pingen, und ob ich dafür ne Erklärung habe?
Hab ich. Aber ich werde ihm nicht auf die Nase binden, daß ich das Crossoverkabel wider besseren Wissens genommen habe - und in der ehrlichen Absicht, es bei erstbester Gelegenheit gegen ein normales Ethernet auszutauschen.
Plötzlich fällt mir auch wieder der Tee ein, den ich in der Küche zum Ziehen angesetzt hatte. Schnell raus mit dem Teesieb. Der Tee hat inzwischen fast fingerdicke Konsistenz. Egal, Zucker und Milch hauen das schon raus.
Wieder sitze ich auf dem Sofa und bin der Lösung meines Problems schon etwas näher gekommen, als die Kleine freudestrahlend die Tür öffnet.
"Guck mal, Zwiebel und das da."
Das da ist eine Tube Tomatenmark, leckeres Zeug.
"Fein, Kleine, leg es in den Kühlschrank."
Sie verschwindet in der Küche.
Mir glückt es endlich, die Bilder zugänglich zu machen und doch zu schützen. Im Kinderzimmer tobt der Bär, ich schnappe Wortfetzen von "Hundi ausführen" auf und wundere mich über die totale Stille in der Küche.
In der Küche finde ich auch folgerichtig ein mit Tomatenmark über und über bekleckertes Kleinkind. Finger in Mark, Finger in Mund, Finger am Kleid abwischen. Durchschnittliche Tragezeit eines Kleides bis zum ersten Fleck: seit heute auf gute fünf Minuten gesunken. Hmpf.
Ich entblöße sie, scheuche sie ins Kinderzimmer zurück. Dort steht auch die Mittlere immer noch unten beinahe ohne, obwohl ich sie schon vorhin aufforderte, dem Zustand durch Socken und Hose abzuhelfen.
Während ich die Kleine wieder einpelle, kondensiert spontan der Gedanke, auf den Spielplatz zu gehen. Ja von mir aus - aber die Kleine will auch mit, und allein, bzw. nur mit Schwestern, darf sie noch nicht. Immerhin fordere ich sie auf, sich schon mal unten zu sammeln.
Während ich noch schnell eine Nachricht an besagte Onlinefreundin schreibe, wie sie an die Bilder nun wirklich rankommt, höre ich das Auto meiner Perle vorfahren. Die Kinder führen unten einen Indianertanz auf, und ich haste herunter, um zu klären, daß Perle mit ihnen auf den Spielplatz geht. Glücklicherweise haben wir die gleiche Schuhgröße, so muß sie nicht mit ihren Schlappen da hin.
Die Mittlere muß nochmal hoch, ihren Pulli überziehen - das hat sie immer noch nicht getan. Wie oft hab ich das nun wieder gesagt? Den Fransen am Mund nach zu urteilen, zu oft.
Die Kleine und die Große müssen zurückgepfiffen werden, ihre Regenjacken anziehen. Die Mittlere hat den Pulli doch angezogen, aber Sandalen an den Füßen. Ihre eigenen Schuhe kann sie nicht tragen, weil sie sich heute morgen in den Gummistiefeln Blasen gelaufen hat. Ein schneller Griff ins Regal - "Aber das sind doch die Schuhe der Großen!" - "Egal - sie hat ja neue."
Und Glück über Glück - sie passen auch. Jacke an, ab dafür.
Ach, diese Stille...
Salat
Jedenfalls will dieser Salat das so machen. Nur: es geht nicht.
Als statische Seite kann ich zwar ein Paßwort vergeben, diese Seite mag aber nicht mit dem Picasa-Plugin zusammenarbeiten. Gut, muß ich ne andere Lösung finden - derweil meckert Freundin schon an, daß sie aber gar keine Fotos sehen kann.
Google spuckt diverse Seiten zum Thema aus.
Im Hintergrund heult die Große.
Ich folge Links.
Die Kleine mäandert herein, gefolgt von einer unverwechselbaren Duftnote. Glücklicherweise hat sie *diesmal* eine Windel an.
Vertrauensvoll setzt sie sich neben mich und beschwert sich über die Mittlere, die sie gehauen habe. Die Mittlere kommt prompt an, um sich über die Anschuldigungen zu erheben, und weist ihrerseits darauf hin, die Kleine wiederum habe ja die Große gehauen.
Ich biete der Kleinen an, die Windel zu wechseln, mache klar, daß ich an ihren Streitereien momentan keinen Anteil haben möchte und es - Sarkasmus an - ja so ganz wundervoll ist, wenn man sich haut, ne? Wie, nicht? Warum macht ihr es dann so oft?
Die Kleine ist sauber, möchte aber keine Windel haben, sondern eine Unterhose. Noch steht der Wäschekorb neben mir, ich muß also nur zugreifen. Die weiße Unterhose findet aber keine Gnade vor ihren Augen, es muß rosa sein. Also zweiter Griff - rosa Unterhose überstreifen. Merken, daß das Ding auf links ist. Ausziehen, umdrehen. Beim zweiten Bekleidungsversuch fängt die Kleine an zu zicken und will "nicht die!"
Mir egal, mich drückt ein menschliches Bedürfnis, und ich verschwinde.
Mitten in meiner Sitzung kommt die Kleine herein. Sie trägt jetzt doch den weißen Schlüpfer und in der Hand ihr Lieblingskleid. Ob ich mal helfen könne?
Mama hilft und knöpft das Kind ins Kleid. Schickt es dann mit dem Hinweis auf eine zu schließende Tür wieder raus.
Während ich mit den Tücken des Kloablaufs kämpfe, klingelt es an der Haustür. Himmel, heute wollte die Firma den Wein an den Opa liefern. Sind die das wohl? Es klingelt zum zweiten Mal.
Eine Kinderkarawane scheint sich derweil Richtung Haustür aufzumachen. Und ich sitz hier fest, vor einem vollgelaufenen Klo. Hrgn.
Kaum durch den wiederhergestellten Ablauf befreit, sause ich raus: "Wer hat da geklingelt?"
"Mama, ich war das!" juchzt die Kleine und kommt, einen Buntstift in der Hand haltend, die Treppe wieder hoch.
"Ach so", sage ich, will gerade noch etwas zum Thema Farbe, Stift und Wand hinzufügen, da drückt die Kleine, mit dem Buntstift trickreich die letzten drei Zentimeter zur Türklingel überbrückend, zwecks Demonstration selbige. Aha. Trickreiches Monster!
Zwischendurch saust Männe an mir vorbei und moniert, der Drucker ginge nicht, man könne ihn auch nicht pingen, und ob ich dafür ne Erklärung habe?
Hab ich. Aber ich werde ihm nicht auf die Nase binden, daß ich das Crossoverkabel wider besseren Wissens genommen habe - und in der ehrlichen Absicht, es bei erstbester Gelegenheit gegen ein normales Ethernet auszutauschen.
Plötzlich fällt mir auch wieder der Tee ein, den ich in der Küche zum Ziehen angesetzt hatte. Schnell raus mit dem Teesieb. Der Tee hat inzwischen fast fingerdicke Konsistenz. Egal, Zucker und Milch hauen das schon raus.
Wieder sitze ich auf dem Sofa und bin der Lösung meines Problems schon etwas näher gekommen, als die Kleine freudestrahlend die Tür öffnet.
"Guck mal, Zwiebel und das da."
Das da ist eine Tube Tomatenmark, leckeres Zeug.
"Fein, Kleine, leg es in den Kühlschrank."
Sie verschwindet in der Küche.
Mir glückt es endlich, die Bilder zugänglich zu machen und doch zu schützen. Im Kinderzimmer tobt der Bär, ich schnappe Wortfetzen von "Hundi ausführen" auf und wundere mich über die totale Stille in der Küche.
In der Küche finde ich auch folgerichtig ein mit Tomatenmark über und über bekleckertes Kleinkind. Finger in Mark, Finger in Mund, Finger am Kleid abwischen. Durchschnittliche Tragezeit eines Kleides bis zum ersten Fleck: seit heute auf gute fünf Minuten gesunken. Hmpf.
Ich entblöße sie, scheuche sie ins Kinderzimmer zurück. Dort steht auch die Mittlere immer noch unten beinahe ohne, obwohl ich sie schon vorhin aufforderte, dem Zustand durch Socken und Hose abzuhelfen.
Während ich die Kleine wieder einpelle, kondensiert spontan der Gedanke, auf den Spielplatz zu gehen. Ja von mir aus - aber die Kleine will auch mit, und allein, bzw. nur mit Schwestern, darf sie noch nicht. Immerhin fordere ich sie auf, sich schon mal unten zu sammeln.
Während ich noch schnell eine Nachricht an besagte Onlinefreundin schreibe, wie sie an die Bilder nun wirklich rankommt, höre ich das Auto meiner Perle vorfahren. Die Kinder führen unten einen Indianertanz auf, und ich haste herunter, um zu klären, daß Perle mit ihnen auf den Spielplatz geht. Glücklicherweise haben wir die gleiche Schuhgröße, so muß sie nicht mit ihren Schlappen da hin.
Die Mittlere muß nochmal hoch, ihren Pulli überziehen - das hat sie immer noch nicht getan. Wie oft hab ich das nun wieder gesagt? Den Fransen am Mund nach zu urteilen, zu oft.
Die Kleine und die Große müssen zurückgepfiffen werden, ihre Regenjacken anziehen. Die Mittlere hat den Pulli doch angezogen, aber Sandalen an den Füßen. Ihre eigenen Schuhe kann sie nicht tragen, weil sie sich heute morgen in den Gummistiefeln Blasen gelaufen hat. Ein schneller Griff ins Regal - "Aber das sind doch die Schuhe der Großen!" - "Egal - sie hat ja neue."
Und Glück über Glück - sie passen auch. Jacke an, ab dafür.
Ach, diese Stille...
Salat