Ich selbst bin „Hausmittelchen“ gegenüber sehr aufgeschlossen und wende sie meist erfolgreich bei meinen Kindern an! Dennoch möchte ich zum „Zwiebelsäckchen“ gerne noch einen Kommentar nachfügen:
1. Das Zwiebelsäckchen soll bewirken, dass die ätherischen Öle die Entzündung hemmen bzw. schmerzlindernd wirken. In den meisten Fällen wirken sie tatsächlich schmerzlindernd, so dass eine akute Entzündung oft an uns vorübergeht, ohne dass wir das Bedürfnis haben, recht schnell einen Arzt aufzusuchen, während andere sofort ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Falsch ist aber, dass der Zwiebelsaft ins Ohr läuft: Ein Zwiebelwickel wird nicht angewendet, damit Zwiebelsaft ins Ohr läuft (das tut er -richtig angewendet- auch nicht!) Warum er (chemisch, physikalisch oder wie auch immer...) hilft – fragt mich nicht; er hilft halt in vielen Fällen.
2. Daher ist es genauso falsch, Zwiebelsaft direkt in die Ohren zu träufeln. Dadurch sind schon so viele Komplikationen entstanden, dass das „Hausmittel Zwiebelsäckchen“ immer wieder in Verruf gerät und als „gemeingefährliche Scharlatanerie“ propandagiert wird!
3. Um sich die ätherische Wirksamkeit der Zwiebel versuchsweise zunutze zu machen, ist es tatsächlich sinnvoll, sie vorher klein zu schnippeln und anzuwärmen („Hausmittelfreaks“ machen das recht kompliziert mit Wasserbad, andere in der Mikrowelle...) Das Anwärmen ist schon sinnvoll, und wem das schon zuviel Arbeit ist, bei dem frage ich mich, warum er sie erst versucht?
4. Die einfachste Methode ist eine kleine Socke, die man mit der Zwiebel füllt und hinters Ohr legt – zur Wärmung und auch Fixierung ein Stirnband drüber...
5. Achtung! Nicht jedes Kind und jede Ohrenschmerzen vertragen oder mögen „Zwiebelwickel“. Wenn die Wärme dem Kind nicht gut tut, sollte man die ganze Chose besser abbrechen!
6. Im Zweifelsfalle immer den Arzt aufsuchen, wenn sich das Befinden des Kindes nicht innerhalb von wenigen Stunden bessert
Viele Grüße Pépé!